E - Kognition Flashcards
Was ist Aktivierung?
- Zustand der Erregung oder inneren Spannung
- Versorgt Organismus mit Energie, erhöht Leistungsbereitschaft und -fähigkeit
- tonische Aktivierung (Niveau) vs. phasische Aktivierung (Schwankungen)
Die Stärke der Aktivierung ist ein Maß dafür, wie wach, reaktionsbereit und leistungsfähig der Organismus ist
Lambda-Hypothese
Bei zunehmender Stärke der Aktivierung steigt zunächst die Leistung eines Individuums, von einer bestimmten Aktivierungsstärke an fällt sie wieder an.
Kritik Lambda-Hypothese
- Konstruktion, die intuitiv richtig scheint und als heuristische Lösung dienen kann
- Bestätigung der Hypothese aufgrund ihrer Komplexität allerdings problematisch
Messung von Aktivierung
- zentralnervöse Erregungen im Gehirn können nicht direkt gemessen werden, es ist keine direkte Beobachtung möglich -> andere Indikatoren nötig
Möglichkeiten zur Messung
- motorische Ebene
- subjektive Ebene
- physiologische Ebene
sinnvoll: Aktivierung durch gleichzeitige Messung auf allen drei Ebenen zu erfassen. Aber: sehr aufwendig; Interpretationsschwierigkeiten aufgrund der zeitlichen Verschiebungen
Definition: Aufmerksamkeit
- Bereitschaft eines Individuums, Reize aus seiner Umwelt aufzunehmen
- Aufmerksamkeit beschreibt
wie stark das Verhalten durch das gesamte Reizumfeld gesteuert wird und
welche Elemente das Verhalten vorwiegend steuern
Zusammenhang von Aufmerksamkeit und Aktivierung
Aufmerksamkeit ist eine vorübergehende Erhöhung der Aktivierung, die zur Sensibilisieren des Individuums gegenüber bestimmten Reizen führt.
AIDA-Modell
allgemeine Infos
- eines der ältesten Werbewirkungsmodelle
- Achtung: stark simplifizierend
- Vorteil: veranschaulicht die zentrale Bedeutung von Aufmerksamkeit für das Marketing
Phasen des AIDA Modells
Attention
Interest
Desire
Action
Durch welche Arten von Reizen kann Aufmerksamkeit geweckt werden?
Affektive Stimuli
Kollektive Stimuli
Intensive Stimuli
Beispiele Affektive Stimuli
Kindchenschema
Kindchenschema
- ruft biologisch vorprogrammierte Reaktionen hervor (Sympathie, Pflegeverhalten)
- aufgrund seiner zuverlässigen Wirkung häufig in der Werbung verwendet
- z.B. Babys, kleine Tiere, pausbäckige Kindergesichter
Affekte Stimuli
Gefahr
Vampireffekt
Bestimmte Elemente einer Werbung (z.B. erotische Reize) ziehen wie ein Blutsauger einen Großteil der Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich. Durch diesen zu starken Reiz wird von der eigentlichen Werbebotschaft und dem beworbenen Produkt abgelenkt
Beispiel Affekte Stimuli
Erotische Reize
Erotische Reize
- rufen biologisch vorprogrammierte Reaktionen hervor und erregen automatisch Aufmerksamkeit
- Sex sells, häufig in Werbung verwendet
- z.B. Erotisch in Szene gesetzte Körper, Fokus auf Busen, Augen oder Lippen
Beispiel Affekte Stimuli
Furchtappelle
- betonen negative Konsequenzen, die Rezipienten drohen, wenn sie ihr Verhalten nicht ändern
Beispiel Affekte Stimuli
Tabu- und Schockwerbung
- im kommerziellen Kontext werden erschreckende Reize als Schockwerbung bezeichnet
- beinhaltet häufig Leid, Not und Elend, aber auch religiös oder politisch sensible Themen
- häufig besteht kein direkte Bezug zu Produkt oder Unternehmen
- Risiken: Abwehrreaktionen der Rezipienten, juristische Folgen
Kollative Stimuli - Aufmerksamkeit wecken
Kognitive Reizwirkungen durch Inkonsistenzen
Funktionsweise
- Reize, die zu kognitiven Inkonsistenzen führen, wecken die Aufmerksamkeit
- dazu zählen insbesondere neuartige, überraschende oder widersprüchliche Reiz
- sie stellen die Wahrnehmung vor unerwartete Aufgaben, lassen gedankliche Konflikte entstehen und stimulieren so die Informationsverarbeitung
Kollative Stimuli - Aufmerksamkeit wecken
Kognitive Reizwirkungen durch Inkonsistenzen
Kritik
- Kognitive Reize sind gut geeignet, um die Aufmerksamkeit und die Erinnerung zu verstärken
- kognitive Reize nutzen sich bei Wiederholung allerdings ab
- es besteht auch die Gefahr einer negativen Beurteilung und Reaktanz
Kollative Stimuli - Aufmerksamkeit wecken
Absurdität
“incongruous juxtaposition of pictorial images that viewers perceive as irrational, bizarre, illogical and disordered”
Ursprünge: Philosophie, Surrealismus, Theater
Medien: Anzeigen, TV-Spots, Logos, Installationen
Spielarten von Absurdität
Surrealismus
-> Brechen mit der Wirklichkeit bzw. Vereinigung von Traum und Realität
Anthropomorphismus
-> Transfer menschlicher Attribute auf nicht-menschliche Objekte
Allegorie
-> Verbildlichung eines abstrakten Vorganges oder Begriffs
Hyperbel
-> Offensichtliche Übertreibung
Steuerung der Wahrnehmung mit kollativen Reizen
Ablenken von Gegenargumenten durch inkonsistente Reize
Thought disruption hypothesis
-> erhöhte kognitive Belastung führt zu Unterdrückung
Moderator Einstellung zur Produktkategorie
Intensive Stimuli - Wecken von Aufmerksamkeit
Physische Reize:
Größe
- physisch auffällige Reize aktivieren stärker als physisch unauffällige Reize
- große Werbereize ziehen besonders viel Aufmerksamkeit auf sich
Farbe
- Signalfarben wirken stark aktivierend, mehrere Farben wirken aktivierender als nur eine
Definition: Wahrnehmung
- Wahrnehmung ist ein Informationsverarbeitungsprozess, durch den das Individuum Kenntnis von sich selbst und seiner Umwelt erhält
- durch diesen Prozess werden aufgenommene Umweltreize und innere Signale entschlüsselt
- sie bekommen dadurch einen Sinn für das Individuum und werden zusammen mit anderen Informationen zu einem inneren Bild der Umwelt und der eigenen Person verarbeitet
Wahrnehmung erfolgt über …
Visuelle Eindrücke -> Augen Geräusche -> Ohren Gerüche -> Nase Geschmack -> Mund Oberflächenstrukturen -> Haut