Einheit 6 Flashcards

1
Q

Nenne Vertreter, Theoretische Wurzeln und Fokus der Gesellschaftsbezogenen PR-Ansätze!

A
  • Vertreter

Ronneberger & Rühl
Burkart & Probst
Bentele

  • Theoret. Wurzeln

Systemtheorie,
Pluralismustheorie,
Konstruktivismus

  • Fokus

Bedeutung von PR für Funktionsweisen von
Gesellschaften,
Imagegestaltung, Verständigung, Vertrauen

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2
Q

Nenne Vertreter, Theoretische Wurzeln und Fokus der PR-Ansätze in kritischen Situationen!

A
  • Vertreter

Coombs
Benoit

  • Theoret. Wurzeln

Persuasions- und Attributionstheorie
Rhetorik

  • Fokus

Bedeutung von PR bei
Anschuldigungen,
Konflikten und in Krisen

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3
Q

Was weißt du über Kybernetik allgemein?

A

• Kybernetik
• Beschreibung und Erklärung der (Selbst-)
Regulierung von Maschinen und Lebewesen

• Rückgekoppelte Systeme
- Ein Teil der Informationen, die ein System
nach außen abgibt, fließt als (teils
veränderter) Input zurück und wird als
Umweltinformation registriert

Anwendung auf die PR

  • Prozessmodell von Long & Hazleton (1987)
  • Kybernetisches PR-Modell von Cutlip, Center und Broom (1999; Erstausgabe von Cutlip und Center im Jahre 1952)

Kybernetische Modelle - Folien 10 - 18!

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4
Q

Offene versus geschlossene Systeme

A

OFFEN

interagieren mit Umwelt
proaktiv
dynamisch
funktional
professionelle Kommunikation

GESCHLOSSEN

reagieren nur auf
Veränderungsdruck
reaktiv
statisch
funktionalistisch
UK als Handwerk
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5
Q

Was weißt du über PR als offenes System?

A
  • Nimmt Umwelt aktiv war
  • „boundary spanning“
  • „boundary permeability“
  • Zweiseitig-symmetrische Kommunikation
  • Externe & interne Anpassung an Veränderungen
  • Einfluss auf Strategie & Entscheidungen des Unternehmens
  • Ziele der Öffentlichkeit und des Unternehmens werden in Übereinstimmung gebracht, bevor sie zum Problem werden
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6
Q

PR: Steuerungsprobleme

A
  • Kybernetische (Management-)Ansätze sind unterkomplex zur Erfassung organisationaler Kommunikation
  • Prozess ist viel komplexer und daher viel geringer steuer- und kontrollierbar

Folie 22!

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7
Q

Erkläre die Systemtheoretisch fundierte PR-Theorie von

Ronneberger & Rühl 1992 allgemein!

A

• PR-Theorie globaler Reichweite

• PR als Teilsystem des gesellschaftlichen Teilsystems
öffentliche Kommunikation (Publizistik) konzipiert

• PR ist ein sich selbsterzeugendes, selbstorganisierendes, selbsterhaltendes und selbstreferentielles System

• „PR versteht sich als eine Funktion der öffentlichen
Interessendarstellung. (…) Aus der Sicht der demokratisch verfassten politischen Systeme erscheint die PR-Funktion als konstitutiver Faktor, d.h. ohne PR würden solche Systeme nicht funktionieren‘“ (Ronneberger 1991, S. 15)

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8
Q

Was weißt du über Grundlegende Annahmen und Funktion der systemtheoretisch fundierten PR-Theorie?

A
  • Pluralistisches Gesellschaftskonzept
  • PR in erster Linie als Funktion des gesellschaftlichen Systems
  • Information: Komplex von Tätigkeiten und Leistungen; ist für die Gesellschaft umso notwendiger, je differenzierter
  • Integration bedeutet in modernen Gesellschaften in erster Linie Information
  • Funktion der PR
  • > Herstellung und Bereitstellung durchsetzungsfähiger Themen
  • > Wirkungsabsicht:
  • durch Anschlusskommunikation & –interaktion öffentliche Interessen (Gemeinwohl) und soziales Vertrauen der Öffentlichkeit stärken
  • Auseinanderdriften von Partikularinteressen steuern
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9
Q

Erkläre die Strukturdimensionen der systemtheoretisch fundierten PR-Theorie!

A
  1. Makro-Ebene (PR Gesamtgesellschaft)
    Herstellung und Bereitstellung durchsetzungsfähiger Themen für die öffentliche Kommunikation
    Thematisierung -> Anschlusskommunikation und –handeln
  2. Meso-Ebene (PR andere gesellschaftliche Funktionssysteme)
    Themen -> soz. Vertrauen für Organisationen und ihre Leistungen
  3. Mikro-Ebene (inner- und interorganisatorische Beziehungen)
    Anschlusskommunikation -> Einstellungs-, Verhaltensänderung
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10
Q

Modell der Verständigungsorientierten Öffentlichkeitsarbeit von Burkart & Probst (1991)

A
  • Betonung dialogischer Formen der Konfliktlösung zw. Organisationen und deren Bezugsgruppen, die zu Verständigung führen sollen
  • Ziel: Wahrheit, Vertrauenswürdigkeit, Legitimität

Folie 29!

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11
Q

Kommunikation als Verständigung

A

Kommunikation liegt nach Burkart (1995, S. 32) vor, wenn …

… Individuen ihre kommunikativen Handlungen nicht nur wechselseitig aufeinander richten,
sondern darüber hinaus auch die

. . . allgemeine Intention Ihrer
Handlungen (=Bedeutungsinhalte miteinander teilen wollen) verwirklichen können

und damit das konstante Ziel (=Verständigung) jeder kommunikativen Aktivität erreichen”.

Verständigung bedeutet, dass der Rezipient eine ihm mitgeteilte Aussage so versteht, wie sie vom Kommunikator gemeint ist.

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12
Q

Nenne und erkläre die Vier Phasen der VÖA

A
  • Information -> Wissen als Voraussetzung für rationale Urteilsbildung
  • Diskussion -> Bei strittigen Themen und wenn Geltungsansprüche angezweifelt werden / Auseinandersetzung
  • Diskurs -> Theoretischer und praktischer Diskurs – Anstreben eines Konsens/ Einigung
  • Situationsdefinition -> Status quo der erreichten Verständigung/Akzeptanz und Anerkennung

Kritik: Diskurs Begriff problematisch, da dieser direkte Kommunikationssituation zwischen prinzipiell gleichberechtigten Gesprächspartnern impliziert

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13
Q

Erkläre die Theorie des öffentlichen Vertrauens von

Bentele (1992, 1994)!

A

• Parteien, Unternehmen, Verbände, Medien sind zur Erfüllung ihrer Aufgaben auf öffentliches Vertrauen angewiesen

• Sonderrolle der Medien als Vertrauensnehmer und
Vertrauensvermittler im Prozess der öffentlichen
Kommunikation

  • Problem: Vertrauen in wichtige gesellschaftliche Teilsysteme (v.a. Politik, Wirtschaft) sinkt
  • Vertrauenskrisen sind wichtige Herausforderungen für die Public Relations
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14
Q

Was versteht man unter öffentlichem Vertrauen?

A

„Öffentliches Vertrauen ist ein kommunikativer Mechanismus zur Reduktion von Komplexität, in dem öffentliche Personen, Institutionen und das gesamte gesellschaftliche System in der Rolle des ‚Vertrauensobjekts‘ fungieren. Öffentliches Vertrauen ist
ein medienvermittelter Prozess, in dem die ‚Vertrauenssubjekte‘ zukunftsgerichtete Erwartungen haben, die stark von vergangenen Erfahrungen geprägt sind.“

Folie 35!

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15
Q

Nenne die Elemente im öffentlichen Vertrauensprozess!

A

• Vertrauenssubjekte (Bevölkerung, Bezugsgruppen)

• Vertrauensobjekte (Personen, Unternehmen, andere
Organisationen, gesellschaftliches System, etc.)

  • Vertrauensvermittler (Journalisten/Medien, Public Relations)
  • Sachverhalte und Ereignisse
  • Texte, Botschaften, Themen

Folie 37!

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16
Q

Kommunikative Diskrepanzen als bedeutende

Ursache für Vertrauensprobleme

A

• Diskrepanzen zwischen Informationen und Sachverhalten
► Wahrheitsprobleme und Lügen, beschönigende Informationen

• Diskrepanzen zwischen verbalen Aussagen und tatsächlichem Handeln
► Hinhaltetaktik, Ablenkungsmanöver

• Diskrepanzen zwischen verschiedenen Aussagen derselben Akteure zu unterschiedlichen Zeitpunkten
► Aussagen von Politikern vor und nach der Wahl (z.B. Steuererhöhung)

• Diskrepanzen zwischen verschiedenen Handlungen derselben oder ähnlicher Institutionen
► Widersprüchliches Verwaltungshandeln

• Diskrepanzen zwischen Aussagen unterschiedlicher Akteure innerhalb derselben oder vergleichbarer Institutionen
► unterschiedliche Aussagen von führenden Vertretern der Energiewirtschaft zu einem möglichen „Energiekonsens in den nächsten Jahrzehnten

• Diskrepanzen zwischen allgemein anerkannten rechtlichen und/oder moralischen Normen und tatsächlichem Verhalten/Handeln
► Insidergeschäfte an der Börse

17
Q

Vertrauensfaktoren: Nenne hohe und niedrige Vertrauenswerte!

A

HOHE VERTRAUENSWERTE

Kommunikative Konsistenz

Kommunikative Offenheit

Kommunikationsadäquatheit

Sachkompetenz

Problemlösungskompetenz

gesellschaftliche Verantwortung

Verantwortungsethik

NIEDRIGE VERTRAUENSWERTE

Kommunikative Diskrepanz

Kommunikative Verschlossenheit

Kommunikationsinadäquatheit

Mangelnde Sachkompetenz

Mangelnde Problemlösungskompetenz

Mangelnde gesellschaftl. Verantwortung

Utilitaristische Ethik

18
Q

Vertrauensverlust in die Kernenergie

A

„Die Kernenergie glich einer leeren Tafel, auf die man nach Belieben Wünsche projizieren konnte, unglaubliche Fantasien von endlosen
Möglichkeiten, angefacht durch heute wild und haarsträubend erscheinende Prognosen.“ (Cooke 2011, S. 154)

  • > Unbegrenzte Energie
  • > Begrünen von Wüsten
  • > Aufhalten des Klimawandels durch „sauberen“ Atomstrom

„Regierungen gelang es, die [Unfälle in Sellafield und Kyschtym] gegenüber der breiten Öffentlichkeit zu verharmlosen und auf diese Weise vorerst jedenfalls zu verhindern, dass jemand die forcierte
Nuklearentwicklung in Frage stellte.“ (Cooke 2011, S. 173).

Folien 42/43!

19
Q

Ausstieg – Verlängerung - Ausstieg

Atomkraft

A
    1. März 1983: Einzug der Grünen in den Bundestag
    1. April 1986: Reaktorkatastrophe in Tschernobyl
  • 2002: Ausstieg aus der Atomenergie durch SPD und Grüne
  • 28.10.2010: Verschiebung des Atomausstiegs durch die CDU/CSU und FDP
  • 11.03.2011: Tohoku-Beben in Japan – In der Folge Kernschmelze im Atomkraftwerk Fukushima Daichi
  • 31.07.2011: Endgültiger Atomausstieg

Wie kamen die Verschiebung des Atomausstiegs und der neuerliche Ausstieg zustande?

Folie 46!

20
Q

Atomkraft - Der Frame kippt

A
  • nach Fukushima können Gegner der Kernenergie
    relevante Positionen der Kernkraftbefürworter kontern
  • Die Angst der Bevölkerung nützt den Gegnern
  • Wahl in Baden-Württemberg 2011 geht für die CDU
    verloren
  • Der Frame kippt und zwingt die politischen Entscheider zum Umdenken
21
Q

Nenne die Phasen des Konfliktmanagements!

A

1) Proaktive Phase

  • Issues Management
  • Umwelt Scanning
  • Issues Monitoring
  • Krisenvorbereitung

2) Strategische Phase

  • Konfliktpositionierung
  • Risikokommunikation
  • Krisenmanagement

3) Reaktive Phase

  • Krisenkommunikation
  • Konfliktlösung
  • Rechtsstreit - Litigation PR

4) Regenerationsphase
- Reputationsmanagement

Folie 51!

22
Q

Definiere Issues!

A

Themen, die ein Unternehmen oder eine Organisation

  • tatsächlich oder potentiell betreffen (Relevanz),
  • mit unterschiedlichen Ansprüchen auf Seiten der Stakeholder und der Organisation belegt sind (Erwartungslücke)
  • und unterschiedlich interpretiert werden können,
  • Konfliktpotenziale aufweisen (Konflikt) und
  • von öffentlichem Interesse (Öffentlichkeit) sind.

Issues bergen RISIKEN aber auch CHANCEN.

23
Q

Definition von Unternehmenskrisen

A

Ungeplante und ungewollte Prozesse von begrenzter Dauer und Beeinflussbarkeit sowie mit ambivalentem Ausgang. Sie sind in der Lage, den Fortbestand der gesamten Unternehmung substantiell und nachhaltig zu gefährden oder sogar unmöglich zu machen.
(Krystek 1987, S. 6)

Die Wahrnehmung eines unberechenbaren Ereignisses, das wichtige Erwartungen der Stakeholder bedroht und die Leistungen einer Organisation in bedeutsamer Weise beeinflussen und negative Wirkungen hervorrufen kann.
(Coombs 2012, S. 2)

24
Q
Situational Crisis Communication Theory (SCCT)
von Coombs (2007) allgemein!
A

Basis: Attributionstheorie nach Weiner

Zentrale Variablen: Wahrnehmung und
Verantwortungszuschreibung

25
``` Verantwortungsbasierte Theorie des Sozialen Verhaltens (Weiner 1995) ```
Krise -> ``` Szenario 1: Kontrollierbarkeit der Ursache -> verantwortlich -> Ärger -> • Rüge • Verurteilung • Missachtung • üble Nachrede • Abbruch der Beziehung ``` ``` Szenario 2: Nicht-Kontrollierbarkeit der Ursache -> nicht verantwortlich -> Sympathie, Mitgefühl -> • Zurückhalten einer Rüge • keine Verurteilung • keine üble Nachrede • kein Abbruch der Beziehung ``` Folie 56!
26
SCCT: Krisentypen nach Entstehungsort
Verantwortungszuschreibung: MINIMAL (von extern) Opfer-Krisen * Naturkatastrophen * Produktsabotage/Terror * Falsche Gerüchte MÄßIG Unfall-Krisen * Herausforderungen durch Stakeholder * Technische Fehler * Unfälle * Produktdefekte Verstärker: Krisenhistorie negative Reputation HOCH (von intern) Vermeidbare Krisen * Menschliches Versagen * Vergehen (z.B. Wirtschaftskriminalität) * Missmanagement Folie 57/60/61/62!