Einheit 5 Flashcards

1
Q

Was ist eine Theorie?

A

Etymologisch aus dem Griechischen
• θεωρία [theoría]: Anschauung, Überlegung, Erkenntnis, wissenschaftliche Betrachtung Defintion

• Theorien sind umfassende Systeme von Hypothesen, „die die Erklärung größerer Komplexe sozialer Tatbestände ermöglichen“ (Albert 1973, S. 74)

• dient in einem gewissen Umfang der Beschreibung,
Zusammenfassung, Erklärung und Vorhersage von Phänomen

  • Alltagstheorien, Berufs- bzw. Praktikertheorien & wissenschaftliche Theorien
  • Theorien dienen der Hypothesengenerierung
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2
Q

Nenne die 6 Bestandteile der wissenschaftlichen Methode!

A

Theoriebildung und explorative/qualitative
Forschung =

  1. Frage
  2. Hypothese

Qualitative und quantitative
empirische Forschung =

  1. Experiment
  2. Beobachtung

Theoriearbeit und –bildung; ggf.
neue explorative Forschung =

  1. Analyse
  2. Schlussfolgerung
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3
Q

Was weißt du zur späten Entwicklung der PR

im deutschsprachigen Raum?

A
  • Zurückhaltung der Kommunikationswissenschaft gegenüber PR historisch bedingt (Propaganda während NS Zeit)
  • Bis 70er Jahre stark normative und berufspraktische Perspektive
  • Starke Beachtung amerikanischer Forschungsarbeiten

• Erst seit ca. 30 Jahren kommunikationswissenschaftliche, empirisch
ausgerichtete und auf Theoriebildung abzielende PR-Forschung

  • Erst seit 90er Jahren PR als Teilgebiet der KoWi etabliert
  • Prägung durch Journalismustradition
  • Wenig metaorientierte PR-Forschung (z.B. zu Geschichte)
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4
Q

Nenne die 3 Systematisierungsansätze für Theorien

und Modelle in der PR!

A
  1. Primäre soziale Bezugsebene
  2. Reichweite
  3. Disziplinäre und theoretische Perspektive
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5
Q

Nenne die drei sozialen Bezugsebenen!

A

MIKRO

Bezug: Handlungen

Gegenstand: Individuen und Gruppen;
z.B. Persuasionstheorien

MESO

Bezug: Organisationen, Institutionen

Gegenstand: Organisationen;
z.B. PR als Managementfunktion

MAKRO

Bezug: Gesellschaft

Gegenstand: Gesellschaft und Teilsysteme;
z.B. Bedeutung der PR für die
Gesamtgesellschaft

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6
Q

Was weißt du über Theorien globaler und mittlerer Reichweite?

A

• Theorien globaler Reichweite

  • Allumfassende Universaltheorien mit hohem Abstraktionsniveau
  • Entziehen sich weitgehend der empirischen Überprüfbarkeit
  • z. B. Systemtheoretische PR-Theorie von Ronneberger und Rühl

• Theorien mittlerer Reichweite

  • Eingegrenzter Geltungsbereich, mittleres Abstraktionsniveau
  • Empirisch überprüfbar
  • Die meisten theoretischen Ansätze in der KoWi sind Theorien mittlerer Reichweite
  • > z. B. Modelle von Grunig und Hunt
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7
Q

Nenne Vertreter, Theoretische Wurzeln und Fokus der Normativen Berufspraktikeransätze!

A
  • Vertreter (Beisp.)

Bernays
Oeckl
Hundhausen

  • Theoret. Wurzeln

Massenpsychologie

  • Fokus

Normative Leitsätze der
PR

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8
Q

Nenne Vertreter, Theoretische Wurzeln und Fokus der Organisationsbezogenen PR-Ansätze!

A
  • Vertreter

Grunig & Hunt
Long & Hazleton
Cutlip, Center, Broom

  • Theoret. Wurzeln

System- und Organisationstheorie
Kybernetik

  • Fokus

Strukturen und
Leistungen der PR auf
Organisationsebene

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9
Q

Normative Berufspraktikeransätze – A. Oeckl

A

• Albert Oeckl (1909-2001)

  • Öffentlichkeitsarbeit „ist das bewusste, geplante und dauernde
  • Bemühen, gegenseitiges Verständnis und Vertrauen in der
  • Öffentlichkeit aufzubauen und zu pflegen“. (Oeckl 1964)

15 Thesen zur Öffentlichkeitsarbeit (Auszug)

  • Agieren, nicht reagieren
  • Die Wörter „nein“ und „nie“ sollte es im Vokabular des PR-Mannes nicht geben
  • Dauerndes Beobachten und darauf basierendes pflegliches Handeln ist wesentlich.
  • Der qualifizierte PR-Chef oder PR-Berater muss unter den engsten Ratgebern der Führungspersönlichkeit rangieren
  • Öffentlichkeitsarbeit ist two-way-communication, ist Informationsfluss in beide Richtungen, ist Dialog.
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10
Q

Kritik an den Berufspraktikeransätzen

A

• Normatives PR-Verständnis „So soll es sein. So ist es richtig.“

• Geringe theoretische Komplexität und mangelnde
Überprüfbarkeit

  • Keine klare Abgrenzung zu Propaganda und Werbung
  • Wahrnehmung der Gesellschaft als zu steuernde und zu manipulierende Masse
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11
Q

Strukturfunktionalistisches PR-Modell von

Grunig & Hunt (1984) - Fundierung (BSP. Organisationsbezogener PR-Ansatz)

A

• Systemtheoretische Fundierung

• Allgemeine Systemtheorie als Metatheorie
(Bertalanffy 1968)
» Organismus ist “offenes” System, weil er Materie aus der Umwelt einverleibt (Stoffwechsel)

• Fliessgleichgewicht
– d.h. zu jedem Prozess, der zu Veränderung im System führt, existiert inverser Prozess, der zu Veränderung in genau umgekehrter Richtung führt

– Tendenz zur Stabilität = Homöostase
(Bsp. Körpertemperatur)

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12
Q

Definiere “System”!

A

„Complexes of elements standing in interaction“
(Bertalanffy, 1956, S. 2)

Definition von Cutlip, Center & Broom (2000, S. 229):

  • eine Menge von interagierenden Einheiten,
  • die innerhalb bestimmter Grenzen und
  • über die Zeit hinweg Bestand hat,
  • indem sie auf den Veränderungsdruck aus der Umwelt antwortet und sich an diesen anpasst,
  • um somit Zielzustände zu erreichen und aufrechtzuerhalten
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13
Q

Strukturfunktionalistisches PR-Modell von

Grunig & Hunt (1984)

A

• Parsons transformierte Systemtheorie in Richtung Soziologie
-> Struktur-funktionale Analyse

• Analysiert Beitrag der Elemente eines Systems (Subsysteme) zum Funktionieren des Gesamtsystems

• Grunig und Hunt übertrugen Ansatz auf PR-treibende Organisationen
-> Beitrag der PR als Subsystem, um Strukturen der
Organisation zu erhalten

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14
Q

Nenne die verschiedenen Systeme im strukturfunktionalistischen PR-Modell!

A

•Produktionssystem:
Leistungserstellung, z. B.
Produktion der Produkte

•Unterstützungssystem:
Regelung der Austauschprozesse zwischen System
und Umwelt, z. B. Input – Einkauf, Output – Vertrieb,
Marketing usw.

•Erhaltungssystem:
Aufrechterhaltung interner
Stabilität, z. B. Organisationsentwicklung,
Weiterbildung

•Anpassungssystem:
Herstellung von
Umweltkonformität, z. B. Marktforschung,
Unternehmensplanung

•Managementsystem:
integriert, koordiniert und
kontrolliert die einzelnen
Teilsysteme

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15
Q

PR als Organisations-Subsystem

A
  • Organisationen und Subsysteme als offene Systeme konstruiert
  • Strukturbildende Elemente sind z.B.
  • Unterschiedliche Rollen der Organisationsmitglieder
  • Abteilungsstruktur und Stellung der Systeme zueinander

• Multiple Funktionen des PR-Systems, die je nach Zielsetzung
variieren, z.B.
» für Verständnis und Verständigung sorgen
» überzeugen
» Einstellungen und Verhaltensweisen ändern

• Vier zentrale Funktionen dargestellt im „Vier-Typen-Modell der PR”

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16
Q

Erkläre das Vier-Typen-Modell der PR (Grunig & Hunt, 1984)

A

• Unternehmen haben schon immer kommuniziert, aber das war eher informell bis Ende 19.Jhd.; im 20.Jhd. wurden Organisationen und ihre Teilöffentlichkeiten immer größer
»TÖ konnten nicht länger ignoriert werden -> Kommunikation wurde immer wichtiger
»Massenmedien wurden immer wichtiger -> übte Druck auf Professionalisierung der Kommunikation von Organisationen aus

  • PR hat in Organisationen „boundary role“ (ein Fuß drin und einen außen)
  • Helfen anderen Subsystemen, mit Teilöffentlichkeiten zu kommunizieren
  • PR Teil des Managementsystems
17
Q

Nenne die Eigenschaften des Typs “Publicity”!

A
  • Ziel & Zweck = Propaganda
  • Art der Kommunikation = Einweg-Kom./Wahrheit nicht
    entscheidend
  • Kommunikationsmodell = Sender -> Empf.
  • Anwendungsbereiche = Sport oder Film Promotion; Verkaufsförderung

= Handwerklich-technische PR

18
Q

Nenne die Eigenschaften des Typs “Informationstätigkeit”!

A
  • Ziel & Zweck = Verbreiten von Information
  • Art der Kommunikation = Einweg-Kom./ Wahrheit ist wesentlich
  • Kommunikationsmodell = Sender -> Empf.
  • Anwendungsbereiche = Behörden; viele Unternehmen; NonProfit; Verbände

= Handwerklich-technische PR

19
Q

Nenne die Eigenschaften des Typs “Asymmetrische

Kommunikation”!

A
  • Ziel & Zweck = Überzeugen auf Basis wiss. Erkenntnis
  • Art der Kommunikation = Zweiweg-Kom./unausgewogen
  • Kommunikationsmodell = Sender -> Empf.
  • Anwendungsbereiche = Unternehmen im
    Wettbewerbsumfeld; Agenturen

= Professionelle PR

20
Q

Nenne die Eigenschaften des Typs “Symmetrische

Kommunikation”!

A
  • Ziel & Zweck = Gegenseitiges Verständnis
  • Art der Kommunikation = Zweiweg-Kom./ausgewogen
  • Kommunikationsmodell = Gruppe -> Gruppe
  • Anwendungsbereiche = Gesellschaftsorientierte
    Unternehmen (z.B. Dialogforen); Agenturen

= Professionelle PR

21
Q

Excellence Studie: Angenommene Charakteristika einer exzellenten PR

A

1 PR Abteilung und Unternehmensleitung teilen die Ansicht, dass gemäß Zwei-Weg-Symmetrie Modell kommuniziert werden soll

2 Kommunikationsprogramme für bestimme Teilöffentlichkeiten sind zweiseitig symmetrisch

3 Verantwortliche müssen relevantes Wissen über Zwei-WegSymmetrie Modell besitzen

22
Q

Modell der Zwei-Weg-Kommunikation: 3 Modelle

A

1) Pures Asymmetrie-Modell = Kommunikation wird genutzt, um die Öffentlichkeiten zu dominieren, damit sie die Position der Unternehmensleitung akzeptieren
2) Pures Kooperations-Modell = Kommunikation wird genutzt, um Unternehmensleitung zu überzeugen, den Positionen der Öffentlichkeiten nachzugeben
3) Zwei-Weg-Modell = Kommunikation wird genutzt, um Unternehmensleitung und Öffentlichkeiten in Win-Win-Zone zu bewegen

(siehe Grafik Folie 43!)

23
Q

Was sind Prädiktoren für den Einsatz der Zwei-Weg-Modell Variante?

A
  • Wissen der Verantwortlichen über die Varianten der Zwei-Weg Kommunikation (symm. & asymm.) ist stärkster Prädiktor, ob diese Modelle für Programme eingesetzt werden; Ausnahme: Kundenkommunikation
  • Druck von Aktivisten liefert Erklärung, warum manche Unternehmen relevantes Wissen ausbilden (Einstellung gut ausgebildeter Kommunikateure, Sensibilisierung)

• Ein signifikanter Einfluss von Organisationsstruktur oder Technik, Produkt/Service, Regulierungsumfeld konnte nicht nachgewiesen werden (Ausnahme: interne symmetrische Kommunikation determiniert von
Struktur & Kultur)

24
Q

Erkläre das symbolische, interpretative

Paradigma!

A

Fokus:
Botschaften, Aufmerksamkeit,
Media Relations & Medienwirkung

Ziel:
Vernebelungstaktik, um zu verschleiern, wie die Organisation tatsächlich ist und was sie tut

25
Erkläre das verhaltensorientierte, strategische Paradigma!
Fokus: Teilnahme von PR Verantwortlichen an strateg. Entscheidungsfindung, um Verhalten der Orga. mit zu steuern; zweiseitige Kom.; inkludiert PR Instrumente Ziel: Teilöffentlichkeiten Stimme bei Managemententscheidungen geben; Dialog zwischen Management & Teilöffentlichkeiten erleichtern
26
Was sind die 4 Eigenschaften des Vier-Typen-Modell der PR? (Grunig & Hunt, 1984)
- Publicity - Informationstätigkeit - Asymmetrische Kommunikation - Symmetrische Kommunikation