Einführung Flashcards

1
Q

Pharmakognosie

A

Die Pharmakognosie ist die Lehre und die Wissenschaft von den biogenen/natürlichen (pflanzlichen und tierischen) Arzneimitteln und Giftstoffen. Die Ausgangsprodukte von pflanzlichen und tierischen Arzneimitteln sind Doreen.

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2
Q

Droge

A

Eine Droge, im Verständnis der Pharmakognosie, ist eine in geeigneter Weise zubereitetes pflanzliches oder tierisches Material, das selbst ein Arzneimittel ist oder zur Zubereitung eines solchen dient.
Unter dem Begriff “Drug” im angelsächsischen Raum versteht man hingegen das Arzneimittel schlechthin, d.h. auch synthetisch hergestellte Arzneimittel.
Im allgemeinen deutschen Sprachgebrauch versteht man unter Droge ein Rausch- und Suchtmittel.

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3
Q

Arzneimittel

A

Arzneimittel dienen zur Behandlung einer Krankheit (Therapie) bzw. zur Prophylaxe

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4
Q

Therapie

A

Unter einer Therapie versteht man eine Maßnahme, die zur Heilung führt. Man unterscheidet grundsätzlich folgende Therapieformen:

  • spezifische Therapie: ist direkt auf die Krankheit gerichtet
  • unspezifische Therapie: allgemein heilungsfördernd
  • kausale Therapie: die Ursache der Erkrankung beeinflussend
  • symptomatische Therapie: gegen die Krankheitserscheinungen gerichtet
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5
Q

Naturwissenschaftlich begründete Medizin, Schulmedizin (Allopathie)

A

In der Schulmedizin unterscheidet man folgende Arten von Arzneimitteln:

  • chemisch definierte Arzneimittel
  • aus Pflanzen isolierte Inhaltsstoffe
  • pflanzliche Arzneimittel (Phytopharmaka)
  • nicht pflanzliche, biogene Arzneimittel
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6
Q

Phytopharmaka

A

Unter Phytopharmaka versteht man Arzneimittel, die ausschließlich das Extrakt aus einer Pflanze enthalten (also alle Inhaltsstoffe der Pflanze). Wenn nur ein Inhaltsstoff aus einer Pflanze herausgelöst wird, spricht man nicht von einem Phytopharmakon.

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7
Q

Alternative Therapierichtungen

A
  • Erfahrungsmedizin
  • Volksmedizin: traditionelle Medizin, abhängig vom Kulturkreis
  • Naturheilkunde
  • Homöopathie: simila similibus curentur –> derzeit sind die Therapie-Erfolge der Homöopathie wissenschaftlich noch nicht erklärbar. Eine mögliche Erklärung ist der Placeboeffekt oder die Schwellen-Reiz-Therapie (Selbstheilung)
  • anthroposophische Therapie (Weltanschauungslehre) begründet von Rudolf Steiner, 1912, diese Therapieform ist wissenschaftlich nicht anerkannt. Z.B. Mistel spielt bei dieser Therapie eine wichtige Rolle
  • Ayuveda (indische Volksmedizin): Ayuveda ist das Diagnose- und Behandlungssystem Indiens. ca. 70% der dort einheimischen Bevölkerung werden danach behandelt
  • Akupunktur
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8
Q

Wirkung

A

Unter der Wirkung versteht man sämtliche Veränderungen eines biologischen Systems (Gewebe, Organ, Gesamtorganismus), welche messbar oder fühlbar unter dem Einfluss eines bestimmten Pharmakons auftreten

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9
Q

Wirksamkeit

A

Mit der Wirksamkeit wird der Nutzen eines Arzneimittels beschrieben. Gemessen wird der Nutzen am Ziel, weswegen das Arzneimittel verabreicht oder eingenommen wird. Die Wirksamkeit erkenn man an der Linderung oder der Heilung einer Krankheit oder Komplikation. d.h. also, auch ein Placebo kann Wirksamkeit zeigen, aber keine Wirkung

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10
Q

Schwerpunkte der heutigen Pharmakognosie

A
  • Drogenanalyse: Identifizierung von Drogen (makroskopisch, mikroskopisch)
  • Wirkstoffbestimmung: quantitativ und qualitativ
  • Standardisierung von pflanzlichen Arzneimitteln
  • Wirkstoffsuche: Auffindung und Strukturermittlung
  • Kultivierung und Gewinnung von Arzneipflanzen und Zellkulturen
  • Biosynthese von Wirkstoffen
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11
Q

Bedeutung von pflanzlichen Arzneimitteln heute

A

Pflanzliche Arzneistoffe, die heute in Verwendung sind, lassen sich grob in 2 Gruppen einteilen: Entweder sie werden als Monosubstanzen verwendet (d.h. es befindet sich ein einziger, aus der Pflanze isolierter Wirkstoff im Arzneimittel) oder es handelt sich um Zubereitungen aus Pflanzenteilen, z.B. einem Extrakt, dass alle herausgelösten Stoffe enthält

Beispiele für Monosubstanzen:

  • Cocain
  • Chinin
  • Alkaloide aus dem Mutterkorn
  • herzwirksame Glykoside
  • Vitamin C und andere Vitamine

Natürliche Wirkstoffe sind im Vergleich u synthetisch hergestellten viel komplexer aufgebaut und vielfältiger.

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12
Q

Einteilung der pflanzlichen Arzneimittel in Europa

A

Man unterteilt in:

  • moderne rationale Pharmaka: Zulassung aufgrund von wissenschaftlichen Dokumentationen (Pharmakologie, Toxikologie und Klinik, klar umgrenzte Indikationen)
  • well-established medicinal use: Zulassung auf der Basis von bibliographischen Daten
  • traditional use: Zulassung aufgrund langjähriger Erfahrung (in Europa mind. 30 Jahre Erfahrung)
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13
Q

Gliederung des Pflanzenreichs

A
Insgesamt umfasst das Pflanzenreich weltweit über 400.000 verschiedene Arten. Davon werden aber nur ca. 13.000 als Arzneipflanzen und 40.000 als Nutzpflanzen verwendet. s werden also nur ca. 3% aller Pflanzen pharmazeutisch genutzt.
Einteilung:
- Spaltpflanzen
- Alen
- Pilze
- Flechten
- Moospflanzen
- Farnpflanzen
- Samenpflanzen
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14
Q

Analyseverfahren zur Bestimmung des Wirkstoffgehalts

A

nach unten: immer geringere Konzentrationen nachweisbar

  • Gravimetrie
  • Colorimetrie
  • Infrarot
  • Spektrophotometrie
  • Fluorometrie
  • Polarographie
  • Chromatographie
  • GC7 GS
  • NMR
  • RIA
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15
Q

Mikrovermehrung durch Gewebekulturen

A

Vor einigen Jahren versprach man sich viel vom Anlegen von Zellkulturen: Produktion von Arzneistoffen durch die Pflanzen. Die Erwartungen wurden aber nicht erfüllt.

  • von der Mutterpflanze wird ein Stück abgeschnitten (Explana)
  • das Explanat wird dann in eine Nährlösung (z.B. mit Phytohormonen) gegeben
  • es entsteht eine Kallus-Skulptur (Zellhaufen)
  • Der Kallus wird entnommen, es entstehen daraus Zellkulturen und im weiteren Verlauf eine neue Pflanze. Die entstandene Pflanze kann dann die pharmazeutisch interessanten Stoffe produzieren

Beispiel Huflattich: Der Huflattich wird traditionell gegen Erkrankungen de Atemwege verwendet. Die Pflanze enthält aber sehr stark schwankenden Konzentrationen an verschiedenen Inhaltsstoffen, die kanzerogen sein können. Daher wurde erfolgreich ein Huflattich gezüchtet, der diese krebserregenden Stoffe nicht mehr enthält.

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16
Q

Der Weg von de Pflanze zum Wirkstoff

A

Pflanzenmaterial: sammeln und identifizieren

  • -> Herstellung von Extrakten: LM und Extraktionsart wählen
  • -> pharmakologisches und chemisches Screening der Rohextrakte: z.B. mit HPLC oder DC
  • -> Isolierung, Reinigung, Strukturaufklärung der aktiven Inhaltsstoffe
  • -> pharmakologische und toxikologische Prüfung der Reinsubstanzen (Wirkmechanismus)
17
Q

Unterschiede im Inhaltsstoffmuster von pflanzlichen Produkten

A

Für Extraktionsmenge und die Zusammensetzung von Extrakten gibt es verschiedene Einflussfaktoren

  • Droge: wann wird sie gesammelt?, Schnittgröße, Pulveranteil, Wassergehalt, Extraktivstoffe
  • Anlagen für die Extraktion: Füllmenge, Füllhöhe, statischer Druck
  • Extraktionsmittel: Menge, Art, Konzentration, Durchflussmaterial
  • Herstellungsverfahren: Extraktionsart, Extraktionszeit, Extraktionstemperatur, Extraktionsdruck, Chargengröße
18
Q

Wirkstoffe, die in Pflanzen vorkommen

A

Wirkstoffgruppen:

  • ätherische Öle
  • Alkaloide
  • Bitterstoffe
  • Flavonoide
  • Gerbstoffe
  • herzwirksame Glykoside
  • Saponine
  • Schleimstoffe
  • andere

pflanzliche Stoffgruppen:

  • Kohlenhydrate
  • Isoprenoide (= Terpene)
  • phenolische Verbindungen
  • Alkaloide
19
Q

Zubereitungsformen von Drogen

A

Tee, Teeaufgüsse, Lösungen, medizinische Weine, Extrakte, Destillate, Pflanzensäfte/ Presssäfte, Zäpfchen, Salben, Öle, Pulver, Dragees, Kapseln

20
Q

der primäre Stoffwechsel

A

Der primäre Stoffwechsel umfasst alle Stoffwechselprozesse zur Erhaltung und Vermehrung des Lebens. Diese Stoffwechselprozesse laufen in allen Zellen des Organismus ähnlich, sie umfassen:

  • Synthese der Bausteine für Makromoleküle der Zelle (für Wachstum)
  • Stoffwechselfunktionen für die Bereitstellung von Energie (z.B. Energiespeicherung mit Hilfe von ATP –> in allen Organismen nahezu identisch)
  • Turn over: Gleichgewicht zwischen Aufbau und Abbau von verschiedenen Stoffen (Kohlenhydrate, Fette, Aminosäuren)
21
Q

der sekundäre Stoffwechsel

A

Zum sekundären Stoffwechsel zählt man alle Stoffe und Prozesse, die nur für die Wechselbeziehung des Organismus mit seiner Umgebung eine Funktion haben. Für Wachstum und Entwicklung ist der sekundäre Stoffwechsel also entbehrlich, er ist jedoch erheblich für die Existenz und den Fortbestand der Pflanze in ihrem Lebensraum (Selektionsvorteil, z.B. Fraßschutz, Anlockung von Organismen, die der Verbreitung der Pflanze dienen)

Sekundäre Stoffwechselprodukte sind durch folgende Merkmale gekennzeichnet:

  • Sie sind nicht allgemein verbreitet, sondern kommen jeweils in nur einigen Organismusgruppen vor. d.h. der sekundäre Stoffwechsel liefert verschiedene Metaboliten (z.B. Pigmente, Alkaloide, Isoprenoide, Terpene), die nur in bestimmten Organen gebildet werden, also nicht in jeder Zelle des Organismus. Außerdem ist die Palette an sekundären Naturstoffen von Spezies zu Spezies verschieden.
  • sekundäre Pflanzenstoffe besitzen eine große Abwandlungsfähigkeit ihrer Struktur. Sie treten in der Regel in Form einer ganzen Palette nahe verwandter Strukturen pro Pflanzenpopulation auf.
  • sekundäre Naturstoffe werden vielfach nur während ganz bestimmter Entwicklungsstadien der Pflanze gebildet. Folglich ändert sich ihr Gehalt an bestimmten Substanzen im Verlauf der Entwicklung.
  • bei höheren Pflanzen werden sekundäre Pflanzenstoffe meist nach ihrer Bildung an ganz bestimmten Stellen abgelagert und gespeichert: Lipophile Produkte in Drüsenhaaren, Ölzellen oder Chromoplasten; wasserlösliches Sekundärstoffe (z.B. Glykoside, Alkaloid-Salze) in Vakuolen oft spezialisierter Zellen. Syntheseort und Speicherort von sekundären Naturstoffen sind in der Regel also nicht identisch.
  • viele sekundäre Stoffwechselprodukte erfüllen eine Schutzfunktion für die Pflanze (z.B. Farbstoffe, Duftstoffe, Lockstoffe, Fraßschutzmittel, giftige Abwehrstoffe, UV-Schutz), viele Produkte haben aber keinen erkennbaren Nutzen für die Pflanze. Sekundär bedeutet nicht zweitrangig, z.B. Chlorophyll und Lignin (Festigungsmaterial der Zellwand, phenolische Eigenschaften, widerstandsfähige Barriere gegen Mirkoorganismen)
  • sekundäre Stoffwechselprodukte können auch aus Produkten aus dem primären Stoffwechsel ( z.B. Kohlenhydrate, Aminosäuren) entstehen, die primären Stoffwechselprodukte werden also weitererarbeitet (z.B. aus Shikimisäure entstehen Naphtochinone, Anthrachinone, Alkaloide)

Alle Wirkstoffe, die aus Pflanzen gewonnen werden, stammen aus dem sekundären Stoffwechsel, mit Ausnahme von Kohlenhydraten und Fetten (sind primäre Stoffwechselprodukte).