Beziehungsgestaltung Flashcards
Wie wird Beziehung nach Orlinsky et al. (1994) definiert?
Die Beziehung besteht nach Orlinsky aus zwei Dimensionen:
- Die Qualität des Klienten-Therapeuten-Teamworks (“task-instrumental side)
- Die Qualität des persönlich Berichteten (“social-emotional side”)
Welche zwei Dimensionen werden im interpersonellen Circumplex Modell nach Kiesler unterschieden?
“Dominant vs. Submissive” (Vertikale)
“Hostile” vs. “Friendly” (Horizontale)
Wie machen sich Persönlichkeitsstörungen (Achse II) in der Therapie bemerkbar?
- maladaptive Copingstrategie
- werden in die Therapien getragen, Strategien auch in der Therapiebeziehung “angewendet”
- da Ich-Synton, besteht typischerweise kein Behandlungsauftrag, man muss damit aber zurechtkommen.
- wird manchmal dort angegangen, wo es zu Problemen kommt (z.B. Kränkbarkeit bei Narzissmus, Verunsicherung bei Dependenz), sehr oft aber unbehandelbar!
Beschreibe das Duale Modell nach Schulte.
- Die Anwendung störungsspezifischer Manuale als Basis
- Sich soweit wie nötig um die Beziehung kümmern
- Der Patient muss bestimmtes Basisverhalten einbringen
- Da die Anpassung des Therapeuten an den Patient und der Therapieerfolg negativ korrelieren => möglichst wenig Anpassen!
Was sind Alliance Ruptures (Safran / Muran)?
- Ruptures kommen vor (es ist kein präventives Modell!)
- Diese müssen aufgearbeitet und können genutzt werden.
- gleicht der Übertragungsarbeit, aber stärker experientell (“Gestalt/humanistisch”)
- Wichtig ist eine nicht-defensive Metakommunikation mit dem Patienten über die Störung
Nenne einige Beispiele für die “Significant Other History”.
- „Erzählen Sie mir, in welcher Weise diese Person Sie beeinflusst und dazu beigetragen hat, dass Sie die Art von Person sind, die Sie heute sind?”*
- „Wie war es, bei dieser Person aufzuwachsen?”*
- „In welcher Weise hat diese Person ihren Stempel auf Ihnen hinterlassen hinsichtlich der Richtung, die Ihr Leben genommen hat?”*
Wie lauten die 4 Übertragungshypothesen?
- Nähe/Vertrautheit: “Wenn ich meinem Therapeuten näher komme, dann…”
- Fehler/Versagen: “Wenn ich einen Fehler mache bei meinem Therapeuten, dann…”
- Emotionale Bedürftigkeit: “Wenn ich etwas von meinem Therapeuten brauche, dann…”
- Negativer Affekt: “Wenbn ich auf meinen Therapeuten ärgerlich bin oder negative Gefühle ihm gegenüber habe, dann…”
Nenne Beispiele für eine Interpersonelle Diskriminationsübung.
- „Wie würden Ihre Mutter, Vater, etc. reagieren, wenn Sie sich so verhalten würden?“*
- „Wie habe ich darauf reagiert?“*
- „Was für Unterschiede zwischen …. können Sie sehen?“ (Diskriminationstraining)*
- „Was bedeutet das für Sie, wenn ich anders reagiere als…?“*
Beeinflusst der interpersonale Stil, der direkt die Therapiebeziehung und das Outcome beeinflusst?
Antwort Caspar: Nein!
Wie sieht es empirisch mit der Beziehungsgestaltung aus?
- fast nur korrelative Studien
- Problem: Die Beziehungssituation ist weniger leicht gezielt herstellbar; eine schlechte Beziehung ist ethisch problematisch
- gibt es dritte Variablen die Einfluss nehmen?
Wie sehen die Ergebnisse der berner Therapievergleichsstudie aus? (Vergleich GT und VT)
- GT besser für Autonomiesuchende
- VT besser für Struktursuchende
Was waren die Ergebnisse der Studie von Kramer et al. (Lausanne)?
Psychodynamischer Ansatz nach Gunderson bei Borderline-Patienten mit Movitorientierter Beziehungsgestaltung als Add-On.
Positive Effekte auf Outcome:
- weniger kognitive Fehler und Verzerrungen
- stärkere Verbesserung der Symptomatik
- stärkere Verbesserungen im Bereich interpersoneller und sozialer Phobie
Nenne weitere empirische Ergebnisse zur Therapiebeziehung.
- Therapiebeziehung hat stärkeren Einfluss auf das Therapie-Ergebnis als Orientierung des Therapeuten
- Einfluss der Therapiebziehung (106 Befunde)
- 53% positiv
- 4% negativ
- Therapie-Beziehung und Therapie-Ergebnis beeinflussen sich gegenseitig
- Therapie-Beziehung beeinflusst Therapie-Ergebnis stärker als umgekehrt!
- Effektiver, wenn Therapeut Beziehungsstil an Patienten anpasst (weniger Abbrüche!)
-
In guter Therapiebeziehung wird Beziehung offen angesprochen
- Je mehr Therapiebeziehung thematisiert wird, desto schlechter => in guter Therapiebeziehung gibt es keinen Anlass (darum kein Widerspruch)
- Konfrontation kann zu Widerstand führen, ABER besseres Ergebnis
- Rigides Festhalten an Technik => schlechtere Therapiebeziehung
- Auch wenn Beziehung nicht wichtig im Ansatz => kann trotzdem gut sein
- Die Therapiebeziehung korreliert moderat mit Therapieergebnis (nicht 30% wie von Lambert, 1992 angegeben)
Ist die Therapiebeziehung auch eine Technik?
- Jein
- Therapeuten-Bias: Man sieht Patient eher so, wie man selber ist
- eine gute Beziehung kann nicht einfach wie eine Technik realisiert ewrden