Benignes_Prostatasyndrom_Brainscape Flashcards
Benignes Prostatasyndrom: Definition (1)
Überbegriff für die pathophysiologischen Zusammenhänge zwischen Beschwerden des unteren Harntrakts (LUTS), Prostatavergrößerung (BPE) und Blasenauslassobstruktion (BOO oder BPO)
Benignes Prostatasyndrom: Terminologie des benignen Prostatasyndroms und assoziierter Symptome/Diagnosen
- lowe urinary tract symptoms (LUTS) (1)
- benigne Prostatahyperplasie (BPH) (1)
- benign prostata enlargement (BPE) (1)
- bladder outlet obstruction (BOO) (1)
- benign prostatic obstrucion (BPO) (1)
lowe urinary tract symptoms (LUTS): Miktionsbeschwerden
benigne Prostatahyperplasie (BPH): histolgisch zugrund liegende Gewebeveränderung (beschreibt nur Volumenzunahme der Prostata, sagt nichts über klinisch eSymptomatik)
benign prostata enlargement (BPE): Prostatavergrößerung auf über 30cm^3
bladder outlet obstruction (BOO): urodynamisch gesicherte Blasenentleerungsstörung
benign prostatic obstrucion (BPO): durch BPE verursachte BOO
Benignes Prostatasyndrom: Prävalenz (2)
ca 30-40% aller Männer über 50 Jahre
Zunahme der Häufigkeit ab dem 50. Lebensjahr
Benignes Prostatasyndrom: Ätiologie
- genaue Ätiologie unklar, Zusammenspiel folgender Faktoren wird diskutiert (6)
- Risikofaktoren (2)
- ENtstehungsort (1)
genaue Ätiologie unklar, Zusammenspiel folgender Faktoren wird diskutiert
- Androgene (Umwandlung von Testosteron zu Dihydrotestosteron (DHT) -> Wachstumsreiz für Prostata im Bereich der Übergangszone
- Östrogene (Verschiebung Testosteron/Östrogen-Spiegels zuginsten des Östrogens in zunehmendem Alter -> Östrogen als Wachstumsstimulus für Übergangszone der Prostata)
- vermehrte Ausschüttung von Wachstumsfakoren in der Prostata
- zu starke Vermehrung von Prostata-STammzellen
- verlängerte Lebensdauer der Prostatazellen wegen vermindertem Zelltod
- familiäre Disposition
Risikofaktoren
- Adipositas (-> erhöhte Östrogenspiegel)
- steigendes Alter
ENtstehungsort: Übergangszone (Transitionalzone) –> Im Gegensatz dazu Prostatakarzinom in peripherer Zone!
Benignes Prostatasyndrom: Pathophysiologie (1)
Wachstum der periurethralen Drüsen (zentrales Wachstumsmuster des Adenoms) ->Ätiologie unklar, Androgeneinfluss wird diskuiert
Benignes Prostatasyndrom: Klinik: Miktionsbeschwerden
- irritative Sysmtome (= Reizerscheinungen der Blase und des Blasenhalses) (3)
- obstruktive Symptome (Blasenentleerungsstörung durch Prostatavolumenzunahme) (5)
- Komplikationen (2)
irritative Sysmtome (= Reizerscheinungen der Blase und des Blasenhalses)
- Pollakisurie
- Nykturie
- Restharngefühl
obstruktive Symptome (Blasenentleerungsstörung durch Prostatavolumenzunahme)
- verzögerter Miktionsbeginn
- abgeschwächter Harnstrahl
- unterbrochener Harnstrahl
- “NAchträufeln”
- Ischuria paradoxa (ständiges Tröpfeln bei Überlaufinkontinenz möglich)
Komplikationen
- rezidivierende Infekte
- Harnverhalt
Benignes Prostatasyndrom: BPH-Stadien
- I (1)
- II (1)
- III (1)
I: Reizstadium: klinische Beschwerden ohne Restharn
II: Restharnstadium: Restharn50-100ml, Zunahme der klnischen Beschwerden
III: Dekompensationsstadium: Restharn über 150mL, Komplikationen wie Harnverhalt, Überlaufblase, Harnstauungsniere
Benignes Prostatasyndrom: Diagnostik (8)
Erfassung des IPSS (Internationaler Prostata-Symptomen-Score) (siehe gesonderte Lernkarte)
DRU
transrektaler Ultraschall (-> Bestimmung der Prostatagröße)
Uroflowmetrie (-> Objektivierung des abgeschwächten Harnstrahls anhand des Miktionsverlaufs)
Blutuntersuchung: PSA
Sono der Harnblase und Nieren -> Bestimmung Restharn, Ausschluss NIerenstauung
evtl. Miktionsurethrogramm -> Darstellung einer Obstruktion, Visualisierung von Divertikelbildung
evtl. Ausscheidungsurogramm mit möglichem Korbhenkelphänomen: Korbhenkelphänomen - Definition (siehe gesonderte Lernkarte)
Benignes Prostatasyndrom: DD (3)
Prostatakarzinom
Neurogene Blasenentleerungsstörung
chronische Prostatitis
Benignes Prostatasyndrom: Diagnostik: Erfassung des IPSS (Internationaler Prostata-Symptomen-Score)
- wie? (1)
- wozu? (2)
wie?: Ausprägungsgrad bzw EInfluss auf die Lebensqualität des benignen Prostatasyndroms werdenanhand häufiger Symptome zu einem Score zusammengefasst (zB Nykturie, Pollakisurie, verzögerter Miktionseginn etc)
wozu?
- als ENtscheidungshilfe für eine Therapieindikation
- als Verlaufs- und Erfolgskontrolle einer Behandlung
Benignes Prostatasyndrom: Diagnostik: evtl. Ausscheidungsurogramm mit möglichem Korbhenkelphänomen: Korbhenkelphänomen - Definition (1)
bei BPH: durch Elevation des Harnblasenbodens durch die vergrößerte Prostata wirken die Ureteren aufgrund ihrer angelhakenartigen Insertion in die Blase wie Griffe eines Korbes
Benignes Prostatasyndrom: Therapie: Allgemein
- Auswahl des Therapieverfahrens (1)
- Risikofaktoren für Progression (also für Zunahme der Symptomatik und potentiellen Komplikationen) (5)
- Therapiemöglichkeiten (3)
- Therapieziel primär und langfristig (2)
Auswahl des Therapieverfahrens: richtet sich nach Leidensdruck, klinischem Bild und Risiko der Progression des BPS
Risikofaktoren für Progression (also für Zunahme der Symptomatik und potentiellen Komplikationen)
- steigendes Alter
- ausgeprägte Symptomintensität
- Höhe des Prostatavolumens (bzw des Serum-PSA)
- geringe maximale Harnflussrate
- hohe Restharnmenge
Therapiemöglichkeiten
- geringer Leidensdruck des Patienten, keine RIsiken -> kontrolliertes Abwarten
- starker Leidensdruck des Patienten mit/ohne Rsiiko für Progression des BPS: medikamentöse Therapie
- Vorliegen einer absoluten OP-Indikation -> OP
Therapieziel primär und langfristig
- primär: rasche Symptomreduktion, Verbesserung der Lebensqualität
- langfristig: Hemmung der BPS-Progression
Benignes Prostatasyndrom: Therapie: konservative Therapie: kontrolliertes Abwarten
- Indikation (1)
- Maßnahmen (1)
Indikation: bei mäßigen Beschwerden un dgeringem Leidensdruck
Maßnahmen: Änderungen des Lebensstils (zB Reduktion der Flüssigkeitszufuhr auf 1500ml/24h, Vermeidung diuretisch wirkender Nahrungsmittel wie Kaffee und ALkohol, Blasentraining etc)
Benignes Prostatasyndrom: Therapie: konservative Therapie: medikamentöse Therapie
- Indikation (2)
- Medis (3)
Indikation
- subjektive beschwerden und stärkerer Leidensdruck des Patienten
- Progressionsrisiko des BPS
Medis
- Phytotherapie (langfristige Wirkung nicht ausreichend belegt): Sägepalmenextrakt, Kürbiskerne, Brennnesselwurzel (MEMO: BPS = Brennnessel, kürPiskerne, Sägepalme)
- ALpha-Blocker (zB Afluzosin) -> symptomatische Therapie
- 5-alpha-Reduktasehemmer (siehe gesonderte Lernkarte)
Benignes Prostatasyndrom: Therapie: konservative Therapie: operative Therapie
- absolute OP-Indikationen (5)
- empfohlene Verfahren (3)
- NW aller OP-Verfahren (1)
absolute OP-Indikationen
- rezidivierender Harnverhalt
- rezidivierende Harnwegsinfektionen
- konservativ nicht beherrschbare, rezidivierende Makrohämaturien
- Harnblasenkonkremente
- Dilatation des oberen Harntrakts, eingeschränkte Nierenfunktion oder Niereninsuffizienz durch Bladder outlet obstruction
empfohlene Verfahren
- Prostatavolumen bis ca 70mL: TUR-P: TUR-P (siehe gesonderte Lernkarte)
- Prostatavolumen ab ca 70mL: offen operative VErfahren (zB Adenomenukleation nach Freyer)
- alternativ unabhängig vom VOlumen: transurethrale Laseroperationen (HoLEP, Greenlight)
NW aller OP-Verfahren: retrograde Ejakulation in die Harnblase durch anatomische Veränderung