Aromaten Flashcards

1
Q

In welchem Zustand befindet sich ein isoliertes Kohlenstoffatom?

A

Im Normalzustand, ohne Bindung; Elektronenkonfiguration: 1s² 2s² 2p².

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2
Q

Was bedeutet Hybridisierung beim Kohlenstoffatom?

A

Umformung von s- und p-Orbitalen zu gleichwertigen Hybrid-Orbitalen zur Ausbildung stabiler Bindungen.

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3
Q

Was ist eine sp³-Hybridisierung und wo kommt sie vor?

A

1 s + 3 p-Orbitale → 4 sp³-Orbitale
Beispiel: Methan (CH₄)
Alle 4 Orbitale sind eingebunden → Tetraeder

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4
Q

Was ist eine sp²-Hybridisierung und wo kommt sie vor?

A

1 s + 2 p-Orbitale → 3 sp²-Orbitale
1 p-Orbital bleibt bestehen (z. B. 2p_z)
Beispiel: Ethen (C₂H₄), Doppelbindung

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5
Q

Was ist eine sp-Hybridisierung und wo kommt sie vor?

A

1 s + 1 p-Orbital → 2 sp-Orbitale
2 p-Orbitale bleiben bestehen
Beispiel: Ethin (C₂H₂), Dreifachbindung

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6
Q

Welche Orbitale sind bei sp³-Hybridisierung beteiligt und wie viele Bindungen entstehen?

A

2s, 2pₓ, 2pᵧ, 2p𝓏 → 4 sp³-Orbitale
4 σ-Bindungen (z. B. in Ethan)

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7
Q

Welche Orbitale sind bei sp²-Hybridisierung beteiligt und wie viele Bindungen entstehen?

A

2s, 2pₓ, 2pᵧ → 3 sp²-Orbitale + 1 p𝓏-Orbital
3 σ-Bindungen + 1 π-Bindung (z. B. in Ethen)

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8
Q

Welche Orbitale sind bei sp-Hybridisierung beteiligt und wie viele Bindungen entstehen?

A

2s, 2pₓ → 2 sp-Orbitale + 2 p-Orbitale
2 σ-Bindungen + 2 π-Bindungen (z. B. in Ethin)

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9
Q

Wie unterscheiden sich σ- und π-Bindungen im Orbitalmodell?

A

σ-Bindungen: Überlappung entlang der Kernachse
π-Bindungen: Seitliche Überlappung von p-Orbitalen

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10
Q

Wie viele Bindungen haben Ethan, Ethen und Ethin im Orbitalmodell?

A

Ethan: 7 σ-Bindungen
Ethen: 5 σ-, 1 π-Bindung
Ethin: 3 σ-, 2 π-Bindungen

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11
Q

Was ist eine σ-Bindung?

A

Eine Bindung durch Überlappung von Orbitalen entlang der Kernachse, z. B. s+s, s+sp³, sp²+sp², 2sp, etc.

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12
Q

Welche σ-Bindungstypen und Bindungslängen gibt es?

A

H–H (s+s): 109 pm
H–C (s+sp³): 109 pm
C–C (sp³+sp³): 151 pm

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13
Q

Was ist eine π-Bindung?

A

Überlappung paralleler p-Orbitale (meist 2p_y oder 2p_z), seitlich versetzt zur Kernachse, z. B. in Doppel- oder Dreifachbindungen.

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14
Q

Welche π-Bindungstypen und Bindungslängen gibt es?

A

C=C (eine π-Bindung): 134 pm
C≡C (zwei π-Bindungen): 121 pm

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15
Q

Was ist Mesomerie?

A

Das Phänomen, dass sich die reale Struktur eines Moleküls zwischen mehreren Grenzstrukturen befindet; dabei sind π-Elektronen oder freie Elektronenpaare delokalisiert.

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16
Q

Welche strukturellen Voraussetzungen müssen für Mesomerie erfüllt sein?

A

Mehrfachbindungen und/oder freie Elektronenpaare
Diese müssen konjugiert sein, also durch eine Einfachbindung getrennt

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17
Q

Was sind die Regeln zur Aufstellung von Mesomerie-Formeln?

A

Gleiche Zahl an Valenzelektronen
Gleiche Atomrümpfe
Bevorzugt ohne Ladungstrennung
Oktettregel beachten

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18
Q

Wann ist eine Mesomerieform besonders günstig?

A

Wenn keine Ladungstrennung vorhanden ist
Wenn alle Atome ein Elektronenoktett haben

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19
Q

Wie sieht die Mesomerie beim Carboxylat-Ion (R–COO⁻) aus?

A

Zwei Grenzstrukturen mit delokalisiertem Elektronenpaar über beide O-Atome.

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20
Q

Was ist das charakteristische Merkmal der Mesomerie im Carbonat-Ion (CO₃²⁻)?

A

Drei gleichwertige Grenzstrukturen mit delokalisierten π-Elektronen über alle drei O-Atome.

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21
Q

Was passiert im Nitrat-Ion (NO₃⁻) durch Mesomerie?

A

Drei gleichwertige Grenzstrukturen; alle drei O-Atome teilen sich das π-System.

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22
Q

Warum liegen beim Buta-1,3-dien (C₄H₆) alle Atome in einer Ebene?

A

Weil die Doppelbindungen konjugiert sind und die π-Elektronen delokalisiert, also gemeinsam verteilt sind.

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23
Q

Welche Strukturmodelle von Benzol wurden historisch vorgeschlagen?

A

. Kekulé (1865): Alternierende Doppelbindungen im Ring
J. Dewar (1867): Zwei „offene“ Ringe mit Doppelbindungen
A. Ladenburg (1869): Prismatische Struktur

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24
Q

Welche drei Isomere entstehen bei Dibrombenzol-Reaktionen?

A

1,2- (ortho),
1,3- (meta),
1,4-Dibrombenzol (para)

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25
Q

Welche Bindungsverhältnisse hat Benzol laut Orbitalmodell?

A

Gleichmäßige Überlappung der 6 p-Orbitale
Delokalisiertes π-System ober- und unterhalb der Ringebene

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26
Q

Was zeigt das Mesomerie-Modell von Benzol?

A

Zwei Grenzstrukturen mit wechselnden Doppelbindungen → echte Struktur liegt dazwischen → delokalisiert

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27
Q

Was ist die Mesomerie-Energie von Benzol?

A

Erwartet: –360 kJ/mol (für 3 C=C wie in Cyclohexen)
Gemessen: –209 kJ/mol
→ Mesomerieenergie = 151 kJ/mol Stabilisierung

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28
Q

Was zeigt die Mesomerie-Energie über die Stabilität von Benzol?

A

Benzol ist stabiler als hypothetisches Cyclohexa-1,3,5-trien – wegen π-Delokalisation

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29
Q

Welche Bindungswinkel hat Benzol laut Strukturmodell?

A

Alle Bindungswinkel betragen 120°, was auf eine planare, regelmäßige Sechsringstruktur hindeutet

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30
Q

Was besagt die Hückel-Regel für Aromaten?

A

Ein Molekül ist aromatisch, wenn:

Es einen geschlossenen, planaren Ring bildet
Es ein konjugiertes π-System hat
Es (4n + 2) π-Elektronen enthält (n = 1, 2, 3…)

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31
Q

Welche Beispiele erfüllen die Hückel-Regel?

A

Aromatisch: Benzol (6 π-e⁻), Pyrrol, Furan, Pyridin
Nicht aromatisch: Cyclobutadien (4 π-e⁻), Cyclooctatetraen (8 π-e⁻)

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32
Q

Was sind Heterocyclische Aromaten?

A

Aromatische Ringverbindungen mit mind. einem Heteroatom (z. B. N, O):

Pyridin (N im Ring)
Pyrrol (N mit H)
Furan (O im Ring)

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33
Q

Was sind polycyclische Aromaten?

A

Aromatische Systeme mit mehreren kondensierten Benzolringen, z. B.

Naphthalin (2 Ringe)
Anthracen (3 Ringe)

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34
Q

Welche Effekte beeinflussen die Acidität/Basizität von Benzol-Derivaten?

A

Induktive Effekte (über σ-Bindungen)
Mesomere Effekte (über π-Systeme)

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35
Q

Wie erfolgt die Nomenklatur von Benzol-Derivaten?

A

Monosubstituent: Substituent + “Benzol” (z. B. Anilin)
Disubstituent:
1,2 = ortho (o)
1,3 = meta (m)
1,4 = para (p)

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36
Q

Wie wird bei verschiedenen Substituenten im Benzol benannt?

A

Der Substituent mit höchster Priorität gibt den Stammnamen
z. B. 4-Methylphenol statt 4-Hydroxy­toluol

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37
Q

Was ist ein Benzylrest und was ein Phenylrest?

A

Phenylrest: C₆H₅–
Benzylrest: C₆H₅–CH₂–

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38
Q

Was sind Beispiele für mono-substituierte Benzol-Derivate?

A

Toluol (Methylbenzol)
Benzylalkohol
Benzaldehyd
Benzoesäure

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39
Q

Warum ist Benzoesäure stärker sauer als Essigsäure?

A

Durch den mesomeren Effekt (–M-Effekt) des Benzolrings wird die negative Ladung im Carboxylat-Anion stabilisiert → höhere Acidität

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40
Q

Was bewirkt der +M-Effekt von Anilin auf dessen Basizität?

A

Das freie Elektronenpaar des N ist in das π-System delokalisiert → geringere Verfügbarkeit zur Protonenbindung → niedrige Basizität

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41
Q

Warum sind Alkylamine basischer als Ammoniak?

A

Alkylgruppen zeigen einen +I-Effekt → erhöhen die Elektronendichte am Stickstoff → freie Elektronenpaare sind reaktiver

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42
Q

Wie wirkt sich der +I-Effekt auf die Hydratisierung und Löslichkeit von Aminen aus?

A

Stärkere Hydratisierung bei weniger Substitution (z. B. NH₃)
Produkte mit vielen Alkylgruppen sind weniger wasserlöslich

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43
Q

Wie lautet die Basizitäts-Reihenfolge von Aminomethan, Ammoniak und Anilin?

A

Aminomethan (pKₐ = 3,34) > Ammoniak (4,75) > Anilin (9,37)
→ Anilin ist am wenigsten basisch

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44
Q

Was passiert bei der radikalischen Substitution mit Cyclohexan?

A

In Anwesenheit von Licht → Homolyse von Br₂ → Bildung von 1-Bromcyclohexan

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45
Q

Was passiert bei der elektrophilen Addition mit Cyclohexen?

A

Doppelbindung reagiert mit Br₂ → 1,2-Dibromcyclohexan entsteht

46
Q

Reagiert Benzol mit Bromwasser?

A

Nein, ohne Katalysator findet keine Reaktion statt – keine Addition

47
Q

Welche Bedingungen sind für die Reaktion von Benzol mit Br₂ erforderlich?

A

Ein Katalysator (z. B. Fe oder FeBr₃) → ermöglicht elektrophile aromatische Substitution

48
Q

Was ist das Produkt der Reaktion von Benzol mit Br₂ in Anwesenheit von Fe?

A

Brombenzol + HBr (durch elektrophile aromatische Substitution)

49
Q

Wie läuft die Halogenierung von Cyclohexan mit Br₂ und Licht ab?

A

Radikalische Substitution
Start: Homolyse → Br*
Kette: Wasserstoffabstraktion und Substitution → Bromcyclohexan + HBr

50
Q

Wie funktioniert die Halogenierung von Cyclohexen mit Br₂?

A

Elektrophile Addition
Br₂ wird polarisiert → Br⁺ als Elektrophil
Angriff der Doppelbindung → 1,2-Dibromcyclohexan

51
Q

Warum reagiert Benzol nicht mit Br₂ und Licht?

A

Das delokalisierte π-System kann nicht polarisiert werden
Keine radikalische Substitution → keine Reaktion

52
Q

Wie funktioniert die Halogenierung von Benzol mit Br₂ und Fe?

A

Katalysierte elektrophile aromatische Substitution
Fe erzeugt Br⁺-Elektrophil → Angriff auf π-System
Bildung eines instabilen Carbokations
Wiederherstellung der Aromatizität → Brombenzol + HBr

53
Q

Welche Schritte umfasst die elektrophile aromatische Substitution bei Benzol?

A

Aktivierung von Br₂ durch Fe → Br⁺
Angriff des π-Systems auf Br⁺ → Carbokation
Stabilisierung durch Deprotonierung → Aromat bleibt erhalten

54
Q

Wie verläuft das Energiediagramm der Benzol-Bromierung?

A

Zwei Übergangszustände: Bildung des Carbokations und Substitution
Zwischenprodukt ist energetisch instabil
Endprodukt (Brombenzol) liegt tiefer als Edukte
→ Reaktion ist exergonisch, aber aktivierungsbedürftig

55
Q

Was passiert energetisch während der Bildung des Brombenzols?

A

Energiebarriere (Eₐ₁) für Angriff des Br⁺
Zweite Barriere (Eₐ₂) für Deprotonierung
Das delokalisierte π-System wird kurzzeitig unterbrochen

56
Q

Was ist der Unterschied zwischen +I/+M und –I/–M-Effekt?

A

+I / +M: Elektronenschiebend → Reaktivität ↑
–I / –M: Elektronenziehend → Reaktivität ↓

57
Q

Welche Substituenten dirigieren elektrophile Substitution ortho/para?

A

z. B. –OH, –CH₃, –NH₂, Halogene
Diese erhöhen die Elektronendichte (durch +I oder +M)

58
Q

Welche Substituenten dirigieren elektrophile Substitution meta?

A

z. B. –COOH, –NO₂
Durch –I/–M-Effekte ziehen sie Elektronendichte ab

59
Q

Wie beeinflusst die Elektronendichte die Reaktivität gegenüber Elektrophilen?

A

Höhere Elektronendichte im Ring = höhere Reaktivität gegenüber Elektrophilen

60
Q

Was besagt die SSS-Regel bei Toluol?

A

Sonnenlicht
Siedehitze
Seitenkette

61
Q

Was besagt die KKK-Regel bei Toluol?

A

Kälte (0–10 °C)
Katalysator (z. B. AlBr₃)
Kernreaktion (meta/para-Substitution)

62
Q

Welche Produkte entstehen bei Bromierung von Toluol nach SSS-/KKK-Regel?

A

SSS: Bromphenylmethan (Benzylbromid)
KKK: 2-Bromtoluol und 4-Bromtoluol

63
Q

Wozu wurde Benzol früher verwendet und welche Gefahren birgt es?

A

Früher Zusatz in Benzin (Klopffestigkeit)
Heute: Kunststoffherstellung (PET)
Gesundheitsgefahr: Krebserregend, lebertoxisch, darf nicht in die Umwelt

64
Q

Wofür wird Benzoesäure genutzt und wie gefährlich ist sie?

A

Konservierungsstoff, wirkt mikrobiell toxisch
In kleinen Mengen unbedenklich

65
Q

Wofür wird Styrol eingesetzt und was sind die Risiken?

A

Kunststoffe: CD-Hüllen, Styropor
Aufnahme über Atemwege, reizt Schleimhäute
Schädigt Leber, Nieren, Gehirn

66
Q

Welche Bedeutung und Risiken hat Phenol?

A

Früher als Desinfektionsmittel
Heute für Kunststoffe & Farbstoffe
Giftig, ätzend für Schleimhäute

67
Q

Wozu wird Anilin verwendet und wie gefährlich ist es?

A

Rohstoff für Anilinfarbstoffe & Kunststoffe
Hochgiftig, darf nicht in die Umwelt

68
Q

Warum war die Strukturformel von Benzol im 19. Jahrhundert ein Rätsel?

A

Weil C₆H₆ viele ungesättigte Strukturen zuließ, Benzol aber nicht wie typische Alkene mit Bromwasser reagiert → keine klassische Doppel-/Dreifachbindung

69
Q

Was zeigt die Bromwasserprobe über die Struktur von Benzol?

A

Bromwasser wird nicht entfärbt → Benzol enthält keine isolierten C=C- oder C≡C-Bindungen

70
Q

Warum wurde der Dewar-Vorschlag als falsch erkannt?

A

Weil er zwei verschiedene Monochlorbenzole zulässt – experimentell entsteht aber nur einer

71
Q

Warum erscheint blaue Tinte im sichtbaren Bereich des Lichts?

A

Sie enthält Moleküle mit delokalisierten π-Elektronen, die sichtbares Licht absorbieren → Farbwirkung

72
Q

Warum wird gelöschte Tinte in alten Schulheften manchmal wieder sichtbar?

A

Die blockierende Gruppe, die das π-System unterbricht, löst sich mit der Zeit. Dadurch rekonstruiert sich die Delokalisation → der Farbstoff wird erneut sichtbar

73
Q

Welcher Hybridisierungstyp liegt bei Ethan (C₂H₆) vor und wie ist seine Geometrie?

A

Hybridisierung: sp³
Geometrie: (doppel-)tetraedrisch
Bindungswinkel: ca. 109°

74
Q

Welcher Hybridisierungstyp liegt bei Ethen (C₂H₄) vor und wie ist seine Geometrie?

A

Hybridisierung: sp²
Geometrie: trigonal-planar
Bindungswinkel: 120°

75
Q

Welcher Hybridisierungstyp liegt bei Ethin (C₂H₂) vor und wie ist seine Geometrie?

A

Hybridisierung: sp
Geometrie: linear
Bindungswinkel: 180°

76
Q

Ordne die C–C-Bindungslängen 121 pm, 134 pm und 154 pm den Molekülen Ethan, Ethen und Ethin zu.

A

Ethan (Einfachbindung): 154 pm
Ethen (Doppelbindung): 134 pm
Ethin (Dreifachbindung): 121 pm

77
Q

Wie lautet der Merksatz zur Bindungslänge und -energie?

A

e größer die Zahl der Bindungselektronen zwischen zwei Atomkernen ist, desto höher ist die Bindungsenergie und desto kürzer ist die zugehörige Bindungslänge.

78
Q

Was geschieht im 1. Schritt der Bromierung von Benzol?

A

Polarisierung von Br₂ durch Wechselwirkung mit delokalisierten π-Elektronen von Benzol und dem Eisen(III)-Katalysator (FeBr₃)

79
Q

Was passiert im 2. und 3. Schritt der Reaktion?

A

Heterolytische Spaltung von Br₂ → Br⁺ greift den Benzolring an
Bildung eines mesomeriestabilisierten Carbenium-Ions

80
Q

Was passiert im 4. Schritt der elektrophilen Substitution?

A

Abspaltung eines Protons (H⁺) → Wiederherstellung des aromatischen Systems beginnt

81
Q

Was passiert im letzten Schritt der Reaktion (5)?

A

Rearomatisierung des Benzolrings
Bildung von HBr
Katalysator (FeBr₃) wird regeneriert

82
Q

Rearomatisierung des Benzolrings
Bildung von HBr
Katalysator (FeBr₃) wird regeneriert

A

Brombenzol
Wasserstoffbromid (HBr)
Katalysator bleibt unverändert

83
Q

Welches Elektrophil ist bei der Nitrierung von Benzol beteiligt und wie wird es hergestellt?

A

Elektrophil: NO₂⁺ (Nitronium-Ion)
Bildung durch: konz. H₂SO₄ + konz. HNO₃

84
Q

Was ist das Produkt der Nitrierung von Benzol und wozu dient es?

A

Produkt: Nitrobenzol
Verwendung: Farbstoffe, Sprengstoffe, Kunststoffe (z. B. Polyamide)

85
Q

Welches Elektrophil wirkt bei der Sulfonierung von Benzol?

A

Elektrophil: HSO₃⁺
Reagenz: rauchende Schwefelsäure

86
Q

Was entsteht bei der Sulfonierung von Benzol?

A

Benzolsulfonsäure
Verwendung: Tenside (Waschmittel)

87
Q

Wie erfolgt die Alkylierung von Benzol und welches Produkt entsteht?

A

Wie erfolgt die Alkylierung von Benzol und welches Produkt entsteht?

88
Q

Was passiert bei der Friedel-Crafts-Alkylierung?

A

Alkylhalogenid + AlCl₃ → Carbenium-Ion
Produkt: z. B. Toluol
Verwendung: Lösungsmittel, Kunststoffe, Benzoesäure

89
Q

Wie funktioniert die Friedel-Crafts-Acylierung?

A

Acylhalogenid (z. B. R-COCl) + AlCl₃
Produkt: Aromatische Carbonyle (z. B. Benzaldehyd)

90
Q

Wie entsteht Anilin aus Benzol?

A

Schritt 1: Nitrierung → Nitrobenzol
Schritt 2: Reduktion mit H₂ und Ni-Katalysator → Anilin

91
Q

Welche Schritte führen von Benzol zu Phenol?

A

Alkylierung zu Cumol
Dann: Oxidation + Umlagerung → Phenol

92
Q

Welche Derivate lassen sich aus Benzol durch elektrophile Substitution ableiten?

A

Chlorbenzol, Toluol, Phenol, Nitrobenzol, Anilin, Benzolsulfonsäure u. v. m.

93
Q

Warum bildet Phenol mit Wasser eine Emulsion, aber mit Natronlauge eine klare Lösung?

A

Phenol reagiert mit NaOH zu Phenolat, das wasserlöslich ist → Lösung wird klar

94
Q

Warum ändert sich beim Benzylalkohol durch Zugabe von Base oder Säure nichts?

A

Benzylalkohol ist nicht sauer → bleibt als Emulsion erhalten

95
Q

Warum ist Phenol im Gegensatz zu Benzylalkohol sauer?

A

Die OH-Gruppe ist am mesomeren System beteiligt → das entstehende Anion ist mesomeriestabilisiert → Protonenabgabe erleichtert

96
Q

Mit welchem Elektrophil reagiert Benzol bei der Nitrierung?

A

Mit dem Nitronium-Ion (NO₂⁺)

97
Q

Wie wird das NO₂⁺-Ion für die Nitrierung hergestellt?

A

Durch Reaktion von konz. HNO₃ + konz. H₂SO₄

98
Q

Wie lautet die Gesamtreaktion zur Reduktion von Nitrobenzol zu Anilin mit Eisen?

99
Q

Warum ist Anilin weniger basisch als nicht-aromatische Amine?

A

Das freie Elektronenpaar am N ist am mesomeren π-System beteiligt → steht nur eingeschränkt für Protonenbindung zur Verfügung

100
Q

Was bedeutet es, dass Anilin als Base „eingeschränkt“ reagiert?

A

Nur ein Teil der Grenzstrukturen erlaubt Protonenbindung am Stickstoff → Basizität ist reduziert

101
Q

Was ist ein mesomerer Effekt (+M / -M)?

A

Ein Effekt im π-System durch Delokalisierung:

+M-Effekt: Elektronendonoren (z. B. OH⁻, NH₂)
–M-Effekt: Elektronenakzeptoren (z. B. NO₂, CN)

102
Q

Wie beeinflussen M-Effekte die Zweitsubstitution am Aromaten

A

+M → ortho-/para-dirigierend
–M → meta-dirigierend

103
Q

Was passiert, wenn -I- und +M-Effekt gleichzeitig wirken (z. B. bei Halogenen)?

A

Beide Effekte überlagern sich – meist überwiegt der mesomere Effekt

104
Q

Wie beeinflusst der M-Effekt die Säurestärke?

A

Stabilisierung des Anions durch –M (z. B. Nitrophenol ist stärker sauer als Phenol)

105
Q

Wie beeinflusst die Elektronegativität den I-Effekt eines Substituenten?

A

Je höher die Elektronegativität des Substituenten, desto stärker der –I-Effekt

106
Q

Was bewirken Alkylgruppen im Bezug auf den I-Effekt?

A

Alkylgruppen (z. B. –CH₃) zeigen mit zunehmender Größe einen +I-Effekt

107
Q

Welche Substituenten zeigen einen starken –I-Effekt?

A

NO₂
CN
COOH
F
Cl
Br
→ Elektronen werden angezogen

108
Q

Welche Substituenten zeigen einen +M-Effekt?

A

OH
NH₂
OR
Halogene (in geringem Maß)
→ Elektronen werden in das System hineingeschoben

109
Q

Welche Substituenten sind aktivierend und dirigieren ortho/para?

A

OH
NH₂
Alkylgruppen
→ durch +M oder +I

110
Q

Welche Substituenten sind desaktivierend, aber dirigieren ortho/para?

A

Halogene wie Cl, Br
→ –I ist stärker als +M

111
Q

Welche Substituenten sind meta-dirigierend?

A

NO₂
COOH
CHO
→ zeigen –M- und –I-Effekte