AP2 Seminar - Leitfragen Flashcards
Erläutern Sie den Versuchsaufbau und den typischen Befund beim Postponed-Intention
Paradigma!
Vpn lernen zwei Skripte auswendig, von denen sie nur eines nach einiger Zeit ausführen sollen (daher
Name: zurückgestellte Absicht). Zur Messung des ISE braucht es noch eine weitere Aufgabe, z.B. die
LDT (Lexical Decision Task). Der typische Befund in der LDT ist, dass Vpn schneller auf Wörter im Handlungsskript als auf
Wörter im neutralen Skript reagieren, weil diese Wörter durch die zurückgestellte Absicht stärker
aktiviert sind.
Welche Nachweise sind erforderlich, um auf „Automatizität“ des intention superiority Effekts
(ISE) schließen zu können?
ISE= Absichts-Überlegenheits-Effekt
· Unbewusstheit (lack of/ outside of awareness)
· Mühelosigkeit (effortlessness)
· Absichtslosigkeit (unintentionality)
Welche Vorzüge hat die Erfassung des ISE mit einer lexikalischen Entscheidungsaufgabe (LDT),
gegenüber Wiedererkennenstests (Recognition) oder Abruftests (Recall)?
über LDT wird der ISE impliziter erfasst, durch Konzentration auf Wort und Nicht-Wort, kein Bewusstsein über Verbindung zw. Enkodierungs- & Abrufphase
auch: RT als Maß spezifischer als erkennen/nicht erkennen
Wie induzierten Penningroth et al. (2012) hohe vs. niedrige Arbeitsgedächtnisbelastung, und
wie wirkte sich diese auf den ISE aus?
Hohe Arbeitsgedächtnisleistung: Generierung von Zufallszahlen zwischen 1-5 im Takt eines
Metronoms
–> Belegung der Zentralen Exekutive
niedrige Arbeitsgedächtnisleistung: lautes Aussprechen der Zahl ”2” im Takt des Metronoms
–> Belegung der phonologischen Schleife
Ergebnis: tatsächlich fand man ISE nur unter der hohen Belastung –> ISE ist mühelos
Sense of Agency und subliminales Priming von Handlungseffekten
Beschreiben Sie kurz das experimentelle Vorgehen beim Nachweis des Einflusses unbewusst
verarbeiteter Primes von Handlungseffekten auf das subjektive Kontrollerleben!
1) Control-judgement task:
durch Tastendrücken erscheinen vermeintlich Effektreize, die zuvor gesehen wurden
Einschätzung der Pbn, ob sie steuern konnten, welcher der beiden Effektreize auftritt
2) Forced-Choice-Priming-task
Imperative Stimuli („#“,“+“) wurden durch die ehemaligen Effekt Stimuli/Target (←→) ersetzt
− Mit Zeige- und Mittelfinger der dominanten Hand so schnell und genau wie möglich anzeigen, ob die
Zielpfeile nach links oder rechts zeigten
→ Vorhersage: Antworten nach kongruenten Versuchen schneller und genauer als bei neutralen oder
inkongruenten Versuchen
3) FB zu Bewusstheit & Identifizierung des Primes?
2.2 Welche Funktionen erfüllten in der Studie von Linser und Goschke (2007) die beiden
Kontrollaufgaben „Prime Identifizierung“ bzw. „Forced-Choice Priming“?
„Prime Identifizierung“
Objektives Kriterium, um festzustellen, ob Primes von TN unbewusst wahrgenommen wurden
Leistung auf Zufallsniveau wurde erwartet und auch gezeigt.
„Forced-Choice Priming“?
Feststellung, ob die maskierten Primes tatsächliche Repräsentationen ihrer
Formen aktiviert hatten, auch wenn sie nicht bewusst wahrgenommen wurden über Analyse der RT.
Evidenz dafür: mittlere Reaktionszeiten bei kongruenten Durchläufen waren niedriger
als bei inkongruenten Durchläufen
2.3 Wie erklärt Wegner’s (2002) Theorie der apparent mental causation, wann Handlungen als
verursacht durch eigene Absichten erlebt werden?
Wenn unmittelbar vor der Handlung
- eine Absicht eintritt (Priorität),
- welche konsistent mit der Handlung
ist (Konsistenz) und - es keine andere plausible Ursache für die Handlung gibt (Exklusivität),
hat man tendenziell eher den Eindruck, dass man eine Handlung selbst verursacht hat.
2.4 Laut Linser und Goschke (2007) kommt das erhöhte Kontrollerleben bei kongruenten EffektPrimes durch „Prime-induzierte sensorische Dämpfung“ zustande. Erklären Sie kurz!
Kongruente Effekt-Primes voraktivieren die Effektprimes, wenn sie gezeigt werden, sodass diese
weniger tief verarbeitet werden (sensorische Abschwächung) und daraus folgt das Erleben des
(Handlungs-)Effekts als selbstverursacht.
Implementierungsintentionen (Achtziger et al., 2008)
Unterschied zw. Zielintention und Implementierungsintention
Zielintention: Ich möchte gesünder essen
Implementierungsintention: wenn ich einkaufen gehe, achte ich darauf gesunde Sachen zu kaufen.
Determinanten der Wirksamkeit von Implementierungsintentionen:
a) erleichterter Zugriff auf Hinweisreize
b) automatische Reaktionsinitiierung
a) erleichterter Zugriff auf Hinweisreize
Definieren der Hinweisreize in der Wenn-Komponente erhöht die kognitive Zugänglichkeit für diese Hinweisreize. sodass diese leichter & schneller erkannt werden
b) automatische Reaktionsinitiierung
schnelle und mühelose
Ausführung der Dann-Reaktion, sobald der Hinweisreiz erkannt wird
Reaktion auf den Hinweisreizwird automatisiert –> Ausführung ohne bewusste Überlegung
Implementierungsintentionen können nicht nur die Initiierung einer Handlung
befördern, sondern auch ihre Durchführung gegen Störeinflüsse abschirmen. Geben
Sie hierfür Beispiele anhand der Tennis-Studie!
im Vorhinein relevante, neg. Zustände antizipiert und dafür einen Wenn-Dann-Plan aufgestellt
→ Wenn ich während dem Spiel denke ‘Ich bin nicht gut genug’, dann werde ich
einmal tief durchatmen und mir sagen ‘Ich werde gewinnen’
Verdeutlichen Sie anhand der Ergebnisse der dieting-Studie, wie Zielintentionen und
Implementionsintentionen miteinander interagieren können!
einzeln betrachtet keine guten Prädiktoren für Erfolg bei Reduktion von Snackkonsum
nur wenn
Zielintention hoch + Implementierungsintention –> geringerer Snackkonsum
Referat 4: Zielrelevanz und Affekt (Ferguson & Bargh, 2004)
Welche 3 Hypothesen formulierten Ferguson und Bargh (2004) zum
Einfluss der Zielrelevanz von Reizen auf ihre automatische Bewertung
- Die automatische Bewertung von Objekten ist positiver, weniger negativ oder
beides, wenn Objekte für die aktuelle aktive, unvollständige Zielverfolgung des
Wahrnehmers relevant sind. - Die Zielverfolgung einer Person sollte nur die automatische Bewertung von
Objekten beeinflussen, die die Erreichung des Ziels erleichtern können. - Der Einfluss vom Verfolgen aktueller Ziele auf die automatische Bewertung wird
durch die Wichtigkeit des Ziels für den Betrachter moderiert.
Wie gingen die AutorInnen vor, um ein implizites Maß für die Bewertung
zielrelevanter vs. nicht zielrelevanter Reize zu erhalten?
1) zwei Bedingungen: Zielzustand (Ziel ja/nein) & Zielstatus (fertig/unfertig)
2) Priming Aufgabe: Bewertung von Reizen
3) RT bei Klassifizierung von Adj.
schnellere RT bei pos. Adj nach zielrel. Obj // langsamere RT bei neg. Adj. nach zielrel. Obj
–> Indikator fürpos. automatische Bewertung
Wie zeigte sich in der Durst-Studie (Exp. 2), dass zielrelevante Reize umso stärker „affektiv markiert“ werden, je größer das Ausmaß ihrer Zielrelevanz
ist?
Die durstigen Probanden zeigten relativ positivere automatische Bewertungen für
die hochzielrelevanten Objekte, verglichen mit den nicht durstigen Probanden