Angststörungen 3 Flashcards

1
Q

Zwangsgedanken:

A

sich wiederholt, spontan aufdrängende Gedanken o. Vorstellungen, die starke Angst oder Unwohlsein auslösen
Meist auf etwas bezogen, das auf keinen Fall passieren sollte o. im extremen Gegensatz zu persönlichen Werten steht
Drängen sich unwillentlich auf
Werden als wesensfremd empfunden (ich- dyston)
Wiederkehrend, anhaltend
§Gedanken, Impulse, Vorstellungen
→ Unwillkürlich

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2
Q

Zwangshandlungen:

A

willentliche Handlungen oder Gedanken, zu deren Ausführung sich Betroffener gedrängt fühlt
Ritualisierte Handlungen, die willentlich zur Reduktion von Anspannung oder zur Abwendung einer vermeintlichen Katastrophe ausgeführt werden
Zweck: Neutralisierung vorangegangener Zwangsgedanken (ggf. verdeckt)
Widerstand gegen den Gedanken
Gegenmaßnahmen
Als übertrieben, unsinnig erlebt
Ziel: Bannen einer Gefahr, Reduktion von Unruhe, Neutralisierung des Zwangsgedankens
→ Willkürlich

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3
Q

Unterscheidung: Zwangsgedanken und Handlungen

A

Zwangsgedanken treten ungewollt auf und lösen Angst aus

Zwangshandlungen werden willentlich ausgeführt und wirken angstreduzierend

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4
Q

Häufige Inhalte von Zwangsgedanken u. Zwangshandlungen

A
  1. Wasch und Reiningungszwänge
    Gedanke: Befürchtung von Verunreinigung oder Ansteckung mit einem Krankheitserreger
    Handlung: exzessives Händewaschen, ritualisiertes Duschen, übermäßiges reinigen von Alltagsgegenständen
  2. Kontrollzwänge
    Gedanken: Befürchtung, durch eigene Nachlässigkeit für eine Katastrophe (Brand, Firmenpleite, Unfall) verantwortlich zu sein
    Handlung: Kontrollieren von Elektrogeräten, schlossern oder der eigenen arbeit
  3. Symmetrie und Ordnungszwänge
    Gedanke: Befürchtung dass ein Unglück eintritt wenn das Ritual nicht durchgeführt wird (magisches denken)
    Handlung: verschiedene alltägliche Handlungen (Schlucken) nur un einer bestimmten Anzahl durchführen
  4. sammel und Aufbewahrungszwänge
    Gedanke: Befürchtung dass diese Gegenstände irgendwann wichtig werden könnten
    handlung: Horten von Zeitungen, Kassenzetteln und anderen alltäglichen Gebrauchsgegenständen
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5
Q
  1. Wasch und Reiningungszwänge
A

Gedanke: Befürchtung von Verunreinigung oder Ansteckung mit einem Krankheitserreger
Handlung: exzessives Händewaschen, ritualisiertes Duschen, übermäßiges reinigen von Alltagsgegenständen

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6
Q
  1. Kontrollzwänge
A

Gedanken: Befürchtung, durch eigene Nachlässigkeit für eine Katastrophe (Brand, Firmenpleite, Unfall) verantwortlich zu sein
Handlung: Kontrollieren von Elektrogeräten, schlossern oder der eigenen arbeit

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7
Q
  1. Symmetrie und Ordnungszwänge
A

Gedanke: Befürchtung dass ein Unglück eintritt wenn das Ritual nicht durchgeführt wird (magisches denken)
Handlung: verschiedene alltägliche Handlungen (Schlucken) nur un einer bestimmten Anzahl durchführen

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8
Q
  1. sammel und Aufbewahrungszwänge
A

Gedanke: Befürchtung dass diese Gegenstände irgendwann wichtig werden könnten
handlung: Horten von Zeitungen, Kassenzetteln und anderen alltäglichen Gebrauchsgegenständen

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9
Q

Zwangsstörungen Kriterien

A

Zwangsgedanken oder Handlungen bestehen über wenigstens 2 Wochen. sie sind quälend oder stören die normalen Aktivitäten
Merkmale:
Gedanken oder Impulse sind für den Pat. als eigene erkennbar
wenigstens einem Gedanken oder Handlung gegenüber wir wenn auch erfolglos noch Widerstand geleistet
der Gedanke oder die Handlung werden nicht als angenehm erlebt
gedanken vosrstellzngen oder Impulse wiederholen sich in unangenehmer weise

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10
Q

Zwangsstörungen Epidemiologie

A

Lebenszeit-Prävalenz 2-3%; bei Erwachsenen Frauen = Männer, bei Jugendlichen Männer > Frauen
Schweregrad: + alleinstehend
Onset: oft bereits im Kindes-/Jugendalter, mittleres Onsetalter
20 Lj. (Männer ~ 19 Lj., Frauen ~ 22 Lj.); bei etwa 65% aller Pat. vor 25 Lj., meist rascher Onset der Symptomatik; bei 50-70% Auslöser durch life event (z.B. Schwangerschag, sexuelles Problem, Tod eines Angehörigen)
Verlauf: meist langdauernd, Symptomatik fluktuierend oder konstant vorhanden
Komorbidität: MD ~ 60%, soziale Phobie ~ 25%, oft auch Alkoholabhängigkeit, spezifische Phobie, Panikstörung
Prädisposition: vorbestehende zwanghafte Persönlichkeitsstörung bei 15-35%
Prognose:
negativ: geringer Widerstand, bizarre Zwänge,
MDD, Persönlichkeitsstörungen;
positiv: gute soziale und berufliche Anpassung, auslösende Ereignisse, episodischer Verlauf

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11
Q

Zwangsstörungen Lebenszeit-Prävalenz

A

2-3%;

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12
Q

Zwangsstörungen geschlechterverteilung

A

bei Erwachsenen Frauen = Männer, bei Jugendlichen Männer > Frauen

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13
Q

Zwangsstörungen Schweregrad:

A

+ alleinstehend

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14
Q

Zwangsstörungen Onset:

A

oft bereits im Kindes-/Jugendalter, mittleres Onsetalter
20 Lj. (Männer ~ 19 Lj., Frauen ~ 22 Lj.); bei etwa 65% aller Pat. vor 25 Lj., meist rascher Onset der Symptomatik; bei 50-70% Auslöser durch life event (z.B. Schwangerschag, sexuelles Problem, Tod eines Angehörigen)

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15
Q

Zwangsstörungen Verlauf:

A

meist langdauernd, Symptomatik fluktuierend oder konstant vorhanden

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16
Q

Zwangsstörungen Komorbidität:

A

MD ~ 60%, soziale Phobie ~ 25%, oft auch Alkoholabhängigkeit, spezifische Phobie, Panikstörung

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17
Q

Zwangsstörungen Prädisposition:

A

vorbestehende zwanghafte Persönlichkeitsstörung bei 15-35%

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18
Q

Zwangsstörungen Prognose:

A

negativ: geringer Widerstand, bizarre Zwänge,
MDD, Persönlichkeitsstörungen;
positiv: gute soziale und berufliche Anpassung, auslösende Ereignisse, episodischer Verlauf

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19
Q

Zwangsstörungen Prognose:

negativ:

A

geringer Widerstand, bizarre Zwänge,

MDD, Persönlichkeitsstörungen;

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20
Q

Zwangsstörungen Prognose

positiv:

A

gute soziale und berufliche Anpassung, auslösende Ereignisse, episodischer Verlauf

21
Q

Ätiologie Zwangsstörung

A

Genetische und physiologische Faktoren: Anteil an Zwangsstörungen bei Verwandten ersten Grades von Erwachsenen mit einer Zwangsstörung ist annähernd zweimal so hoch
Neurobiologisch:
verglichen mit gesunden Kontrollen signifikant mehr graue als weiße Substanz
im ZNS –> Hinweis auf eine Entwicklungsanomalie des ZNS (Jenike et al., 2004)
Signifikant vermindertes Volumen im dorsomedialem präfrontalen Cortex, anteriorem Cingulum; mehr graue Substanz im Kleinhirn
Gestörte kortiko-striato-thalamo-korrikale (CSTC-) Regelkreise
Hinweise auf Beteiligung und Dysbalance des serotonergen Systems (s. gute Wirksamkeit von Clomipramin und SSRIs)
Temperamentsfaktoren: höhere negative Emotionalität und Verhaltenshemmung in der Kindheit
Life- events: Körperlicher und sexueller Missbrauch in der Kindheit; belastende oder traumatische Lebensereignisse
Lernpsychologisch: kognitives Modell von Salkovskis

22
Q

Kognitives Modell Zwangsstörung (Salkovskis, 1985):

A

Erklärung von Zwangsgedanken durch katastrophisierende Bewertung von spontan augretenden Gedanken (kognitiver Mechanismus) –> Gesunde messen solchen Gedanken keine weitere Bedeutung zu
Häufige Überzeugungen von Zwangspatienten, die zu katastrophisierender Bewertung unsinniger Gedanken führen

23
Q

Poseraumatische Belastungsstörung (PTBS)

A

▪ Folgereaktion auf traumatisches Ereignis, das von Person selbst erlebt oder an fremder Person beobachtet wurde
▪ Oftmals:
Erleben von Gefühl der Hilflosigkeit
Erschüderung des Selbst- u. Weltverständnisses

24
Q

Trauma

A

belastendes Ereignis oder eine Situation außergewöhnlicher Bedrohung oder katastrophenartigen Ausmaßes, die bei fast jedem eine tiefe Verzweiflung hervorrufen würde (WHO)
Merkmale:
Plötzliches und unerwartetes Auftreten
Entsetzen (emotionale und kognitive Reaktionen)
Subjektiv erlebter Kontrollverlust
Infragestellung des bisherigen Wertesystems
Störungsbilder in Folge einer Traumatisierung:
Akute Belastungsstörung
Anpassungsstörung
Anhaltende Persönlichkeitsänderung nach Extrembelastung
PosVraumatische Belastungsstörung (PTBS)

25
Q

Störungsbilder in Folge einer Traumatisierung:

A

Akute Belastungsstörung
Anpassungsstörung
Anhaltende Persönlichkeitsänderung nach Extrembelastung
PosVraumatische Belastungsstörung (PTBS)

26
Q

Merkmale Trauma

A

Plötzliches und unerwartetes Auftreten
Entsetzen (emotionale und kognitive Reaktionen)
Subjektiv erlebter Kontrollverlust
Infragestellung des bisherigen Wertesystems

27
Q

PTBS Einteilung

A
  1. nach Erstreckung: Typ 1 und 2
  2. nach Verursachung
    - –
28
Q

„Einfache“ PTBS (Typ-I-Trauma):

A

(einmaliges Trauma) im

Erwachsenenalter

29
Q

„Komplexe“ PTBS (Typ-II-Trauma):

A

infolge schwerer, anhaltender Traumatisierungen (z.B. Misshandlungen oder sexueller Missbrauch, physische und/ oder emotionale Vernachlässigung in der Kindheit, existenzbedrohende Lebensereignisse)

30
Q

PoseraumaOsche Belastungsstörung (PTBS)

Symptome:

A

Intrusionen („Wiedererleben“ des Traumas durch Flashbacks, Bilder, Alpträume)
Erinnerungslücken
Vermeidung traumaassoziierter Reize
Emotionale Taubheit („numbing“)
Erhöhtes psychophysiologisches Erregungsniveau (“Hyperarousal“)

31
Q

PTBS Kriterien

A
  1. Betroffene sind einem kurz oder lang anhaltenden Ereignis von außergewöhnlicher Bedrohung oder mit katastrophalen ausmaß ausgesetzt das nahezu bei jedem tie greifende Verzweiflung auslösen würde—-
32
Q

Epidemiologie PTBS

A

▪ Lebenszeitprävalenz: 1% - 7%
▪ Frauen etwa doppelt so häufig betroffen wie Männer (10.4% vs. 5%)
▪ PTBS-Häufigkeit ist abhängig von Art des Traumas
Häufigste Auslöser: physische Angriffe, v.a. sexueller Art (Prävalenzraten von ca. 50%)
Deutlich seltener: Verkehrsunfallopfer, schwere Organerkrankungen (Prävalenzrate ca. 10%)
▪ Im Mittel entwickeln ca. 25% aller mit traumatischem Ereignis konfrontierten Personen eine PTBS

33
Q

PTBS Lebenszeitprävalenz:

A

1% - 7%

34
Q

PTBS Geschlechterverzteilung

A

▪ Frauen etwa doppelt so häufig betroffen wie Männer (10.4% vs. 5%)

35
Q

PTBS

Häufigste Auslöser:

A

physische Angriffe, v.a. sexueller Art (Prävalenzraten von ca. 50%)

36
Q

PTBS Deutlich seltenere Auslöser:

A

Verkehrsunfallopfer, schwere Organerkrankungen (Prävalenzrate ca. 10%)

37
Q

PTBS ▪ Im Mittel entwickeln ca.

A

25% aller mit traumatischem Ereignis konfrontierten Personen eine PTBS

38
Q

PTBS Ätiologie

A

Volumenreduktion des Hippocampus
▪ Verstärkte Amygdala-Reaktivität (erhöhtes Angstlernen)
▪ Präfrontales Defizit (verminderte Hemmung/ Löschung)
▪ Defizit der Hippocampusfunktion –> vermindertes explizites und Kontext-Lernen
Kontrolle durch PFC während Nicht-Stressbedingungen
Kontrolle durch Amygdala während trauma
6. Dysfunktionele Kognitionen: Trauma erschüttert grundlegende kognitive Schemata & verändert sie in dysfunktionaler Weise
7. Verändertes Traumagedächtnis: Information kann im Zustand hoher autonomer Erregung wenig effektiv verarbeitet werden – die entsprechenden Gedächtnisnetzwerke sind desorganisiert
Besonderheiten des Traumagedächtnisses:
Schwierigkeiten, willentlich vollständig zu
erinnern (bruchstückhag, ungeordnet, fehlende Details und Reihenfolge)
häufiges ungewolltes Wiedererleben (vornehmlich sensorische Eindrücke; Erleben, als würde es gerade geschehen; vielfältige Auslöser)
8. Furchtstrukturmodell: PTBS NICHT durch Trauma verursacht sondern durch inadäquates emotionales Verarbeiten des traumatischen Erlebnisses
 VS Modell: RF & SF, Ereignisfaktoren: Traumaschwere, Initiale reaktion, Uafrechterhaltungsfaktoren. Posttraumatische Prozesse, Gesundheitsfördernde Faktoren, Resultate: Störungsbilder, Psychosoziale Konsequenzen, aber persönliche Reifung möflich

39
Q

S3 Leitlinie zur Behandlung von PTBS

A

▪ dosierte Konfrontation mit dem auslösenden Ereignis mit dem Ziel der Durcharbeitung und Integration unter geschützten therapeutischen Bedingungen
▪ Voraussetzung: Ausreichende Stabilität, kein Täterkontakt mit Traumatisierungsrisiko
▪ Bearbeitung traumatisch fixierter Erinnerungen und sensorischer Fragmente ist ein zentraler Bestandteil der Behandlung
▪ Mangelnde Affekroleranz, akuter Substanzkonsum, instabile psychosoziale und körperliche Situation, komorbide dissoziative Störung, unkontrolliert autoaggressives Verhalten sind als relaPve Kontraindikation zur Traumakonfrontation anzusehen
▪ Akute Psychose, schwerwiegende Störungen der Verhaltenskontrolle und akute Suizidalität sind als absolute Kontraindikation für ein traumabearbeitendes Vorgehen zu werten

40
Q

Frühkindlicher Autismus (ICD-10)

A

A. Vor dem 3.Lj auffällige und beeinträchtigte Entwicklung in mindestens einem der folgenden Bereiche:
1. Entwicklung selektiver sozialer Zuwendung oder reziproker sozialer Interaktion
2. rezeptive oder expressive Sprache (wie sie in der sozialen Kommunikation verwandt wird)
3. funktionales oder symbolisches Spiel (begrenzte repetive und stereotype Verhaltensmuster, Interessen und Aktivitäten)
B. Insgesamt mindestens 6 Symptome von 1., 2. und 3. (davon mindestens zwei aus 1. und je eins aus 2. und 3.)
C. Das klinische Bild kann nicht
einer anderen tiefgreifenden Entwicklungsstörung
einer spezifischen Entwicklungsstörung der rezeptiven
Sprache
einer reaktiven Bindungsstörung oder einer Bindungsstörung mit Enthemmung
einer Intelligenzminderung mit einer emotionalen oder
Verhaltensstörung
einer Schizophrenie mit ungewöhnlich frühem Beginn
einem Rett-Syndrom
zugeordnet werden

41
Q

Frühkindlicher Autismus Früherkennung: „Red Flags“:

A

Kein Brabbeln oder Lautieren im Alter von 12 Monaten
Keine Gesten mit 12 Monaten (Zeigen mit dem
Zeigefinger, Winken etc.)
Kein einzelnes Wort im Alter von 16 Monaten
Kein spontaner 2-Wort-Satz im Alter von 24 Monaten (nicht echolalisch)
Jedweder andauernde Verlust sprachlicher oder sozialer Fähigkeiten in jedem Alter

42
Q

Frühkindlicher Autismus

Säuglingsalter

A

Kinder nehmen keinen Blickkontakt auf
Lächelreaktion bei Zuwendung der Murer bleibt aus
Kind streckt die Arme nicht aus, um aufgenommen zu werden
Kinder sind meist ruhige, bequeme, unbeteiligte Säuglinge
Zärtlichkeiten gegenüber oft unbeteiligt oder wehren diese ab

43
Q

Frühkindlicher Autismus

Vorschul- und Schulalter:

A

Unfähigkeit, Beziehung zu Gleichaltrigen aufzunehmen
andererseits symbiotische Verhaltensweisen im Umgang mit den Eltern (z.B. essen nur, wenn sie gefüttrert werden)
im Laufe der Entwicklung besserer Kontakt zu Erwachsenen (andere Kinder werden als wenig einfühlsam, laut und bedrängend erlebt)
Beeinträchtigung der sozialen Interaktion zeigt sich in devianten Reaktionen auf Emotionen anderer und im Mangel spontaner Freude, Interessen oder Tätigkeiten

44
Q

Asperger- Syndrom (ICD-10)

A

A. Fehlen einer allgemeinen Verzögerung der gesprochenen/ rezeptiven Sprache oder der kognitiven Entwicklung. Einzelne Wörter müssen mindestens im 2. Lebensjahr, kommunikative Phrasen mindestens im 3. Lebensjahr benutzt werden.
Selbsthilfefertigkeiten, adaptives Verhalten und Neugier an der Umgebung sollten während der ersten 3 Lebensjahre einer normalen intellektuellen Entwicklung entsprechen.
Meilensteine der motorischen Entwicklung können etwas verspätet auftreten. Eine motorische Ungeschicklichkeit ist ein häufiges (nicht notwendiges) diagnostisches Merkmal. Isolierte Spezialfertigkeiten oft verbunden mit einer auffälligen Beschäftigung sind häufig, aber nicht erforderlich für die Diagnose.
B. Qualitative Beeinträchtigung der gegenseitigen sozialen Interaktion
C. Ein ungewöhnlich intensives umschriebenes Interesse oder begrenzte, repetitive und stereotype Verhaltensmuster, Interessen und Aktivitäten (motorische Manierismen, Beschäftigtsein mit Teilobjekten oder mit nicht- funktionalen Elementen von Spielmaterial sind aber ungewöhnlich)
Ausschluss:
andere tiefgreifende Entwicklungsstörung,
schizotype Störung oder Schizophrenia simplex
reaktive Bindungsstörung oder Bindungsstörung mit Enthemmung
Zwangsstörung oder zwanghage PS

45
Q

Asperger- Syndrom Beeinträchtigung der Kommunikation

A

Auffälligkeiten in der Sprechstimme = monotone, blecherne, eintönige Stimme, wenig Modulation
Beeinträchtigung hinsichtlich der wechselseitigen Kommunikation
Beeinträchtigung im Sprachverständnis
Beeinträchtigung hinsichtlich des Verständnisses sozialer Regeln der Kommunikation

46
Q

Asperger- Syndrom

Beeinträchtigung der sozialen Interaktion

A

auffälliges nonverbales Verhalten (reduzierte Gestik, Mimik, Blickkontakt)
Unfähigkeit zwanglose Beziehungen herzustellen (nicht aus Wunsch nach sozialem Rückzug, sondern Unfähigkeit, die ungeschriebenen Regeln des sozialen Miteinanders zu verstehen und sich dementsprechend zu verhalten)
Unfähigkeit, die Gefühle anderer zu erfassen und emotional mitzuschwingen („Störung der Empathie“, mangelnde „Theorie of Mind“)
Abkapselung von der Umwelt bzw. unangemessene Kontaktaufnahmen (sprechen gern und viel, ausführlich und weitschweifig von ihren Interessen, achten wenig auf Angemessenheit ihres Verhaltens in der Situation)

47
Q

Asperger- Syndrom

Stereotype Verhaltensweisen und Interessen

A

motorische Stereotypien, Ungeschicklichkeit, mangelnde Koordination und Situationsunangemessenheit von Bewegungsmustern, wirken linkisch / schwerfällig
ungewöhnliche Interessen, beschränkt aus bestimmte Themen (teils „besessen“ anmutend, störender Einfluss auf andere Aktivitäten, Beeinträchtigung der Teilnahme am alltäglichen Leben)
Zwänge, Rituale und Veränderungsängste

48
Q

Ätologie Autismus/ Asberger

A

v.a. biologische Verursachung
Risiko für Geschwister etwa 50-fach erhöht
Monozygote Zwillinge zeigen deutlich höhere Konkordanz
als dizygote Zwillinge (36%-95% vs. 0%-23%)
Alter des Vaters (> 40 J vs < 30 J: 6-fach erhöhtes Risiko)
Komorbidität mit Epilepsien und Intelligenzminderung
Neuropsychologische Funktionsstörungen häufig
Einfluss sozialer und psychischer Faktoren sehr gering
Keine Zusammenhänge zu Erziehungsverhalten und
sozioökonomischen Bedingungen
Kein Beleg für kausale Rolle von Lebensmirelunverträglichkeiten (z.B. Gluten) oder Impfungen

49
Q

Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätstörung

A
Zwei Syndromkomplexe:
Unaufmerksamkeit
Hyperaktivität/Impulsivität
Kasuistisch beschrieben seit 1895
Psychiatrisches Krankheitsbild auch im Erwachsenenalter seit 1978/1980 (ICD-9/DSM-III)
Häufig kritisiert als Modediagnose