4. Schizophrenie Flashcards
Psychose:
§ Oberbegriff für psychische Störung mit starker BeeinträchCgung des Realitätsbezugs
Schizophrenie:
§ umschriebenes Krankheitsbild
Endogene Psychose:
§ veralteter Begriff, vor allem als Oberbegriff für Schizophrenie und „endogene“ Depression
Posi4vsymptome
§ Formale und inhaltliche Denkstörungen (Wahn)
§ Wahrnehmungsstörungen/HalluzinaConen
§ Affektstörungen (v.a. Inadäquatheit; nicht
Affektverflachung)
§ Störungen des Selbstgefühls
§ Psychomotorische Störungen
Negativsymptome
§ Sozialer Rückzug § Affektive Verflachung § Antriebsarmut § Interessenverlust § Sprachliche Verarmung
Symptome
Formale Denkstörungen
(= WIE denkt der Betroffene) Zerfahren/inkohärent, Hemmung, PerseveraAon, Ideenflucht
Symptome
Inhaltliche Denkstörungen
(= WAS denkt der Betroffene) Beziehungswahn, Verfolgungswahn,Liebeswahn, Größenwahn, nihilisAscher Wahn, körperbezogene Wahnideen, bizarrer Wahn, Gedankenausbreitung, - entzug, -eingebung, -lautwerden
Wahn:
eine offensichtlich falsche Überzeugung, von der sich der Betroffene jedoch nicht distanzieren kann
Konkretismus:
§ bezeichnet Schwierigkeiten im Sinnverständnis, die durch ein Festhalten an der konkreten Wortbedeutung verursacht werden
§ z.B. besteht eine Unfähigkeit, Redewendungen/ Metaphern zu verstehen („Morgenstund hat Gold im Mund“)
Halluzinationen
wahrnehmungsähnliche Erfahrungen, die ohne adäquate externe Reize auftreten
- Stimmenderen (kommentierende, dialogische oder befehlende Stimmen)
- optische Halluzinationen, taktile, Geruchs & Geschmackshalluzinationen
Affektstörungen
Affektarm, Ambivalent, Parathymie (unangemessener Affekt)
Störungen des Selbstgefühls
Derealisation, DepersonalisaAon
§ Psychomotorische Störungen
Maniriert/bizarr, MuAsAsch (stumm), Katatone Erregung, Katatone Haltungsstereotypie, NegaAvismus
ICD-10: F20 Schizophrenie Allgemeine Kriterien:
§ Während der meisten Zeit innerhalb eines Zeitraumes von mindestens 1 Monat (oder während einiger Zeit an den meisten Tagen) sollte eine psychotische Episode mit entweder
§ mindestens 1 der unter (1.)
§ oder mit mindestens 2 der unter (2.) aufgezählten Merkmale bestehen
1)
Gedankenlautwerden, Gedankeneingebung, Gedankenentzug oder Gedankenausbreitung
§ Kontrollwahn, Beeinflussungswahn, Gefühl des Gemachten, deutlich bezogen auf Körper- oder Gliederbewegungen oder besAmmte Gedanken, TäAgkeiten oder Empfindungen; Wahnwahrnehmungen
§ kommenAerende oder dialogische SAmmen, die über den PaAent reden oder andere SAmmen, die aus besAmmten Körperteilen kommen
§ anhaltend kulturell unangemessener, bizarrer Wahn, wie der, das We_er kontrollieren zu können oder mit Außerirdischen in Verbindung zu stehen
2)
§ Anhaltende HalluzinaAonen jeder Sinnesmodalität, täglich während mindestens eines Monats, begleitet von flüchAgen oder undeutlich ausgebildeten Wahngedanken ohne deutliche affekAve Beteiligung oder begleitet von langanhaltenden überwerAgen Ideen
§ Neologismen, Gedankenabreißen oder Einschiebungen in den Gedankenfluss, was zu Zerfahrenheit oder Danebenreden führt,
§ katatone Symptome wie Erregung, Haltungsstereotypien oder wächserne Biegsamkeit (Flexibilitas cerea), NegaAvismus, MuAsmus und Stupor
§ “negaAve” Symptome wie auffällige Apathie, Sprachverarmung, verflachte oder inadäquate Affekte
3 Subtypen der Schizophrenie (nach ICD-10):
§ Paranoid (F20.0)
§ Hebephren (F20.1)
§ Kataton (F20.2)
Undifferenzierte Schizophrenie (F20.3):
Merkmale von mehr als einem der drei Subtypen erfüllt
Allgemeine krit erfüllt
Symptome erfüllen die Kriterien der Untergruppen F20.0, F20.1, F20.2,
F20.4, F20.5 nicht
Symptome sind so zahlreich, dass die Kriterien für mehr als einen der Subtypen (F20.0, F20.1, F20.2) erfüllt werden
Schizotype Störung F21:
2 Jahre wiederholte oder ununterbrochene Symptome
Wahnhaje Störung F22.0:
Wahnideen vordergründig; Fehlen übriger charakteristischer Symptome
1.Wahn oder Wahnsystem mit anderen als den typischen unter F20 aufgezählten Inhalten (d.h. keine völlig unmöglichen oder kulturell inakzeptablen Vorstellungen). Am häufigsten sind Verfolgungs-, Größen-, Eifersuchts-, Liebes- oder hypochondrischer Wahn
2.Wahngedanken müssen mindestens 3 Monate bestehen
3.allgemeinen Kriterien für eine Schizophrenie (F20.0-F20.3)
werden nicht erfüllt
4.anhaltende Halluzinationen jeglicher Sinnesmodalität dürfen nicht vorkommen (vorübergehende oder gelegentliche akustische Halluzinationen, die nicht in der dritten Person sprechen oder laufend kommentieren, können vorkommen)
5.Depressive Symptome (oder sogar depressive Episode, F32) können im Verlauf vorkommen, vorausgesetzt, die Wahngedanken bestehen auch nach Rückbildung etwaiger affektiver Symptome unverändert weiter
6.kein Nachweis einer primären oder sekundären Gehirnerkrankung oder einer durch psychotrope Substanzen bedingten psychotischen Störung
Typen:
Verfolgungsw, Querulantenw, Beziehungsw, Größenw, hypochondrischer W, Eifersuchtsw, Liebeswahn
Schizoaffektive Störungen F25:
§Vorliegen schizophrener und affekHver Symptome zu etwa gleichen Teilen
relative “Balance” zwischen Zahl, Schwere und Dauer schizophrener und affektiver Symptome:
(1) Störung erfüllt die Kriterien für eine Affektive Störung F30 (Manische Episode), F31 (Bipolare Affektive Störung), F32 (Depressive Episode) vom Schweregrad mittelgradig oder schwer, wie für jede Subgruppe beschrieben
(2) Aus mindestens einer der unten aufgeführten Symptomgruppen müssen Symptome während des größten Teils einer Zeitspanne von mindestens 2 Wochen vorhanden sein (siehe F20 Schizophrenie):
1.Gedankenlautwerden, Gedankeneingebung, Gedankenentzug, Gedankenausbreitung
2.Kontrollwahn, Beeinflussungswahn, Gefühl des Gemachten, deutlich bezogen auf Körper- oder Gliederbewegungen oder bestimmte Gedanken, Tätigkeiten oder Empfindungen
3.kommentierende oder dialogische Stimmen, die über den Patienten sprechen oder andere Stimmen, die aus bestimmten Körperteilen kommen
4.anhaltender, kulturell unangemessener und bizarrer Wahn (z.B. die Überzeugung, andere Welten besucht zu haben, Wolken durch Aus- und Einatmen kontrollieren zu können, mit Pflanzen und Tieren ohne Sprache kommunizieren zu können etc.)
5.Danebenreden oder deutlich zerfahrene Sprache, oder häufiger Gebrauch von Neologismen,
6.intermittierendes, aber häufiges Auftreten einiger katatoner Symptome wie Haltungsstereotypien, wächserne Biegsamkeit (Flexibilitas cerea) und Negativismus.
Kriterien (1) & (2) müssen während derselben Störungsepisode und wenigstens für einige Zeit gleichzeitig erfüllt sein. Das klinische Bild muss durch Symptome beider Kriterien geprägt sein