Amokläufe Flashcards
Tatanbahnung
• Es gibt kein distinktes Täterprofil von Amokläufern, jedoch typische Phasen der Tatanbahnung:
- Unangenehme Wirklichkeit
• Subjektiv einsam, ausgegrenzt (ca. 100%) - Grübelei
• Nach außen eher passiv, Depressive Züge
• Fließender Übergang zur Tatplanung - Tatplanung
- Auslöser
• kurz vor Tat, Empfundene Demütigung, Schädigung sozialer Beziehungen - Tat
Leaking
- Bis 2007 wurden ca. 100 Fälle weltweit wissenschaftlich analysiert
- In jedem einzelnen dieser Fälle kündigte der Täter seinem Umfeld die Tat an
Direktes Leaking:
• Zeichnungen, Aufsätze, Comics, Chat- Rooms, E-Mails, Telefonate, SMS
Indirektes Leaking:
• Demonstratives Interesse für Waffen, Tarnkleidung, Sammeln von Zeitungsausschnitten
Soziale Kontrolltheorie
=> Vier Faktoren („soziales Band“) bewahren Menschen davor Amok zu laufen:
• Intensive emotionale Bindungen an Eltern, Freunde, Klassenkameraden, Klassenlehrer
• Einsicht, dass schwere Gewalttaten eigene soziale Stellung verschlechtern
• Ausfüllende Tätigkeiten in Schule, Beruf, Hobby oder Sport
• Anerkennung von Werten, wie Gegenseitigkeit, Unversehrtheit, Tötungsverbot
Kontrollbalancetheorie
• Normbrüche wenn Missverhältnis zwischen eigener Kontrolle über andere und Kontrolle anderer über einen selbst
• Kontrolldefizit = Übermacht fremdbestimmter Kontrolle
• „Macht kaputt, was Euch kaputt macht.“
• Subjektiv empfundene Kontrolle zählt
=> Selbstbestimmungstheorie
Einzige Präventionsmöglichkeit: Threat Assessment (Bedorhungsanalyse)
• Handelt es sich um Leaking vor einer Gewalttat oder um eine leere Drohung?
• Auch bei Gewaltandrohungen allgemein
• Weist die Drohung auf eine Bedrohung hin?
=> Threat assessment zielt ab auf Prävention durch
Identifikation von Leaking.
=> Wichtig dabei:
• Art der Drohung (Direktheit, Konkretheit, Plausibilität, Ernsthaftigkeit)
• Kontextfaktoren dabei analysieren (Person des drohenden Schülers, Schule, Soziales Umfeld, Familie)