Altklausurfragen A Flashcards

1
Q

Worin unterscheiden sich molare und molekulare Ebene kausaler Erklärungen?

A

molare Ebene = Beschreibung
molekulare Ebene = Erklaerung

Molare Ebene = Gesamtpaket von Faktoren betrachtet nur Ursache und Wirkung
• Auf molekularer Ebene kann bestimmt werden, welche Komponenten auf welche Aspekte einen Einfluss haben

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2
Q

Welche nicht-experimentellen Designs gibt es?

A
  • natuerliche Experimente
  • Korrelationsstudien
  • Beobachtungsstudien
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3
Q

Was ist Stationarität und warum ist diese wichtig für die Analyse von Zeitreihen?

A

Ein Merkmal ist stationaer falls die Verteilungsmerkmale von Stichproben aus einer Zeitreihe nicht vom absoluten Zeitpunkt ihrer Ziehung abhaengen
–> eine Voraussetzung fuer die Vewendung eines ARIMA-Modells

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4
Q

Warum ist im Rahmen eines diskontinuierlichen Regressionsdesigns die Interpretation eines
Interaktionseffekts ohne Haupteffekt eher schwierig? Begründen Sie Ihre Antwort.

A

Ohne Diskontinuitaet schwierig

- da zur zuverlaessige Interpretation immer randomisiert sein muss

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5
Q

In einem geplanten Versuchsdesign ist eine Verweigerung des Treatments in der Kontrollgruppe aus ethischen Gründen nicht möglich. Nennen Sie 2 Lösungsvorschläge und erläutern Sie diese kurz.

A
  • Dosis-Wirkungs-Design –> die schwaechste Dosis gilt als KG
  • ohne KG durchfuehren –> grosses N an Probanden so dass aus dem Prae-Post-Vergleich Rueckschluesse gebildet werden koennen
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6
Q

Erläutern Sie die Intent-to-treat Analyse an einem Beispiel.

A

?

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7
Q

Was sind die Vorteile der Intent-to-treat Analyse?

A
  • uebertragbarkeit in die Praxis ist sicher gestellt
  • erfasst Verhaeltnisse
  • ein Medikamentwechsel/schlechte Compliance kann z.B durch das Treatment bedingt sein
  • kausale Bewertung vom Einfluss der Zuordnung
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8
Q

Welche Probleme gibt es oft beim Schluss von korrelativen auf kausale Schlüsse?

A
  • Korrelationen beweisen keine kausalen Zusammenhänge
  • Gibt lediglich an, ob Variable A gehäuft gemeinsam mit Variable B auftritt, aber keine Wirkrichtung
  • Unklar ob A -> B führt oder B -> A, auch reziproke Beziehung A B möglich
  • Oder Störvariable (konfundierte Variable) C zu A oder B
  • Eventuell sind Zusammenhänge auch nur zufällig entstanden
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9
Q

Wann ist nach Mill ein kausaler Zusammenhang gegeben?

A
  • Ursache geht Effekt zeitlich voraus/Ursache liegt zeitlich vor Effekt
  • Ursache und Effekt stehen in Beziehung zueinander/kovariieren
  • Es keine alternative Erklärung für den gefundenen Effekt gibt
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10
Q

Wieso sind Effekte von nicht-manipulierbaren Ursachen schwerer zu belegen als von manipulierbaren
Ursachen?

A

– Effekte nicht-manipulierbarer Ursachen schwerer zu belegen, da kein Experiment (sieht Manipulation einer uV vor) durchgeführt werden kann

– Dementsprechend auch kein kontrafaktischer Vergleich von hoher Qualität möglich -> Aussagekraft
dieser Studien eingeschränkt

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11
Q

Wie ist der Effekt einer Untersuchungsbedingung definiert?

A

Effekt der Bedingung = Differenz zwischen Gruppe, die Treatment bekommt und Gruppe, die kein
Treatment bekommt

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12
Q

Gegeben sei folgende Untersuchung […]. Was sind mögliche konfundierte Variablen?

A

Gleiches Darbietungsmaterial, Alter und Geschlecht der Probanden, Temperatur, Tageszeit etc

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13
Q

Wie kann experimentell mit eventuell auftretenden Störvariablen umgegangen werden?

A

1) Konstanthaltung -> Störvariable auf allen Stufen uV konstant halten
2) Randomisierung
3) Stoervariablen als uV mit ins Experiment einbeziehen

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14
Q

Wie sollte randomisiert werden?

A

Zufällige Zuteilung der Probanden zu den Bedingungen -> unterschiedlichen Stufen der Störvariablen
zufällig auf Stufen der uV verteilt

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15
Q

Was sind mögliche Probleme einer Randomisierung am Beispiel xy?

A

– ausreichendes N, sonst wahrscheinlich, dass Ungleichverteilung vorliegt
– manchmal ethische oder moralische Bedenken -> Treatment kann kranken Personen nur
schlecht verweigert werden

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16
Q

Nennen Sie die Gemeinsamkeit von nicht-experimentellen Designs.

A

Keine aktive Manipulation der Ursache durch Forschenden

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17
Q

Geben Sie Beispiele für Konstrukte für Personen, Treatments, Settings & Outcomes.

A

Psychologiestudierende, Rentner, Autisten
• Medikament, Sportprogramm
• Labor, Klinik, Schulen
• Selbstbericht, Fremdbeobachtung, Interview

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18
Q

Welche Elemente des Experiments müssen bei der Generalisierbarkeit experimenteller Ergebnisse
nach Cronbach berücksichtigt werden?

A

units, treatment, observation, settings (UTOS)

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19
Q

Wie wird das Falsifikationsprinzip bei einer quasi-experimentellen Untersuchung eingesetzt?

A

Falsifikationsprinzip = Hypothese wertvoller je einfacher sie wiederlegt werden kann
• Verifikation (induktiver Beweis) unmöglich, da alle Fälle der Empirie erfasst werden müssten, Falsifikation hingegen möglich
• Alternative Erklärungen (die in quasi-experimentellen Designs wahrscheinlicher sind als in experimentellen) müssen benannt, bewertet, und ausgeschlossen werden
• Solange keine Nachweise einer alternativer Erklärung -> Erklärung bleibt gültig

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20
Q

Warum kann keine Theorie endgültig bewiesen (verifiziert) werden?

A

Induzierendes Schlussfolgern = von Einzelbeobachtungen wird auf allgemeines Gesetz geschlossen
-> aber man kann nie vollständige Empirie erfassen (Induktionsproblem)
• Verifikation (induktiver Beweis) ist unmöglich

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21
Q

Was versteht man unter Konstruktvalidität?

A
  • ob die erhobenen Daten (manifest) akkurate Indikatoren duer das zu messende Konstrukt (latent) sind
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22
Q

Was versteht man unter „restriction of range“ und wie entsteht sie?

A
  • -> Varianzvernichtung durch ungeeignete Datenerhebung,
  • -> kaum Unterschiede im Treatment,
  • -> Decken- oder Bodeneffekte durch ungeeignete Messung oder Stichprobenauswahl
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23
Q

Was ist „Experimental Mortality“ und wie wirkt sie sich auf die interne Validität aus?

A

• Experimental Mortality: systematischer Ausfall von Probanden

• Treatmentgruppe ist anstrengender, daher mehr Abbrecher
• Nur die „Geeigneten“ halten durch (und das auch noch erfolgreich)
• Probanden in der KG sind nicht interessiert eventuell auch unzufrieden, weil sie kein Treatment erhalten haben
• Todesfälle
• Experimental Mortality tritt insb. bei Forschung mit mehreren Messzeitpunkten auf; nicht vermeid-,
nur reduzierbar; Ergebnisverzerrung (Bias) hin zu Effekt des Treatments -> reduzierte Validität

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24
Q

Was ist mit der statistischen Validität gemeint und worauf bezieht sie sich?

A

Statistische Methoden korrekt angewandt/interpretiert?

• Gibt es Kovariationen, statistischen Zusammenhang von angenommener Ursache und Wirkung?

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25
Q

Was sind der Alpha-Fehler und der Beta-Fehler?

A

a-Fehler: Ablehnung einer “richtigen” Nullhypothese –> Behauptung eines Zusammenhangs obwohl keiner vorliegt

b-Fehler: Beibehaltung einer “falschen” Nullhypothese —> Behauptung es sei kein Zusammenhang, obwohl er vorliegt

26
Q

Was gibt der p-Wert an?

A

Wahrscheinlichkeit dafür, dass ein Effekt in der beobachteten Höhe oder ein noch größerer in der
Stichprobe auftritt, wenn kein Effekt in der Population angenommen wird

27
Q

Was ist der Rosenthaleffekt und wie kann er verhindert werden? (Abgrenzung zu Treatmentdiff.)

A

Erwartungen des Experimentators: Auch der Durchführende kann bewusst oder unbewusst die Ergebnisse beeinflussen
• In der Hoffnung, einen signifikanten Effekt des Treatments zu finden, sind Versuchsleiter der Treatmentgruppe gegenüber positiver voreingestellt
• Durch die bessere Behandlung durch den Versuchsleiter erzielt die Treatmentgruppe bessere Ergebnisse (selbsterfüllende Prophezeiung) -> Versuchsleiterartefakte
• Lösung: mehrere Untersuchungsleiter, Beobachtung der Untersuchungsleiter, Doppeltblinduntersuchung, minimaler Kontakt mit VP

28
Q

Was ist testing und inwiefern gefährdet es die interne Validität?

A

• die Untersuchung selbst ist möglicherweise ein Treatment und hat somit einen Einfluss (z. B. Lern-,
Übungseffekte zw. Prä- und Posttest)

• mehr alternative
Erklärungen gefährden die interne Validität

29
Q

. Welches sind Gefährdungen der internen Validität?

A

Testing, History, Instrumentation, Statistical Regression, Maturation, Experimental Mortality, Selection, Selection-Maturation-Interaction, zeitliche Reihenfolge (THIS MESS)

30
Q

Was versteht man unter Instrumentation und inwiefern gefährdet es die interne Validität?

A

Veränderung des Messinstrumentes/Messapparatur über die Zeit (bspw. Abnutzung Reaktionszeittasten oder Rater verändern schleichend Kriterien)
• Vergleichbarkeit der erhobenen Daten verringert
• Unterschiedliche Datenqualität von Daten, die zu Beginn erhoben wurden und von Daten, die eher
zum Ende der Studie hin untersucht wurden -> Unterschiede in Daten zu verschiedenen Zeitpunkten
durch Instrumentation als alternative Erklärung für möglichen Effekt
• Verringert die interne Validität

31
Q

Welche drei Theorien von Wahrheit gibt es?

A

Korrespondenztheorie (wahr, wenn mit Empirie übereinstimmend)
• Kohärenztheorie (wahr, wenn auf Gruppe kohärenter, akzeptierter Aussagen aufbaut)
• Pragmatismus (wahr, wenn nützlich),

32
Q

Welche Formen der Validität gibt es?

A

Validität von statistischen Schlussfolgerungen, interne Validität, externe Validität, Konstruktvalidität

33
Q

Was ist möglicherweise das Ergebnis einer Studie mit zu geringer statistischer power?

A

B-Fehler

Entdeckt keinen signifikanten Effekt (behält „falsche“ Nullhypothese bei), obwohl ein Effekt da ist

34
Q

Was ist möglicherweise das Ergebnis einer Studie mit zu hoher experimenteller Mortalität?

A

Signifikanter Effekt des Treatments aufgrund systematischen Wegfalls von Probanden
• Systematische Ergebnisverzerrung hin zu einem Effekt des Treatments
• Entdeckt signifikanten Effekt (lehnt „richtige“ Nullhypothese ab), obwohl kein Effekt da ist (Nullhypothese gültig) -> Alpha Fehler

35
Q

Nennen Sie zwei Lösungsvorschläge für die Replikationskrise und warum diese unerwünschte Nebeneffekte haben könnten.

A

Within subjects design statt between subjects design -> geringere externe Validität
• Präregistrierung -> geringere Motivation des Versuchsleiters Experiment gewissenhaft durchzuführen -> Beta-Fehler

36
Q

Was versteht man unter Treatmentdiffusion?

A

das methodische Problem, dass Treatment und Kontrollbedingung nicht mehr klar abgegrenzt sind und verschwimmen

Verwässerung des Treatments durch Wechsel zw. den Treatment-Gruppen oder durch Übernahme
von Behandlungselementen in der KG

37
Q

Wie kann man Treatmentdiffusion entegegenwirken?

A

verschiedene VL für unterschiedliche Treatments, räumliche oder zeitliche Trennung

38
Q

Was untersucht die externe Validitaet?

A

ob ein kausaler Zusammenhang ueber Variationen in Setting, Treatment, Personenmerkmale, Outcome-Variables, Stichproben, usw hinweg stabil bleibt

39
Q

Was sind INUS-Bedingungen?

A

Insufficient and non-redundant parts of an unnecessary, but sufficient condition
• INUS-Bedingungen erklären probabilistische Effekte, da Verursachung im Kontext anderer Bedingungen und anderer Ursachenpakete existieren

40
Q

Was sind die Vorteile einer Zufallsstichprobe für die externe Validität?

A

Zufallsstichproben garantieren, dass derselbe durchschnittliche Effekt in allen anderen Zufalls-SP aus
der Population und in der Gesamtpopulation erwartet werden darf
• Erhöht Ähnlichkeit von Stichprobe und Population und damit externe Validität

41
Q

. Unter welcher Bedingung erhöht Matching die Konstruktvalidität?

A

Wenn Matchingvariable so gewählt wird, dass sie signifikante Varianzanteile in der aV erklärt und sie
gleichmäßig auf Gruppen verteilt wird, lässt sich besser auf Konstrukvalidität schließen

42
Q

Für welche Gefährdungen der Konstruktvalidität ist die Hawthorne-Studie ein Beispiel?

A

Neuheiten und Unterbrechungen: Veränderungen zum „normalen Leben“ können schon Einfluss auf
Daten haben -> Hawthorne Studie

43
Q

. Was versteht man unter dem mono-method-bias?

A

Spezialfall des mono-operation-bias -> Outcomes werden nur mit einer Erhebungsmethode erhoben
• Bsp. nur Selbstberichtdaten werden erhoben -> die Methode der Datenerhebungen hat aber möglicherweise einen Einfluss auf Ergebnis der Messung
• Lösung: nach Möglichkeit mehrere Datenquellen verwenden

44
Q

Gegeben sei folgendes (kurzes) Beispiel … . Diskutieren Sie die externe und interne Validität.

A

• Externe Validität: bewertet, ob ein kausaler Zusammenhang über Variationen in der SP, dem Treatment, der Ergebnismessung und dem Setting stabil ist -> relevant ist die Frage, ob auf alle in der
Studie untersuchten Ausprägungen dieser vier Bereiche generalisiert werden kann
• Ist Generalisierbarkeit auch gegeben, wenn SP (u), Treatment (t), Messung (o) und Setting (s) beliebig variiert werden?

• Interne Validität: gibt es einen kausalen Zusammenhang zw. uV und aV? Hat die Manipulation der uV
eine Wirkung auf die aV? -> Ist gegeben, wenn man möglichst viele Alternativerklärungen ausschließen kann (Kontrolle von Störvariablen wichtig)
• Gibt der beobachtete Zusammenhang zwischen den Variablen A (uV) und B (aV) den kausalen Zusammenhang zwischen A -> B wieder?

45
Q

Diskutieren Sie die Vor- und Nachteile eines Laborexperimentes bzgl. der externen und internen Validität.

A

• Vorteile: Störvariablen können im Labor gut kontrolliert/konstant gehalten werden -> hohe interne
Validität -> Veränderung der aV kann mit hoher Wahrscheinlichkeit auf Manipulation der uV zurückgeführt werden
• Nachteile: gefunden Ergebnisse gelten nur für die untersuchten Personenmerkmale, Treatments,
Messungen und Settings -> Bedingungen im Labor entsprechen nicht den Bedingungen im Feld, Generalisierbarkeit auf den Alltag selten möglich und damit eher schwache externe Validität von Laborexperimenten -> Generalisierbarkeit auf Variationen der UTOS eher schwer möglich

46
Q

Welche Vorteile hat ein Ein-Gruppen-Prä-Post-Design mit unterschiedlichen abhängigen Variablen?

A

A und B messen ähnliche, nicht identische Konstrukte -> geprüft wird Effekt X auf A
• Für B wird kein Effekt von X erwartet -> B spricht auf Bedrohung der internen Validität an wie A ->
Bedrohung der internen Validität kann durch B kontrolliert werden
• Bsp. Eissorte A für die Werbung gemacht wird, Eissorte B, für die keine Werbung gemacht wird ->
Differenz beider Veränderungen ist der Effekt der Werbemaßnahmen
• Gleichzeitig Kontrolle von History und Reifung

47
Q

Was sind die Vorteile eines Prä-Tests bei quasi-experimentellen Designs?

A

sehr wahrscheinlich, dass
Gruppen sich bereits vor der Treatmentgabe unterscheiden
• Durch Prä-Test kann der Unterschied erfasst werden -> ermöglicht kontrafaktischen Vergleich
• Ohne Prä-Test praktisch alle Bedrohungen der internen Validität nicht bewertbar

48
Q

Unter welcher Bedingung erhöht Matching die interne Validität?

A

In Quasi-Experimentellen Designs könnte Matching den Selektionsbias verringern und somit die interne Validität erhöhen

49
Q

Wann ist der Einsatz von „case-control-studies“ sinnvoll?

A

Wenn kein prospektives Design möglich ist -> retrospektive Suche nach Ursachen

50
Q

Unter welchen Bedingungen hat ein Ein-Gruppen-Design mit einem Post-Messzeitpunkt interne Validität? Nennen Sie ein Beispiel!

A

Wenn Verhalten ohne Treatment mit Sicherheit vorhergesagt werden kann
• Bekanntheitsgrad eines neuen Produktes nach einer Werbemaßnahme
• Da hier von allgemeiner Unkenntnis ausgegangen werden kann

51
Q

Unter welchen Bedingungen ist ein Ein-Gruppen-Prä-Post-Design mit zwei unabhängigen Stichproben
sinnvoll? Nennen Sie ein Beispiel.

A

Wenn longitudinaler Ansatz zu schwierig/teuer
• Wenn intakte Gemeinschaften untersucht werden sollen, deren
Zusammensetzung wechselt
• Wenn Prä-Testung Reaktivität erzeugt

52
Q

Benennen und Darstellen von drei quasi-experimentellen Designs ohne regulären Prä-Test.

A

Quasi-experimentelles Ein-Gruppen-Design mit einem Post-Messzeitpunkt (nur
einsetzbar, wenn Verhalten der abhängigen Variable ohne Treatment mit großer
Sicherheit vorhergesagt werden kann)
• Quasi-experimentelles Ein-Gruppen-Design mit einem Post-Messzeitpunkt und mehreren Messungen (Messung zur Überprüfung
mehrere möglicher Konstrukte)
• Quasi-experimentelles Design mit Kontrollgruppe und ohne Prä-Messung (Gruppen eventuell schon vor der Maßnahme unterschiedlich)
• Alternativ: Quasi-experimentelles Design mit Postmessung und stellvertretenden Prätests (Prä-Messung erfolgt durch die Messung von ähnlichen, aber
nicht identischen Konstrukten/Variablen -> Physik-/Mathekenntnisse)

53
Q

Was sind die Vorteile von zwei Prä-Messungen?/ Warum ist es sinnvoll, mehrere Prä-Messungen zu
erheben?

A

Bei einer Stichprobe:
• „Probelauf“ durch zwei Prä-Messungen
• Einfluss der Testung (bspw. Lern- oder Ermüdungseffekte) sowie lineare Reifungstrends können berücksichtigt werden
• Veränderungen in der aV deutlicher auf Einfluss des Treatments zurückzuführen
• Bei zwei Stichproben:
• Selektion-Reifung: Unterschied in Reifungsraten einschätzbar
• Selektion-Regression: falls O2 verschieden von O1 im Sinne von Regression zur Mitte

54
Q

Nennen sie optimale Bedingungen für den Einsatz des Designs mit wiederholt an- und abgesetztem
Treatment?

A

Treatment unaufdringlich und nur kurzfristig effektiv
• Lange Verzögerung zwischen Treatment und erneutem Treatment
• Keine Konfundierung mit anderen Zyklen
• Häufiges Einführen und Absetzen
• Optimal: Randomisierte Zuweisung zu Zeitabschnitten
• Experiment mit Zeitblöcken als Einheiten

55
Q

Was versteht man unter Matching und welche Ziele werden damit verfolgt?

A

KG und EG werden anhand der Werte einer oder mehrerer Matchingvariablen gepaart zusammengestellt
• Bildung von statistischen Paaren mit möglichst identischen Werten in relevanten, charakteristischen
Variablen (z. B. Bildungsstand), die mit Outcomevariable korrelieren
• Ziele: Vergleichbarkeit der Gruppen erhöhen, Selektionsbias verringern -> interne Validität und statistische Power erhöhen

56
Q

Warum ist die Erhebung einer Prä-Messung sinnvoll?

A

Unterschied zwischen zwei Gruppen zur Post-Messung kann entweder durch Treatment oder durch
bereits bestehende Gruppenunterschiede vor der Treatmentgabe verursacht sein
• Um Letzteres ausschließen zu können -> Prä-Messung
• Einschätzung anfänglicher Differenzen wichtig für die Bewertung von Bedrohungen der internen Validität -> Selektionsbias und selektiver Dropout

57
Q

Bei einer Werbemaßnahme sollen blaue Gummibärchen beworben werden (einfaches Prä-Post-Design). Wie können mehrere nicht-äquivalente Variablen dieses Design verbessern? Skizzieren Sie auch
das Versuchsdesign.

A

A und B messen ähnliche, nicht ident. Konstrukte -> geprüft wird Effekt von X auf A
• Für B wird kein Effekt von X erwartet -> B spricht auf Bedrohung der internen Validität an wie A
• Kontrolle dieser Bedrohung durch B
• Merkmal A: blaue Gummibärchen, für die Werbung gemacht wird
• Merkmal B: gelbe Gummibärchen, für die keine Werbung gemacht wird
• Differenz beider Veränderungen ist der Effekt der Werbemaßnahme -> gleichzeitig Kontrolle von History und Reifung, insofern sie A und B gleich betreffen

58
Q

Die Wirksamkeit einer neuen Verhaltenstherapie gegen Angststörung soll mithilfe einer Treatmentgruppe und einer Kontrollgruppe untersucht werden. Bei beiden Gruppen findet eine Prä- und eine
Postmessung statt. Skizzieren Sie zwei Ergebnisgrafiken, eine bei der ein eindeutiger Erfolg des Treatments erkennbar ist und eine bei der der Erfolg weniger eindeutig ist. Begründen Sie auch warum man
dies an den Grafiken erkennen kann.

A

Beide Gruppen verändern sich in die gleiche Richtung aber unterschiedlich schnell
• Links: Gruppen unterscheiden sich nicht zum Prä-Messzeitpunkt -> Effekt durch Treatment
• Rechts: Gruppen unterscheiden sich bereits zum Prä-Messzeitpunkt -> Unterschiede im Post-Messzeitpunkt sind weniger eindeutig auf Treatmenteffekt zurückzuführen
• Bsp.: niedrige Werte auf Angstskala wünschenswert -> umkehren

59
Q

Stellen Sie ein quasi-experimentelles Design mit umgekehrten Treatment dar (formale Notation) und
geben Sie ein Beispiel für eine Untersuchung.

A

Bsp.: A&O Erweiterung Tätigkeit X+ erhöht Arbeitszufriedenheit & Produktivität
-> job enrichment
• Implementation X- Treatments (Reduktion des Tätigkeitsbereiches müsste zu
Unzufriedenheit führen) widerlegt Kritik -> job impoverishment

60
Q

Nennen Sie drei Bedrohungen der internen Validität, die bei der Prä-Post-Messung mit nicht-äquivalenter KG auftreten.

A

Nicht-äquivalente KG: Selektionsbias wird von vornherein eingeräumt
• Selektion-Reifung, Selektion-History, Selektion-Regression, (Selektion-Instrumentation)

61
Q

Probleme bei Wartekontrollgruppen.

A

Negative Auswirkung durch Demoralisierung/Unzufriedenheit der Probanden, da es in der Wartekontrollgruppe einen Einfluss des Wartenmüssens gibt -> evtl. erhöhte Abbruchquote