9. Logistiksysteme als Management der Warenströme in der Supply Chain Flashcards

0
Q

Logistik: Definition

A

Logistik umfasst alle Tätigkeiten, durch die Lager- und Transportvorgänge sowie die damit zusammenhängenden Transformationen geplant, gesteuert, realisiert oder kontrolliert werden, um so einen Güterfluss in Gang zu setzen, der einen Liefer- mit einem Empfangspunkt möglichst effizient verbindet.

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1
Q

Idealtypisches Modell der internen Wertschöpfungskette des Handels
WICHTIG: intern

A

Einkauf (Lieferantenverwaltung, Konditionenverwaltung, Rechnungsprüfung)

Disposition (Bestandsführung, Bedarfsrechnung, Bestellüberwachung)

Wareneingang (Anliefertransport, Wareneingangsplanung, Einlagerung)

Lagerung (Umlagerungsplanung, Umlagerung)

Warenausgang (Ausliefertransport, Warenausgangsplanung, -verladung)

Retouren (Retourenrückgabe, -transport und -weiterverarbeitung)

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2
Q

Logistik: Ziele

A
  1. Übergeordnetes Zielsystem (Effizienz nach dem „4 r - Konzept“):
    - richtiges Produkt
    - im richtigen Zustand
    - zum richtigen Zeitpunkt
    - am richtigen Ort
    - zu den minimalen Kosten
  2. Unternehmensspezifische Subziele anknüpfend an die:
    - Logistikkosten (z.B. Warenbestandskonten)
    - Logistikleistungen
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3
Q

Wertkreislauf der Produkte

A
  1. Input: Primärressourcen
  2. Induktion: PoE (Point-of-Entry)
  3. Herstellungsphase
  4. Distribution: PoS (Point-of-Sale)
  5. Nutzungsphase
  6. Kollektion: PoR (Point-of-Return)
  7. Reduktionsphase
  8. Output: Abfall zur Beseitigung
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4
Q

Komponenten eines Logistiksystems

A
  1. Lagerhaussysteme
    - Lagerstruktur
    - Standorte der Läger
    - Eigen- oder Fremdbetrieb
    - Lagerprozesse
  2. Bestandsmanagement des Lagerbestands
    - Planung
    - Steuerung
    - Kontrolle
  3. Transportsysteme bestehend aus
    - Transportgut
    - Transportmittel
    - Transportprozess
  4. Auftragsabwicklung
  5. Verpackung/Warenträger
  6. Entsorgung/Recycling
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5
Q

Lagerstruktur

A
  1. Direktbelieferung der Filialen durch den Hersteller (Direct Store Delivery) ist sinnvoll bei:
    - hoher geografischer Dichte der Verkaufsstellen
    - hohem Warenwert
    - hoher Transportempfindlichkeit/Verderblichkeit der Waren
  2. Anlieferung an ein Lagersystem des Handels ist günstiger aus folgenden Gründen:
    - bessere Transportbündelungen
    - Komplettladungen möglichlich
    - Am PoS kann geringerer Bestand ohne zusätzliche Belieferungskosten gehalten werden
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6
Q

Kriterien für die Wahl zwischen Eigen- und Fremdbetrieb der Lager

A
  1. Eigenbetrieb bietet sich an, wenn:
    - die Nachfrage sehr stabil ist
    - die Märkte stark konzentriert sind
    - direkte Kontrolle möglich ist
    - die Produkte vor der Auslieferung eine spezielle Behandlung erfordern
  2. Fremdbetrieb bietet sich an, wenn:
    - die Nachfrage schwankt/saisonal unterschiedlich ist
    - die Märkte weit verstreut sind
    - die Transportmittel häufig wechseln
    - ein Produkt neu eingeführt wird
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7
Q

Entscheidung für einen Lagerfremdbetrieb

A
  • Kompetenz der Logistikdienstleister ist in der Regel höher
  • Kapazitätsveränderungen beim Dienstleister sind schnell möglich
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8
Q

Kommissionierung: Definition

A

Zusammenstellen von Waren nach vorgegebenen Aufträgen

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9
Q

Kommissionierung: Überblick über Grundsatzformen

1. Auftragsorientierte Kommissionierung (einstufig)

A
  • „Ware zum Mann“: Artikelpalette wird automatisch zum Kommissionierungsplatz gebracht, wo die erforderliche Ware entnommen und auf die bereitstehenden Aufträge verteilt wird
  • „Mann zu Ware“: Kommissionierer begibt sich entlang der Regale zu den Artikeln und kommissioniert diese in kundenspezifische Auftragsbehälter
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10
Q

Kommissionierung: Überblick über Grundsatzformen

2. Artikelorientierte Kommissionierung (zweistufig)

A
  • „Ware zum Mann“: Artikelpalette wird zum Kommissionierungsplatz gebracht, wo die Ware artikelbezogen entnommen wird. Im zweiten Schritt werden die Artikel den einzelnen Aufträgen zugeteilt.
  • „Mann zu Ware“: Kommissionierer begibt sich zu den Artikellagerplätzen und entnimmt die Waren für mehrer Aufträge. In zweiten Schritt werden die Waren den Aufträgen zugeteilt.
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11
Q

Warum sind Lagerbestände notwendig?

A
  • Ausnutzung von Größendegressionseffekten
  • Entgegenwirkung des Auseinandergehens von Angebot und Nachfrage
  • Vorbereitung auf Unsicherheiten und erwarteten Preiserhöhungen
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12
Q

Wovon sind Lagerbestände abhängig?

A
  • Höhe der Abverkäufe
  • Höhe der Lagerkosten
  • Länge der Wiederbschaffungszeit
  • angestrebte Lieferbereitschaft
  • Anzahl der Läger
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13
Q

Systematisierung von Lagerhaltungspolitiken

A

Bestellmenge ist fix, Bestellzeitpunkt ist regelmäßig nach t Zeitpunkten → (t, α)-Politik

Bestellmenge ist fix, Bestellzeitpunkt bei absinken des Lagerbestandes auf s → (s, α)-Politik

Bestellmenge ist variabel, Bestellzeitpunkt ist regelmäßig nach t Zeitpunkten → (t, β)-Politik

Bestellmenge ist variabel, Bestellzeitpunkt bei absinken des Lagerbestandes auf s → (s, β)-Politik

hängt ab von:

  • Beschaffungskosten
  • Lagerhaltungskosten
  • Lieferbereitschaft
  • Fehlmengenkosten
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14
Q

Losgrößenmodell von Harris/Wilson

A
  • dient der Ermittlung der kostenminimalen Bestellmenge mit Hilfe einer speziellen Formel (zusammengesetzt aus Lagerhaltungskosten und fixen Bestellkosten)

Prämissen:

  • konstante Lagerabgangsrate
  • Abstand zwischen zwei Bestellungen immer gleich
  • Fehlmengen können auf diese Weise vermieden werden
  • immer gleiche Bestellmengen, d.h. (t, α)- Politik wäre effizient
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15
Q

Alternative Möglichkeiten des Aufbaufs der Transportkette

A

→ Eingliedrige Transportkette

  • ungebrochener Verkehr
  • Direktverkehr (ohne Wechsel des Transportmittels)

→ Mehrgliedrige Transportkette

  • gebrochener Verkehr (mit Wechsel des Transportgefäßes)
  • kombinierter Verkehr (mit Wechsel des Transportmittels ohne Wechel des Transportgefäßes)
    • Huckepackverkehr
    • Behälterverkehr
16
Q

Kriterien für die Wahl zwischen Eigen- und Fremdbetrieb des Straßentransports

A

Vorteile Fremdbetrieb:

  • professioneller Service
  • nationale und internationale Abdeckung
  • Delegation von Pflichten und Verantwortlichkeiten
  • keine Instandhaltungskosten

Vorteile Eigenbetrieb:

  • größere Kontrolle über Service und Produkte
  • Werbeträgernutzung
  • flexibel in der Flächenabdeckung
  • stärkere Kundenbeziehungen
  • kurzfristig verfügbar