10. Supply Chain Kooperationen (Management) Flashcards
Typologisierung der Konsumentenreaktion bei Out-of-Stock (OoS)
Geschäftswechsel → Umsatzverlust Handel
Verschieben des Kaufes → temporärer Umsatzverlust Handel und Hersteller
Markenwechsel → Umsatzverlust Hersteller
Kaufverzicht → Umsatzverlust Handel und Hersteller
Bullwhip Effekt
- der “Peitscheneffekt” bezeichnet das Phänomen, dass Bestellungen beim Lieferanten zu größeren Schwankungen neigen, als Verkäufe an den Kunden und damit von der Nachfrage abweichen
- diese Abweichungen vergrößert sich in vorgelagerter Richtung, also zum Ursprung der Lieferkette
- Verhinderung durch Zusammenarbeit von Hersteller und Handel
Efficient-Consumer-Response-Konzept: Definition
- dauerhafte Kooperation zwischen Hersteller und Handel, die auf die Vermeidung von Ineffizienzen entlang der gesamten Wertschöpfungskette ausgerichtet ist
- ausgehend vom Konsumenten als Impulsgeber, dessen Zufriedenheit zu gewährleisten ist (Pull)
- möglichst zeitnahe Abstimmung aller logistik- und absatzorientierter Aktivitäten
- alle Beteiligten profitieren von dem gemeinsamen Vorgehen (Triple-Win-Effekt)
- spezifische Investitionen der beteiligten Unternehmen zur Gewährleistung notwendiger
- Technologien
- Organisationsstrukturen
- Mitarbeiterqualifikationen
- Abbau von Informationsasymmetrien
Zielsetzungen des SCM
- Kostenvorteile (z.B. Senkung der Lagerbestände)
- Zeitvorteile (z.B. durch Verkürzung von Auftragsdurchlaufzeiten)
- Flexibilitätsvorteile
- Qualitätsvorteile (z.B. unternehmensübergreifende Qualitätskontrollen)
SCM-Zielsystematik von Handel und Industrie
- Ziele der Handelsunternehmen
- marktpositionsbezogen:- Imageverbesserung
- erhöhte Kundenloyalität
- schnelle logistische Umsetzung von Produktneueinführungen
- ergebnisbezogen: - Erhöhung des Lagerumschlages
- Reduzierung der Logistikkosten
- Bestell- und Abrechnungsoptimierung
- Ziele der Industrieunternehmen
- marktpositionsbezogen:- Imageverbesserung
- schnelle logistische Umsetzung von Produktneueinführungen
- Schaffug eines Wettbewerbsvorteils gegenüber anderen Lieferanten
- ergebnisbezogen: - Umsatz- und Ertragssteigerung
- Reduzierung der Logistikkosten
- Bestell- und Abrechnungsoptimierung
Funktionen des Supply Chain Managements
- Supply Chain Configuration = Konfiguration der Informations- und Materialflüsse gemäß ECR-Konzept
- z.B. Gestaltung der Lagerhaltung - Supply Chain Planning = Planung von Aufträgen, Absatzmengen und notwendigen Produktions-, Transport- und Lagerkapazitäten
- Supply Chain Operations = Ausführung und Kontrolle getroffener Entscheidungen
ECR-Basisstrategien im Kooperationsfeld „Logistik“
- Efficient Administration = Kooperation in Geschäftsabwicklung und Verwaltung zur Effizienzsteigerung aller administratitiven Prozesse:
- Leistungskonforme Konditionensysteme
- Belegloser Datenaustausch - Efficient Operating Standards = Realisierung von Effizienzpotenzialen in der Prozesskette durch Definition branchenweiter Operating Standards z.B.:
- Barcoding
- Mehrweg-Transportverpackungen
- Cross Docking - Efficient Replenishment = Nachfragesynchrone Produktion und Distribution der Waren auf Basis aktueller Bestands- bzw. Verkaufsinformationen und Nachfrageprognosen:
- Computer Assisted Ordering (CAO)
- Vendor Managed Inventory (VMI)
Cross Docking: Definition
Umschlagvorgang, bei dem ein Ladungsträger das Transportmittel wechselt, ohne dass sich die Zusammensetzung der Ladeeinheiten des Ladungsträgers ändert
Efficient Replenishment: Effiziente Warenversorgung
- verbesserte Anpassung des Warenbestands an die Nachfrage durch Neustrukturierung des Warenbestandsmanagements
- Abbau von Bestandslücken
- Übertragung der Dispositionsverantwortung auf den Hersteller
Computer Assisted Ordering (CAO = Computergestützte Disposition)
CAO als elektronische Generierung, Verdichtung und Übermittlung der Daten auf der Grundlage der artikel- und filialbezogenen elektronischen Erfassung des Wareneingangs, der Abverkaufsdaten (Scanning), der Art der Filiale sowie unter Berücksichtigung externer Einflussfaktoren der zu prognostizierenden Absatzmenge:
- Elektronische Generierung und Übermittlung der Daten
- Verdichtung mittels eines Pruchase Order Management Systems (POM)
- Elektronische Übermittlung agrregierter Bestellungen an den Hersteller
CAO: Datenbasis
- individuelle Situation der Verkaufsstätte
- tatsächliche und geschätzte Umsatzentwicklung
- Sicherheitsbestände
- effiziente Bestellvolumina
- Inventurdaten
Vendor Managed Inventory (VMI)
- kontinuierliche Steuerung von Bestellprozess, Nachschubversorgung und Produktion
↓ - vollständige Übertragung der Dispositionsverantwortung auf den Hersteller/Lieferanten
↓ - Prognose des Bedarfs durch das Herstellersystem
- Automatische Erstellung eines Bestellvorschlages auf der Grundlage der Bedarfsprognose
- Anpassung des Bestellvorschlages
- Produktion und Auslieferung der resultierenden Bestellung
Vendor Managed Inventory aus Hersteller- und Handelssicht
- Hersteller:
+ gleichmäßiger Warenabfluss
+ verbesserte Warenpräsenz
+ effiziente Produktionsplanung
- Zusatzkosten infolge der Übernahme einer weiteren betriebswirtschaftlichen Funktion
- Händler
+ Abbau unnötiger Lagerbestände
+ Reduktion von Fehllieferungen und Reklamationen
- Risiko der Fehlprognose des Herstellers
- Sicherheit sensibler Daten