9. Lernen II (Operante Konditionierung) Flashcards
Wie unterscheidet sich Behaviorismus vom Kognitivismus?
Behaviorismus:
- objektiv-beobachtbares menschliches Verhalten
- Reiz-Reaktions-Phänomene
- Identifikation von Bedingungen, unter denen sich Lernen abspielt
-> klassische und operante Konditionierung
Kognitivismus:
- Rolle von Wahrnehmung, Entscheidungsprozessen und Verstehen bei Verhaltensänderungen
- Organisationsprozesse, Informationsverarbeitung und
Entscheidungsvorgänge
-> Modelllernen und Einsichtslernen
Was sind Tierexperimente zu operanter Konditionierung?
Katzen im Käfig - trial and error: Hebeldruck ermöglicht Freiheit Tauben in der Skinnerbox - Picken gegen die Scheibe wird mit Stromschlag bestraft Ratten in die Skinnerbox - Hebeldruck bringt Futter als Belohnung, aber nur wenn zuvor Lampe gebrannt hat
Was besagt das Effektgesetz?
„Verhalten, dem ein angenehmer Zustand folgt, wird beibehalten; solches, das unangenehme Folgen hat, wird vermieden
Wann geschieht operante Konditionierung?
Eintreten positiver oder negativer Konsequenzen des Verhaltens
Was lernt der Organismus bei operanter Konditionierung?
Auftrittswahrscheinlichkeit von Verhalten wird verändert durch das Eintreten und Ausbleiben von Konsequenzen (Belohnung, Bestrafung)
Was begünstigt operante Konditionierung?
- zeitliches nahes Folgen von Konsequenzen
- Verstärker
- > positive Folgen (z.B. Nahrung, Geld)
- > negative Folgen fallen weg (kein Unbehagen mehr)
Was bedeutet “Verstärkung”?
Steigerung der Auftrittswahrscheinlichkeit
Was bedeutet “Bestrafung”?
Senkung der Auftrittswahrscheinlichkeit
Wenn ein angenehmer Zustand eintritt, dann ist das eine…?
positive Verstärkung
neutraler Zustand -> angenehmer Zustand
Wenn ein angenehmer Zustand entfällt, dann ist das eine…?
indirekte/ Typ II - Bestrafung
angenehmer Zustand -> neutraler Zustand
Wenn ein bestrafender/unangenehmer Zustand eintritt, dann ist das eine…?
direkte/ Typ I - Bestrafung
neutraler Zustand -> unangenehmer Zustand
Wenn ein bestrafender/unangenehmer Zustand entfällt, dann ist das eine…?
negative Verstärkung
unangenehmer Zustand -> neutraler Zustand
Was ist kontinuierliche Verstärkung?
- jeder Verhaltensäußerung folgt eine Verstärkung
- dient zum Verhaltensaufbau
Was ist intermittierende Verstärkung?
- Verstärkung nur auf festgelegte Verhaltensäußerung
- dient zur Verhaltensstabilisierung
- > nach Quotenplan:
- Verstärkung nach festgelegter Anzahl an Reaktionen
- fest: z.B. nach 5-maligem Zeigen
- variabel: z.B. nach durchschnittlich jedem 5. Mal
- > nach Zeitintervall:
- Verstärkung nach festgelegten Zeitintervallen
- fest: z.B. nach jeweils 5 Minuten (wenn Reaktion gezeigt wurde)
- variabel: z.B. nach durchschnittlich 5 Minuten
- > nach Quotenplan:
Was sind “diskriminative Hinweisreize”?
Reize, die positive Konsequenzen (Verstärkung) oder negative Konsequenzen (Bestrafung) erwarten lassen
-> können als Folge Klassischer Konditionierung entstehen
Was löst ein positiver Hinweisreiz aus?
löst Annäherung aus (C+)
Was löst ein negativer Hinweisreiz aus?
löst Vermeidungsreaktion aus (/C-)
Was ist Lernen?
Veränderung der Auftrittswahrscheinlichkeit einer Verhaltensweise im Repertoir eines Individuums
-> Lernen in Abhängigkeit von den Konsequenzen gezeigten Verhaltens
Was ist “trial and error”?
- Konsequenzen treten entsprechend Versuch und Irrtum auf
- Veränderung der Auftrittswahrscheinlichkeit zufällig verstärkten und bestraften Verhaltens
Was sind Verstärkerpläne?
- Konsequenzen werden gezielt eingesetzt, um Verhalten zu formen
Was macht Phobien aus?
- Angst vor spezifischen Objekten oder Situationen
- Angst wird als irrational erkannt
- Vermeidung des Objekts oder der Situation
Wie entstehen Phobien nach dem Zwei-Faktoren-Modell nach Mowrer?
- klassische Konditionierung („Traumatisierung“)
- > Bedrängung (UCS) -> Angst (UCR)
- > U-Bahn (NS)
- > U-Bahn (CS) -> Angst (CR)
- Operante Konditionierung i.S. negativer Verstärkung
- > (SD) U-Bahn-> (R) Vermeidung -> (/C-) Abbau Angst
Welche Kritik äußert Seligman in seiner Preparedness-Theorie am Zwei-Faktoren-Modell?
- bestimmte Reize, die aus evolutionärer Sicht besonders dafür prädisponiert sind, Angst auszulösen
- > z.B. Spinnen, Schlangen, aber eben auch Höhe
Welche Kritik äußern Bandura und Rachmann in ihrem Modelllernen am Zwei-Faktoren-Modell?
- Phobien gegenüber Reizen und Situationen, denen der Betroffene niemals direkt ausgesetzt war
- ## durch Beobachtung von Furchtreaktionen bei nahe stehenden Personen oder auch von Katastrophen
Wie wird das Zwei-Faktoren-Modell anhand kognitiver Prozesse kritisiert?
- Informationsverarbeitung und Bewertung
Was ist Modelllernen grob gesagt?
- Lernen durch Beobachtung
Wie definiert sich Modelllernen?
- kognitiver Lernprozess, Aneignung von neuen Verhaltensweisen durch Beobachtung von Verhalten und dessen Konsequenzen (stellvertr. Verstärkung)
Was geschieht beim Modell-Lernen?
- Aneignung, Hemmung und Enthemmung von Verhalten
Unter welchen Voraussetzungen wird am Modell gelernt?
Merkmale des Lernenden:
- Aneignungsphase: Aufmerksamkeit, Merkfähigkeit
- Ausführungsphase: motorische Reproduktion, Verstärkung und Motivation
Markmale des Modells:
- Ähnlichkeit, Sympathie, Erfolg, positive Bewertung, Autorität, soziale Macht