7. Professionalisierung und Geschlecht in den Gesundheitsberufen Flashcards

1
Q

Wie viel Gesundheitspersonal gibt es in Deutschland, wie hoch ist der Frauenanteil und der Anteil an 60-jährigen oder älteren?

A
  • 5,7 Millionen Gesundheitspersonal
  • 75,6% Frauen
  • 12,3% 60-Jährige oder Ältere
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2
Q

Was versteht man unter “Professionalisierung”?

A

Entwicklung von einer privat oder ehrenamtlich ausgeübten Tätigkeit zu einem Beruf
-> geht oft mit einer Steigerung der Effizienz sowie mit Qualitätsverbesserungen und zunehmender Standardisierung einher

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3
Q

Was sind Merkmale einer Profession?

A
- Hohes Maß an beruflicher Autonomie /
Kammerwesen / Prinzip der Selbstverwaltung /
kollegiale Eigenkontrolle
- Tätigkeit beruht auf Expertenwissen /
akademische Ausbildung und reguliertes
Zugangswesen (Staatsexamina)
- Leistungen werden als Monopol angeboten
- Hohes Sozialprestige
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4
Q

Was sind Verpflichtungen der Professionsangehörigen?

A
  • Erhaltung und Förderung des professionellen Ansehens
  • Einhaltung professioneller Leistungsstandards und eine von der Profession geforderte Verhaltensweise
  • Verantwortungsübernahme für eigene Aktivitäten
  • Anerkennen gesellschaftlicher Interessen/Bedürfnisse
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5
Q

Was sind Merkmale von “Semiprofessionen”?

A
  • keine festen Zugangsregeln, um Berufszugehörigkeit festzulegen
  • keinen klar umrissenen Geltungsbereich der
    Berufsautonomie
  • kein Standesgericht, welches über die notwendigen
    Sanktionen bei Missachtung der Berufsmoral verfügt
  • keine oder nur geringe soziale Immunität
  • können kein Interpretationsmonopol gegenüber
    konkurrierenden Professionen wie auch gegenüber dem Laienpublikum durchsetzen
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6
Q

Was ist die Ärztekammer?

A

Träger der berufsständischen Selbstverwaltung der Ärzte

-> Pflichtmitgliedschaft aller Ärzt*innen des Bundeslandes, in dem ärztliche Tätigkeit ausgeübt wird

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7
Q

Wofür ist die Ärztekammer zuständig?

A

nehmen die auf Grundlage landesrechtlicher Heilberufe-Kammergesetze übertragenen Aufgaben eigenverantwortlich wahr

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8
Q

Wie viele Ärztekammern gibt es in Deutschland?

A

eine Bundesärztekammer und 17 Landesärztekammern

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9
Q

Wie erfolgt die Finanzierung der Ärztekammern?

A

durch Beitragszahlungen der Ärzt*innen

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10
Q

Welche Aufgaben haben die Ärztekammern?

A
  • Entwicklung von Satzungen (Berufs- Weiterbildungsordnung, Approbationsordnung)
  • Überwachung der Berufsausübung -> ggf. Sanktionen
  • Förderung ärztlicher Fortbildung / Maßnahmen zur
    Qualitätssicherung
  • Errichtung von Ethikkommissionen und Herausgabe von Behandlungsempfehlungen / Leitlinien
  • Vertretung der Berufsinteressen von Ärzt*innen
  • Unterstützung des öffentlichen Gesundheitsdienstes und fachliche Mitwirkung bei der Gesetzgebung
  • Vermittlung bei Streitigkeiten, Gutachter- und
    Schlichtungsstellen zur Klärung von Behandlungsfehlern im Bereich der ärztlichen Haftung
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11
Q

Was sind die Aufgaben von Pflegekammern?

A
  • Funktion der Selbstverwaltung ihres Berufsstandes
  • je nach gesetzgeberischem Ermessen legitime öffentliche Aufgaben, an deren Erfüllung ein gesteigertes Interesse der Gemeinschaft besteht
    (nur in Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und Niedersachsen)
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12
Q

Was sind die Gesellschaftliche Rollenerwartungen von Ärzt*innen?

A
  • Funktionale Spezifität
  • Universalismus
  • Affektive Neutralität
  • Kollektivitätsorientierung
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13
Q

Was ist “Funktionale Spezifität”?

A

Ärztliches Handeln soll auf Bereiche begrenzt bleiben, für die eine spezifische Qualifikation erworben wurde

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14
Q

Was ist “Universalismus”?

A

ohne Ansehen der Person handeln, d.h. nicht an

persönlichen Merkmalen des Patienten, sondern problem- bzw. krankheitsorientiert

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15
Q

Was ist “Affektive Neutralität”?

A

soll nicht durch eigene emotionale Bedürfnisse in Kontakt mit Patienten beeinflusst werden, sondern an
sachlichen Motiven seiner Expertenzuständigkeit orientiert sein

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16
Q

Was ist “Kollektivitätsorientierung”?

A

Wohl des Patienten soll über kommerziellen Interessen ärztlichen Handels stehen

17
Q

Inwiefern verändern sich die Rahmenbedingungen für Ärzte?

A
  • Zunahme älterer und alter Patienten
  • Zunahme chronischer Leiden und Multimorbidität
  • Zunahme Pflegebedürftigkeit und psychischer Leiden
  • zunehmende Ökonomisierung
  • neue Versorgungsstrukturen und Organisationsformen
  • medizin-technischer Fortschritt
  • Veränderte Erwartungen an Patientenautonomie und
    partizipative Entscheidungsfindung
18
Q

Was sind Folgen der Ökonomisierung?

A
  • Standardisierung
  • Bürokratisierung ärztlicher Arbeit auf Kosten der Zeit
    für die Patienten
  • Zwang zu Rationierung / Fallselektion
  • Zunehmende Umdeutung der Rolle des Arztes
    als „Dienstleister“ und des Patienten als „Kunde“ und
    damit Veränderung der Arzt-Patienten-Beziehung
19
Q

Wie ist die Vertikale und horizontale geschlechtsspezifische

Segregation in den Gesundheitsberufen?

A
  • hierarchische intra-berufliche Arbeitsteilung (Dominanz der Männer in Leitungspositionen)
  • Geschlechtsspezifische Aufteilung des Spektrums der Berufsfelder und Positionen als berufsinterne
    Hierarchisierung entlang der Trennlinie Geschlecht
20
Q

Wie sind Interessenskonflikte definiert?

A

Gegebenheiten, die ein Risiko dafür schaffen, dass professionelles Urteilsvermögen oder Handeln, welches sich auf ein primäres Interesse bezieht, durch ein sekundäres Interesse unangemessen beeinflusst wird

21
Q

Was sind Vorteile der Diagnosebezogenen Fallgruppen (DRGs)?

A
  • Verkürzung der Verweildauer
  • Optimierung von Abläufen
  • Verkürzung der Wartezeiten
  • Verbesserung der Transparenz von Leistungserbringung, Ressourceneinsatz, Kosten
22
Q

Was sind Nachteile der Diagnosebezogenen Fallgruppen (DRGs)?

A
- Fehlende Akzeptanz durch Ärzte
(Zunahme Bürokratie)
- Arbeitszeit- und Leistungsverdichtung
- Kostendruck
- Pauschalisierung statt
Einzelleistungsvergütung
- „Abschiebung“ in andere
Leistungssektoren
- Worst Case: Qualitätsprobleme