11. Kognition II Flashcards

1
Q

Wozu dienen Kognitionen?

A

der Erkenntnis und damit zu einer korrekten Abbildung der Umwelt

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2
Q

Was sind zum Beispiel kognitive Funktionen?

A
  • Wahrnehmung
  • Sprache
  • Aufmerksamkeit
  • Gedächtnis
  • Denken & Problemlösen
  • Urteilen & Entscheiden
  • Intelligenz
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3
Q

Was ist Aufmerksamkeit?

A

selektive Wahrnehmung

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4
Q

Was ist “Inattentional Blindness” (Blindheit durch

Unaufmerksamkeit)?

A

Nichtwahrnehmung von Objekten, bedingt durch die eingeschränkte Verarbeitungskapazität des menschlichen Gehirns
-> Beispiel mit Gorilla zwischen Ballspielern

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5
Q

Was ist “Change blindness” (Veränderungsblindheit)?

A

starke Veränderungen werden auch dann nicht bemerkt, wenn die Aufmerksamkeit nicht auf eine andere Aufgabe gerichtet ist

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6
Q

Wodurch wird bestimmt, worauf wir achten?

A
  • Zielgesteuerte Wahl
    • endogene Aufmerksamkeit
    • Top-Down
      -> Bsp.: etwas zu essen suchen, das
      größte Stück Schokolade
      aussuchen, Schlüssel auf dem
      Tisch suchen…
  • Reizinduzierte Vereinbarung
    • exogene Aufmerksamkeit
    • Bottom-Up
    • Bsp.: Katze stößt Glas auf dem Tisch
      um, ein Glas Rotwein fällt auf ihr
      weißes Sofa, Ampel springt auf
      grün…
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7
Q

Was besagt die Filtertheorie von Broadbent?

A
  • Ort der Nachrichtenselektion ist früh (early selection)
  • Selektion aufgrund physikalischer Reizmerkmale (z.B. Reizort, Ohr, Frequenz…)
  • Weiterleitung der Nachricht erfolgt nach dem Alles-oder-Nichts-Prinzip
  • Art des Hinweisreizes, der der Selektion dient (physikalisches Merkmal wie z.B. die Stimme), gibt den Hinweis, welche Verarbeitungsstufe die nicht beachteten Reize erreichen
  • Annahme eines seriellen, kapazitätslimitierten Prozessor -> Selektion schützt vor Überlastung
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8
Q

Was ist das Cocktailparty-Phänomen?

A
  • lauter Geräuschkulisse ist man in der Lage, seinem Gesprächspartner zuzuhören und die anderen Geräusche auszublenden
  • Fällt nun aber der eigene Name so gelangt dieser unwillkürlich in den Fokus der Aufmerksamkeit
  • > Befund ist mit Theorien der frühen Selektion nicht zu vereinbaren
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9
Q

Was ist die “Attenuations-Theorie”

(Dämpfungs-Theorie)?

A
  • Ort der Nachrichtenselektion ist früh, aber flexibel
    („early selection“, abgeschwächt), d.h. relevante Informationen (Name) können dennoch verarbeitet werden
  • Selektion aufgrund physikalischer Reizmerkmale (z.B.
    Reizort, Ohr, Frequenz…), aber nicht mehr nach dem
    „Alles-oder-nichts“-Prinzip
  • Weiterleitung der Nachricht erfolgt nach dem Mehr-oderweniger-Prinzip
  • Analyseniveau hängt von verfügbarer Kapazität ab
  • Abschwächungsfilter: Einheiten mit niedriger
    Aktivationsschwelle werden selbst durch abgeschwächten Kanal aktiviert
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10
Q

Was ist die Theorie der

späten Selektion?

A
  • Der Ort der Nachrichtenselektion ist spät („late
    selection“)
  • Selektion aufgrund der Handlungsrelevanz (Ist der Reiz für meine gegenwärtigen Ziele relevant?)
  • handlungssteuernde Selektion bei den
    Ausgangskomponenten (Reaktion)
  • alle Eingangsreize werden vollständig analysiert
  • Festlegung der Relevanz erfordert Gewichtungsprozess, der die Reize in paralleler Weise vergleicht
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11
Q

Was ist selektive Aufmerksamkeit?

A
  • die kognitiven Fähigkeiten, die eine Teilmenge
    sensorischer Reize höheren Prozessen der Kontrolle von Denken und Handeln zugänglich machen
    (Filtertheorie + Attenuationstheorie -> perzeptive Selektion)
    (Theorie der Späte Selektion -> Handlungsgesteuerte Selektion)
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12
Q

Was besagt die Perceptual-Load-

Theory?

A

3 Hauptannahmen:
- 1. Aufmerksamkeitsresoucen sind limitiert
- 2. Aufgaben relevante Stimuli werden vor Aufgaben
irrelevanten Stimuli verarbeitet
- 3. Alle Aufmerksamkeitsresourcen müssen genutzt
werden
-> Ort der Nachrichtenselektion ist flexibel, early oder
late selection, in Abhängigkeit des perceptual loads
-> Bei hohem perceptual load early selection, bei niedrigem perceptual load late selection

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13
Q

Was ist in der Merkmalsintegrationstheorie die parallele Suche (visuelle Suche)?

A
  • Suche nach Zielreiz, der sich durch ein bestimmtes Merkmal von den Distraktoren unterscheidet
  • Die Suchzeit (bis 10 ms pro Objekt) bleibt auch bei mehr Distraktoren gleich, da das Suchfeld gleichzeitig abgesucht wird
  • Bsp.: Roter Apfel unter grünen Äpfeln
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14
Q

Was ist in der Merkmalsintegrationstheorie die serielle Suche (visuelle Suche)?

A
  • Suche nach Zielreiz, der sich in einer Konjunktion
    von Merkmalen von den Distraktoren unterscheidet
  • Die Suchzeit (größer 10 ms pro Objekt) steigt bei
    mehr Distraktoren linear an, da das Suchfeld nach
    und nach abgesucht wird
  • kleiner roter Apfel unter kleinen grünen und großen roten Äpfeln
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15
Q

Was ist das Neglect-Syndrome?

A
  • Eine durch Hirnschädigung (meist rechts parietotemporal sowie Basalganglien) bedingte Fehlleitung der Wahrnehmung des eigenen Körpers und seiner Umgebung
  • Missachtung der der Schädigung gegenüberliegenden Körperseite -> kontralateraler Neglect. (Nicht selten Anosognosie)
  • Sowohl egozentrisch, als auch objektbezogen
  • Pariettallappen vermutlich Ausgangspunkt
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16
Q

Wofür ist der Pariettallappen wichtig?

A

für Aufmerksamkeit und Integration von Wahrnehmungsreizen

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17
Q

Was passiert im Arbeitsgedächtnis

(inkl. Kurzzeitgedächtnis)?

A
  • Kurzzeitgedächtnis als ein Prozess innerhalb des
    Arbeitsgedächtnisses -> Kapazitätsbeschränkung:
    Gedächtnisspanne schätzt Umfang des KZG
  • Verbesserung durch Rehearsal (erhaltende Wiederholung)
  • Verbesserung durch Chunking (Chunk = bedeutungsvolle Informationseinheit) bedeutet Items zu gruppieren, um weniger Kapazität zu verbrauchen
  • weitere Prozesse im AG: phonologische Schleife
    (Verarbeitung verbaler Informationen), visuell räumlicher Notizblock (Verarbeitung visuell räumlicher Informationen), zentrale Exekutive (Kontrolle von Aufmerksamkeit und Koordination der anderen Prozesse)
18
Q

In was wird das deklarative / explizite Gedächtnis im Langzeitspeicher eingeteilt?

A
  • Fakten (semantisch)
  • > Wissen über die Welt, Sprachen
  • Ereignisse (episodisch)
  • > persönliche Erfahrungen (orts- und zeitgebunden)
19
Q

In was wird das nondeklarative / implizite Gedächtnis im Langzeitspeicher eingeteilt?

A
  • prozedural
  • > Fähigkeiten
  • klassische Konditionierung
  • > konditionierte Reaktionen
  • nicht-assoziatives Lernen
  • > Habituation (Gewöhnung an Straßenbahnlärm)
  • Perzeptuell/ Priming
  • > Merkmale (Melodie anhand erster Töne erkennen)
20
Q

Was sagt die Enkodierspezifität aus?

A

Gedächtnisinhalte können am einfachsten erinnert
werden, wenn der Kontext des Abrufs mit dem Kontext
der Enkodierung übereinstimmt.

21
Q

Was sagt die Theorie der Verarbeitungstiefe (Bransford & Johnson) aus?

A

Je tiefer die Info verarbeitet wird (mehr Analyse, Interpretation, Vergleich, Elaboration) desto besser
die Gedächtnisleistung.
-> Beispiel Geschichte mit Ballons

22
Q

Was ist die Funktionalität des Vergessens?

A
  • Vergessen ermöglicht es uns, angemessen auf
    die Umwelt zu reagieren
  • Um für die Zukunft zu lernen wäre es hinderlich,
    sich sämtliche Informationen einzuprägen
  • Lernen beinhaltet die Generalisierung komplexer
    fortwährend einströmender Informationen
23
Q

Was ist die Anterograde Amnesie?

A

keine expliziten Erinnerungen an Ereignisse nach dem Zeitpunkt der physischen Schädigung des Gehirns; es können keinen neuen Informationen mehr gespeichert werden

24
Q

Was ist die Retrograde Amnesie?

A

keine Erinnerungen an Gedächtnisinhalte, die vor der Verletzung angelegt worden sind

25
Q

Wie sieht beim Patienten H.M. der Langzeitspeicher aus?

A

intakte Fähigkeit zur Bildung impliziter LZG-Inhalte und

Schwierigkeiten bei der Bildung expliziter LZG-Inhalte

26
Q

Was ist der Hippocampus?

A
  • wichtig für die Gedächtniskonsolidierung, also die Überführung von Gedächtnisinhalten aus dem KZG ins LZG
  • Hauptkomponenten: CA1, CA2, CA3 und CA4- Regionen und Gyrus dentatus
  • CA = cornu ammonis/Ammonshorn, andere Bezeichnung für Hippocampus
  • weitere Läsionsstudien konnten zeigen, dass die
    Läsion des Hippocampus für die Schwierigkeit verantwortlich ist, neue explizite Gedächtsnisinhalte
    zu bilden
27
Q

Wofür ist das Cerebellum (Kleinhirn) wichtig?

A

für das prozedurale Gedächtnis

28
Q

Wofür ist das Striatum (im Vorderhirn) wichtig?

A

Basis für Gewohnheitsbildung und Reiz-Reaktions-Verbindungen

29
Q

Wofür ist der cerebrale Cortex (Großhirnrinde) wichtig?

A

verantwortlich für das sensorische Gedächtnis und Assoziationen von Sinneseindrücken

30
Q

Wofür ist die Amygdala (Mandelkern) und der Hippocampus wichtig?

A

für das deklarative Gedächtnis von Fakten, Daten und
Namen, sowie für Gedächtnisinhalte mit emotionaler
Bedeutung

31
Q

Wofür sind Thalamus, basales Vorderhirn und der präfrontale Cortex wichtig?

A

sind als Durchgangsstationen bei der Bildung spezifischer Arten von Gedächtnisinhalten beteiligt

32
Q

Welches neuroanatomische Areal wird am ehesten mit

Aufmerksamkeitsprozessen in Verbindung gebracht?

A

Parietallappen

33
Q

Für welche der klassischen Theorien spricht der Befund des dichotischen Hörens?

A

Filtertheorie von Broadbent

34
Q

Welches Areal ist H.M. operativ entfernt

worden?

A

Mediale Temporallappen bilateral

35
Q

Worin bestand der enorme wissenschaftliche Beitrag, den H.M. leistete, welche Erkenntnisse hat man
gewonnen?

A

Das implizite und explizite Gedächtnis in anatomisch unterscheidbaren Arealen verankert

36
Q

Was besagt die Chunking-Hypothese?

A
  • Kapazität des Kurzeidgedächtnis nicht abhängig von der Menge der Information, sondern wie die Information in ”chunks” eingeteilt werden kann
  • Einteilen von Informationeinheiten (z.B. Buchstaben) in Grippen (z.B. Wörter), die später als Informationseinheiten genutzt werden
    können
  • Chunks sind gelernte Strukturen im
    Langzeitgedächtnis
  • Kapazität des Kurzzeitgedächtnisses limitiert durch die Anzahl der chunks
    -> Kann dadurch sehr groß sein!
37
Q

Wie unterscheiden sich Kurzzeitgedächtnis und Arbeitsgedächtnis?

A

Kurzzeitgedächtnis (KZG):
- Kurzfristige Speicherung von Informationen
- Ein Speicher unabhängig von der Modalität der
Information
Arbeitsgedächtnis (WM):
- Kurzfristige Speicherung von Informationen UND die Fähigkeit, diese Informationen zu manipulieren
- Unterschiedliche Speicher für unterschiedliche Information

38
Q

Was besagt die Depth of processing theory?

A
  • Menge der prozessierten Stimuli bestimmt
    die Stärke der Gedächtnisspur
  • Je tiefer die Prozessierung desto stärker die
    Gedächtnisspur
39
Q

Welche zwei Arten der Wiederholung gibt es?

A

Erhaltende Wiederholung (maintenance rehearsal)
-> Einfache Wiederholung um den Stimulus
im KZG zu behalten
Elaborierende Wiederholung (elaborative
rehearsal)
->Tieferes (häufig semantisches) Prozessieren
—> >Nur elaboriertes Wiederholen führt zum
Speichern der Information im LZG

40
Q

Was ist das Autobiographische Gedächtnis (ABG)?

A
  • Erinnerung an persönlich erlebte Ereignisse -> spielt eine zentrale Rolle beim Aufbau unseres Selbstbewusstseins.
  • zunehmend als wichtig anerkannt, um uns zu helfen, die Zukunft effektiv zu verhandeln
  • Kinder, die Misshandlungen erlebt haben, neigen dazu, ein übergenerelles ABG zu zeigen, so dass ihnen die Spezifität fehlt, wenn sie sich an Ereignisse aus ihrer Vergangenheit erinnern
  • kann auf traumatische Ereignisse zurückzuführen sein, die sie vermeiden möchten
  • Übergenerelles ABG ist mit einem erhöhten Risiko für Depressionen und PTBS verbunden und kann daher einen latenten Anfälligkeitsmechanismus darstellen