10. Kognition I Flashcards
Welche drei Stufen im Wahrnehmungsprozess gibt es?
- Empfinden/Sinneserfahrung
- Organisieren
- Identifizieren und Einordnen
Was ist ein proximaler Reiz?
- Abbild auf der Netzhaut
- Zweidimensional
Was ist ein distaler Reiz?
- Objekt in der Umwelt
- Dreidimensional
Was sind die Exterozeptiven (klassischen) Sinne?
- Sehen (Visuelle Wahrnehmung mit den Augen)
- Hören (Auditive Wahrnehmung mit den Ohren)
- Riechen (Olfaktorische Wahrnehmung mit der Nase)
- Tasten (Taktile Wahrnehmung mit der Haut)
- Schmecken (Gustatorische Wahrnehmung mit der Zunge)
Was sind die Interozeptiven Sinne?
- Temperatursinn (Thermorezeption)
- Schmerzempfindung (Nozirezeptoren)
- Vestibulärer Sinn (Gleichtgewichtssinn)
- Körperempfinden/Tiefensensibilität (Propriozeption)
Wie viel Prozent der Umwelt nehmen wir über unsere Augen wahr?
80%
Wie viel Prozent der Großhirnrinde sind am Sehen beteiligt?
60%
Wie viele Photorezeptoren besitzt die Netzhaut?
125 Millionen
Wie sehen wir?
Einfallendes Licht wird von der Linse und der Hornhaut (Cornea) gebrochen und auf die Netzhaut (Retina) fokussiert
-> auf dem Kopf stehendes Abbild der Außenwelt
Was sind die Stäbchen?
- Lichtsinneszellen
- ca. 120 Millionen
- bei schwachem Licht aktiviert:
deshalb sehen wir nachts alles grau - für das Farbsehen ungeeignet
Was sind Zapfen?
- Farbsinneszellen
- 6-7 Millionen
- bei starkem Lichteinfall aktiviert
- 3 verschiedene Arten entsprechend der Wellenlängen
- Scharfsehen
Was ist der Sehnerv?
- besteht aus Fortsätzen der Nervenzellen der Netzhaut
- leitet die Info ins Gehirn weiter
- Sehnerven überkreuzen sich am Chiasma Opticum
- Hälfte der Fasern wechselt die
Seite
-> So werden Signale aus linkem Gesichtsfeld auch
rechts verarbeitet und umgekehrt (räuml. Sehen)
Was ist der dorsale Pfad?
- zum Parietallappen
- „Wo“ (unbewusst: Verhaltenssteuerung)
- Läsion (Verletzung): Dinge benennen, die man aber nicht greifen kann
Was ist der ventrale Pfad?
- zum Temporallappen
- „Was“ (bewusste Wahrnehmung)
- Läsion (Verletzung): Nach Dingen greifen, die man aber nicht benennen kann
Was sind Gestaltgesetze?
Regelmäßigkeiten der Wahrnehmungsorganisation/ visuelle Szenen werden mit Hilfe der Gestaltprinzipien in Objekte gegliedert
Was ist die “Figur-Grund-Organisation”?
- Einteilung des Reizes in Hintergrund und Form
- Wahrnehmung illusionärer Konturen aufgrund subjektiver Erfahrungen
- vgl. Vase von Rubin (mit Menschen aber auch Vase)
Was ist die “Geschlossenheit”?
- Tendenz der Wahrnehmung illusionärer Umrisse zur
vollständigen Wahrnehmung (Scheinkonturen) - kleine Lücken werden aufgefüllt
- vgl. trotz Lücke sehen wir Kreis
Was ist die “Gruppierung”?
- Gesetz der Nähe
-> nahegelegene Objekte werden als zusammengehörig wahrgenommen - Gesetz der Ähnlichkeit
-> ähnliche Objekte werden als zusammengehörig
wahrgenommen - Gemeinsames Schicksal
-> Objekte, die sich in die gleiche Richtung mit der gleichen Geschwindigkeit bewegen werden als zusammengehörig erfasst
Was ist das “Prägnanzgesetz”?
- maßgebend bei der Wahrnehmung von Formen
- Tendenz, möglichst gute und prägnante Gestalt ins Bewusstsein treten zu lassen
- Kriterien der Symmetrie, Einfachheit und Regelmäßigkeit
- schlechte Gestalt“ als zwei „gute Gestalten“ wahrgenommen
Was ist “Querdisparation”?
Verschiebung horizontaler Positionen
korrespondierender Bilder
- Querdisparation nimmt mit dem Abstand zweier Objekte in der räumlichen Tiefe zu
- visuelles System interpretiert horizontale Versetzung als räumliche Tiefe
Was ist “Konvergenz”?
- Augen drehen sich bei der Fixation Konvergenzwinkel
eines nahen Objektes nach Innen - bei nahem Objekt müssen die Augen stärker konvergieren als bei entferntem
- Gehirn interpretiert die Information der Augenmuskulatur als Tiefenwahrnehmung
- geeignet für Wahrnehmung von Tiefen bis 3 Meter
Was ist “Größenkonstanz” (bei Konstanzphänomenen)?
Fähigkeit, die wahre Größe eines Objektes trotz Veränderungen der Größe des retinalen Abbildes
(aufgrund von Positionsveränderungen) wahrzunehmen
Was ist “Farbkonstanz” (bei Konstanzphänomenen)?
Fähigkeit, bekannte Gegenstände auch unter wechselnden Lichtverhältnissen mit gleichbleibender Farbe wahrzunehmen
Was ist die “Bottom-Up-Verarbeitung” (Verarbeitungsmechanismus)?
- Aufnahme von Sinnesdaten in das Wahrnehmungssystem, die Weiterleitung und die Gewinnung von Informationen aus diesen Daten
- Ausgangspunkt der Informationsverarbeitung liegt in der beobachtbaren Realität. Es geht um die Umwandlung konkreter physikalischer Reizeigenschaften in abstrakte Repräsentationen
- „datengeleitete Verarbeitung”
Was ist die “Top-Down-Verarbeitung” (Verarbeitungsmechanismus)?
- Man greift auf vorhandenes Wissen zurück, um ein Objekt zu identifizieren
- Einflüsse durch Vorerfahrungen, Wissen, Motivation und kulturellen Hintergrund
- Höhere geistige Funktionen haben somit einen Einfluss darauf, wie man Ereignisse und Objekte auffasst
- „hypothesengeleitete Verarbeitung”
Wieso ist die Kognition “kontextabhängig”?
In Abhängigkeit von unserem Vorwissen und vom (räumlichen und zeitlichen) Kontext kann die Interpretation ein und desselben Reizes zu unterschiedlichen Wahrnehmungsergebnissen führen.
Was passiert bei der “Synästhesie”?
verknüpfen zwei oder mehr Sinnesreize zu unpassenden Empfindungen
-> schmecken Farben
Was passiert bei der “Prosopagnosie”?
Unfähigkeit, Menschen anhand ihrer Gesichter
wiederzuerkennen
Was passiert bei der “Capgras Syndrom”?
Betroffene glauben, ihre Verwandten/nahestehende Personen seien durch Doppelgänger ersetzt worden
-> Gesichter werden erkannt, aber die Emotion fehlt
Was sind “Halluzinationen”?
- Sinneserfahrung, der keine entsprechenden äußeren Reize zugeordnet werden können = - Vorliegen einer Sinnestäuschung von etwas, was real nicht existiert -> Fehlwahrnehmung
Was ist “Wahn(-wahrnehmung)”?
- Fehlinterpretation realer Reize
- Meist ungestörte Sinneswahrnehmung
wird in einem zweiten Schritt wahnhaft
fehlgedeutet - Beispiel: Ich bin der festen Überzeugung, dass der Postbote meine Briefe liest und absichtlich nicht zustellt.
-> Fehlinterpretation