9. Interaktion und Identität Flashcards

1
Q

Skizzieren Sie in Stichpunkten ‚Stigmatisierung‘ durch institutionelle Identifizierung (Benkmann, 2007)

A

Kernthese der Stigmatisierungstheorie:
‚Das Kind ist durch institutionelle Identifizierung als ‚Lernbehinderter‘ das Opfer sozialer Zuschreibungsprozesse, denen es passiv ausgeliefert ist.‘

‚Kinder und Jugendliche mit Lernbeeinträchtigungen entsprechen nicht den normativen Anforderungen der Schule.‘

Stigmatisierungsprozess und intergenerationaler Deprivationszirkel:
• Soziale Deprivation (in der Vorschulzeit)
• Leistungsversagen, Noten, Überweisung oder I-Status
• Ansehen der Institutionen, des Status
• (fehlende) Zeugnisse
• Soziale Status (Obdachlose, Kriminelle) —> Reproduktion

Aber: Vermittels Stigmamanagement (Fremd- vs. Selbstbild) kann Stigmatisierung durchaus (aktiv) abgewehrt werden.

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2
Q

Skizzieren Sie Goffmans (1972) ‚soziologische Darstellung des Selbst‘ (Raab, 2008) respektive die dreigliedrige Typologie des Identitätsbegriffs.

A

• Soziale Identität: (Zuschreibung anderer in sozialen Situationen)

  • Virtuelle Soziale Identität: relativ stabile Zuschreibung aus ‚nicht- zentrierten Interaktionen‘; Stereotypien, Sichtbares, Vorurteile (aufgrund Aussehen, Geschlecht, Alter Ethnie, Milieuzugehörigkeit etc.)
  • Aktuelle Soziale Identität: antizipierbare Eigenschaften, Zuschreibungen, die sich in zentrierter Interaktion aktualisieren
  • Persönliche Identität: auch auf Fremdzuschreibungen rekurrierend - aber Fixierung von Zuschreibenden und Selbstbild/Image (Theaterrolle); Techniken der Imagepflege, Stigmamanagement
  • Ich - Identität (Selbst): subjektiver und reflexiver Teil de Selbst, lässt sich scharf von den beiden anderen (auf soziale Zuschreibenden beruhenden) Identitätstypen unterscheiden, bleibt aber auf diese bezogen; ist nicht von gesellschaftlichen Kontexten unberührt.
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3
Q

Wie kann man als Betroffener Stigmatisierung begegnen? (Nennen Sie 2 entsprechende Begriffe).

A

• Stigmamangement, Neutralisierungsstrategien, Selbstwirksamkeits- und Attributionstraining (Negation (anerkannter) Normative in organisationalen Erfahrungsräumen)

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4
Q

Wie kann man verhindern, in pädagogischen Funktionen und Rollen zu stigmatisieren (Nennen Sie 2 entsprechende Begriffe).

A

• (prof. Und kollegiale) Reflexion und Supervision, Kontakt (Kontakthypothese), Informationsprogramme und Schulung (um Vorurteile zu überwinden), die Übernahme der rolle von Behinderten, kombinierte Strategien (Informationen + Kontakt + Rollenübernahme) —> führt zu positiven Einstellung (teachers attitudes (towards integration)).

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