7. Verzögerte Entwicklung Flashcards
Was bedeutet die Similar-Sequenz-Hypothese und die Similar-Structure-Hypothese?
- Die Similar-Sequenz-Hypothese besagt, dass kognitive Entwicklung in gleicher Stufenfolge verläuft, wobei – je nach Schwere der Lernbeeinträchtigung höhere Stufen nicht erreicht werden
- Die Similar-Structure-Hypothese geht davon aus, dass Menschen mit Beeinträchtigungen parallelisiert mit Nichtbehinderten nach Intelligenz die gleichen kognitiven Strukturen verwenden.
Was bedeutet Selbstreferenz nach Piaget?
Lernen wird zu einem „Ausgleichsprozess im Sinne einer Selbstregulierung, das heißt einer Folge von aktiven Kompensationen des Subjekts als Antwort auf die äußeren Störungen und einer gleichzeitig rückwirkenden (Rückkopplungssysteme oder Feedbacks) und vorausgreifenden Regulierung, die ein permanentes System solcher Kompensationen darstellt.“
Das System – also der lernende Mensch – ist autopoietisch, so das Subjekt in der Beziehung zum Objekt steht und „an Effizienz, Handlungserfolg ausgerichtet ist“ , so dass letztendlich diese Beziehung objektiv sei (und nicht mehr das Objekt selbst).
Warum spielt das Umfeld für die individuelle Entwicklung eine Rolle?
Während Piaget von einem Subjekt-Objekt-Schema ausgeht, sehen andere Entwicklungspsychologe hingegen das Subjekt als weniger stark an und betonen das primat sozialer Interaktion und symbolischer Systeme wie Sprache.
Auch hier wird von einer gestuften Entwicklung ausgegangen, wobei vermittels der Tätigkeit „das menschliche Subjekt seine idealen Vorannahmen im Objekt vergegenständlicht“, so dass Entwicklung als „Veränderung des Gegenstandsbezugs“ zu verstehen ist, „welche die menschlichen Denk- und Handlungsmöglichkeiten erweiterten“ und „sich der Bezug des gleichen Subjekts zum jeweils gleichen Gegenstand, also seine Tätigkeiten im Rahmen der Lebensspanne charakteristisch verändert“.
Damit Entwicklung überhaupt „passiert“, bedarf es also eine Interaktion mit der Umwelt.
Was bedeutet das Model der „Zone der Proximalen Entwicklung“ für kooperativen Lernen respektive Tutoring?
Die Theorie der „Zone der proximalen Entwicklung“ geht von Zonen aus. Jeder konkrete Entwicklungsstand ist durch zwei Niveaus gekennzeichnet: Ein aktuelles Leistungsniveau und ein Niveau, das mit Hilfe erreichbar ist.
Neben der aktuell ohne Hilfestellung möglichen Leistung hat die Individuum bereits die Möglichkeit für höhere Leistungen. Den Bereich zwichen den Niveaus bezeichnet man als Zone der nächsten Entwicklung.
Kooperation kann und Tutoring sollte hier ansetzen.
