6. Schulsystemisches Paradigma Flashcards

1
Q

zu erfassen, wie im Kontext des schulsystemischen Paradigmas Lernbehinderungen entstehen (Zur Soziogenese von Lernbeeinträchtigungen)

a) Nennen Sie zwei der vier Elemente im System Schule, die (biografisch relevante und damit identitätsstiftende) Entscheidungen hervorbringen (Orthmann- Bless, 2007

A

(1) Probleme,
(2) Lösungen,
(3) Teilnehmer*innen,
(4) Entscheidungsgelegenheiten

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2
Q

Nennen Sie eine der drei Reproduktionsfunktionen des Schulsystems (Fend, 2012)

A

1) Reproduktion kultureller Systeme, also Wissen und Fertigkeiten, insbesondere bezüglich symbolischer Systeme und Abschlüsse (Qualifizierung)

2) Reproduktion der Sozialstruktur zur Positionsverteilung im gesellschaftlichen Raum und „Verteilungsmechanismus von Lebenschancen“; Selektionsfunktion. Talente und Ressourcen werden entsprechend des gesellschaftlichen Bedarf produziert.

3) Reproduktion gesellschaftlicher Integration, also von Normen, Werten und Interpretationsmustern. „Hier liegt die zentrale politische Funktion des schulischen Sozialisationsprozesses.“

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3
Q

…zu problematisieren, wie das System Schule aus Sicht des (teil-) systemischen Ansatzes „pädagogisch“ auf Schüler*innen mit Lernschwierigkeiten reagiert 
 (Pädagogische Möglichkeiten und Grenzen)

Wie wird (Leistungs-)Heterogenität im Schulsystem begegnet und aus Sicht des schulsystemischen Paradigmas erklärt?

A
  • Das System reagiert insbesondere mit strukturellen Maßnahmen (organisationale oder bildungspolitische Ebene (Meso- & Makroebene) und häufig nicht mit einer pädagogischen didaktischen Differenzierung (interaktional; Mikroebene.)
  • Eine flexible Schuleingangsphase ist z.B. eine solche Maßnahme, die quasi Lernschwierigkeiten zur Verlängerung der Schulzeit- ähnlich wie das Wiederholen eines Jahrgangs – führen kann.
  • Die pädagogische Implementierung der Vorteile entsprechender Maßnahmen ist schwierig.
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4
Q

Nennen Sie aus Sicht des schulsystemischen Paradigmas Kritik an den sogenannten „Entscheidungsstellen“ und führen dies an einer exemplarisch aus.

A
  • Aus schulsystemischer Sicht trägt Entscheidungshandeln im Interesse des Systems Schule zur Entstehung und Aufrechterhaltung von Lernbehinderung bei
  • Entscheidungsstellen wie die Einschulung (oder dessen Verschiebung) sowie Umschulung in eine Sonderschule sehen also insbesondere das Systeminteresse gewahrt und weniger das Wohl der Klienten.
  • Umschulung und Einschulung haben folgenreiche biographische Folgen, die mit der Zuschreibung von Defiziten des Klienten einhergehen und manifestiert werden.
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