8_Biologische Grundlagen von Intelligenz Flashcards

1
Q

Was ist die Aufgabe/Anliegen von Prozessmodellen in der Intelligenzforschung?

A

Beantwortung der Frage: Warum unterscheiden sich Personen in ihren Intelligenzleistungen? (gemäss Kapitel 5.1. Stemmler, G., Hagemann, D. Amelang, M. & Bartussek, D., 2016).

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2
Q

Was könnten mögliche Erklärungen für die Unterschiede in Intelligenzleistungen sein?

A

“mental speed” - Hypothese (Jensen, 2005) und Kapazität des Arbeitsgedächtnis (z.B. Baddeley, 2002).

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3
Q

Welche fünf Komponente unterscheidet Sternberg (1977) beim Lösen von Denkproblemen?

A

Enkodieren, Ableiten, Beziehen, Anwenden, Prüfen, Vorbereiten/Antworten
(gemäss Kapitel 5.1 Stemmler, G., Hagemann, D. Amelang, M. & Bartussek, D., 2016).

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4
Q

Was ist beim Komponent Enkodieren aufgefallen?

A

Intelligentere Personen verwenden mehr Zeit beim Enkodieren. Sternberg vermutete, dass ein sorgfältiges Enkodieren die anderen Prozesse entlastet.

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5
Q

Was besagt die “mental speed”-Hypothese?

A

Gemäss Jensen (1982): Intelligentere Personen können kognitive Operationen, die zur Lösung einer Aufgabe eingesetzt werden müssen, mit einer grösseren Geschwindigkeit durchführen. Dies ist eine globale Eigenschaft des kognitiven Informationsverarbeitungssystem: Geschwindigkeit, mit der es Informationen verarbeiten kann. Die mentale Geschwindigkeit soll in einem engen Zusammenhang mit g stehen. Neuronale Effizienz: Geschwindigkeit synaptischer Übertragungen (gemäss Kapitel 5.1.1 Stemmler, G., Hagemann, D. Amelang, M. & Bartussek, D., 2016).

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6
Q

Wie wird “mental speed” gestestet?

A

Mit Insepktionszeitaufgaben oder Reaktionszeitaufgaben. Die Aufgaben sind so einfach gehalten, dass versch. Versuchspersonen keine unterschiedlichen Lösungsstrategien verwenden.

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7
Q

Nenne 3 spezifische Tests für “mental speed”

A

Hick-Paradigma (Reaktionsapparat mit 8 Lämpli und Home-Button), Posner-Paradigma (Tests mit Buchstabenpaare), Inspection Time Paradigma (minimale Zeit, die benötigt wird, um einen einfach Reiz wahrzunehmen, flackerndes Licht, welche von zwei Linien länger ist etc.)

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8
Q

Was besagt die Kapazität des Arbeitsgedächtnis?

A

Hypothesen zufolge haben intelligentere Personen eine grössere Kapazität. Es ist offensichtlich, dass beim Lösen von Intelligenztestsaufgaben das Arbeitsgedächtnis benötigt wird. Die Arbeitsgedächtniskapazität korreliert positiv mit g (gemäss Kapitel 5.1.2 Stemmler, G., Hagemann, D. Amelang, M. & Bartussek, D., 2016).

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9
Q

Wie wird die Kapazität gemessen/getestet?

A

Zahlennachsprechen (z.B. nach Wechsler, 1997), Kopfrechenaufgaben (Vernon & Weese, 1993), Lesespanne-Aufgaben (Daneman & Carpenter, 1980), Zuhörerspanne-Aufgabe (Daneman & Carpenter, 1980).

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10
Q

Was trifft Jensen (2005) im Zusammenhang mit dem Arbeitsgedächtnis für Annahmen?

A

Gehirn ist kapazitätslimitiert, nur eine begrenzte Menge an Infos mit einer begrenzten Anzahl von Operationen kann pro Zeiteinheit verarbeitet werden. Zudem verfallen die Informationen im Arbeitsgedächtnis rasch (gemäss Kapitel 5.1.2 Stemmler, G., Hagemann, D. Amelang, M. & Bartussek, D., 2016).

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11
Q

Was kann grundlegend zur Intelligenzentwicklung über die Lebensspanne gesagt werden?

A

Die Entwicklung von gf (fluide Intelligenz) kommt um das 14./15. Lebensjahr zum Stillstand. gc (kristalline Intellligenz) 4-5 Jahre später. Die durchschnittliche Intelligenz nimmt über das Kinder-und Jugendalter bis zum frühen Erwachsenenalter rasch zu. Und danach gibt es nur noch langsame Veränderungen. Dabei handelt es sich um eine stetige Abnahme in der fluiden Intelligenz sowie um eine Zunahme in der kristallinen Intelligenz (gemäss Kapitel 4.4.1 Stemmler, G., Hagemann, D. Amelang, M. & Bartussek, D., 2016).

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12
Q

Was kann generell zum Altersprozess und Intelligenz gesagt werden?

A

Der Altersprozess führt zu einer Verlangsamung der mentalen Prozesse. Diese Verlangsamung mindert die allgemeine Intelligenz (Stratum III). Die beeinträchtigte allgemeine Intelligenz verringert das Niveau in den spezifischen Intelligenzfaktoren (gemäss Kapitel 4.4.1 Stemmler, G., Hagemann, D. Amelang, M. & Bartussek, D., 2016).

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13
Q

Wie stehen Intelligenz mit Gesundheit/Tod zusammen?

A

Das Vorliegen einer Krankheit (z.B. Diabetes, Herzerkrankung, Schlaganfall) ist das stärkste Korrelat von Intelligenzminderung. Eine starke Minderung ggü einem 5-10 Jahre zuvor ermittelten IQ ist ein Indikator für einen baldigen Tod (gemäss Kapitel 4.4.1 Stemmler, G., Hagemann, D. Amelang, M. & Bartussek, D., 2016).

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14
Q

Welche Faktoren stehen dem alterskorrelierten Intelligenzabbau entgegen?

A

Keine Krankheiten, leben in einem sozialen Umfeld, Interaktion mit einem komplexen und intellektuell stimulierenden Umfeld, flexibler Persönlichkeitsstil, intelligenter Partner*in, Erhaltung hohe mentale Geschwindigkeit, hohe Lebenszufriedenheit (gemäss Kapitel 4.4.1 Stemmler, G., Hagemann, D. Amelang, M. & Bartussek, D., 2016).

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15
Q

Was kann zur Stabilität von Intelligenz gesagt werden?

A

Hat eine Person als Kind eine überdurchschnittliche Intelligenz, dann sollte dies im Erwachsenenalter und selbst im höheren Lebensalter immer noch aufweisen. Bsp. Untersuchung mit längstem Wiederholungsintervall, im Alter von 11 und mit 77 - Korrelation von 0.63, nach Korrektur 0.73. - still stable after all these years! Stabilität ist erhalten (gemäss P08, Folie 4 & gemäss Kapitel 4.4.2 Stemmler, G., Hagemann, D. Amelang, M. & Bartussek, D., 2016).

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16
Q

Was kann bspw. zur Stabilität von gf gesagt werden?

A

Das Niveau von gf kann im Erwachsenenalter besonders abnehmen, wenn die Personen keinen grösseren intellektuellen Anforderungen ausgesetzt sind (gemäss Kapitel 4.4.2 Stemmler, G., Hagemann, D. Amelang, M. & Bartussek, D., 2016).

17
Q

Welche Befunde gab es im Zusammenhang mit Veränderung von Intelligenz?

A

Beispiel Förderprogramm für Kinder - brachte nur etwas, wenn dies bereits wenige Monate nach ihrer Geburt geschah (ausgebildete Erzieher und Psychologen, intensives Trainings- und Erziehungsprogramm). Der erwartete Zuwachs im IQ war auch noch Jahre später spürbar. Geschah die Förderung im Vorschulalter, war der Zuwachs nicht von Dauer (gemäss Kapitel 4.4.3 Stemmler, G., Hagemann, D. Amelang, M. & Bartussek, D., 2016)

18
Q

Was besagt der Flynn-Effekt?

A

Diesem Effekt zufolge steigt der durchschnittliche IQ seit ca. 1920 alle 10 Jahre um ca. 5 IQ-Punkte (gemäss Kapitel 4.4.3 Stemmler, G., Hagemann, D. Amelang, M. & Bartussek, D., 2016).

19
Q

Was ist speziell am Flynn-Effekt?

A

Ist bis heute ein grosses Rätsel, alle Versuche für eine überzeugende Erklärung sind gescheitert. Verbesserte Ernährung, Geschwindigkeit für Informationsverarbeitung (Technik/Internet), Reisetätigkeit etc. lieferten nicht die gewünschten Erklärungen (gemäss Kapitel 4.4.3 Stemmler, G., Hagemann, D. Amelang, M. & Bartussek, D., 2016).

20
Q

Was ist bekannt über neurale Korrelate der Intelligenz?

A

Intelligenz ist als Eigenschaft des zentralen Nervensystems aufzufassen, Informationen schnell und fehlerfrei bearbeiten zu können. Gehirne von intelligenteren Personen verarbeiten Reize schneller - siehe mental speed (gemäss Kapitel 5.2 Stemmler, G., Hagemann, D. Amelang, M. & Bartussek, D., 2016).

21
Q

Wie können neurale Korrelate gemessen werden?

A

Bspw. mit einem EEG (Elektroenzephalogramm). Messungen von Gehirnaktivitäten. Intelligentere Personen aktivieren Areale stärker, die für eine jeweilige Aufgabe wichtig sind und deaktivieren nicht benötigte Hirnrindenfelder. Die intelligenten Personen aktivieren bei Denkproblemen weniger Hirnareale, zeigen eine bessere Koordination zwischen beteiligten Hirnarealen. Intelligente Personen verbrauchen weniger Energie (gemäss Kapitel 5.2 Stemmler, G., Hagemann, D. Amelang, M. & Bartussek, D., 2016).

22
Q

Was zeigen fMRT-Untersuchungen?

A

Gehirn von intelligenten Personen erzielen die geforderten Leistungen mit einem geringeren metabolischen Aufwand (gemäss Kapitel 5.2 Stemmler, G., Hagemann, D. Amelang, M. & Bartussek, D., 2016).

23
Q

Was verursacht neurale Effizienz?

A

Myelinierungshypothese (Neuronen von effizienteren Gehirnen haben eine dickere Myelinschicht, bessere Isolation und schnellere Impulsfortleitung).

Neurale Schrumpfungshypothese (bis zum jugendlichen Alter haben wir ein Übermass an synaptischen Verbindungen, welche beseitigt werden. Bei mental retardierten Personen zeigte sich eine grössere synaptische Dichte im Hirngewebe.

Neurale Plastizitätshypothese: Fähigkeit des Hirns, sich neuen Anforderungen anzupassen.

(Gemäss Kapitel 5.2 Stemmler, G., Hagemann, D. Amelang, M. & Bartussek, D., 2016).

24
Q

Von welcher Erblichkeit für allgemeine Intelligenz geht man aus?

A

bei Kindern: ca. 40-50% Erbe, 25% geteilte Umwelt, Rest: nicht-geteilte Umwelt

bei Erwachsenen: ca. 60-80% Erbe, Rest: nicht-geteilte Umwelt

vermutlich moderiert durch sozioökonomischen Status, vermutlich nicht moderiert durch den ethischen Hintergrund

(gemäss P08, Folie 9)

25
Q

Wie wird Intelligenz definiert?

A

Angeborene Eigenschaft des zentralen Nervensystems, Informationen schnell (mental speed) und fehlerfrei verarbeiten zu können (gemäss Kapitel 5.2 Stemmler, G., Hagemann, D. Amelang, M. & Bartussek, D., 2016).