7. Sitzung (12.12. Schreiben als soziale Praxis) Flashcards
Welche Schreibfunktionen gibt es?
1) Psychische Funktion: Individueller Ausdruck und psychische Entlastung
2) Kognitive Funktion: Erarbeitung, Generieren, Speichern von Wissen
3) Soziale Funktion: Vermittlung, Unterhaltung, Kontakt, Verbindlichkeit
Warum ist Schreiben eine soziale Praxis?
Schreiben braucht Wissen über Angemessenheit von Stil, kultureller Bedeutsamkeit, Funktion, Genre und Bezug des Schreibens in einer Gesellschaft.
- Schreiben als situiertes Handeln: Immer eingebettet in eine konkrete soziale Situation mit spezifischen kommunikativen Anforderungen.
- Schreiben als adressatenbezogene Tätigkeit: Schreiben richtet sich an ein Gegenüber, das liest, bewertet und Feedback gibt.
- Schreiben als soziale Interaktion: Schreiben ist immer in größere Zusammenhänge eingebettet
➔ Schreibunterricht sollte für die SuS nachvollziehbare Situationen generieren
➔ Authentische Schreibsituationen
- Schreiben als zielgerichtetes Handeln: Funktion innerhalb einer sozialen Interaktion und Ziele
➔ SuS sollten klare Vorstellungen eines Schreibzieles entwickeln können
Was sind Textprozeduren?
- Entlastungsroutinen, da für das Schreiben auf Muster aus einer ähnlichen, schon bekannten Schreibsituation zurückgegriffen wird (Zum Beispiel Anrede)
- Gehören zu den Schreibkompetenzen, da sie erlernt sind
- Sind im Langzeitgedächtnis abgespeichert
- Werden auch Textroutinen genannt
Nenne die Aspekte der Aneignung von Schreiben.
Sozialisation, Schreibmotivation, Passung schulischer und außerschulischer literaler Praxen
Führe dem Aspekt der Sozialisation als Aspekt der Aneignung aus!
➔ Literale Praxen werden durch Familie, Peergroups und andere Institutionen vermittelt
➔ Bildungsnahes Umfeld begünstigt, beginnt lange vor Schuleintritt
➔ Stellenwert des Schreibens in der Familie entscheidend
➔ Schreibaktivitäten der Eltern beeinflussen
Führe den Aspekt der Schreibmotivation als Aspekt der Aneignung aus!
➔ Schreibmotivation nimmt während der Schullaufbahn ab
➔ Große Bedeutung von formaler Korrektheit sowie Benotung wenig förderlich
➔ Zunehmende Anforderungen formaler und inhaltlicher Art sowie Leistungsdruck haben großen Einfluss
➔ Folgende Aspekte entscheidend: Selbstwirksamkeit, Bedeutung des Schreibens, Herausbildung einer Identität als SchreiberIn
Führe dem Aspekt der Passung schulischer und außerschulischer literaler Praxen als Aspekt der Aneignung aus!
➔ Differenz zwischen Anforderungen: Explizitheit, Kohärenz, formaler Normen
➔ Schreibfunktionen unterschiedlich: Kurze Nachrichten mit visueller Anreicherung vs. lineare Texte mit fachlicher Auseinandersetzung
➔ Implizites Genre- Wissen: Orientierung am Erlebten/an der Sache/an den Lesenden