! 11.Sitzung (23.11.2024 Beurteilen, Kommentieren, Benoten) Flashcards

1
Q

Funktionen von Leistungsbeurteilungen (Tillmann/Wittlof/Vollstädt 2000):

A
  • Rückmeldefunktion über Lernprozesse (Wirkung von Unterricht, Erfolg der eigenen Lehrtätigkeit, Reflexion der Unterrichtsgestaltung, Information im Lernprozess für SuS)
  • Anreiz- und Motivationsfunktion (Rückmeldung generell kann als Erfahrung von Wertschätzung motivierend sein, insb. positive Rückmeldung günstig für Arbeitsfreude)
  • Disziplinierungsfunktion (wenn SuS Leistung erbringen, um Sanktionen entgehen zu wollen)
  • Selektions- und Allokationsfunktion (Auslese von SuS durch Ziffernoten, Rückstellung/Versetzung, Schularten, Abschlüsse etc.)
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2
Q

Gütekriterien Leistungsbeurteilung

A
  • Validität (es wird nur das beurteilt, was man angibt, beurteilen zu wollen)
  • Objektivität (subjektive Einflussfaktoren werden weitgehend ausgeblendet)
  • Reliabilität (ein und derselbe Text wird nach längerer Zeit noch einmal mit derselben Note bewertet)
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3
Q

Beurteilungsfehler Leitsungsbeurteilung

A
  • Milde- bzw. Strengeeffekt (Noten überwiegend im oberen oder unteren Notenbereich)
  • Tendenz zu Extremurteilen (Mittlere Position der Notenskala seltener vergeben)
  • Tendenz zur Normalverteilung (Extremwerte werden vermieden)
  • Reihungseffekt (vorausgegangene Eindrücke bestimmen die nachfolgende Bewertung mit)
  • Halo-Effekt (von Allgemeineindruck der Person wird auf bestimmte Eigenschaften geschlossen)
  • Pygmalion-Effekt (Leistungsbeurteilung ist von Erwartungshaltung, Einstellungen, Überzeugungen und Vorurteilen der Lehrkraft geprägt)
  • Fehler der sozialen Erwünschtheit (SuS werden danach beurteilt, ob sie erwünschte Verhaltensweisen verinnerlicht haben)
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4
Q

Förderndes Beurteilen

A
  • Schreiben wird dadurch gelernt, dass SuS bei ihren Textproduktionen ermutigt und konstruktiv unterstützt werden, indem sie sinnvolle und nützliche Rückmeldungen über ihre Texte erhalten
  • Ziel: sprachlich gewandter und gut lesbarer Aufsatz
  • Kritik und Wertungen sind wichtig, sollten aber transparent begründet und nachvollziehbar sein und Hilfestellung geben, den Text zu überarbeiten + respektvoller Umgang
  • Förderndes Beurteilen nicht am Ende sondern zentrale Begleitung der SuS innerhalb des Textproduktionsprozesses
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5
Q

Lernersensitive Lesehaltung

A
  • Individueller Schreibintention möglichst weit folgen und Eigenart des Textes in Relation und Differenz zu übrigen verfassten Texten finden
  • LK ist bereit und willens, Gedanken und Überlegungen der SuS zu folgen und bemüht, sie zu verstehen
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6
Q

Deine Seite – Meine Seite

A
  • Schriftlicher Dialog mit Schüler über seinen Text
  • Rechte Seite wird freigehalten beim Schreiben für Dialog mit SuS
  • Möglichkeiten: ausführliche Kommentierung, exemplarisches Weiterschreibung, Erweitern oder Ergänzen
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7
Q

Exklusive Schreibberatung

A
  • Mit SuS einzeln über die Schreibentwicklung, seine Schreibprobleme, Schreibinteressen und Schreibmotivation spreche
  • Auf Grundlage eines Schreib-Portfolios (Prozess- oder Produktportfolio)
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8
Q

Schreibgespräche mit Klebezetteln

A
  • Dialog mit Schüler, indem offene Fragen, Ergänzungen und positive Kommentare auf Klebezetteln an die Textstelle geklebt werden
  • Nur zuvor vereinbarte Aspekte werden überprüft und kommentiert
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9
Q

! Maximen zur Herstellung des Kommentars

A
  • S persönlich ansprechen
  • mit positiver Anmerkung/Ermutigung beginnen
  • S eigenes Textverständnis mitteilen, beschreiben was Text ausgelöst hat
  • S Verstehensschwierigkeiten darlegen
  • subjektive Aussagen treffen!
  • Werturteile begründen
  • Kommentar muss für S verständlich sein
  • S Lernangebot/Lernanregung/Textüberarbeitung anbieten
  • S in Breite seiner persönlichen Leistung bewerten
  • Eltern informieren über Ziel und Art des Kommentars und der Kriterien
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10
Q

Benoten von Schülertexten

A
  • Lern- bzw. Leistungsstand am Ende eines Lernprozesses soll mit einer Note abschließend beurteilt werden —> Schreibförderung wenig zuträglich, sollte auf Minimum reduziert werden (Baurmann)
  • Ist schwierig, objektiv zu bewerten
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11
Q

Texte anhand von Kriterienkatalogen bewerten

A
  • Kriterienkataloge gemeinsam mit SuS entwickeln —> Qualitätsdiskussion
  • Einzelne Qualitätskriterien sollten entsprechend ihrer unterschiedlichen Bedeutsamkeit auch unterschiedlich gewichtet werden
  • Mögliche Kriterien: Inhalt, Aufbau und Darstellung, Stil, Sprachliche Richtigkeit)
  • Zeile für Extrapunkte, um Leistungen, die bei einzelnen Kriterien das Erwartbare weit überschreiten, nicht zu vergessen
  • Erreichte Punktzahlen pro Schüler addieren und mit Schlüssel in Note umrechnen
  • Evaluation von Lernprozessen und verbleibende Lernbedarfe für einzelne SuS oder ganze Klasse kann erhoben werden
  • Spaltensummen = Wie gut der Schüler war —> Gruppenbildung
  • Zeilensummen = Wie gut alle im Schnitt bei dem Kriterium waren —> Wirksamkeit des Unterrichts und verbliebene Lernbedarfe evaluieren
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12
Q

Möglicher Kriterienkatalog bei Textbenotung

A

-Inhalt
- Aufbau/Darstellung
- Stil
- sprachliche Richtigkeit

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13
Q

Von der Fremd- zur Selbstbeurteilung

A
  • Notwendigkeit offener Unterrichtsformen und Lernarrangements, mehr Raum für entdeckendes, selbstgesteuertes und aktives Lernen
  • Schüler wirkt am gesamten Lernprozess mit
  • Erfolgreiches Lernen: Lernenden sind Ziele/Qualitätskriterien bekannt und sind transparent und nachvollziehbar
  • Gemeinsames Entwickeln eines Instrumentariums wird den SuS deutlich, wie vielschichtig und umfangreich Prozesse sind, an deren Ende ein Produkt bewertet werden kann
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14
Q

Wie hängen Aufgabe, Kriterien und Überarbeitung schreibdidaktisch zusammen?
Ein Vorschlag von ChatGPT

A

In der schreibdidaktischen Perspektive spielen Aufgabe, Kriterien und Überarbeiten eine wesentliche Rolle, um den Schreibprozess zu fördern und die Schreibkompetenz der Lernenden zu entwickeln. Hier ist eine Erklärung, wie diese Elemente miteinander verknüpft sind:

  1. Aufgabe (Schreibauftrag):
    • Die Aufgabe legt den Rahmen für das Schreiben fest. Sie kann verschiedene Formen annehmen, wie zum Beispiel das Verfassen eines Essays, einer Argumentation, einer Erzählung oder eines Berichts.
    • Die Aufgabe sollte klar formulierte Ziele und Anforderungen beinhalten, um den Schreibprozess zu strukturieren und den Lernenden klare Leitlinien zu geben.
  2. Kriterien:
    • Kriterien sind die Maßstäbe, anhand derer die geschriebene Arbeit bewertet wird. Sie dienen als Richtlinien, um die Qualität der schriftlichen Leistung zu beurteilen.
    • Kriterien können verschiedene Aspekte abdecken, wie z.B. Inhalt, Struktur, Sprache, Argumentation, Rechtschreibung und Kohärenz. Sie bieten den Lernenden Orientierung darüber, worauf beim Schreiben besonders geachtet werden sollte.
  3. Überarbeiten:
    • Das Überarbeiten bezieht sich auf den Prozess, in dem die Lernenden ihre eigenen schriftlichen Arbeiten überprüfen, überdenken und verbessern. Es ist ein wichtiger Schritt, um die Schreibkompetenz zu entwickeln.
    • Anhand der Kriterien können die Lernenden gezielt Schwächen identifizieren und Verbesserungen vornehmen. Dies fördert nicht nur die Selbstreflexion, sondern auch die Fähigkeit, konstruktives Feedback zu nutzen.
    Die Verbindung zwischen diesen Elementen besteht darin, dass die Aufgabe den Kontext für das Schreiben vorgibt, die Kriterien die Bewertungsgrundlage liefern und das Überarbeiten den Lernenden ermöglicht, aktiv an ihrer eigenen schriftlichen Entwicklung zu arbeiten. Durch die klare Verknüpfung dieser Schritte wird der Schreibprozess nicht nur strukturiert, sondern auch lernfördernd gestaltet. Schreibdidaktik zielt darauf ab, die Schreibkompetenz der Lernenden systematisch zu verbessern und ihre Fähigkeit zur selbstständigen Textproduktion zu fördern.
    Genauer:
  4. Verbindung zwischen Aufgabe und Kriterien:
    • Die Aufgabe und die Kriterien sind eng miteinander verbunden, da die Kriterien die Grundlage für die Bewertung der durch die Aufgabe erstellten schriftlichen Arbeiten bilden. Die Aufgabe gibt den Rahmen vor, innerhalb dessen die Lernenden schreiben sollen, und die Kriterien legen fest, welche Merkmale und Standards bei der Bewertung berücksichtigt werden sollen.
    • Die Aufgabe beeinflusst somit direkt die Kriterien, indem sie festlegt, welche spezifischen Aspekte der schriftlichen Leistung als wichtig erachtet werden. Zum Beispiel könnte eine Aufgabe zur Verfassung eines Essays bestimmte Kriterien für die Struktur, den argumentativen Aufbau und die Verwendung von Quellen beinhalten.
  5. Einfluss der Kriterien auf das Überarbeiten:
    • Die Kriterien dienen als Referenzpunkt für die Lernenden während des Überarbeitungsprozesses. Nachdem die Lernenden ihre ersten Entwürfe erstellt haben, können sie die Kriterien verwenden, um ihre Arbeit systematisch zu überprüfen und zu verbessern.
    • Die Kriterien ermöglichen den Lernenden eine klare Vorstellung davon, welche Bereiche ihrer schriftlichen Leistung verbessert werden müssen. Dies fördert eine gezielte Überarbeitung, bei der die Aufmerksamkeit auf diejenigen Aspekte gelenkt wird, die für eine erfolgreiche schriftliche Arbeit wichtig sind.
  6. Einfluss des Überarbeitens auf die zukünftige Aufgabenbewältigung:
    • Der Überarbeitungsprozess wirkt sich langfristig auf die Fähigkeit der Lernenden aus, zukünftige schriftliche Aufgaben besser zu bewältigen. Durch das regelmäßige Überarbeiten lernen die Schreibenden, ihre eigenen Stärken und Schwächen zu erkennen, was zu einer kontinuierlichen Verbesserung ihrer Schreibfähigkeiten führt.
    • Das Bewusstsein für die Kriterien und die Fähigkeit, konstruktives Feedback auf ihre eigene Arbeit anzuwenden, macht die Lernenden selbstständiger und kompetenter im Umgang mit verschiedenen schriftlichen Aufgaben.
    Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die Verbindung zwischen Aufgabe, Kriterien und Überarbeiten ein dynamischer Prozess ist. Die Aufgabe setzt die Erwartungen für das Schreiben, die Kriterien dienen als Bewertungsmaßstab, und das Überarbeiten ermöglicht es den Lernenden, aktiv an ihrer eigenen schriftlichen Entwicklung zu arbeiten. Diese Elemente interagieren miteinander, um eine effektive schreibdidaktische Umgebung zu schaffen, die die Schreibkompetenz der Lernenden fördert.
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15
Q

Kriterium „Inhalt“ bei Textbenotung

A
  • Sind die dargestellten Inhalte relevant?
  • Gibt es Wiederholungen? Fehlt etwas?
  • Ist ein roter Faden erkennbar?
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16
Q

Kriterium „Aufbau und Darstellung“ bei der Textbewertung

A
  • Ist der Text gegliedert?
  • Trägt die Gliederung zum Textverständnis bei?
  • Sind die Textteile sprachlich zusammenhängend?
  • Werden grafische Mittel (zB Hervorhebungen) eingesetzt?
  • ## Ist die Darstellung angemessen (Layout, Schriftgröße)?
17
Q

Kriterium „Stil“ bei der Textbewertung

A
  • ist der Schreibstil der Leserschaft angemessen? (Registerwahl)
  • Werden die sprachlichen Mittel der Textfunktion gerecht?
  • Wird ein einheitlicher Schreibstil durchgehalten?
18
Q

Kriterium „Sprachliche Richtigkeit“ bei Textbewertung

A
  • Werden Wortbedeutungen angemessen und richtig verwendet? (Semantik)
  • Stimmen Orthographie und Interpunktion?
  • Gibt es grammatikalische Fehler? (Syntax, Morphologie)