6. Schlussfolgerungen zum Zustandsbild Flashcards
Beschreibe den Weg zu den Schlussfolgerungen (3 Schritte).
- Konstruktdefinition festlegen
- Fachliteratur studieren - Messbereiche von Testdaten („harte Daten“) bzw. Aussagekraft von weichen Daten identifizieren
- Manuale, Testrezensionen, eigene Gedanken - Berechnung kritischer Differenzen zw. Testergebnissen
In welche drei Bereiche wird die intellektuelle Leistungsfähigkeit eingeteilt?
- allgemeine Intelligenz
- lernabhängige Leistung
- Stützfunktionen
Was beschreibt die allgemeine Intelligenz (nach Dorsch, Hacker und Becker-Carus, 1998)?
Fähigkeit, „sich in neuen Situationen auf Grund von Einsichten zurechtzufinden oder Aufgaben mit Hilfe des Denkens zu lösen, ohne dass hierfür die Erfahrung, sondern viel mehr die Erfassung von Beziehungen das Wesentliche ist.“
Was umfasst die lernabhängige Leistung?
- geistiges Wissen, das eine Person durch Lernprozesse erworben hat
- Allgemeinwissen
- Daten-, Faktenwissen (z.B. über geschichtliche Ereignisse) - Rechnerische Fertigkeiten
- Kenntnis und adäquater Einsatz von mathematischen Operationen - Sprachliche Kompetenz
- Sprachverständnis und verbales Ausdrucksvermögen
Was sind Stützfunktionen und in welche Bereiche werden sie unterschieden?
- bestimmen, inwieweit das bestehende Intelligenzpotential tatsächlich ausgenutzt werden kann
- Konzentration
- Gedächtnis
- Leistungsmotivation
Was beschreibt die Stützfunktion Konzentration?
Fähigkeit, sich bestimmten relevanten internen/ externen Reizen selektiv sowie ununterbrochen zuzuwenden und diese schnell und korrekt zu analysieren (Brickenkamp und Karl, 1986)
(Abgrenzung Aufmerksamkeit)
Was beschreibt die Stützfunktion Gedächtnis und wie wird sie unterteilt?
Fähigkeit des menschlichen Gehirns, Infos sowohl zu speichern als auch abzurufen
- Kurzzeitgedächtnis (KZG)
- Langzeitgedächtnis (LZG)
Was beschreibt die Stützfunktion Leistungsmotivation und wie wird sie unterteilt?
Streben, Aufgaben mit Energie und Ausdauer bis zum erfolgreichen Abschluss zu bearbeiten
- intrinsische vs. extrinsische Leistungsmotivation (Heckhausen, 1968)
- Erfolgs- und Misserfolgsmotivation (Atkinson, 1964)
- Leistungs-/Prüfungsängstlichkeit
Was beinhaltet das Zwischengutachten und wofür ist es gut?
- tabellarische Auflistung aller Befunde
- Zweck:
1. Überblick behalten
2. erhobene Daten sortieren und ordnen
Welche Ziele verfolgt die Interpretation und Kombination der Ergebnisse (zur Beantwortung der psychologischen Fragen)?
- Einschätzung der Ausprägung der einzelnen Konstrukte
- Antwort auf die Fragen (Beispiele):
Wie hoch ist die allg. Intelligenz?
Wie ist die Motivation von XY ausgeprägt?
Auf welche Arten erfolgt die Interpretation und Kombination der Ergebnisse?
- verbale Klassifikation
- Klassifikation nach DSM-V/ICD-10
- Zusammenfassende Beschreibung
Was sind Problem bzw. Schwierigkeiten im Allgemeinen bei der Interpretation der Ergebnisse?
Problem: - nur im günstigen (d.h. unrealistischen) Fall weisen alle Daten in eine Richtung Schwierigkeiten: 1. Daten basieren auf unterschiedlichen - Skalenniveaus - Signifikanzniveaus - Theorien 2. Konstrukt kann nicht erhoben werden - z.B. Konzentrationsfähigkeit durch Ängstlichkeit blockiert
Nenne zwei Interpretationshinweise für die Interpretation der Ergebnisse.
- standardisierte, reliable und valide Testverfahren stärker gewichten
- Möglichkeit von Verfälschungstendenzen berücksichtigen
- Gelegenheitsbeobachtung berücksichtigen
- Reihenfolge der einzelnen Untersuchungsschritte berücksichtigen
Was ist der so genannte 4-Klang (Strukturierungshilfe)?
- Diagnositsche Schlussfolgerungen
- Kongruente Daten (Belege)
- Inkongruente Daten (Widersprüche)
- (mögliche) Erklärungen durch Hypothesen
Wann ist ein Testergebnis ein Widerspruch?
als Widerspruch zu werten, wenn seine verbale Klassifikation von der verbalen Klassifikation der diagnostischen Schlussfolgerung abweicht
- wenn mind. eine krit. Diff. (des abweichenden UTs zu den Belegen) signifikant ist, muss der Widerspruch inhaltlich erklärt werden
- wenn keine krit. Diff. signifikant ist, muss der Widerspruch nicht inhaltlich erklärt werden (Bezug auf den Zufall)
bäääääh