5. Darstellung der Einzelbefunde (Teil III) Flashcards
Definition Gelegenheitsbeobachtung (Mees, 1977)
eine auf das Verhalten eines oder mehrerer Individuen gerichtete, methodisch kontrollierte Wahrnehmung und Registrierung
(Methode, diagnostisch relevante Infos auch da zu erheben, wo keine formellen Testverfahren zur Verfügung stehen)
Wann ist die Gelegenheitsbeobachtung besonders wichtig?
- beim Einholen von Infos, die nicht (valide genug) durch ein psychologisches Gespräch oder Testverfahren erfasst werden können
(z. B. Konfliktverhalten von Paaren, Bindungsverhalten) - bei der Validierung von Testleistungen
- Einholen von Infos, mit deren Hilfe man Ergebnisse neu einordnen kann (z.B. Ablenkung durch Geräusche von außen, während eines IQ-Test)
Was gehört in die Gelegenheitsbeobachtung?
- inhaltlich:
- Verhalten während/ außerhalb der Durchführung des Tests (und dieses benennen)
- Relevantes vom Irrelevanten trennen - kann situative Bedingungen bei einer Testung festhalten (z.B. Anzeichen für Müdigkeit)
- kann wichtige komplexe Eigenschaften des Probanden feststellen (z.B. Problemlösestrategien oder soziale Umgangsformen)
- formal:
- Imperfekt
- Beschreibung von Verhalten, nicht Eigenschaften
Was ist die systematische Verhaltensbeobachtung?
Planung einer standardisierten Situation, um bestimmtes Verhalten zu beobachten
z.B.: bei Untersuchung aggressiver Verhaltensweisen eines 6-Jährigen kann eine standardisierte Situation eingeplant werden, die aggressives Verhalten wecken soll (Spielzeug wegnehmen)
Was sind weitere mögliche Datenquellen (gehört ebenfalls zur systematischen)?
- Arbeitsprobe
- Rollenspiel
- Fallvignette