5 Flashcards
Was ist kognitive Dissonanz?
Kognitive Dissonanz bezeichnet den unangenehmen mentalen Zustand, der entsteht, wenn eine Person widersprüchliche Gedanken, Überzeugungen oder Verhaltensweisen hat. Dieses Spannungsgefühl motiviert Menschen, die Dissonanz zu reduzieren (Dissonanzreduktion).
Was ist ein Beispiel einer kognitiven Dissonanz?
Einstellung/Verhalten 1: Ich rauche
Einstellung/Verhalten 2: Rauchen ist ungesund
= Dissonanz
Welche drei Formen von Dissonanzreduktion gibt es?
- Verhaltenssteuerung (Man hört auf zu rauchen)
- Dissonante Kognition ändern oder beseitigen, um Verhalten zu rechtfertigen (5 Zigaretten pro Tag sind nicht so schlimm)
- Weitere konsonante Kognitionen hinzufügen, besonders einen “guten” Grund für das Verhalten “finden” (ich rauche aber fahre dafür jeden Tag Velo)
Das passiert unbewusst
Wann entsteht kognitive Dissonanz in Bezug auf das Individuum?
- Das Selbstbild besteht aus verschiedenen wichtigen Elementen (Überzeugungen, Werte, Fähigkeiten, Neigungen).
- Je wichtiger ein Element für die eigene Persönlichkeit, desto größer ist die Dissonanz nach einer Handlung, die diesem Element widerspricht.
Wann entsteht kognitive Dissonanz in Bezug auf die Attribution?
- Dissonanz entsteht, wenn die Handlung mindestens teilweise intern attribuiert wird.
- Keine Dissonanz, wenn die Person glaubt, ihre Handlung sei durch externe Einflüsse wie Zwang bestimmt.
Beispiel Extern: Freunde drängen eine Person, mit ihnen an den Strand zu gehen, um Konflikte zu vermeiden. -> keine Dissonanz
Was passiert nach einer Entscheidung in Bezug auf die kognitive Dissonanz?
- Die gewählte Alternative wird aufgewertet.
- Nicht gewählte Alternativen werden abgewertet.
- Ziel: Zufriedenheit mit der gewählten Alternative erhöhen.
Warum sind Studierende und Absolvent*innen von hochselektiven Hochschulen so begeistert von ihrer Hochschule?
B- egründung durch Rechtfertigung von Anstrengung (Justification of Effort): Menschen bewerten Dinge positiver, wenn sie sich sehr angestrengt haben, diese zu erreichen.
- Der Aufwand, um aufgenommen zu werden, führt zu einer höheren Wertschätzung der Hochschule.
Wie hängt der Aufwand mit der Bewertung eines erreichten Ziels zusammen?
Je größer der Aufwand, desto positiver wird das Ziel bewertet, sobald es erreicht wurde.
Beispiel: Studie von Aronson & Mills (1959) zeigte, dass harte Aufnahmebedingungen zu einer positiveren Bewertung der Diskussionsgruppe führten.
Was passiert laut der Studie von Freedman (1965) bei milder und harter Bestrafung?
Milde Bestrafung:
- Kinder spielten seltener mit dem verbotenen Spielzeug.
- Kinder mussten die Attraktivität des Spielzeugs abwerten („Ich wollte sowieso nicht damit spielen“).
- Langfristige Dissonanzreduktion.
Harte Bestrafung:
- Kinder spielten häufiger mit dem Spielzeug, sobald die Bestrafung wegfiel.
- Es gab keine Änderung der Einstellung zum Spielzeug.
Wie wird das Verhalten nach unzureichender Bestrafung oder Belohnung gerechtfertigt?
Geringe Belohnung/milde Bestrafung:
- Kein ausreichender äußerer Grund (keine externe Attribution).
- Interne Rechtfertigung: Veränderung der Überzeugungen oder Einstellungen („Das Spielzeug ist gar nicht so toll“).
Hohe Belohnung/harte Bestrafung:
- Verhalten wird auf äußere Gründe zurückgeführt (externe Rechtfertigung).
- Keine Veränderung der Überzeugung.
Wie wird kognitive Dissonanz in der Werbung genutzt?
- Werbung erzeugt kognitive Dissonanz, indem sie widersprüchliche Einstellungen oder Verhaltensweisen anspricht (z. B. Selbstwert vs. Kaufentscheidung).
- Slogan wie „Weil du es wert bist“ (L’Oréal) reduziert die Dissonanz, indem er eine positive Rechtfertigung für den Kauf liefert.
- Ziel: Verhaltensänderung (z. B. Kauf des Produkts) durch Dissonanzreduktion.