2 Flashcards

1
Q

Was zeigt das Beispiel „Waffengebrauch“ von Correll et al. (2002)?

A
  • Reaktionen auf Personen hängen von ihrer Hautfarbe ab.
  • Auch Schwarze schossen eher auf Schwarze.
  • Tiefsitzende Vorurteile bestehen auch innerhalb eigener Gruppen (z. B. Frauen gegen Frauen).
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2
Q

Was zeigt das Beispiel „Drogenkuriere“ in Bezug auf soziale Kognition?

A
  • Polizist*innen erkennen oft Drogenkuriere unbewusst.
  • Personen mit bestimmten ethnischen Hintergründen werden häufiger kontrolliert.
  • Verzerrung: Drogen werden häufiger gefunden, obwohl alle Gruppen gleich viel Drogen besitzen könnten.
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3
Q

Was verdeutlichen die Beispiele zu sozialer Kognition (Waffengebrauch & Drogenkuriere)?

A
  • Soziale Wahrnehmung ist stark durch Vorurteile geprägt.
  • Vorurteile wirken auf Entscheidungen und Verhalten (z. B. Gewalt oder Kontrolle).
  • Unbewusste Stereotype beeinflussen auch Personen innerhalb ihrer eigenen Gruppe.
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4
Q

Welches Verhalten liegt sozialer Kognition zugrunde?

A
  • Informationen auswählen
  • Dinge (wieder) erkennen
  • Situation deuten (Meinungen bilden und interpretieren)
  • Entscheidungen treffen
    = Soziale Kognition
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5
Q

Wodurch wird soziale Kognition in komplexen Situationen erschwert?

A
  • sehr viele Reize gleichzeitig: Geräusche, Bewegungen, Gespräche gleichzeitig
  • viele verschiedene Reize: Eine Person redet, während im Hintergrund Musik spielt und jemand anderes lacht.
  • schneller Wechsel der Reize: In einer lebhaften Diskussion wechseln Themen oder Personen schnell.
  • kurze Dauer der Reize: Ein Gesichtsausdruck, der nur für einen Moment zu sehen ist.
  • nicht eindeutige, diffuse Reize: Ein Lächeln, das sowohl freundlich als auch sarkastisch gemeint sein könnte.
  • viele Reaktionen denkbar: Soll man jemanden in einer Diskussion unterstützen, widersprechen oder schweigen?
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6
Q

Warum entscheiden Menschen trotzdem meistens so adäquat, angemessen, richtig und effizient?

A

Weil sie über Techniken verfügen, mit denen sie sehr schnell spontan aus der Fülle der verfügbaren Informationen das Wesentliche “herausspüren” können und die Infos unbewusst angemessen gewichten und interpretieren und daraus richtige Schlüsse ziehen

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7
Q

Welche zwei Formen des Denkens gibt es?

A
  1. Automatisches Denken: Kognitive Schemata (um zu deuten), Heuristiken / Faustregeln ( um zu entscheiden)
  2. Kontrolliertes Denken: bewusst, absichtlich, geplant, systematisch und mit Anstrengung verbunden (beim Kauf eines Autos
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8
Q

Was ist Kategorisierung?

A

Menschen teilen Objekte oder Menschen aufgrund gemeinsamer charakteristischer Merkmale in diskrete Gruppen ein

Beispiel: Verschiedene Bilder von Menschen in Hauptfarbe oder Alter der Menschen gruppieren.

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9
Q

Warum Kategorisieren wir?

A
  • Wir haben Informationen zu diesen Gruppen gespeichert
  • Wir haben Erwartungen in Bezug auf sie
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10
Q

Was sind vernetzte Schemata?

A

Denkt man z.B. an Roger Federer kommen im Bezug zu seinem Namen weitere Begriffe in unserem Kopf auf wie z.B. (Tennis, Berühmtheit, Schweizer, Profi). Es ist dann wie ein Netz aus Begriffen um ein Begriff herum.

Jedes Netz (Modell) sieht bei jedem aber anders aus. Menschen vernetzen verschiedene Dinge zusammen und diese müssen auch nicht der Realität entsprechen.

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11
Q

Was ist Priming?

A

Ein Prozess, bei dem vorhergehende Erfahrungen die Zugänglichkeit eines Schemas, eines Konzepts oder Verhaltens erhöhen.

Wenn ein Signa der Umwelt ein kognitives Schema aktiviert, sodass es leichter zugänglich wird, spricht man von Priming

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12
Q

Was ist das Modell der Zugänglichkeitshierarchie?

A
  • Oberstes Schema: Hat die grösste Chance, aktiviert zu werden (am zugänglichsten).
  • Häufige Aktivierung: Macht ein Schema zugänglicher.
  • Lange Zeit ohne Aktivierung: Schema wird weniger aktivierbar.
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13
Q

Was bedeutet „ausbreitende Aktivierung“ bei kognitiven Schemata?

A
  • Nicht nur das relevante Schema wird aktiviert, sondern auch zusammenhängende Gedächtnisinhalte.
  • Diese Inhalte werden ebenfalls für die Informationsverarbeitung zugänglich.
  • Ursache: Ausbreitender Aktivierungsprozess (z. B. Stereotype beim Waffengebrauch).
  • Einige Schemata sind dauerhaft aktiviert (hohe Zugänglichkeit), variiert je nach Kultur.
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14
Q

Wie funktioniert ein experimentelles Prüfverfahren zu kognitiven Schemata?

A
  1. Phase: Zwei Gruppen sehen unterschiedliche Reize (z. B. Worte, kurzzeitig und unbewusst).
  2. Phase: Beide Gruppen hören die gleiche mehrdeutige Geschichte. Interpretation wird durch vorherige Reize beeinflusst.
  3. Phase: Gruppen bewerten oder interpretieren die Geschichte unterschiedlich.
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15
Q

Wann üben kognitive Schemata Einfluss aus?

A
  • Schemata beeinflussen nur Verhaltensweisen, die mit ihnen verknüpft sind.
  • Beispiel: Schema „alter Mensch“ → langsames Gehen, wenn die Person glaubt, alte Menschen gehen langsam.
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16
Q

Was ist die selbsterfüllende Prophezeiung (self fulfilling prophecy)?

A
  • Erwartungen beeinflussen Verhalten so, dass sie wahr werden.
  • Beispiel: Lehrperson glaubt, eine Klasse sei besser → behandelt sie entsprechend → Klasse verbessert sich.
  • Effekt durch Priming: Erwartungen beeinflussen Wahrnehmung und Interaktion.
17
Q

Wie funktioniert die ausbreitende Aktivierung bei einer selbst erfüllenden Prophezeiung?

A
  1. Erwartung → beeinflusst Verhalten gegenüber einer Person.
  2. Verhalten → löst erwartetes Verhalten der Person aus.
  3. Verstärkung der ursprünglichen Erwartung.

Beispiel: Nett auf jemanden zugehen → führt oft zu netter Reaktion.

18
Q

Was sind Heuristiken?

A

Heuristiken sind mentale Abkürzungen oder Faustregeln, die wir verwenden, um schnell Entscheidungen zu treffen oder Probleme zu lösen.

19
Q

Was sind Faustregeln/Daumenregeln?

A

Sie bezeichnen einfache, praktische Richtlinien oder Vereinfachungen, die uns helfen, schnell Entscheidungen zu treffen

Beispiel: Dieses Jogurt war lecker, also kaufe ich immer dieses ein. Gute Erfahrung = wieder machen

20
Q

Was ist die Verfügbarkeitsheuristik?

A

Entscheidungen basieren auf Informationen, die schnell in den Sinn kommen (z. B. weil sie häufig oder kürzlich erlebt wurden).

Beispiel: Wir schätzen die Wahrscheinlichkeit eines Flugzeugabsturzes höher ein, wenn wir kürzlich von einem gehört haben.

21
Q

Was ist die Repräsentativitätsheuristik?

A

Beurteilung nach Ähnlichkeit zu einem Prototyp oder einer Kategorie.

Beispiel: „Er trägt Anzug, also ist er sicher ein Geschäftsmann.“ oder “Alpenluft ist so gesund - dann sind Alpenmilch und Bergkräutertee auch gesund”

22
Q

Was ist die Ankerheuristik?

A
  • Ein erster Wert (Anker) beeinflusst die Schätzung, auch wenn er irrelevant ist.

Beispiel: Eine hohe Startzahl beim Verhandeln führt oft zu einem höheren Endpreis.

23
Q

Was sind die Faustregeln der verschiedenen Heuristiken?

A
  • Verfügbarkeitsheuristik: Was ich kenne/Was mir in dieser Situation am schnellsten in den Sinn kommt, ist auch am wahrscheinlichsten (Ease of retrieval)
  • Repräsentativitätsheuristik: Wenn etwas in einem Punkt zu etwas anderen passt, dann gehören die beiden irgendwie zusammen
  • Ankerheuristik: Was ich zuerst höre oder sehe, dient mir als Ausgangspunkt und ich passe meine Einschätzung nur geringfügig davon ab
24
Q

Wann denkt man automatisch?

A

Im Alltag, besonders aber:
- wenn es eilt
- wenn wir abgelenkt sind
- wenn Situation mehrdeutig ist
- wenn es nicht so drauf an kommt
- wenn Schemata oder Faustregeln leicht verfügbar sind

25
Q

Was ist kontrafaktisches Denken?

A

Nachdenken über „Was wäre, wenn…?“ und alternative Szenarien für vergangene Ereignisse.