4.2.1. Grundlegende Aspekte des Preismanagements/ 4.2.2. Grundlagen der klassischen Preistheorie Flashcards
Definition Preis
Der Preis ist die Zahl der Geldeinheiten, die ein Käufer für eine Mengeneinheit des Produktes oder der Dienstleistung errichten muss.
Definition Preispolitik
Die Preispolitik umfasst alle Entscheidungen im Hinblick auf das vom Kunden für ein Produkt zu entrichtende Entgelt (Preis).
Preispolitik in der Unternehmenspraxis - Bedeutung
Wachstumsmärkte, Globalisierung, Qualitätsangleichung der Produkte, Anstieg der Preistransparenz, Sättigungstendenzen
Entscheidungsfelder der Preispolitik
Preisbestimmung für neue Produkte Preisbestimmung für das Produktprogramm Preisänderung für bestehende Produkte Preisdifferenzierung, Gestaltung des Rabatt- und Bonussystems Durchsetzung der Preise
Grundlegende Orientierungen bei der Preisbestimmung
Skimmingstrategie:
Angebot der Proukte in der Markteinführung zu relativ hohen Preisen -> Abschöpfung von Zahlungsbereitschaften der Nachfrager -> schnelle Amortisation der Investition für die Produktentwicklung
Penetrationsstrategien:
Angebot der Produkte zu einem relativ geringen Preis -> rasche Diffusion des Produktes im Markt -> Erreichen eines hohen Marktanteils
Preiselastizität des Absatzes
Maß für die Stärke der Wirkung des Preises p auf den Absatz x. Sie gibt das Verhältnis der relativen Änderung des Absatzes zu der sie verursachten relativen Änderung des Preises an.
Elastizität = relative Absatzänderung/ relative Preisänderung
Empirische Bestimmung der Preis-Absatz-Funktion
1. Expertenbefragung
Anwendung:
Subjektive Schätzung von Absatz/ Marktanteil bei unterschiedlichen Preisen
Vorteile:
Schnell, kostengünstig, vor Konkurrenzeintritt einzig praktikable Methode
Nachteile:
Fehlende methodische Fundierung
Empirische Bestimmung der Preis-Absatz-Funktion
2. Preisexperimente
Anwendung:
Kontrollierte Variation des Preises (reales Feldexperiment oder Laborexperiment) und Scannerdaten
Vorteile:
Feldexperiment: Tester ist normaler Kunde
Scannerdaten: Schnell, zuverlässig und viele und günstige Daten, hohe Reliabilität und Validität bei kontrollierten Untersuchungsbedingungen
Nachteile:
Arbeitsaufwand hoch, enorme Datenmassen, bei Simulation: Validitätsprobleme
Empirische Bestimmung der Preis-Absatz-Funktion
3. Marktdaten
Anwendung:
Rückgriff auf Sekundärdaten
Vorteile:
Zeit- und Querschnittsanalysen möglich
Nachteile:
Vergangenheitsbezogene Daten, hoher Zeitaufwand
Empirische Bestimmung der Preis-Absatz-Funktion
4. Direkte Kundenbefragung
Anwendung:
Preisschätzungstest, Preisempflichkeitstest, Preisbereitschaftstest
Vorteile:
Einfach und kostengünstig
Nachteile:
Überbetonung des Preises, Diskrepanz zwischen verbaler Aussage und tatsächlichem Verhalten, alleinige Anwendung nicht ratsam
Empirische Bestimmung der Preis-Absatz-Funktion
5. Conjoint-Analyse (indirekte Kundenbefragung)
Anwendung:
Szenarien, in denen der Preis des Produktes systematisch variiert wird, v.a. bei extensiven Kaufentscheidungen
Vorteile:
Hohe Realitätsnähe, hoher Stellenwert in der Praxis, Überwindung der Probleme der direkten Kundenbefragung
Nachteile:
Additive Nutzenfunktion, Komplexität
Empirische Bestimmung der Preis-Absatz-Funktion
6. Bietverfahren
Anwendung:
Auktionen, Lotterien
Vorteile:
Anreize zu einer “ehrlichen” Antwort durch Kaufverpflichtung
Nachteile:
Hohe Komplexität, potenzielle Kaufverpflichtung der Befragten