4. Vorlesung Flashcards
Was verstehen sie unter Giftpflanzen und unter welchen Bedingungen treten sie in Grünlandpflanzenbeständen auf?
Pflanzen die giftig wirkende (toxische) chemische Verbindungen enthalten.
Damit Giftpfalzen keine Chance im Wirtschaftsgrünland haben, müssen diese so bewirtschaftet werden, dass der Erhalt und die Fromung dichter, konkurrenz- und leistungsfähiger Pflanzebestände gewährleistet ist.
Welche Inhaltsstoffe der Giftkräuter haben einen besonders hohe Toxiziät für den Stoffwechsel der Wiederkäuer und Pferde?
Giftstoffe
Colchicin: Herbstzeitlose; Durchfall, Blutharnen, Atemlähmung
Anemonol: Scharfer Hahnenfuß; Entzündung im Darm
Equisetin: Sumpfschachtelhalm; Durchfall, Lähmung
Cumarin: Ruchgras,Waldmeister;Leberschaden,Gelbsucht
Charakterisieren sie je eine Giftpflanze aus der Gruppe der Hahnenfuß-, der Wolfsmilch- und der Nachtschattengewächse!
Scharfer Hahnenfuß
Scharfer Hahnefuß (Ranunculus Acris)
Gift: Protoanemonin;
Ausdauernd; Höhe bis zu 1m;
Frische bis feuchte Wiesen
Goldgelbe Blüten; Grundblätter lang gestielt und tief eingeschnitten
Auf Weiden meißt gemieden, bei Grünfutter mitgefressen
Im gründen Zustand sehr giftig, im getrockneten weniger bis gar nicht
Klinische Symptome: Herz- u. Atemlähmung mit Todesfolge. Bei kleinen Mengen Gastroenteritis oder Nierenentzündung
Charakterisieren sie je eine Giftpflanze aus der Gruppe der Hahnenfuß-, der Wolfsmilch- und der Nachtschattengewächse!
Zypressenwolfsmilch
Zypressenwolfsmilch (Euphorbia Cyparissias)
Stark giftiger Milchsaft mit Diterpenen unbekannter Herkunft
Mehrjährig; 15-50cm
Blüten in endständigen Trugdolden; Blätter linealisch bis fadenförmig; Wechselständig
Wiesen, Weiden, Ödland, Trockenwälder, Felsen, kalkhaltige, sandige Böden
Klinische Symptome: Magen-Darm-Entzündungen, starke Hautreizungen, gelegentliche Todesfälle
Charakterisieren sie je eine Giftpflanze aus der Gruppe der Hahnenfuß-, der Wolfsmilch- und der Nachtschattengewächse!
Schwarzer Nachtschatten
Schwarzer Nachtschatten (Solanum Nigrum)
Stark giftig, Alkaloid Solanin sowie hohe Nitratgehalte
10-40cm; Einjährig
Weiße Blüten und schwarz-grünliche Beeren
Stängel kantig und leicht behaart; Blätter Eiförmig
Kommt in Grünlandneuansaaten und auf Ackerfutterflächen vor
Klinische Symptome:
Gastroenteritis, Krämpfe und Atemlähmung
Welche Strategien zur Zurückdrängung von Giftpflanzen des Grünlades kennen sie und erläutern sie ihre Anwendung an einem Beispiel!
Regelmäßige Kontrolle der Grünlandbestände (zweite Maihälfte) + sorgfälltige Dokumentation im Weidebuch
Im einzelfall sind die Gewächse wenn nicht geschützt zu entfernen. Handelt es sich um größere Areale so müssen diese abgesperrt und von der Nutzung ausgeschlossen werden. Bei Massenhaften Auftreten ist ein genehmigter Herbizideinsatz oder Neuansaat zu empfeheln.
Am besten jedoch Prävention: Erhalt und Formung dichter konkurrenz- u. leistungsfähiger Bestände. Geschlossene Grünlandnarbe –> Durch Düngung und Pflege
Wie wird eine Flächeninspektion zur Ermittlung von Giftpflanzen auf dem Grünland vorbereitet und durchgeführt und wie werden die Ergebnisse ausgewertet?
- Grünlandbestände einmal pro Jahr kontrollieren; am besten zweite Maihälfte wg. Blühte
- Im Weidebuch werden die Ergebnisse der Inspektion dokumentiert; Karte, Tag und Teilnehmer
- Jeder Giftpflanzenfund ist zu dokumentieren; Art und Anzahl, Fundstelle. Kleine Anzsahl manuell entfernen, bei größerer Menge Absperren bzw. von Nutzung ausschließen, bei massenhaftem Auftreten ggf. genehmigter Herbizideinsatz oder Neuansaat