4 Phänomenologie: Kriminalität im individuellen Entwicklungsverlauf Flashcards

1
Q

Kontinuität von Dissozialität?

A

Trotz adoleszenter Episodenhaftigkeit / Abbrüchen von KRIMINALITÄT hat DISSOZIALES VERHALTEN (insb. Aggressivität) eine mittlere bis hohe Stabilität im Zeitraum von früher Kindheit bis Erwachsenenalter.

> Wer zw 10-15 verurteilt wurde, wird zu 67% zw 16-20 nochmal, sonst nur zu 17% (OR= 9.7, r=.53)

> Stabilität bei Mädchen / Frauen etwas geringer

> Stabilität dV, wenn nur Kriminalität beachtet wird (und nicht auch Drogenmissbrauch, familiäre Gewalt, Verkehrsdelikte etc.)

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2
Q

Abbruch delinquenter Laufbahnen: Aspekte

A
  1. eher Regel als Ausnahme beim Übergang ins Erwachsenenalter
  2. Abbruch als kontinuierlicher Prozess / sukzessive Verringerung krimineller Verhaltensweisen durch wechselseitige Beeinflussung innerer und äußerer Veränderungen:
    A. Soziale Einbindung
    B. kognitive / einstellungsbezogene Veränderungen
    C. Verhaltensänderungen
  3. “Turning Points” als typische Auslöser für Abbruchsprozess einer delinquenten Laufbahn:
    A. Beginn Partnerschaft / Heirat
    B. Ausbildungs- / Arbeitsstelle
    C. Militärdienst
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3
Q

Indikatoren für die Persistenz dissozialen Verhaltens

A

Persistenz umso höher, je

  1. häufiger das Verhalten auftritt
  2. vielfältiger das Verhalten ist
  3. verschiedener die Kontexte, in denen das Verhalten gezeigt wird
  4. früher des Verhalten gezeigt wird
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4
Q

Moffits Tätertaxonomie nach Delinquenzverlauf (Häufigkeit dV pro Alter) + Bewertung

A

mit 18:

  1. Life Course Persistent Offenders (LCP)
  2. Adolescence Limited Offenders (AL)
  3. Abstainers
  4. Recoveries
  5. nicht zuzuordnen
    (6. late onset)
  • bei späterer Untersuchung (26) gab es bei LCP oft keine Persistenz, bei AL z.T. Fortführung :(
  • erst bei der späteren Us. wurde 6 entdeckt
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5
Q

Welche 4 Delinquenzverlaufsformen findet man in der Allgemeinbevölkerung?

A
  1. CHRONIC / PERSISTENT OFFENDERS: Persistente Delinquenz von der Jugend bis ins frühe Erwachsenenalter und zT darüber hinaus
  2. ADULT DESISTERS, AL: Delinquentes Verhalten in der Jugend, das zum frühen Erwachsenenalter eingestellt wird
  3. LATE STARTERS, ADULT / LATE ONSET OFFENDERS: Unauffälligkeit in Kindheit und Jugend, Delinquenzentwicklung erst zum Erwachsenenalter
  4. NON-OFFENDERS, LOW-LEVEL OFFENDERS: sowohl in der Adoleszenz als auch im Erwachsenenalter kaum oder keine Delinquenz
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6
Q

Was ist zu den in der kriminologischen Verlaufsforschung gefundenen Trajektorien von Deliquenz anzumerken?

A
  • Zahl und Art abhängig von methodischen Faktoren
  • keine nazürlichen Kategorien, sondern anhand probabilistischer Modelle konstruierte Gruppen
  • gruppenbasierte Verlaufsmodelle basteln fiktive statistische Verlaufsgruppen auch dort, wo eigentlich nur kaum kontinuierliche Einzelverläufe vorliegen
    > EXTERNE VALIDITÄT EINGESCHRÄNKT
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7
Q

Delinquenzverläufe beim weiblichen Geschlecht

A
  1. viele Studien basieren auf rein / überwiegend männlichen Stichproben (Übertragungen auf Frauen fragwürdig)
  2. prinzipiell existieren ähnliche Verlaufsformen für beide Geschlechter
  3. LCP seltener (10:1), AL 1.5:1
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8
Q

Was meint Diskontinuität von Kriminalität in der Adoleszenz? Diskrepanzen?

A
  1. Im Hellfeld tritt Delinquenz meist nur als kurze Episode in der Adoleszenz auf (viele TV zB nur innerhalb eines Jahres erfasst), die zum Erwachsenenalter eingestellt wird (auch bei vielen MTV, 30%)
  2. ABER: Im Dunkelfeld tritt Delinquenz breit und unregelmäßig gestreut auf (zB kriminelle Handlungen mehr oder weniger gleichmäßig über 10 Jahre)
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