3 Phänomenologie: Kriminalität und Staatsangehörigkeit, Ungleichverteilung Flashcards

1
Q

Warum ist die Überrepräsentation nichtdeutscher TV im Hellfeld ein verzerrter Befund bzw. warum ist ein Vergleich der tatsächlichen Kriminalitätsbelastung zwischen der deutschen und der nichtdeutschen Wohnbeölkerung anhand der PKS nicht möglich?

A
  1. in Bevölkerungsstatistik zB Personen ohne Aufenthaltserlaubnis, Touris, Pendler etc nicht erfasst, in PKS mitgezählt
  2. unterschiedliche Zusammensetzung hinsichtlich Alters- / Geschlecht- / Sozialstruktur, Nichtdeutsche:
    A. höherer Anteil junger Männer
    B. leben eher in Großstädten
    C. eher in sozialschwachen Schichten > werden eher polizeiauffällig
  3. ausländerspezifische Delikte (zB gegen Asylverfahrensgesetz)
  4. diskriminierendes Anzeigeverhalten ggü. Nichtdeutschen
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2
Q

Nenne migrationsrelevante Erklärungsmodelle für die tw. höhere Kriminalitätsbelastung (insb. Gewaltdelikte) bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund.

A
  1. Theorie der sozialststrukturellen Benachteiligung
  2. Etikettierungs- / Labellingtheorie
  3. Kulturkonflikttheorie
  4. Ausgrenzung
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3
Q

Erkläre Theorie der sozialstrukturellen Benachteiligung

A
  • weniger legitime Mittel zur Erreichung gesellschaftlicher Ziele
  • Wohnsituation mit delinquenten Kontakten
  • schulische Probleme, fehlende Ausbildung, Arbeitslosigkeit
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4
Q

Erkläre Ettikettierungs- bzw. Labelingtheorie

A

negative Zuschreibung führt zu Verringerung von Zugangschancen und Erhöhung des delinquenten Selbstbilds

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5
Q

Erkläre Kulturkonflikttheorie

A
  1. äußerer Kulturkonflikt: Differenz zw Normen des Heimat- und Gastlandes
  2. innerer Kulturkonflikt: widersprüchliche Werte / Normen führen zu Orientierungslosigkeit
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6
Q

Erkläre (Folgen von) Ausgrenzung

A

führt zu Rückzug und Übernahme traditioneller Rollenmuster, Werte und Normen
> Jugendliche aus der der sozialen Unterschicht / mit fremder Herkunft verfolgen häufiger Rollenkonzepte hegemonialer Männlichkeit
> eine Zustimmung zu solchen Gewalt legitimierenden Männlichkeitsnormen ist mit erhöhten Gewalttäterraten (besonders bei Körperverletzung) assoziiert

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7
Q

Wann ist Erlernen sozialer Normen laut Pyramide des sozialen Normlernens effektiver?
Warum ist das wichtig?

A
  1. wenn es früh erfolgt
  2. wenn der Personenbezug intensiv ist

> > Familie - Freunde - Schule / Arbeit - Medien / Gesellschaft - Rechtssystem / Straftrecht

Wichtig, denn: Deviante Normvorstellungen sind ein zentraler RF für dV.

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8
Q

Was meint Ungleichverteilung von Delinquenz (hinsichtlich ihrer Häufigkeit in der Bevölkerung)?

A

Eine kleine Gruppe der Straftäter einer Altersgruppe sind für einen Großteil der Straftaten in dieser Gruppe verantwortlich.

> Diese werden als Mehrfach- und Intensivtäter bezeichnet

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9
Q

Deliktstruktur von MIT / MTV? (Anteile Diebstahl, Sachbeschädigung, Betrug, Rohheit etc.)

A
  • weicht von “normalen” jugendlichen Delinquenten kaum ab

- meist hohe Versatilität und selten Spezialisierungen

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10
Q

Was ist Versatilität?

A

Breite des Spektrums delinquenter Handlungen

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11
Q

Anhand welcher Merkmale werden MIT definiert?

A
  1. qualitativ (besondere kriminelle Energie, erhöhte Gewaltbereitschaft)
  2. quantitaiv (hat wiederholt Straftaten begangen)
  3. prognostisch (Negativprognose, insb. aufgrund Wirkungslosigkeit bisheriger Maßnahmen)
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12
Q

Charakteristika MIT

A
  1. keine natürliche Gruppe, sondern Konstrukt
  2. Zuschreibung eines Status’ im Rahmen polizeilicher Maßnahmen
  3. hohe Versatilität, erhöhter Anteil an Gewaltdelikten (Folge der Kriterien)
  4. MIT großteils männlich
  5. Zuschreibung des MIT-Status: Stigmatisierung
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13
Q

Nenne Konzepte / Maßnahmen polizeilicher MIT-Programme

A
  1. täterorientiertes Ermittlungsprinzip (immer 1 Polizist für bestimmten Straftäter zuständig)
  2. Beschleunigung der Verfahrensabläufe
  3. spezielle polizeiliche Datenbanken (damit Polizei Straftäter erkennt und ansprechen kann)
  4. Gefährderansprache (im Vorfeld Ansage machen, was Verhalten für Konsequenzen hat)
  5. Koordination mit Jugendhilfe-Institutionen
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14
Q

Was ist auffällig bezüglich Nichtdeutscher / Migranten in der PKS sowie im DF?

A
  1. Der Anteil Nichtdeutscher an allen TV (Hellfeld) ist viel höher als der Anteil Nichtdeutscher an der Wohnbevölkerung. (verzerrt)
  2. im DF tatsächlich bes. im Bereich Gewaltdelikte höhere Belastung unter Jugendlichen mit MIGRATIONSHINTERGRUND
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15
Q

Was ist das Ziel polizeilicher MIT-Programme?

A

Effektivitäts- / Effizienzsteigerung in der Kriminalitätsbekämpfung durch

a) frühzeitiges Einwirken bei sich abzeichnenden Entwicklungen (Schwellentäterkonzepte)
b) Herbeiführen eines Abbruchs bei bereits verrfestigten kriminellen Karrieren

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