3. Wissenschaftstheoretische Vorüberlegungen Flashcards

1
Q

Definition Forschungsdesign

A

Plan, nach welchem Konzept ein Forschungsprojekt durchgeführt werden soll.

Ziel: Forschungsfrage soll beantwortet werden

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2
Q

Aspekte der Bestimmung des Forschungsdesigns

A

Bei der Erstellung des Forschungsdesigns sind eine Reihe von Fragen zu klären:

  • Wonach wird gesucht?
  • Mit welchen Konzepten soll gearbeitet werden?
  • Welche Variablen können sinnstiftend untersucht werden?
  • Wie sollen diese gemessen werden?
  • Welche Fälle sollen untersucht werden?
  • Wie sollen relevante Erklärungen gefunden werden? Wie ist mit konkurrierenden Erklärungen
    umzugehen?
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3
Q

Unterscheidung X / Y Design

A

Häufig benutzte Unterscheidung von Forschungsfrage anhand der Bestimmung des Ziels der Forschung

„Wonach wird gesucht?“

„Welche Art von Erkenntnis erwarten wir?“

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4
Q

Unterscheidung X / Y Design:
X-orientiertes Forschungsdesign

A

Erklärungskraft bestimmter kausaler Faktoren soll bestimmt werden.

Verursacht X (unabhängige Variable) Y (abhängige Variable)

Wie groß ist der Effekt von X auf Y?

Im Mittelpunkt steht die Wirkung von X

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5
Q

Unterscheidung X / Y Design:
Y-orientiertes Forschungsdesign

A

Ein Ereignis / Ergebnis / Phänomen soll erklärt werden.

Warum kommt es zu Y?

Welche Faktoren führen zu Y?

Ziel: Möglichst umfassende Erklärung von Y

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6
Q

Die methodische Ausrichtung der Politikwissenschaft

A

In den vergangenen Jahrzehnten gab es erbitterte Auseinandersetzungen über die
methodische Ausrichtung der Politikwissenschaft.

Dabei ging es letztlich auch um die Frage welche Ziele überhaupt verfolgt werden.

Auch die Frage, was unter Kausalität zu verstehen ist, wurde dabei berührt.

Zudem geht es um die Bedeutung einzelner methodischer Ausrichtungen (welche sich
wiederum in Netzwerken und „Schulen“ wiederfinden) und somit auch um die Verteilung von Ressourcen im Wissenschaftsbereich

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7
Q

Werturteilsproblematik

A

Werturteil soll Forschung nicht beeinflussen

Werte können jedoch Forschungsgegenstand sein

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8
Q

Wertbasis der Wissenschaft

A

Wissenschaft verfügt auch über eine Wertbasis (Ethik) nach welcher sie agiert.

  • Beachtung von Standards, korrekte Darstellung von Ergebnissen, keine Plagiate.
  • Verhältnis Projektleitung / Mitarbeiter, Offenheit bei Auftragsarbeit (Offenlegung der Finanzierung etc.).
  • Wahrung der Rechte beteiligter Personen (Zustimmung bei Experimenten, Vertraulichkeit bei Umfragen).
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9
Q

Werturteile des Forschers

A

Persönliche Wertung bestimmter Themen, „eigene Meinung“

Diese kann bei der Wahl des Forschungsgegenstandes ausschlaggebend sein.
(Europaskeptizismus wird als akutes Problem gesehen → Interesse diesen zu erforschen).

Wichtig: Es muss zwischen der wissenschaftlich begründeten Wahl von spezifischen Schritten des Forschungsprozesses (Theoriezugang, Methodenwahl, …) und der eigenen
normativen Meinung unterschieden werden.

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10
Q

Wertfreiheitspostulat

A

Definition: Eigene Wertungen müssen deutlich von objektiv belegbaren Aussagen über Sachverhalte getrennt werden.

D.h.: Keine Vermischung der eigenen Meinungen und objektiv feststellbare Sachverhalte, da dies verwirrend ist. Eigene Meinung sollte nicht mit objektiv belegbaren Aussagen validiert
werden.

Andererseits: Unterscheidung zwischen Wertaussagen und empirischen Aussagen teilweise schwierig, Begriffe sind wertgeladen, eine Trennung daher nicht möglich.

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11
Q

Bedeutung von Sprache

A

Wissen muss in „symbolischer Repräsentation codiert“ werden.

  • Sprache ist von Bedeutung
  • Operationalisierung wichtig

Frage: Ist Wissen verständlich und eindeutig dargestellt?

Schlecht: „Arme Menschen haben eine geringere Lebenserwartung“

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12
Q

Sprache als Abbildung der Wirklichkeit / Sachverhalte

A

Allgemeine Sätze kommen als solche in der Wirklichkeit nicht vor, sondern nur als Manifestationen in Form von einzelnen Tatsachen/Ereignissen.

D.h. aber auch, dass wir die Wirklichkeit nur ausschnittsweise betrachten können
(→ Falsifikation)
Folge: Es wird empirisch eine Konstruktion der Wirklichkeit betrachtet.

Schema:
Wirklichkeit: Kausalstruktur (Gesetze) <—> Tatsachen
Sprache: Theorie (allgemeiner Satz) <—> Singuläre Sätze

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13
Q

allgemeine und singuläre Sätze

A

Einzelne Tatsachen können durch singuläre Sätze (auch besondere Sätze genannt)
beschrieben werden.

Allgemeiner Satz: Die CSU erhält in katholisch geprägten ländlichen Gebieten in Bayern überdurchschnittlich viele Stimmen.

Singulärer Satz: Das Wahlergebnis der CSU im Kreis Traunstein lag bei der BTW 2013 bei 57,3% der Zweitstimmen.

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14
Q

Wahrheit von Sätzen

A

Singuläre Sätze können WAHR oder FALSCH sein.

Ziel der (empirischen) Wissenschaft ist es, die Wirklichkeit in eine adäquate Abbildung durch die Formulierung entsprechender Sätze zu überführen.

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15
Q

Hypothese

A

Aussage über Zusammenhänge zwischen (mindestens) zwei Sachverhalten.
Bürger in katholisch geprägten ländlichen Gebieten wählen häufiger CDU/CSU

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16
Q

Determiniertheit:
Verallgemeinerung in der Sozialwissenschaft

A

Problem: Verallgemeinerung in der Sozialwissenschaft meist nur in Grenzen möglich

  • Für den Gegenstand der Sozial- / Politikwissenschaft lassen sich durchaus Regelmäßigkeiten identifizieren → Gesetzmäßigkeiten können formuliert werden.
  • Der Grad der Determiniertheit dieser Gesetzmäßigkeiten ist aber deutlich geringer als in naturwissenschaftlichen Fächern.

Gesetzmäßigkeiten sind in der Politikwissenschaft häufig in Zeit und/oder Raum begrenzt sowie probabilistischer Natur (je nach Ansatz unterschiedlich).

17
Q

Determinismus vs Nicht-Determinismus (Probalismus)

A

Man unterscheidet zwischen deterministischen und nicht-deterministischen Sätzen.

Determinismus: Bei dem Vorliegen der Wenn-Aussage liegt die Dann-Aussage immer vor.
Wenn A, dann B gilt immer.

Nicht-deterministische (probabilistische) Gesetze sind abgeschwächt.
Wenn A, dann gilt B meistens.
Wann A, dann gilt B in 90% der Fälle.

18
Q

Deduktion

A

Durch einen deduktiven Schluss ist eine Folgerung aus einem Gesetz bei vorliegender Anfangsbedingung möglich:

Gesetz: Wenn die Sonne scheint, geht Herr Müller spazieren.

Anfangsbedingungen: Heute scheint die Sonne.

Explanandum: Herr Müller geht heute spazieren

=> Wenn-dann-Sätze

Ein deduktives Verfahren möchte eine aufgestellte Theorie überprüfen. Dabei wird geprüft, ob sich die Theorie in der Wirklichkeit bestätigen lassen kann.

19
Q

Deduktion, Induktion

A

Deduktiver Schluss: Schluss vom Allgemeinen auf das Einzelne

Induktion: Gewinnung von Kenntnissen aus der systematischen Auswertung von Daten.

  • Erstellen der Theorie nachdem die Fälle betrachtet worden sind. Aus singulären Sätzen wird ein allgemeiner Satz.
  • Problem: So gewonnen Sätze gelten nur für die Fälle, mit denen sie erstellt wurden, Frage nach der Allgemeingültigkeit (→ Überprüfung mit anderen Fällen/Daten).
20
Q

Abduktion

A

Schließen von einem allgemeinen Satz und einer Aussage auf eine mögliche Ursache.

Satz: Wenn A, Dann B

Aussage: Es gilt B
⇒ Möglicherweise gilt A

Achtung: Kein fester Schluss sondern nur eine mögliche Erklärung.

21
Q

Schlüsse

A

Empirie / Daten / Beobachtung
— Überprüfung / Falsifikation –>
Theorie / Hypothesen

Empirie / Daten / Beobachtung
— Induktion –>
Theorie Hypothesen

Theorie Hypothesen
— Deduktion –>
Empirie / Daten / Beobachtung