3. Interventionsforschung: Entwicklung und Beurteilung therapeutischer Interventionen Flashcards

1
Q

Interventionsforschung
Frage der wissenschaftlichen Fundierung

A
  • Fragen, die sich in Bezug auf psychologische Interventionsverfahren stellen:
  • Hat die Intervention eine theoretisch begründete Basis? Inwiefern ist ihre
    Wirksamkeit in kontrollierten Studien nachgewiesen? Welche Erkenntnisse gibt es darüber hinaus für die Effektivität im Versorgungsalltag? Welche Implikationen hat der - z. T. heterogene - empirische Forschungsstand zu einer bestimmten Intervention für zukünftige Forschung und Weiterentwicklungen? Wie sollen sich Praktiker*innen im konkreten Einzelfall verhalten, bzw. wie können im Einzelnen angewandte Interventionen möglichst gut - im Sinne einer wissenschaftlichen Fundierung - begründet, und wie kann eine bestehende Kluft zwischen
    Forschung und Praxis überwunden werden?
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2
Q

Phasen der Interventionsforschung Nach Grawe (1997)

A
  1. Legitimationsphase: Ist Psychotherapie generell überhaupt wirksam?
  2. Wettbewerbsphase: Welche Form der Psychotherapie ist besser (oder sogar am
    besten)?
  3. Verschreibungsphase: Welche Form der Psychotherapie ist bei wem, wann
    (unter welchen Umständen) indiziert?
  4. Prozessforschungsphase zur grundlegenden Frage: Auf welche Weise wirkt
    Psychotherapie?
    - Grundlagenwissenschaftliche Forschung
    - Theorien neuer Generation
    Ø „Progressive“ Neuentwicklung von Verfahren vs. „konservative“ Bewertung bzw. Evaluation bereits bestehender Verfahren trennen.
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3
Q

Psychotherapietheorien neuer Generation

A
  • Herkömmliche Therapieschulen Weiterentwicklung und Legitimation immer nur im Rahmen ihrer theoretischen Grenzen beforscht (Grawe, 1995, 1998)
  • Wichtige Funktion von „psychotherapeutische Theorien erster Generation“ à Problematik der Vermischung von Fakten mit Erklärung/Interpretation
  • Theorien zweiter Generation als „neue“ Modelle, um Gesamtheit von Fakten
    besser erklären zu können
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4
Q

Phasen der Therapieprüfung Analogie zur Pharmaprüfung

A

Phase I: Konzeptentwicklung

  • Explizierung theoretischer Annahmen
  • Analogstudien
  • Manualentwicklung

Phase II: Exploration

  • Einzelfallstudien
  • Prä-Post Analysen
  • Durchführbarkeit-
    studien
  • Prozess-Outcome

Phase III: Wirksamkeitsprüfung

Wirksamkeits- studien (RCT)
* Randomisierte Effektivitätsstudien

Wirksamkeit Prüfung durch enge Einschlusskriterien, Zufallszuweisung, Standardisierung)

Phase IV: Anwendung

  • Nicht randomisiert
  • erweiterte
    Einschlusskriterien
  • Neutralistische
    Bedigungen
    Klinische Nützlichkeit bzw. Effektivität (systematische Lockerung der strengen Kontrollen)
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5
Q

Besondere Bedeutung der Phase III Wichtige Prinzipien und Anforderungen

A
  • Allgemeine Prinzipien: Transparenz und Nachvollziehbarkeit, vorliegendes Studienprotokoll; Bias minimieren, Präzision maximieren; Abschätzen wie robust Ergebnisse sind; Begutachtung durch Ethikkommission
  • Definierte outcome-Variablen
  • Kontrollgruppen: Placebo, Keine Behandlung (Wartekontrollgruppe),
    unterschiedliche Behandlungsintensität (Dosis), andere aktive Behandlung
  • Minimierung von systematischen Verzerrungen: Verblindung, Randomisierung
  • Studiendesign: Parallelgruppendesign, Crossover-Design, Faktorielles Design,
    Multicenterstudie
  • Stichprobengröße à Effektstärken
  • Datenanalyse: vorab Festlegung; Intention-to-treat, valid cases,
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6
Q

Ausgewählte Möglichkeiten und Grenzen

A
  • Direkter Vergleich von verschiedenen Verfahren (z. B. VT vs PA) schwierig zu realisieren
  • Therapiedebatte: warum kommen unterschiedlichste Ansätze / therapeutische Herangehensweisen in unterschiedlichsten Settings über viele Studien hinweg oft zu ähnlichen Ergebnissen?àArtefakt der Methodik? Auswirkung „unspezifischer“ Wirkfaktoren? Teststärkeproblem?
  • Metaanalysen um Studienergebnisse zu aggregieren (Effektstärken o. andere standardisierte Ergebnismaße werden gemittelt und verglichen)àgute Möglichkeit für zusammenfassenden VergleichàKritik: u.a. Allegiance-Effekt; Verzerrung
  • Empirical Supported Treatments (EST)àAussagekraft vs. externe Validität
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7
Q

Take home messages
Interventionsforschung

  • Interventionsforschung: ?
  • Psychotherapietheorien neuer Generation beziehen sich auf die ……
    von neuen …., um Gesamtheit von Fakten besser … zu können
  • Die Entwicklung von Psychotherapie beruht auf einer …: neue Fakten
    brauchen neue Erklärungen usw.
  • Psychotherapieprüfung analog zur Pharmaprüfung in 4 Phasen à besondere
    Bedeutung hat die Phase …
  • Therapieforschung birgt viele Möglichkeiten, aber auch Therapiedebatte, Einfluss „unspezifischer“ Wirkfaktoren
    Grenzen à z. B.
A
  • Interventionsforschung: Ziel der wissenschaftliche Fundierung von Psychotherapie
  • Psychotherapietheorien neuer Generation beziehen sich auf die Weiterentwicklung
    von neuen Modellen, um Gesamtheit von Fakten besser erklären zu können
  • Die Entwicklung von Psychotherapie beruht auf einer Wechselwirkung: neue Fakten
    brauchen neue Erklärungen usw.
  • Psychotherapieprüfung analog zur Pharmaprüfung in 4 Phasen à besondere
    Bedeutung hat die Phase III
  • Therapieforschung birgt viele Möglichkeiten, aber auch Therapiedebatte, Einfluss „unspezifischer“ Wirkfaktoren
    Grenzen à z. B.
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8
Q
A
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