24 Der lebende Hinduismus Flashcards

1
Q

Was meint Peter Schreiner mit „lebendem Hinduismus“?

A
  • Die Hindu-Religionen in Indien sind lebendig, da sie sich verändern und neu entstehen können.
  • Hintergrund: Im „Hinduismus“ werden Religion, Philosophie, Sozialsystem, Glaubensinhalte, Konventionen etc. nicht so streng getrennt wie in westlichen Traditionen.
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2
Q

Nenne Eckpunkte der britischen Präsenz in Indien.

A
  • 1603: Beginn der britischen Präsenz in Indien durch East India Company
  • 1757: Schlacht von Plassey —> East India Company verteidigt sich erfolgreich gegen Angriffe von Vertretern der Moghul-Dynastie.
  • Nach der Schlacht von Plasey erhält die East India Company das Recht der zivilen Verwaltung und Steuereinziehung („Divani“). Da Steuereinnahmen Gewinne waren, waren Abgaben an London fällig. Daraus resultierte eine exportorientierte Landwirtschaft und Hungersnöte.
  • 1858: Indien wird nach einem Aufstand indischer Soldaten in der britischen Armee unter die Herrschaft der britischen Krone gestellt.
  • 1947: Indien wird von der Kolonialherrschaft unabhängig.
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3
Q

Ab wann und warum wird Englisch in Indien immer wichtiger?

A
  • ab 1800 englische Schulen: Sie vermitteln „useful knowledge“, was die traditionellen Lehren nicht bieten können. Englischkenntnisse versprechen berufliche Vorteile, da eine neue Verkehrssprache nötig ist.
  • 1835: Englische Schulbildung wird verbindlich.
  • 1857: Gründung von Universitäten.
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4
Q

Wer gilt als „Vater“ des Neohinduismus bzw. modernen Hinduismus und wann lebte er?

A

Rammohan Roy (1772-1833)

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5
Q

Erkläre wichtige Stationen im Leben von Rammohan Roy.

A
  • Er entstammte einer wohlhabenden Brahmanenfamilie und kannte sowohl die Lehren und Praktiken des Islams (arabisch und persisch) als auch des Hinduismus (sanskrit).
  • Teils im Dienste der Engländer.
  • Schreiben und Reisen.
  • Grundhaltung: Opposition.
  • 1830: Englandreise —> Identitätssuche durch Kenntnis des anderen.
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6
Q

Welche Gruppe gründete Rammohan Roy?

A

Brahmo Samaj

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7
Q

Was kennzeichnete Brahmo Samaj?

A
  • „Gottesgesellschaft“
  • sozialreformerische Ansätz
  • War 1893 am Parliament of Religions als ein Vertreter des Hinduismus vertreten.
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8
Q

Wer war eine weitere wichtige Figur im Brahmo Samaj und was charakterisierte ihn?

A
  • Keshub Chandra Sen
  • begabter Redner —> Einfluss durch Vortragsreisen in Indien
  • Einflüsse: vishnuitische Bhakti, Hochachtung für christliche Lehren
  • 1870 Englandreise
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9
Q

Wer war ein Weggefährte von Rammohan Roy und wie war sein Werdegang?

A
  • Swaminarayana
  • aus Brahmanenfamilie, keine westliche Erziehung
  • mit 11 Jahren Entschluss der Entsagung —> Bettelmönch, 7 Wanderjahre durch ganz Indien
  • erlebte in Wanderjahren Diskrepanz zwischen Schein und Wirklichkeit bei den Sadhus
  • grosse Ausstrahlungskraft, Anhänger sehen ihn als Gott
  • setzt sich für Gewaltlosigkeit ein, inkl. Verweigerung von Blutopfern
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10
Q

Was charakterisiert das Swaminarayana Movement?

A
  • Erneuerungsbewegung

- soziale + religiöse Reform mit Wiederbelebung überkommener Praxis und Werte

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11
Q

Wer polemisierte gegen die Swaminarayanda Bewegung?

A

Swami Dayananda Sarasvati (1824-1883)

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12
Q

Bei wem ging Swami Dayananda Sarasvati in die Lehre?

A
  • Swami Virajananda, Veda-Gelehrter
  • Beim ihm studiert er die Veden und anerkennt sie als einzige Quelle von autoritativem Wissen.
  • Er widmet sich dann der „Reinigung“ des hinduistischen Praxis von „nicht-vedischem“ Wissen.
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13
Q

Was beinhaltet das religiös-soziale Programm von Swami Dayananda Sarasvati?

A
  • Polytheismus
  • Idolatrie
  • Kastenwesen
  • Pilgerfahrt
  • Kinderheirat
  • Ausschluss von Frauen und Niedrigkastigen vom Wissen
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14
Q

Wie heisst die Bewegung von Swami Dayananda Sarasvati?

A

Arya Samaj

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15
Q

Was sind nach Peter Schreiner Charakteristika der Theosophie?

A
  • Name wörtlich übersetzt: „Weisheit Gottes“
  • zielt auf Erfahrung der Nähe/Identität mit dem Göttlichem
  • Lehren, Ziele und Verfahren „Esoterik“, „Okkultismus“, „Spiritismus“ —> Divination, Magie, Kontakt mit den Seelen von Verstorbenen
  • Anspruch: aus verschiedenen Weisheitslehren und -schriften zu schöpfen und von allen Traditionen aufgenommen werden zu können.
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16
Q

Was ist nach Peter Schreiner das Verhältnis der Theosophen mit Indien?

A
  • ab 1878 sind Blavatsky und Olcott in Indien —> gegenseitiger Wiedererkennungsprozess
  • Theosophen finden in den Sanskrittexten Bestätigung von vielen ihrer Lehren
  • Theosophen sind vielleicht die ersten Westler, die Bestandteile der Religion der Inder nicht ablehnten oder lächerlich machten
17
Q

Ab wann ist Annie Besant Präsidentin der Theosophischen Gesellschaft und für was setzt sie sich ein?

A
  • 1907

- Engagement für Erziehungswesen und indische Unabhängigkeit

18
Q

Wann lebte Swami Vivekananda?

A

1863-1902

19
Q

Welchem einflussreichen „Hindu“ begegnete Vivekananda und welchen Einfluss hatte das auf Vivekanandas Praxis und Lehre?

A
  • Ramakrishna —> Es ist Vivekananda zu verdanken, dass man etwas über Ramakrishna weiss. Ramakrishna hat selbst nichts geschrieben.
  • Bei Vivekananda findet ein Umdenken statt und er führt Ramakrishnas Praxis/Religion nicht fort.
20
Q

Welche Begegnung ist nach Peter Schreiner ein Indiz für die Lebendigkeit und Begegnung des Hinduismus?

A
  • Vivekananda und Ramakrishna.

- Beide pflegen eigene Formen des zeitgenössischen Hinduismus und beeinflussen sich gegenseitig.

21
Q

Was sind Eckpunkte im Leben von Swami Vivekananda?

A
  • Besuch englisches College
  • Wandermönch in Indien: Englischkenntnisse untypisch für einen Wandermönch
  • wird von Oberschicht wahrgenommen —> Fürstenstand bezahlt seine Reise nach Chicago zum Word Parliament of Religion
  • gründet Ramakrishna-Mission nach seiner Rückkehr aus Europa
22
Q

Was ist die Lehre von Vivekananda?

A
  • All-Einheitslehre

- Allzeit (Gott, geistiger Urgrund) und Einheit (Religionen, aller Menschen) münden in Universalität

23
Q

Wer führte Vivekanandas Impulse fort und wann lebte er?

A

Sri Aurobindo (1872-1950)

24
Q

Welche Dimension nehmen der Hinduismus und der Yoga bei Sri Aurobindo an?

A
  • „Indertum“ (Hinduismus) wird als Nationalismus zur Religion und als politische Praxis zu revolutionärem Aktionismus.
  • Yoga wird Oberbegriff für:
    1) Kampf gegen die Engländer (Karma Yoga)
    2) sprirituelle Praxis eines Vorantreiben der Evolution in Richtung Durchdringung und Integration von Materie und Geist, „Integral Yoga“
25
Q

Wer hat das Buch „Hindu View of Life“ geschrieben?

A

Sarvapalli Radhakrishnan (1888-1975)

26
Q

Wer war Sarvapalli Radhakrishnan?

A
  • Philosoph, Redner —> deutlicher Wahrheitsanspruch

- höchster Repräsentant Indiens als (Vize-) Präsident

27
Q

Um was geht es in „Hindu View of Life“?

A
  • Religion und Hinduismus als Religion werden durch Erfahrung definiert.
  • Ideal und Programm: Zusammenhalt aller Hindus
  • Autor definiert Menschen als religiös im Sinne eines Ziels, das historisch nicht greifbar ist. —> ideale Religion und idealistische Sicht des Menschen.
28
Q

Wer war „weder Heilige, noch Frau“ und was war ihr Wirken?

A
  • Anandamayi Ma (1896-1982)
  • Als Analphabetin gibt es keine originären Werke von ihr. Ihre Lehren werden durch Mitschriften aus informellen Sitzungen überliefert.
  • nimmt ab 1926 keine Nahrung mehr zu sich, kümmert sich nicht um ihre „Institution“
  • praktiziert Yoga
  • nutzt Terminologie und Argumentationsstrukturen von Upanishaden und Advaita