2.2 Fahrmechanik - Mechanik der Antriebskräfte Flashcards
Welche Kräfte sind von Antriebsrädern auf Straße übertragbar?
Übertragung durch Reibung, daher wichtig:
- Schwerpunktlage
- Achslasten
- Reibwerte
Winkelfunktionen
Bestimmung der horizontalen Schwerpunktlage durch Messen von FG,f und FG,r.
Bestimmung der vertikalen Schwerpunktlage durch Messen von FQ,r.
Bestimmung der Achslasten für den allgemeinen Fall der beschleunigten Bergfahrt.
Achslasten
Annahmen
Verhalten (negative) Beschleunigung
- beschleunigte Bergfahrt: Entlastung vorne, Belastung hinten.
- Gebremste Bergfahrt: Vorzeichenumkehr von FRA = m · a.
- Ohne Einfluss sind Radwiderstände, da in Aufstandsfläche wirksam, also kein Hebelarm!
- Gleichungen gelten für stationären Betrieb, also Fahrbahn ideal eben und alle Kräfte (auch FRA) konstant.
Achsschwingungen nach Hindernisüberfahrt
Antriebsgrenzen
- begrenzt durch Rutschgrenze, abhängig von Reibwert und Achslast
- Reibwerte zwischen Reifen und Fahrbahn
- Reibwerte über 1,0 möglich bei optimaler Kombination Reifen – Fahrbahn, dadurch große Adhäsions- und Hysteresereibung
- Reibwerte nehmen mit Geschwindigkeit ab
Aquaplaning
- Bei Nässe oberhalb 80 km/h, bei viel Wasser und wenig Profil
- Reifen schwimmt, kein Reibkontakt, Horizontalkraft reiner Schwallwiderstand, Reifen ohne Führungseigenschaften
Entstehung von Adhäsions- und Hysteresereibung bei Gleiten des Reifens über (unebene) Fahrbahn
AWD
beschleunigte Bergfahrt im Vergleich
- nutzt Gesamtgewicht FGN (nicht nur FG,fN bzw. FG,rN) für Vortrieb,
- daher Beschleunigung und damit FRA an Rutschgrenze bei Allradantrieb größer,
- durch Hebelarm h entsteht Moment, das Vorderachse stärker entlastet und Hinterachse stärker belastet
- also auch Achslasten bei Allrad
- vorne kleiner (als bei Frontantrieb)
- hinten größer (als bei Heckantrieb)
- Allradantrieb AWD stets überlegen, Reihenfolge FWD und RWD = f(Daten, insbes. sf, sr, MYad).
Ausgeführte Bauarten von Allradantrieben
Starrer Allradantrieb
Kraftgesteuerter Allradantrieb
Schlupfgesteuerter Allradantrieb
Allradantrieb mit regelbarer Längskupplung
Starrer Allradantrieb
Starre Verbindung der Achsen nf / nr = 1, Nachteile:
- Verspannungen in Kurven (Verschleiß, Lenkverhalten in engen Kurven, Kraftstoffverbrauch!),
- daher nur Allrad im Gelände, bei Normalfahrt AWD ausgekuppelt.
Kraftgesteuerter Allradantrieb
- Mittendifferenzial erlaubt verspannungsfreie Fahrt in engen Kurven
- verteilt Momente im Verhältnis Mf / Mr = konst. auf beide Achsen.
- als permanenter AWD geeignet
- Nachteil: eine Achse erreicht meist vorzeitig Rutschgrenze.
- Verbesserung z.B. Viskokupplung, fängt durchdrehende Achse ab, Stützmoment geht auf andere Achse
Schlupfgesteuerter Allradantrieb
- Frontdifferenzial über Viskokupplung auf Heckdifferenzial.
- Vorderachse nahe Rutschgrenze –> Differenzschlupf zu Hinterachse –> Viskokupplung nimmt Moment auf –> Hinterachse angetrieben.
- Viskokupplung möglichst hart, gut für Vortrieb.
- Beim Bremsen vollständige Trennung der Hinterachse vom Antrieb durch Freilauf, d.h.
- kein Einfluss auf Bremskraftverteilung,
- kein Problem mit ABS