12. Unternehmensethik Flashcards
Unternehmensethik: Normative unternehmensethische Ansätze
▪ Unternehmensethik der Ökonomischen Theorie der Moral (Homann, Pies)
▪ Unternehmensethik der Integrativen Wirtschaftsethik (Ulrich)
▪ Republikanische Ansatz der Unternehmensethik (Steinmann, Löhr)
▪ Governanceethische Ansatz (Wieland)
Unternehmensethik: Ausgangslage (deskriptiv)
▪ Unternehmen: keine Einhaltung nationaler Gesetze/ internationales Menschenrecht
▪ Beispiele:
Wirecard, Tönnies, VW, KiK…
Unternehmensethik: Compliance
▪ Bezeichnung für Regeltreue (bzw. Regelkonformität) von Unternehmen
▪ Also Einhaltung von Gesetzen, aber auch andere Richtlinien und eigene freiwillige Codizes
Unternehmensethik: Normative Anforderungen an Unternehmen (4 Ebenen)
- Ökonomische Verantwortung (UN mindestens kostendeckend wirtschaften)
- Gesetzliche Verantwortung (keinen illegalen Tätigkeiten, an gesetzlichen Bestimmungen halten)
- Ethische Verantwortung (fair und ethisch über die bestehenden Gesetze hinaus zu handeln)
- Philanthropische Verantwortung (Kreatives gesellschaftliches Engagement über die gesellschaftlichen Erwartungen hinaus)
–> CSR umfasst mindestens die ersten drei, im Idealfall alle vier Ebenen.
Unternehmensethik: CSR (allgemein) + Beispiele
▪ Gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen auf Basis von Stakeholder-Ansatz
▪ Freiwillige Basis, kein einheitlicher Ansatz, eher “Konzept”
▪ Werte- und normengeleitetes Management (Soziale- und Umweltbelange)
▪ Beispiele:
Ökol. Produkte
Nachhaltige Produktionsprozesse
Fairer Handel
Ethisches Management
- Verzicht auf Kinderarbeit
➔ Stakeholder-Modell berücksichtigen (s.u.)
Unternehmensethik: Konkrete Umsetzung CSR
▪ Selbstverpflichtung durch…
Ethikkodizes/ Grundwertekatalog („codes of ethics“)
Verhaltenskodizes/ Unernehmensleitlinie („code of conduct“)
➔ Einordnung: deontologisch/ tugendethisch
Unternehmensethik: 4 Wertegruppen eines Codes of Conduct/ Codes of Ethics (Governance-Ethik)
- Leistungswerte (Kompetenz, Leistungsbereitschaft)
- Kommunikationswerte (Transparenz, Verständigung)
- Kooperationswerte (Loyalität, Teamgeist)
- Moralische Werte (Fairness, Ehrlichkeit, Verantwortung)
* Bsp.: ISO 26000
Unternehmensethik: Codes of Conduct, Codes of Ethics
- CSR-Prinzipien: Verantwortlichkeit, Transparenz, ethisches Verhalten, Netzwerkbildung
- Handlungsempfehlungen: Menschenrechte, Arbeitspraktiken, Umwelt, faire Geschäftspraktiken, Verbraucherangelegenheiten, Einbeziehung und Entwicklung der Gesellschaft
- Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung: Verständnis, gemeinsames Vorgehen, Kommunikation, freiwillige Initiativen
▪ ISO 26000 – Leitfaden zur gesellschaftlichen Verantwortung
▪ Notwendige Maßnahmen manchmal Produktionsumstellungen
Henkel, Triumph, Levi Strauss
▪ Ordnungspolitische Mitverantwortung (Gemeinwohlinteresse vs. Eigeninteresse)
Tierwohl-Label
Massenhühnerhaltung/ Deregulierung Finanzindustrie
▪ Spendenethik – Karikative Unternehmensethik
Bill & Melinda Gates Foundation, Siemens Stiftung
Unternehmensethik: Das Steakholder-Modell
▪ Stakeholder = Person mit gesellschaftlichen Ansprüchen an Unternehmen
▪ Bsp.: Kunden, Wettbewerber, Lieferanten, Staat, Mitarbeiter…
▪ Offene Fragen:
Identifizierung der Stakeholder
Motiv Unternehmen
Maßstäbe zur Bewertung der Interessen
Berechtigungsgrad der Interessen bewerten
Unternehmensethik: CSR – Kritik
▪ V.a. Marketingeffekte
▪ Keinen nennenswerten gesamtwirtschaftlichen Nutzen
▪ „Greenwashing“ (z.B. EON), “Bluewashing”
▪ Irreführung (95% Rethorik, 5% Umsetzung)
- CSR erzeugt Marektingbarrieren (kleine und mittelständische UN, die sich CSR nicht leisten können)
Unternehmensethik: Der Aufbau eines Unternehmens auf einem moralischen Fundament
- Moralisch legitim und verantwortbare Handlungen/ Ziele, nicht Gewinnmaximierung als Ziel
- Beispiele für Ziele:
▪ Humanes Teilen der Lebenszeit
▪ Gute, sinnvolle, ökol., haltbare, transparente Produkte…
Unternehmensethik: Der Aufbau eines Unternehmens auf einem moralischen Fundament: Rechtsform
▪ Keine AG
▪ Aber Genossenschaft, gemeinnützige GmbH, Verein, Stiftung
Unternehmensethik: Der Aufbau eines Unternehmens auf einem moralischen Fundament: Purpose Economy
Purspose Economy
▪ Arbeitnehmer verfolgen gemeinsam in Arbeit höheres gesell. Ziel
- zwei Möglichkeiten:
1. entweder stimmt der Unternehmensinhalt mit der dem Unternehmensziel überein, wie im folgenden Beispiel bei Soulbottles oder
2. der Unternehmensinhalt stimmt nicht mit dem Unternehmensziel überein, wie z.B. bei ecosia: Der Unternehmensinhalt besteht in der Bereitstellung von Suchmaschinen, das Unternehmensziel besteht darin, die Abholzung von Wäldern zu verhindern, Wälder wieder aufzuforsten und Bäume zu pflanzen
▪ Verantwortungseigentum (steward ownership)
▪ Grundsatz 1: Gewinn = Mittel zum Zweck, kein Selbstzweck
▪ Grundsatz 2: Unternehmerschaft = Eigentümerschaft
▪ Bsp.: Ecosia – Suchmaschine
* Beispiel 1: Purpose Economy
▪ Stiftungssicherheit ohne fin. und administrativen Aufwand
▪ Veto-Anteil-Modell
- Beispiel 2: FAVI
▪ Zwei zentrale moralische Werte
1. Der Mensch ist gut
2. Das Beste für den Kunden