11. Konsumethik Flashcards
Konsumethik: Kritik Konsum
▪ Erzeugt Leid, verletzt Menschenwürde (weltweit)
▪ Neg. ökologische Folgen, klimaschädlich
Konsumethik: Beispiele (schlecht)
- Soja-Import aus Argentinien (Glyphosat, Zerstörung traditioneller Landwirtschaft…)
- Palmöl-Import aus Indonesien (Brandrodung, Vertreibungen, Kinderarbeit…)
- Garnelen-Import Thailand (Abholzung, Chemieeinsatz, Sklaverei…)
- Aluminiumherstellung (Energieaufwand, CO2-Ausstoß)
- Möbelherstellung (Abholzung, Monokulturen)
- Kleiderherstellung in Bangladesch (z.B. lebensgefährliche Arbeitsbedingungen)
▪ Tourismus im Ausland (z.B. Grundwasserreduzierung, Umweltzerstörung)
▪ Computer (z.B. “Entsorgung” des Elektroschrotts auf ungesicherten Müllhalden in Afrika)
Konsumethik: Weltbilder und Ziele
- Nachhaltigkeit
▪ Alle Menschen heute und zukünftig annehmbares/ akzeptables Leben durch…
(1) IntragenerativeGerechtigkeit:MenschenheuteannehmbaresLeben
(2) IntergenerativeGerechtigkeit:FähigkeitzukünftigerGenerationen - 3 Ansätze intergenerativer Gerechtigkeit:
1. Bewahrungsansatz
Heutige Generation zerstört nichts, bewahrt selbe Menge und Qualität an Naturkapital
2. Opulenzansatz
Max. heutiger Wohlstand
Existenz zukünftiger Generationen unbekannt
Wohlstand für zukünftige Generationen erzeugen
Variante: Technologieansatz
3. Ökonomische Umweltansatz
Negative externe Umweltaspekte internalisieren
Optimaler Ressourcenverbrauch mit Diskontierung
Konsumethik: Deskriptive Konsumethik (Definition)
- Wie Menschen sich im Konsum verhalten und warum sie sich so verhalten
Konsumethik: Empirische Untersuchungen zur Individualethik im Konsum zeigen, dass
▪ Mehrheit sagt, ethisch zu handeln; im Alltag kaum umgesetzt
▪ Mehr Information ≠ Veränderung Kaufverhalten
▪ Moralisches Verhalten an Staat/ Unternehmen deligiert
=> These vom Mythos des ethischen Konsumenten
=> Value Action Gap: Wir handeln nicht nach unseren Werten
Konsumethik: Mögliche Gründe/interne Rechtfertigungen (Konsum)
▪ Gewöhnung und Gruppeneffekte („ich habe es schon immer so gemacht“, „meine Freunde/Kollegen etc. tun es auch“, )
▪ Entkopplung (Ausblendung der Probleme im Alltag)
▪ Machtlosigkeit („Mein Konsum ändert nichts“)
▪ Abspaltung („Es muss etwas getan werden, aber ich muss nicht damit anfangen“)
- Framing Effekte
Konsumethik: Macht Konsum glücklich?
Wir verhalten uns so also ob Statuskonsum (modische Kleidung, Autos, Spielzeug, elektronische Geräte) uns glücklich machen würde
Realität:
▪ Statuskonsum macht nur kurzfristig glücklich, aber nicht langfristig
▪ Anspruchsdenken bei mir und anderen steigt→hedonistische Tretmühle
Konsumethik: Moral Licensing Effect & Mental Accounting
Moral Licensing Effect
- Allgemein: Menschen, die sich (aus Ihrer Sicht) moralisch verhalten haben, sind eher als andere geneigt, sich danach unmoralisch zu verhalten
▪ Nach ökologischem Kauf weniger bereit für Spende
Mental Accounting
- rechnet unmoralische Handlungen mit moralischen Handlungen auf
→Sobald das moralische Selbstimage erhöht wurde, sinkt das moralische Verhalten (Effekte weitgehend unbewusst)
▪ Flugreise rechtfertigen mit Fahrradfahren zur Arbeit
Konsumethik: ethische Konsument hat gewisse Charaktereigenschaften
▪ altruistisch
▪ geringer Machtwunsch
▪ Ethische Konsumenten handeln nur dann ethisch (im Sinne höherer Preis für ethische Kriterien), wenn sie keine Einbußen anderer Art, z.B. in der Funktionalität oder Haltbarkeit hinnehmen müssen.
Konsumethik: Warum normative Konsumethik?
▪ Versagen der Institutionenethik und Unternehmensethik
➔ Consumer Social Responsibilty (Konsumenten haben Macht und Legitimität beispielsweise mit Kaufentscheidungen zu honorieren oder sanktionieren)
Konsumethik: Konsumethik – Ansatzpunkte
▪ Umweltverträglicher Konsum
▪ Sozialer und fairer Konsum „Nachhaltiger“ Konsum (ersten drei)
▪ Genügsamer Konsum
▪ Tierschützender Konsum
Konsumethik: Konsumethik – Moralisch motivierte Aktionen
▪ Konsumverzicht oder -boykott (z.B.: Adidas-Boykott)
▪ Konsumreduktion (z.B.: Fernflüge)
▪ Konsumsubstitution (z.B.: Autofahren -> Radfahren)
▪ Gebrauchte Güter/ gemeinschaftlicher Konsum
Konsumethik: Gemeinschaftlicher Konsum: Vorteile
▪ Konsum gleich, weniger Produktion -> Verbesserte Allokationseffizienz
▪ Menschen konsumieren nicht mehr individuell –> Soziales Konsumwesen
Konsumethik: Konsumethik i.S.d. Tugendethik (von Aristoteles)
▪ Ideal: kontemplative, nicht konsumtive Lebensform
▪ Tugenden im Konsum:
Nachhaltigkeit
Vernunft
Gerechtigkeit (auch Intergenerationengerechtigkeit)
Konsumethik: Konsumethik i.S.v. Kant
▪ Anwendung Kategorischer Imperativ:
„Konsumiere nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.