10. Krankheitsverarbeitung und Rehabilitation Flashcards

1
Q
  • Definition Rehabilitation:
A

Der primäre Fokus der Rehabilitation liegt nicht auf der Behandlung der zugrundeliegenden Krankheit, sondern auf den Krankheitsfolgen. Die entscheidende Frage lautet: Welche Auswirkungen hat die Erkrankung für die Aktivitäten und die soziale/gesellschaftliche Teilhabe eines Patienten und wie können die negativen Folgen abgewendet oder gemildert werden. (Bengel & Mittag, 2020, S. 6)

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2
Q
  • Perspektiven wichtiger Leistungsträger:
A

– Rentenversicherung: Teilhabe am Erwerbsleben (Vermeidung von
Erwerbsminderung/ Erwerbsunfähigkeit)
– Krankenversicherung:VermeidungstationärerPflege

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3
Q

Einleitung

A
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4
Q

Einleitung

A
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5
Q

Weitere Definitionen Rehabilitation:

A
  • Rehabilitation umfasst alle (aufeinander abgestimmte) Maßnahmen, die darauf gerichtet sind, körperlich/ geistig und oder seelisch behinderte oder von Behinderung bedrohte Menschen zum höchsten Grad geistiger, sozialer, beruflicher und wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit herzustellen oder wiederherzustellen, damit sie einen angemessenen Platz in der Gemeinschaft finden (WHO, 2001)
  • Rehabilitation beinhaltet folglich alle Bemühungen, die verhindern, dass eine Krankheit oder eine Behinderung zu einer dauerhaften Beeinträchtigung der persönlichen, sozialen und beruflichen Lebensumstände wird (Watzke, 2006, S.266)
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6
Q

Die 10 häufigsten Hauptdiagnosen der Patienten und Patientinnen nach Geschlecht 2016 (Quelle: Statistisches Bundesamt, 2016)

A
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7
Q

Die 10 häufigsten Hauptdiagnosen der Patienten und Patientinnen nach Geschlecht 2016 (Quelle: Statistisches Bundesamt, 2016)

A
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8
Q

Schematisches Modell zur Krankheitsverarbeitung

A
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9
Q

Schematisches Modell zur Krankheitsverarbeitung

A
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10
Q

Potentielle Belastungen chronisch Kranker (Stressoren)

A
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11
Q

Potentielle Belastungen chronisch Kranker (Stressoren)

A
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12
Q

Definition Krankheitsbewältigung (Coping) nach Heim (1998, zitiert nach nach Krämer & Bengel, 2020)

A

Krankheitsbewältigung (Coping) ist das Bemühen, “bereits bestehende oder zu erwartende Belastungen durch die Krankheit innerpsychisch (kognitiv, emotional) oder durch zielgerichtetes Verhalten und Handeln zu reduzieren, auszugleichen oder zu verarbeiten.

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13
Q

Definition Krankheitsbewältigung (Coping) nach Heim (1998, zitiert nach nach Krämer & Bengel, 2020)

A

Krankheitsbewältigung (Coping) ist das Bemühen, “bereits bestehende oder zu erwartende Belastungen durch die Krankheit innerpsychisch (kognitiv, emotional) oder durch zielgerichtetes Verhalten und Handeln zu reduzieren, auszugleichen oder zu verarbeiten.

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14
Q

Potentielle Belastungsfolgen chronisch Kranker

A
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15
Q

Relevante Diagnosebereiche im Zusammenhang mit chronischen körperlichen Erkrankungen

A
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16
Q

Relevante Diagnosebereiche im Zusammenhang mit chronischen körperlichen Erkrankungen

A
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17
Q

The common sence model (CSM, Leventhal, 1970; Leventhal et al., 2012)

A
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17
Q

The common sence model (CSM, Leventhal, 1970; Leventhal et al., 2012)

A
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18
Q

Illness representations (Leventhal et al.1980, Leventhal et al., 2012)

A
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19
Q

Illness representations (Leventhal et al.1980, Leventhal et al., 2012)

A
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20
Q

Abbildung leicht abgewandelt in Anlehnung an Krämer und Bengel (2020, S. 41)

A
21
Q

Abbildung leicht abgewandelt in Anlehnung an Krämer und Bengel (2020, S. 41)

A
22
Q

Gesetzliche Grundlagen

A
  • Maßnahmen zur Rehabilitation werden durch die Sozialgesetzgebung (insbesondere SGB IX) geregelt.
  • Hier werden die Zuständigkeiten der verschiedenen Träger rehabilitativer Leistungen festgelegt und die Ausführung der Leistungen durch Rehabilitationsdienste und - einrichtungen bestimmt.
  • Zudem wird zwischen verschiedenen Formen der Rehabilitation unterschieden.
  • Im SGB IX (§2) wird festgestellt, dass Menschen an einer Behinderung leiden, wenn ihre körperliche Funktion, geistige Fähigkeit oder seelische Gesundheit mit hoher Wahrscheinlichkeit länger als 6 Monate von dem für das Lebensalter typischen Zustand abweichen und daher ihre Teilhabe am Leben in der Gesellschaft beeinträchtigt ist.
  • Eine drohende Behinderung liegt dann vor, wenn eine solche Beeinträchtigung zu erwarten ist.
23
Q

SGB IX, §4: Die Leistungen zur Teilhabe umfassen die notwendigen Sozialleistungen, um unabhängig von der Ursache der Behinderung…

A
  1. Die Behinderung abzuwenden, zu beseitigen, zu mindern, ihre Verschlimmerung zu verhüten oder ihre Folgen zu mildern
  2. Einschränkungen der Erwerbsfähigkeit oder Pflegebedürftigkeit zu vermeiden, zu überwinden zu mindern oder eine Verschlimmerung zu verhüten sowie den vorzeitigen Bezug von Sozialleistungen zu vermeiden oder laufende Sozialleistungen zu mindern,
  3. Die Teilhabe am Arbeitsleben entsprechend den Neigungen und Fähigkeiten dauerhaft zu sichern oder
  4. Die persönliche Entwicklung ganzheitlich zu fördern und die Teilhabe am Leben der Gesellschaft sowie eine möglichst selbständige und selbstbestimmte Lebensführung zu ermöglichen oder zu erleichtern.
24
Q

Formen der Rehabilitation

A
  • Maßnahmen zur Rehabilitation chronisch kranker und Behinderter können an jeder der drei Stufen der Beeinträchtigung ansetzen und umfassen:
    – Leistungen zur Versorgung bzw. Wiederherstellung körperlicher oder psychischer Funktionen
    – Hilfen zur Kompensation des Verlustes bzw. des Fehlens einer Körperfunktion bzw. einer funktionellen Einschränkung
    – Ein weites Spektrum von Hilfen zur Teilhabe am Leben in der Gesellschaft
  • Formen der Rehabilitation:
    – Medizinische Rehabilitation →
    – Schulische Rehabilitation
    – Berufliche Rehabilitation
    – Soziale Rehabilitation
25
Q

Medizinische Rehabilitation zielt darauf ab, die Bewältigung chronischer Erkrankungen zu verbessern. Sie schließt sämtliche…

A
  • Medizinische Rehabilitation zielt darauf ab, die Bewältigung chronischer Erkrankungen zu verbessern. Sie schließt sämtliche…
    – Ärztliche und zahnärztliche Leistungen
    – Medikamente
    – Orthopädische und andere Hilfsmittel,
    – Ergo- und Physiotherapien sowie
    – psychologische und pädagogische Hilfen ein,
  • … die dazu nötig sind, eine Chronifizierung der Erkrankung und daraus folgende Behinderungen abzuwenden, zu mindern oder auszugleichen.
26
Q

Das Aufgabenfeld für Pycholog:innen in der medizinischen
Rehabilitation:

A
  • Das Aufgabenfeld für Pycholog:innen in der medizinischen
    Rehabilitation:
  • Allgemeine, indikationsübergreifende Maßnahmen
    – Aufbau und Förderung von Bewältigungskompetenzen im Umgang mit einer Krankheit und ihren Folgen
    – Aufbau und Förderung von Gesundheitsressourcen
    – Programme zur Reduktion von Risikoverhalten
    – Individuelle psychologische Beratungen werden angewendet, um…
  • Probleme der Krankheitsbewältigung,
  • durch die Krankheit verursachte soziale Probleme sowie
  • psychische Krisen im Verlauf der Reha zu bearbeiten
27
Q
  • Indikationsspezifische Maßnahmen:
A
  • Indikationsspezifische Maßnahmen:
    – Psychoedukation dient der Vermittlung von Informationen über die Erkrankung und deren Folgen sowie einer Reduktion der Angst vor medizinischen Maßnahmen
    – Spezielle Trainings und Funktionsorientierte Übungsprogramme streben die Kompensation von Funktionseinschränkungen an.
28
Q
  • Psychologische Diagnostik:
A
  • Psychologische Diagnostik:
    – Problem psychischer Komorbidität bei organisch erkrankten
    Rehabilitanden
    – Feststellung der Reha-Bedürftigkeit, Eingangsdiagnostik, Verlaufsdiagnostik, Katamnesen, individuelle Reha-Prognosen, Beurteilung der Reha-Fähigkeit, sozialmedizinische Beurteilung
29
Q

Sozialmedizinische Begutachtung

A

Der Reha-Entlassungsbericht ist ein therapeutisches Dokument. Durch die Beurteilung der Leistungsfähigkeit wird er um die Dimension eines sozialmedizinisches Gutachtens erweitert.

30
Q
  • Ablaufschema der Funktionsdiagnostik nach der ICF:
A
  1. Anamnese
  2. Psychischer Befund
  3. Funktionsbeeinträchtigung
  4. Diagnosen (ICD-10) und Funktionsdiagnosen
  5. Fähigkeitsstörungen (ICF)
31
Q

Mini-ICF-Rating für Aktivitäts- und Partizipationsstörungen bei
psychischen Erkrankungen: (Quelle: Derra, 2020, S. 89)

A
  1. Fähigkeit zur Anpassung an Regeln und Routinen
  2. Fähigkeit zur Planung und Strukturierung von Aufgaben
  3. Flexibilität und Umstellungsfähigkeit
  4. Fähigkeit zur Anwendung fachlicher Kompetenzen
  5. Entscheidungs- und Urteilsfähigkeit
  6. Durchhaltefähigkeit
  7. Selbstbehauptungsfähigkeit
  8. Kontaktfähigkeit zu Dritten
  9. Gruppenfähigkeit
  10. Fähigkeit zu familiären/intimen Beziehungen 11. Fähigkeit zu Spontanaktivitäten
  11. Fähigkeit zur Selbstpflege
  12. Wege- und Verkehrsfähigkeit
32
Q

Mini-ICF-Rating für Aktivitäts- und Partizipationsstörungen bei
psychischen Erkrankungen: (Quelle: Derra, 2020, S. 89)

A
  1. Fähigkeit zur Anpassung an Regeln und Routinen
  2. Fähigkeit zur Planung und Strukturierung von Aufgaben
  3. Flexibilität und Umstellungsfähigkeit
  4. Fähigkeit zur Anwendung fachlicher Kompetenzen
  5. Entscheidungs- und Urteilsfähigkeit
  6. Durchhaltefähigkeit
  7. Selbstbehauptungsfähigkeit
  8. Kontaktfähigkeit zu Dritten
  9. Gruppenfähigkeit
  10. Fähigkeit zu familiären/intimen Beziehungen 11. Fähigkeit zu Spontanaktivitäten
  11. Fähigkeit zur Selbstpflege
  12. Wege- und Verkehrsfähigkeit
33
Q

Multiprofessionelle Teams in der Rehabilitation

A
  • Die Wiederherstellung oder Verbesserung der Funktionsfähigkeit erfordert eine ganzheitliche Behandlung auf der Basis des biopsychosozialen Modells. Hierfür ist ein teamorientierter Ansatz notwendig (Kröner & Dorn, 2020, S. 362).
  • Teamarbeit in der Rehabilitation: Zusammenarbeit von mindestens zwei
    Gesundheitsfachberufen mit unterschiedlichen Kompetenzen und
    Tätigkeitsfeldern zur Erreichung eines gemeinsamen Ziels.
    – Beteiligte Professionen: Ärzt:innen, Psycholog:innen, Ergotherapeut:innen, Physiotherapeut:innen, Logopäd:innen, Pflegekräfte, Sozialarbeiter:innen, Ernährungsberater:innen, u.a.
  • Drei Teammodelle in der Rehabilitation:
    – Multiprofessionelles Team: hierarchisch organisiert unter ärztlicher Leitung. Jede Profession legt
    disziplinbezogen Behandlungsziele und –strategien fest. Informationsaustausch gering bis mittel.
    – Interprofessionelles Team: Berufsgruppen werden als gleichrangig betrachtet unter ärztlicher Leitung. Team verständigt sich auf ein gemeinsames Behandlungsziel. Regelmäßiger Austausch in Teambesprechungen.
    – Transprofessionelles Team: Hohes Maß an gemeinsamer Verantwortungsübernahme und Selbstregulation im Team, kontinuierlicher multilateraler Informationsaustausch.
34
Q

Gesundheitsförderung in der Rehabilitation

A
  • Gesundheitsförderung in der Rehabilitation hat zum Ziel, die Lebenserwartung und Lebensqualität der Patienten zu verbessern, indem…
    – Gesundheitsbezogene Risikoverhaltensweisen reduziert,
    – Kompetenzen zur Krankheitsbewältigung vermittelt
    – sowie individuelle und soziale Schutzfaktoren gestärkt werden und ein gesundheitsförderlicher Lebensstil aufgebaut wird (Quelle: Frank & Bengel, 1998)
35
Q

Gesundheitsförderung in der Rehabilitation

A
  • Gesundheitsförderung in der Rehabilitation hat zum Ziel, die Lebenserwartung und Lebensqualität der Patienten zu verbessern, indem…
    – Gesundheitsbezogene Risikoverhaltensweisen reduziert,
    – Kompetenzen zur Krankheitsbewältigung vermittelt
    – sowie individuelle und soziale Schutzfaktoren gestärkt werden und ein gesundheitsförderlicher Lebensstil aufgebaut wird (Quelle: Frank & Bengel, 1998)
36
Q

Vergleich der Konzepte Gesundheitserziehung und Gesundheitsförderung

A
37
Q

Vergleich der Konzepte Gesundheitserziehung und Gesundheitsförderung

A
38
Q

Health literacy

A

Health literacy is the capacity to access, understand, appraise, and apply health information and services, and to make appropriate health decisions to promote and maintain health.
Quelle: Marks, 2015, p. 287)
Gesundheitskompetenz:
Aus der Perspektive der Gesundheitsförderung geht der Begriff der Gesundheitskompetenz deutlich über das Verstehen und Anwenden von Gesundheitsinformationen hinaus. Er beschreibt alltagspraktisches Wissen und Fähigkeiten im Umgang mit Gesundheit und Krankheit, mit dem eigenen Körper ebenso wie mit den gesundheitsprägenden sozialen Lebensbedingungen. Gesundheitskompetenz wird primär als Ressource und Potenzial verstanden, die dazu beitragen kann, dass Individuen mehr Kontrolle über ihre Gesundheit und über gesundheitsbeeinflussende Faktoren (Gesundheitsdeterminanten) erlangen.
(Quelle: BZgA Leitbegriff Health Literacy; Abel, Bruhin, Sommerhalder, Jordan, 2018)

39
Q

Im Rahmenkonzept der medizinischen Rehabilitation der Rentenversicherung werden die verschiedenen Maßnahmen zur Gesundheitsbildung nach folgenden Gesichtspunkten strukturiert (VDR 1996):

A

Im Rahmenkonzept der medizinischen Rehabilitation der Rentenversicherung werden die verschiedenen Maßnahmen zur Gesundheitsbildung nach folgenden Gesichtspunkten strukturiert (VDR 1996):
1. einführende (krankheitsübergreifende) Maßnahmen
2. weiterführende (vertiefende) Maßnahmen
3. krankheitsspezifische Maßnahmen.

40
Q

Wichtige Theoretische Grundlagen für Prävention und
Gesundheitsförderung in der Rehabilitation:

A

Wichtige Theoretische Grundlagen für Prävention und
Gesundheitsförderung in der Rehabilitation:
* Risikofaktorenmodell
* Stresstheorien (z.B. kognitiv-transaktionales Stressmodell)
* Modell der Salutogenese
* Sozialkognitive Modelle des Gesundheits- und Vorsorgeverhaltens (HAPA-Modell, transtheoretisches Modell TTM, u.a.)
* Verhaltenstherapeutische Modelle und Verfahren
* Selbstmanagement-Therapie (Kanfer, Reinecker & Schmelzer,
2000)
* Forschung zu Resilienzfaktoren und Ressourcen
* Berücksichtigung von subjektiven Krankheits- und Gesundheitsvorstellungen

41
Q

Beispiele für psychologische Ansätze zur Gesundheitsförderung

A
42
Q

Beispiele für psychologische Ansätze zur Gesundheitsförderung

A
43
Q

Beispiel für ein indikationsübergreifendes Programm:

A
  • Die Deutsche Rentenversicherung hat im August 2000 das indikationsübergreifende Gesundheitsbildungsprogramm „Aktiv Gesundheit fördern“ vorgelegt (VDR, 2000) mit dem Ziel, die Gesundheitsbildung in der medizinischen Rehabilitation effektiv zu gestalten und Weiterentwicklungen in diesem Bereich anzuregen und zu fördern.
  • Das Programm ist eine Überarbeitung des Risikofaktorenbezogenen Programms „Gesundheit selber machen“ (VDR, 1985)
44
Q
  • Das Gesundheitsbildungsprogramm „Aktiv Gesundheit fördern“
A

– versteht sich als Teil der Gesundheitsförderung
– integriert die Ansätze der Salutogenese, des Empowerments und der Ressourcenorientierung
– ist nach modernen didaktischen Kriterien entwickelt
– ist nach dem Baukastenprinzip aufgebaut
– ermöglicht ein flexibles und teilnehmerorientiertes Vorgehen
– erleichtert die Verknüpfung mit anderen Schulungsprogrammen
– vereinfacht die Integration in das Gesamtklinikkonzept.

  • Das Programmpaket besteht aus einem Grundlagentext und fünf Seminareinheiten zu den Themen
    – „Schutzfaktoren“
    – „Essen und Trinken“
    – „Bewegung und körperliches Training“ – „Stress und Stressbewältigung“
    – „Alltagsdrogen“.
45
Q

Patientenschulung bzw. Psychoedukation:

A
  • Patientenschulung ist ein zentraler Bestandteil sowohl der ambulanten Versorgung (Disease-Management-Programme) als auch der stationären medizinischen Rehabilitation.
  • Im Rahmen psychoedukativer Maßnahmen sollen Kranke durch den Erwerb von Wissen, Fertigkeiten und Kompetenzen in ihrer Gesundheitskompetenz gestärkt werden.
  • Schulungen werden in der Regel in Gruppen von 8-15 Teilnehmern und einem festen zeitlichen Umfang (ca. 6-10 Doppelstunden) durchgeführt.
46
Q

Strukturiertes psychoedukatives Programm bei Tumorerkrankungen
(Fawzy & Fawzy, 1994)

A

Strukturiertes psychoedukatives Programm bei Tumorerkrankungen
(Fawzy & Fawzy, 1994)
* 6 wöchentliche Gruppensitzungen von 1 1⁄2 Stunden Dauer
* Das Programm besteht aus vier Behandlungskomponenten:
1. Informationen über die Krankheit, ihre Behandlung und Nachsorge
2. Stressbewältigung einschließlich Entspannungsverfahren und geleiteter Imaginationen
3. Training von Bewältigungsfertigkeiten auf der Grundlage von Gesprächen über tatsächlich erlebte Situationen aus dem Alltag.
4. Psychologische Unterstützung

47
Q

Metanalyse von Devine & Westlake (1995) zur Wirksamkeit psychoedukativer Programme bei Tumorpatienten auf der Basis von insgesamt 116 Studien

A
47
Q

Metanalyse von Devine & Westlake (1995) zur Wirksamkeit psychoedukativer Programme bei Tumorpatienten auf der Basis von insgesamt 116 Studien

A
48
Q

Zusammenfassend beinhalten Programme zur Gesundheitsförderung folgende zentrale Komponenten:

A

– AufklärungundWissensvermittlung
– ErarbeitungeinesKrankheits-undVeränderungsmodells
– SensibilisierungderKörperwahrnehmung
– Vermittlung von Selbstmanagement-Kompetenzen
– MaßnahmenzurRückfallprophylaxe
– Aufbau einer gesundheitsförderlichen Lebensweise
– ErwerbsozialerKompetenzenundMobilisierungsozialer Unterstützungsressourcen
– VorbereitungaufdieRückkehrinFamilie,BerufundGesellschaft
– Motivierung zur ambulanten Nachbetreuung

49
Q

Evaluation der Wirksamkeit von Rehabilitationsmaßnahmen:

A
  • Die Evaluation und Qualitätssicherung von Maßnahmen der Gesundheitsförderung in der Rehabilitation ist immer noch unzureichend (Bengel & Herwig, 2003)
  • RCT-Studien stehen methodische, ethische, und rechtliche Probleme entgegen. Studienqualität sehr heterogen und oft eher gering. (Buschmann-Steinhage & Widera, 2020)
  • Insbesondere die langfristigen Effekte der Gesundheitsförderung in der Rehabilitation müssen kritisch beurteilt werden, da die während des stationären Aufenthaltes erreichten Effekte häufig nach der Rückkehr in den Alltag nicht beibehalten werden können (Bengel & Herwig, 2003, Buschmann-Steinhage & Widera, 2020).
    – Wichtige Gründe: hoher Chronifizierungsgrad, begleitende berufliche oder soziale Problemlagen, keine Anknüpfung in der ambulanten Nachsorge
  • In der Übersichtsarbeit von Haaf (2005) werden die Ergebnisse zur Wirksamkeit der medizinischen Rehabilitation aus 38 vorliegenden Projekten dargestellt.
  • Die Evaluationsstudien befassen sich mit verschiedenen Indikationen.
    – Reha bei chronischen Rückenschmerzen: 10 Studien
    – die psychosomatische Rehabilitation: 9 Studien
    – die kardiologische Rehabilitation: 9 Studien.
    – Rehabilitation bei Krebserkrankungen: 4 Studien
    – Rehabilitation bei neurologischen Erkrankungen: 3 Studien
    – Reha bei Erkrankungen der Verdauungsorganen: 1 Studie
    – Rehabilitation bei Kindern und Jugendlichen: 2 Studien
  • Hauptergebnis: „Nach den vorliegenden Ergebnissen verbessert die medizinische Rehabilitation den Gesundheitszustand der Patienten unmittelbar nach der Maßnahme klinisch bedeutsam. Die Wirksamkeit bleibt für viele Rehabilitanden auch mittel− bzw. längerfristig erhalten“ (Haaf, S. e1)
50
Q
A