10 Flashcards

1
Q

Was sind die biologischen Grundlagen der Intelligenz?

A
  • Gehirngrösse
  • Aktivität in bestimmten Gehirnregionen
  • Funktionsweise/ -fähigkeit des zentralen Nervensystems: Geschwindigkeit, Effizienz, Gedächtniskapazität, Aufmerksamkeit
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2
Q

Wie funktioniert die Informationsverarbeitung in Neuronen und welche Rolle spielt die Myelinschicht?

A
  • Neuronen: Übertragen Informationen über Synapsen an andere Zellen (Dendriten empfangen Infos, Axone leiten sie weiter).
  • Myelinschicht: Fettschicht, die Störsignale ignoriert und die Informationsweitergabe beschleunigt.
  • Schnelligkeit: Je schneller die Verarbeitung, desto intelligenter kann eine Person reagieren.
  • Alterung: Myelinschicht nimmt mit dem Alter ab → Informationen werden langsamer verarbeitet.
  • Neuronenbildung: Keine neuen Nervenzellen, das Gehirn besitzt von Anfang an die benötigte Anzahl.
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3
Q

Was ist der Unterschied zwischen grauer und weißer Substanz im Zentralnervensystem (Gehirn)?

A

Graue Substanz:
- Besteht überwiegend aus Zellkörpern von Neuronen.
- Liegt grösstenteils in den äusseren Bereichen des Gehirns.

Weisse Substanz:
- Besteht überwiegend aus Axonen von Neuronen, die von Myelin umgeben sind (daher weiss).
- Befindet sich hauptsächlich in den inneren Bereichen des Gehirns.

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4
Q

Wo befinden sich die kognitiven Funktionen und Intelligenz im Gehirn?

A
  • Kognitive Funktionen sind schwer exakt zu lokalisieren – unterschiedliche Gehirnregionen werden je nach Aufgabe aktiviert.
  • Limbisches System: Emotionen, Gedächtnis, Motivation.
  • Stirnlappen (Frontal): Planung, Entscheidungen, Handlungssteuerung.
  • Schläfenlappen (Temporal): Sprachverarbeitung, Gedächtnis.
  • Hinterhauptlappen (Okzipital): Verarbeitung visueller Informationen.
  • 95 % der Menschen haben Sprachfunktionen rechts oder links, Position variiert – jedes Gehirn ist individuell.
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5
Q

Wie erklärt die Parieto-Frontale Integrationstheorie individuelle Intelligenzunterschiede biologisch?

A
  • Individuelle Unterschiede in der Intelligenz entstehen durch die Vernetzung bestimmter Gehirnbereiche (Frontal- und Parietallappen).
  • Je besser die orange markierten Bereiche im Gehirn vernetzt sind, desto effizienter ist der Austausch von Informationen → besseres Lernen.
  • Das Gehirn blendet unnötige Signale aus, um effizient zu arbeiten.
  • Sinneseindrücke werden aufgenommen, verarbeitet und mögliche Lösungen abgewogen.
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6
Q

Wie entwickelt sich das menschliche Gehirn in den ersten Lebensjahren?

A
  • Synapsenbildung: Im ersten Lebensjahr werden extrem viele Synapsen gebildet (fast wie eine Explosion).
  • Äußere Reize: Vielfältige Reize aus der Umwelt sind Voraussetzung für diese Entwicklung.
  • Massives Wachstum: In den ersten beiden Lebensjahren bilden Neuronen viele Verknüpfungen zu anderen Nervenzellen.
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7
Q

Was versteht man unter “Synaptic Pruning” und warum ist es wichtig für die Entwicklung des Gehirns?

A
  • Synaptic Pruning: „Neuronales Stutzen“ – überschüssige Synapsenverbindungen werden entfernt (“use it or lose it”).
  • Reduktion von ungenutzten Nervennetzwerken reduziert den Energieverbrauch des Gehirns.
  • Beispiel: Ein 5-jähriges Kind verbraucht doppelt so viel Energie für das Gehirn wie ein Erwachsener. Synapsen, die nicht mehr aktiv kommunizieren, werden abgebaut, um Energieeffizienz zu fördern.
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8
Q

Was ist Myelinisierung und welche Rolle spielt sie in der Gehirnentwicklung?

A
  • Myelinisierung: Axone werden mit Myelin-Schichten umgeben, die wie eine Isolationsschicht wirken.
  • Funktion: Beschleunigt die Reizweiterleitung und ermöglicht fehlerfreie Signalübertragung zwischen Nervenzellen.
  • Wichtig: Hauptentwicklungsphase im Vorschulalter, setzt sich bis ins Jugend- und Erwachsenenalter fort.
  • Ergebnis: Bessere Kommunikation zwischen Gehirnregionen.
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9
Q

Welchen Einfluss hat Vernachlässigung im Kindesalter auf die kognitive Entwicklung?

A
  • Vernachlässigung führt zu weniger Stimulation → Entwicklungsstörungen, z. B. späteres Laufen.
  • Kinder, die vor dem 2. Lebensjahr in Pflegefamilien kommen, können die Störungen oft kompensieren.
  • Emotional positives und förderndes Umfeld in den ersten beiden Lebensjahren ist entscheidend für die Hirnentwicklung.
  • Dauerhafte Beeinträchtigungen bei späterer Aufnahme in Pflege- oder Adoptivfamilien.
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10
Q

Was versteht man unter sensiblen Phasen in der Gehirnentwicklung?

A

Das Gehirn benötigt in bestimmten Entwicklungsabschnitten spezifische Erfahrungen für optimale Entwicklung.

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11
Q

Welche Prozesse spielen bei der Gehirnentwicklung eine Rolle?

A
  • Neurogenese: Vermehrung von Neuronen durch Zellteilung (vor Geburt).
  • Synaptogenese: Bildung neuer Verknüpfungen (Synapsen) nach der Geburt, besonders in den ersten Lebensjahren.
  • Myelinisierung: Bildung von Myelin für schnellere Signalweiterleitung (wichtig im Vorschulalter bis Jugendalter).
  • Pruning: „Stutzen“ von ungenutzten Synapsen für Energieeffizienz im Gehirn („use it or lose it“).

Diese Prozesse können durch Krankheiten (z. B. ADHS, Schizophrenie) beeinträchtigt werden.

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12
Q

Was ist neuronale Plastizität?

A

Die Fähigkeit des Gehirns, sich durch Erfahrungen zu reorganisieren:
- Synapsen bilden oder abbauen
- Grundlage für lebenslanges Lernen, z. B. Automatisierung motorischer Prozesse wie Auto fahren oder Klavier spielen.

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13
Q

Was zeigt die Studie des Scottish Mental Survey zur Stabilität des IQ?

A

Alle 11-jährigen Kinder machten einen kognitiven Test.
Ergebnisse wurden 60 Jahre später verglichen.
Positive Korrelation: IQ-Werte im Alter von 11 Jahren und 80 Jahren haben eine Stabilität von r = 0.67.
Kognitive Fähigkeiten sind stabil, Gewicht jedoch nicht.

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14
Q

Welche Veränderungen im Gehirn treten mit dem Alter auf?

A
  • Mit dem Alter nimmt das Gehirnvolumen ab. Der präfrontale Kortex (Exekutivfunktionen) und der Hippocampus (Langzeitgedächtnis) verlieren an Substanz.
  • Die Myelinschicht wird dünner, was die Verarbeitungsgeschwindigkeit reduziert.
  • Multitasking und das Lernen neuer Aufgaben werden schwieriger.
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Perfectly
15
Q

Welche kognitiven Fähigkeiten nehmen im Alter zu und welche ab?

A
  • Zunahme: Wissen, Erfahrung, soziale Kompetenz.
  • Abnahme: fluide Intelligenz (Merkfähigkeit, Verarbeitungsgeschwindigkeit), Wahrnehmung (Sehen, Hören).
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16
Q

Was beeinflusst die individuelle Veränderung kognitiver Fähigkeiten im Alter?

A
  • Lebensstil (Ernährung, Bewegung), Gesundheit (z. B. Blutdruck)
  • Arbeitsbedingungen und individuelle Unterschiede
  • Abnahme fluid, stabilere kristalline Intelligenz bis ins hohe Alter.
17
Q

Warum nimmt die Arbeitsleistung im Alter nicht immer ab?

A

Arbeitsleistung bleibt oft stabil, da ältere Menschen von Erfahrung und Wissen profitieren. Sie benötigen jedoch mehr Zeit für neue Aufgaben. Effektives Training kann helfen.

18
Q

Wie beeinflussen Gene und Umwelt die Intelligenz?

A
  • Gene: Etwa 50% der Intelligenz sind genetisch bedingt.
  • Umwelt: Etwa 40% der Intelligenz werden durch geteilte (z. B. familiäre) und nicht-geteilte Umwelteinflüsse (z. B. individuelle Erlebnisse) geprägt.
19
Q

Was sind Einflussfaktoren der Umwelt?

A
  • Ernährung
  • Schadstoffkontakt
  • Schwangerschaftsverlauf
  • Bildung
  • sozio-ökonomischer Status
20
Q

Wie verändert sich der Einfluss von Genen und Umwelt auf die Intelligenz im Laufe des Lebens?

A

Mit zunehmendem Alter steigt der Einfluss der Gene auf die Intelligenz, während der Einfluss der geteilten Umwelt sinkt (weil Erwachsene ihre Umwelt selbst gestalten können und Kinder eher weniger). Die nicht-geteilte Umwelt bleibt relativ stabil.

Kindheit:
- Gene: 40% Einfluss
- Geteilte Umwelt: 25% Einfluss
- Nicht-geteilte Umwelt: 25% Einfluss

Erwachsenenalter:
- Gene: 60% Einfluss
- Geteilte Umwelt: 5% Einfluss
- Nicht-geteilte Umwelt: 35% Einfluss