07 Flashcards
Wie haben sich Stereotype über Frauen und Männer in den letzten 80 Jahren verändert?
- Stereotype zu Intelligenz sind gleich verteilt auf Frauen und Männer.
- Kompetenz wird heute stärker mit Frauen assoziiert.
- Stereotype zu “Communion” (z. B. fürsorglich, hilfsbereit) haben sich bei Frauen verstärkt.
- Stereotype zu “Agency” (z. B. dominant, stark) bleiben typisch für Männer.
- Trotz Veränderungen sind einige Eigenschaften weiterhin geschlechtstypisch.
Warum gibt es Unterschiede in den Persönlichkeitsmerkmalen von Frauen und Männern? (Evolutionspsychologische Erklärung)
- Unterschiede im adaptiven Verhalten aufgrund geschlechtsspezifischer Rollen.
- Männer: Höhere Risikoneigung und dominantes Verhalten.
- Frauen: Verhalten, das Pflege und Aufzucht von Nachkommen unterstützt.
- Unterschiede betreffen Merkmale, die für Partnerwahl und elterliches Investment relevant sind.
Warum gibt es Unterschiede in den Persönlichkeitsmerkmalen von Frauen und Männern? (Sozialisationspsychologische Erklärung)
- Unterschiede entstehen durch erlernte Geschlechterrollen, geprägt von Kultur und Gesellschaft.
- Gesellschaft definiert, was für Frauen und Männer als angemessenes Verhalten gilt.
- Wenn Frauen und Männer ähnliche soziale Rollen einnehmen, verringern sich die Geschlechtsunterschiede.
- Geschlechtsunterschiede sind in fortschrittlichen, egalitären Kulturen weniger ausgeprägt als in traditionellen Kulturen.
Wie werden Geschlechtsunterschiede überprüft?
- Gruppenunterschiede werden mit einem t-Test geprüft, der Mittelwerte und Variabilität berücksichtigt.
- Psychologische Merkmale sind geschlechtstypisch verteilt, aber mit starker Überlappung der Geschlechter.
- Geschlechtsspezifisch ist ein Merkmal nur bei keiner oder minimaler Überlappung.
Welche Geschlechtsunterschiede gibt es in Persönlichkeitsmerkmalen?
FFM (Murphy et al., 2021):
- Frauen sind ein etwas extravertierter, verträglicher, gewissenhafter und viel neurotischer als Männer
- Unterschiede innerhalb der Gruppen grösser als zwischen den Geschlechtern.
HEXACO (Lee & Ashton, 2008):
- Frauen sind viel ehrlicher-bescheidener und emotionaler.
- Auch hier sind Unterschiede innerhalb der Gruppen grösser.
Wie beschreiben sich Männer und Frauen in der ganzen Welt? Wie ähnlich beschreiben sie sich zueinander?
Westliche Länder (fortgeschrittene Länder): beschreiben sich viel unterschiedlicher
Östliche Länder (nicht fortgeschritten): beschreiben sich viel ähnlicher
Man hat das Gegenteil erwartet, aber je höher die Gleichwertigkeit, desto unterschiedlicher die Beschreibungen.
Warum ist es wichtig, Geschlechtsunterschiede in Führungspositionen zu betrachten?
- Führungspositionen betonen oft „agentische“ Eigenschaften (z. B. Durchsetzungsvermögen).
- Frauen werden eher mit „kommunalen“ Eigenschaften beschrieben (z. B. Teamorientierung).
- Diskrepanzen: Selbstwahrnehmung vs. Anforderungen. Fremdwahrnehmung vs. Anforderungen.
Wie beeinflussen Geschlechtsunterschiede Bewerbungsverhalten?
- Frauen unterschätzen ihre Leistungen häufiger als Männer.
- Frauen bewerben sich seltener auf Führungspositionen, auch nach Ablehnungen.
- Männer agieren risikobereiter und wettbewerbsorientierter.
- Relevanz: Diversität in Führung fördern durch angepasste Personalstrategien.
Was ist Selbstwertgefühl?
die subjektive Bewertung der eigenen Persönlichkeit, die Zufriedenheit mit sich selbst
Wie beeinflusst das Streben nach positivem Selbstwertgefühl unser Verhalten?
- Menschen zeigen selbstwertdienliche Verzerrungen (self-serving bias).
- Better-than-average-Effekt: 70 % der Männer und 60 % der Frauen halten sich für intelligenter als der Durchschnitt.
- Wissensillusion: Menschen überschätzen ihr Wissen.
- Positive Effekte: Erhöhtes Selbstvertrauen, um neue Herausforderungen anzugehen.
- Extreme Form: Zusammenhang mit Narzissmus oder narzisstischer Persönlichkeitsstörung.
Wie beeinflusst das Selbstwertgefühl die Attribution von Erfolg und Misserfolg?
Erfolg: Wird oft stabil und intern attribuiert (z. B. „Ich bin schlau.“, „Ich habe mich gut vorbereitet.“).
Misserfolg: Wird häufig extern attribuiert (z. B. „Die Aufgaben waren zu schwer.“, „Ich hatte einen schlechten Tag.“)
Wie verändert sich das Selbstwertgefühlt über die Lebensspanne?
In der Pubertät bleib es stabil aber steigt nicht an. Nach der Pubertät steigt es enorm an und bleibt bis circa 70 mehr oder weniger stabil. Danach nimmt es langsam ab, wobei mit 90 Jahren alt das Selbstwertgefühl extrem abnimmt aufgrund von kognitiven und körperlichen Einschränkungen.
Welche Rolle spielt das Selbstwertgefühl als Prädiktor?
- Männer haben tendenziell ein höheres Selbstbewusstsein als Frauen, Unterschiede sind jedoch gering (d = .21).
- Positiver Zusammenhang zwischen Selbstwertgefühl und: Emotionaler Stabilität, Gewissenhaftigkeit, Extraversion.
Für welche Prädiktoren ist ein positives Selbstwertgefühl wichtig?
- physische & psychische Gesundheit
- Beziehungszufriedenheit und -qualität
- Arbeitsleistung und -zufriedenheit
- Studien- und Berufswahlentscheidungen