04 Flashcards

1
Q

Wie können Selbstbeschreibungen beeinflusst werden?

A
  1. Fähigkeit und Bereitschaft zur Selbstreflexion
  2. Verzerrungen:
    - Selbstwertdienliche Selbsttäuschung: Verdrängung unerwünschter Eigenschaften (z. B. “Ich lüge nie”). Unwissentliche Verzerrung.
    - Zielgerichtete Fremdtäuschung: Zustimmung zu sozial erwünschten Eigenschaften (z. B. “Ich bin immer höflich”). Willentliche Verfälschung.
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2
Q

Wie sind Persönlichkeitsmerkmale in der Bevölkerung verteilt?

A

Normalverteilt. Je weiter die Merkmalsausprägung vom Mittelwert abweicht, desto stärker zeigt die Person ausgeprägte Verhaltenstendenzen.

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3
Q

Wie werden Persönlichkeitstests auf individueller und Gruppenebene ausgewertet?

A

Individuelle Ebene:
- Mittelwerte pro Person für jeden Faktor oder jede Facette.
- Rückmeldung in Beratungsgesprächen (z. B. Personalauswahl, Laufbahnberatung).

Gruppenebene:
- Mittelwerte aller Personen einer Stichprobe.
- Vergleich von Gruppen (z. B. Geschlechterunterschiede).
- Korrelationen (z. B. Zusammenhang zwischen Gewissenhaftigkeit und Leistung).

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4
Q

Was ist die Annahme einer Fremdeneinschätzung?

A

Fremdbeurteilungen sind objektiver, denn die aussenstehende Person bewertet das tatsächliche Verhalten der Person und nicht deren Gefühle und Gedanken

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5
Q

Was sind die Vor- und Nachteile eine Fremdeneinschätzung?

A

Vorteil: Einschätzungen können über verschiedene Beobachter aggregiert (zusammengefasst) werden

Nachteile: abhängig von
- Informiertheit der Beobachter
- Beobachtbarkeit und Alltagsnähe des zu beurteilenden Merkmals
- Urteilsverzerrungen (Lehrer sind kritischer / Eltern sind positiver)

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6
Q

Wovon hängt die Übereinstimmung zwischen Selbst- und Fremdeinschätzung ab?

A
  • Je besser wir eine Person kennen, desto höher die Übereinstimmung.
  • Voraussetzung: Beobachtung der Person in vielen unterschiedlichen Situationen.
  • Gefühle und Gedanken sind schwerer zu beurteilen als sichtbares Verhalten.
  • Persönlichkeitsmerkmale mit stärkerem Einfluss von Gefühlen und Gedanken werden von engen Bezugspersonen (z. B. Familie, Freunde) besser eingeschätzt.
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7
Q

Wie gut sagen Fremdeinschätzungen im Vergleich zu Selbsteinschätzungen berufliche Leistung vorher?

A
  • Gewissenhaftigkeit: Bester Prädiktor für berufliche Leistung.
  • Fremdeinschätzungen: Bessere Vorhersage beruflicher Leistung als Selbsteinschätzungen.
  • Effekt beruht auf Kontextspezifität (z. B. Arbeitsverhalten → Arbeitsleistung).
  • Bedeutung: Besonders relevant bei 360°-Feedback und Leistungsbeurteilungen.
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8
Q

Wann sind Fremdeinschätzungen genauer als Selbsteinschätzungen?

A

Güte der Fremdeinschätzungen:
- Höher, wenn mehrere Beobachter herangezogen werden.
- Steigt mit der Vertrautheit des Beobachters zur beurteilten Person.
- Abhängig von der Art des Persönlichkeitsmerkmals.

Vorteil: Fremdeinschätzungen können arbeitsbezogenes Verhalten und berufliche Leistung besser vorhersagen als Selbsteinschätzungen (z.B. 360-Feedback)

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9
Q

Was ist der Marshmallow-Test?

A
  • Experiment zur Untersuchung von Selbstkontrolle bei Kindern
  • Kinder wählen zwischen sofortiger Belohnung (1 Marshmallow) oder späterer, größerer Belohnung (2 Marshmallows)
  • Ziel: Messung von Belohnungsaufschub (Delay of Gratification)
  • Ergebnis: Kinder mit höherer Selbstkontrolle zeigten später oft mehr Erfolg (z. B. Schulleistungen, soziale Kompetenzen, Lebenszufriedenheit)
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10
Q

Was hilft die Wartezeit zu durchstehen?

A
  • Ablenkung mit anderen Aktivität
  • so tun als ob man die Belohnung schon hat
  • so tun als ob es die Belohnung nicht gäbe
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11
Q

Was ist ein Assessment Center?

A

Beobachtung in einer standardisierten Situation.

Vorteil: Spontanes, echtes Verhalten wird gemessen

Nachteile:
- erfordert erfahrene Beobachter
- sehr aufwendig
- erfasst evtl. nur einen kleinen Merkmalsausschnitt

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12
Q

Was sind projektive Verfahren?

A

Erfassung tieferliegender Persönlichkeitsstrukturen durch subjektive Interpretation

  • Rorschachtest: Deutung von Tintenklecksbildern, um Wahrnehmungen und Begründungen zu interpretieren
  • Thematischer Apperzeptionstest (TAT): Personen erzählen Geschichten zu Bildern, um Motive und Absichten herauszufinden
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13
Q

Welche Kritik gibt es an projektiven Verfahren?

A
  • Geringe Übereinstimmung zwischen verschiedenen Auswertenden (geringe Objektivität
  • Ergebnisse stark vom Kontext beeinflusst (z. B. Persönlichkeit der Testperson oder Untersuchenden)
  • Geringe Akzeptanz durch Testpersonen
  • Nicht geeignet für die Messung von Persönlichkeitsmerkmalen bei Erwachsenen
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14
Q

Was ist Grafologie?

A

Deutung von Handschriften z.B. zwecks Analyse der Persönlichkeit einer Person (Neigung, Höhe, Grösse, Abstände)

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15
Q

Warum wird die Grafologie kritisiert?

A
  • Kein Zusammenhang mit tatsächlicher Persönlichkeit
  • Experten stimmen kaum überein
  • Kann beruflichen Erfolg nicht vorhersagen
  • Eindruck von Genauigkeit oft durch nicht-neutrale Schriftstücke oder Barnum-Effekt
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16
Q

Was ist der Barnum-Effekt oder Forer-Effekt?

A

Neigung von Menschen, vage und allgemeingültige Aussagen über die eigene Person als zutreffende Beschreibung zu akzeptieren (Sternzeichen, nicht-psych-Persönlichkeitstests)

17
Q

Was ist computergestützte Persönlichkeitsdiagnostik und wie wird sie durchgeführt?

A
  • Datensammlung erfolgt durch Mobilgeräte (z. B. Sensoren, Meta-Daten) und Social Media („digital footprints“).
  • Bewegungsmuster, Sprache, genutzte Apps und Social-Media-Daten wie Likes, Statusupdates oder Bilder werden analysiert.
  • Language-based assessment (LBA) nutzt Sprachmuster zur Vorhersage von Big-Five-Merkmalen.
  • Wörter und Themen geben Hinweise auf Persönlichkeitsmerkmale wie Extraversion oder Verträglichkeit.
18
Q

Welche Ergebnisse und Einschränkungen hat die computergestützte Persönlichkeitsdiagnostik?

A
  • Übereinstimmung zwischen FFM und LBA ist niedriger als erwartet
  • Validität ist geringer als bei klassischen Fragebögen
  • Persönlichkeit beeinflusst Social-Media-Nutzung, z. B. mehr Aktivität bei Extraversion.
19
Q

Wie wird Persönlichkeit in der Psychologie erfasst?

A
  • Einzelne Testverfahren haben begrenzte Aussagekraft.
  • Selbst- und Fremdbericht sind anfällig für soziale Erwünschtheit, Täuschung und Antworttendenzen.
  • Verhaltensbeobachtungen hängen von Tagesform und Training der Beobachter ab.
  • Projektive Verfahren haben oft keine Standardisierung und geringe Validität.
20
Q

Welche Verfahren werden oft durchgeführt und miteinander kombiniert?

A
  • Multiple Informanten: Familie, Freunde, Arbeitskollegen
  • Multiple Methoden: Fragebogen, Interview, Verhaltensbeobachtung
  • Wiederholte Erhebungen
  • Objektive Informationen: Zeugnisse, Kennzahlen