08 Pfd Internistische Krankheiten obere Luftwege Flashcards

1
Q

was gibt es für Infektiöse Erkrankungen der oberen Luftwege?

A
  • Herpes EHV 1 und 4
  • Paryngitis-Laryngitis
  • Druse
  • Luftsack Mykose
  • Sinusitis
  • wichtigte DD (nicht infektiös): Fohlen Luftsacktympanie
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2
Q

wie kommen Equine Herpesviren vor?

A
  • weltweites Vorkommen
  • Schweiz: “immer damit rechnen”, eine Mehrheit der Pferde ist latent infiziert
  • grosse Vielfalt von Manifestationen: von milden Atemwegsinfekten, neurologischen Problemen bis zu “abortion storms”
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3
Q

was für Herpesviren gibt es?

A
  • EHV 1 = equine abortion virus, respiratorische und neurologische Manifestationen
  • EHV 4 = equine rhinopneumonitis virus
  • EHV 5 = granulomatöse Pneumopathie – EMPF (untere Luftwege)
  • gibt noch EHV3 und EHV 2
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4
Q

was macht EHV-1?

A
  • betrifft Atemwege
  • meist milde Symptome
  • Aborte / lebensschwache Fohlen
  • ZNS v.a. RM - Ataxie
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5
Q

was macht EHV-4?

A
  • betrifft Atemwege
  • milde Symptome
  • ZNS? Aborte?
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6
Q

was für respiratorische Manifestationen gibt es bei Herpesviren?

A

meist leicht- bis mittelgradige Symptomatik

  • Fieber, Apathie, Appetitlosigkeit …
  • beidseitiger seröser Nasenausfluss – oft mucopurulent bei bakterieller Sekundärinfektion (zB mit S. equi zooepidemicus)
  • Rhinitis, Pharyngitis, Tracheitis
  • Husten (deutlich schwächer als bei Influenza)
  • reaktive Lnn. submandibulares
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7
Q

wie sind unterschiedliche Alterklassen von respiratorischen Manifestationen bei Herpesviren betroffen?

A
  • Jungtiere selten auch schwere Verläufe mit Atemnot bis Tod
  • ältere Tieren oft subklinisch
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8
Q

wieso sind Herpesviren so gefürchtet?

A

-> NICHT wegen den respiratorischen Formen, sondern wegen

  • Aborten, lebensschwachen Fohlen (EHV-1)
  • Neurologische Form (EHV-1)
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9
Q

wie kommt es zu Aborten / lebensschwachen Fohlen bei EHV1?

A
  • letztes Drittel der Trächtigkeit (> 7.Monat)
  • Infektion über Atemwege
  • Stuten zeigen vor Abort keine Anzeichen bei EHV 1 infiziertem Foetus
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10
Q

wie kommt es zur neurologischen Form bei EHV 1?

A
  • Läsionen va im Rückenmark
  • Evtl. zuerst respiratorische Symptome
  • Neuropathogene Virusstämme?
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11
Q

was ist zu beachten bezüglich Impfprophylaxe zu Herpesviren?

A
  • Herpesviren sind schlechte Immunitätsbildner! Individueller Schutz wie auch nach natürlicher Infektion ungenügend
  • trotzdem angezeigt in Zuchtbetrieben
  • auch grundsätzlich, um Symptome und va Verbreitung zu verringern -> Abortrisiko klar vermindert, ev auch weniger neurologische Ausbrüche
  • Nur wirksam, wenn gesamter Stall / Population geimpft – Gruppenimmunität! schwierig in Pensionsställen …
  • Nebenwirkungen beschrieben, aber sehr selten
  • Not-Impfungen sind kontra-indiziert
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12
Q

wie ist das Impfschema bei einer Herpes Impfung?

A

Grundimmunisierung (= 2 Impfung im Abstand von 3 bis 8 Wochen) und Wiederholungsimpfung alle 6 Mo. zwingend für Impfschutz!

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13
Q

wie ist die Diagnostik bei Herpesverdacht?

A

Nasentupfer mit virologischem Medium und EDTA Blutproben gleichzeitig testen -> qPCR der EHV-1 von EHV-4 differenziert

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14
Q

wie ist das Vorgehen bei einem EHV 1 Nachweis?

A
  • betroffene Tiere separieren und Hygiene-Massnahmen
  • Quarantäne und Unterteilung der Tiere in Gruppen nach “Ampelsystem”
  • Therapie symptomatisch
  • Ausbruch: fachliche und kommunikative Herausforderung!
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15
Q

wie funktioniert das Ampelsystem?

A
  • rot: kranke Tiere (über 38.2°C)
  • gelb: gesunde Kontakttiere (2x täglich Fiebermessen)
  • grün: gesunde Tiere ohne Kontakt (2x täglich Fiebermessen)
  • oft subklinisch oder Leistungsinsuffizienz bei Rennpferden
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16
Q

was ist typisch Pharyngitis?

A
  • “Kinderkrankheit” -> häufig bei jungen Pfd
  • Mischinfektion (viral/bakteriell) / starke lokale Immunantwort
  • je jünger die Pferde, desto stärker ausgeprägt, meist 2-4 Jährige mit “Pharyngitisscore” 3-4
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17
Q

was sind Symptome einer hochgradigen Pharyngitis?

A

–> selten

  • Fieber < 40°
  • Fressunlust
  • Nasenausfluss
  • Regurgitieren
  • Husten feucht & rückschlägig
  • Lymphknotenschwellung
18
Q

was sollte man bei eitrigem Nasenausfluss tun?

A
  • Zeichen für bakterielle Komponente
  • bei Pharyngitis wahrsch. Strep. equi zooepidemicus
  • ggf Antibiose
  • ABER immer DD testen auf Druse!! (Step. equi equi)
19
Q

wie ist die Therapie für Pharyngitis?

A
  • palliativ: Stallruhe, ggf. Diät
  • keine bewiesene wirksame
    Medikation ev Antiphlogistika & Antipyretika (“Throatspray” mit AB, Steroid und DMSO)
  • systemische Antibiose bei Fieber > 39°C, > 3 Tage, aber Unterdrückung der Immunitätsbildung ?
20
Q

was sind Prophylaxen gegen Pharyngitis?

A

Krankheit durchseuchen – „Kinderkrankheit“

21
Q

was ist der Erreger und die Kardinalsymptome einer Druse Erkrankung?

A

Erreger: S. equi subsp. equi

  • Entzündung / Schwellung
  • Kehlgangs- und retropharyngealen
    lymphknoten
    mit Abszedierungs und Metastasierungstendenz
  • Initial: Fieber (40°C), Lymphadenitis mit Abszessbildung
    Dyspnoe, Stridor, Dysphagie
  • Fieber sinkt schnell nach Eröffnen des Abszesses
22
Q

welche Tiere sind besonders empfänglich für Druse?

A
  • Alle Equiden grundsätzlich empfänglich
  • Immunstatus (lokale und systemische Immunität gut nach natürlicher Infektion, nicht nach Impfung)
  • Alter: grundsätzlich jedes Alter aber va Junge und ganz Alte (> 20-25 jährig)
  • prädisponierend : Pferdeansammlungen; Überanstrengung, Transporte …
23
Q

wie ist die Morbidität und Mortalität von Druse?

A
  • Morbidität hoch : Ausbrüche mit Quarantänemassnahmen
  • Mortalität von 3% - 8% bei Komplikationen
24
Q

wie wird Druse übertragen?

A
  • direkt (Pferd-Pferd) oder indirekt (Mensch-Material)
  • Ausscheidung (so bald klinische Symtome vorhanden -> va über eitrigen NA)
  • kontaminierte Futtergeschirre, Tränkeeimer, enger Kontakt, Nasenbremse, Aerosole -> „Mensch!“
  • selten: intrauterine Infektionen, infizierte Milc
25
Q

was ist wichtig zu beachen bezüglich Druse Übertragung?

A
  • auch klinisch unauffällige Pferde post Inf. 6 W oder länger infektiös
  • mögliche Ausscheider / subklinische Träger
  • Reservoir in den Luftsäcken (Empyem, Chondroitide)
26
Q

wie erkennt man chronische Drusen Träger?

A
  • Subfebril, Fieberschübe nach Belastung
  • Anämie, Hyperfibrinogenämie, Hyperglobulinämie
  • Ansprechen auf AB
  • Luftsack häufigste Lokalisation chronischer Träger -> Empyem, Chondroide

–> Bei Verdacht : Nasen-Rachen-Spühlprobe (sensitiver als Nasen-/Rachentupfer
–> PCR – Test und Bakteriologie

27
Q

welche Komplikationen können bei Druse auftreten?

A
  • Luftsack Empyem, Chondroitide
  • Abszess-Metastasierung in “kopfferne” Lymphknoten (va abdominal)
    -> Abmagerung
  • Purpura hemorrhagica -> immunogene Vaskulitis (kann Monate verzögert auftreten)
28
Q

was für Präventionen gibt es für Druse?

A
  • Isolation Neuzugänge
  • Quarantäne betroffener Pferde
  • Überwachung Kontakttiere- > Isolation
  • Luftsack –oder Naso-Pharynx-Spülproben (sensitiver als Tupferproben)
  • bei Ausbruch: Ampelsystem
29
Q

wie ist die Drusen Therapie?

A
  • Absolute Stallruhe bis Pferd 3 Tage fieberfrei, plus NSAID
  • bei starker Schwellung mit Dyspnoe, Stridor, Dysphagie: Steroide, (ggf. Tracheotomie)
  • Antibiose für stark Betroffene, bei Komplikationen oder wenn über mehrere Wochen positiv
  • Hyperämisierung der anschwellenden Lymphknoten -> Abszesse Reifen und Spalten
30
Q

wann sollte man die Lymphknoten bei Druse spalten?

A
  • mandibuläre LK: erst spalten, wenn deutliche Fluktuation vorhanden
  • retropharyngeale LK: früher, sobald die Haut gespannt ist, aber CAVE! -> Ultraschallkontrolle
31
Q

welche Therapie gibts bei Luftsacklokalisation bei Druse?

A
  • lokale Spülung, ev Antibiose
  • Fütterung vom (Stall-)boden, ev unterstützt durch Massage
  • effektive Drainage nur bei gesenktem Kopf und Abschlucken
32
Q

wie funktioniert die Luftsackspülung bei Druse?

A
  • endoskopisch
  • NaCl, Kamillosan, Jod-verdünnt
  • Sedation -> tiefer Kopf: Drainage
  • Benzylpenicillin/ Gelatine: topisch
  • Acetylcysteinlösung bei Chondroitiden
  • Penicillin systemisch

-> Wenn kein Erfolg (z. B. Chondroitide “Eiterklumpen”) chirurgische Entfernung (Viborgsches Dreieck)

33
Q

was ist eine DD von Druse beim Fohlen?

A
  • Luftsack Tympanie
  • nicht Infektiöse Schwellung beim Fohlen
  • Luftansammlung im Luftsack: uni oder bilateral
  • retropharyngeale Schwellung:
    tympanisch, nicht-schmerzhaft
  • Fohlen: 2 – 4 Monate (2 Tage bis 20 Monate)
  • Meist funktioneller Defekt: Ventilstenose an den Luftsackfalten
34
Q

was ist eine Luftsack Mykose?

A
  • meist einseitige Pilzinfektion mit unauffälliger Inkubation
  • Risikofaktoren unbekannt
  • Mögliche Folgen/Komplikationen: Nasenbluten (Epistaxis) und / oder
    Nervenausfälle
35
Q

wie heisst der Erreger der Luftsackmykose?

A
  • Aspergillus fumigatus
  • ubiquitäre Opportunisten
36
Q

was für Symptome hat eine Luftsackmykose?

A
  • Gefässarrosion -> Pilze arrodieren Gefässe oder (seltener) schädigen Nerven
  • typisch: zuerst leichtere Blutungsepisoden
  • Tage bis Wochen: stärkere bis massive Blutung bis perakuter Verblutungstod
37
Q

was sollte man bei einem verdächtigen Fall von Nasenbluten machen?

A

Endoskopie

38
Q

wie ist die Notfallbehandlung einer Blutung?

A
  • temporäre Ligatur von A. carotis communis
  • Blutdruck: Sedation, nur minimal
  • Infusionen wenn nötig bei hypovolämischem Schock - 7.2% NaCl, Bluttransfusion
  • Coagulationsförderung: Tranexamsäure
39
Q

was sind die häufigsten Komplikation nach einer Blutung durch Luftsackmykose?

A
  • DDSP
  • Dysphagie - Aspirationspneumonie
  • Hornersyndrom
  • Fazialisparese
  • ipsilaterale Larynx-hemiplegie
  • bis zu (bei Mykosen seltener) vestibulären Störungen
40
Q

was sind Indikationen für eine konservative, medikamentelle Therapie?

A
  • Nachbehandlung zur OP
  • wenn operativer Eingriff keine Option
  • „nur“ Kopfnervenausfälle und (noch) keine Blutung
  • nicht gefässassoziert - selten
  • sonst grundsätzlich empfohlen: chirurgisch
41
Q
A