03412 - IV. Aufmerksamkeit Flashcards
03412 - IV. Aufmerksamkeit
4.1 Zur Phänomenologie und zum Begriff der Aufmerksamkeit
Was versteht man unter Aufmerksamkeit?
- Begrenzte mentale Ressource, die der Kontrolle der Ausführung von Handlungen zur Verfügung steht
- keine psychische Funktion, sondern eine Eigenschaft psychischer Funktionen (aufmerksam hören)
- Grundcharakteristik: Selektion von Informationen
03412 - IV. Aufmerksamkeit
4.1 Zur Phänomenologie und zum Begriff der Aufmerksamkeit
Welche Arten von Aufmerksamkeit werden unterschieden?
- willentlich gelenkte Aufmerksamkeit
- automatisch ausgelöste Orientierungsreaktionen führen zu einer schnellen Verlagerung von Aufmerksamkeit
03412 - IV. Aufmerksamkeit
4.2 Aufmerksamkeit und die Probleme der Selektion
Was versteht man unter selektiver Aufmerksamkeit?
Mechanismen, die der Auswahl von Informationen aus der Umgebung, aber auch aus „dem Inneren” (mentalen Modellen), zugrunde liegen.
03412 - IV. Aufmerksamkeit
4.2 Aufmerksamkeit und die Probleme der Selektion
Was versteht man unter exekutiver Aufmerksamkeit?
- Aufmerksamkeit als eine wesentliche Eigenschaft der Handlungssteuerung
- Selection-for-action
03412 - IV. Aufmerksamkeit
4.2 Aufmerksamkeit und die Probleme der Selektion
Welche Aufmerksamkeitsmechanismen, die der Handlungssteuerung dienen, werden unterschieden?
- Verhaltenshemmung
damit nicht mehrere physisch unvereinbare Handlungen ausgeführt werden - Hemmung beim Einsatz von Fertigkeiten
verhindert, dass dieselbe Fertigkeit zum gleichen Zeitpunkt mehrfach eingesetzt wird - Mechanismen der perzeptiven Selektion
sorgt dafür, dass genau ein Reiz ausgewählt wird, der die Handlung initiiert & ihre Handlung festlegt - Regulation des psychophysiologischen Erregungsniveaus
sorgt dafür, dass die Aufrechterhaltung einer Handlung & die Möglichkeit, eine bestehende Handlung abzubrechen richtig gewichtet werden - Mechanismus Handlungsplanung & Koordination des Handelns durch einen Handlungsplan Kombination vorhandener Fertigkeiten => trotz Verhaltenshemmung mehrere Handlungen gleichzeitig ausführbar
03412 - IV. Aufmerksamkeit
- 3 Perzeptive selektive Aufmerksamkeit
- 3.1 Untersuchungsparadigmen
Was ist das Paradigma des dichotomen Hörens?
- Dem linken & rechten Ohr wird gleichzeitig eine Nachricht präsentiert.
- Bedeutungsaspekte oder Änderung der Sprache der nicht beschatteten Nachricht konnten nicht angegeben werden.
- Physikalische Veränderungen (z.B. männliche & weibliche Stimme) wurden bemerkt.
03412 - IV. Aufmerksamkeit
- 3 Perzeptive selektive Aufmerksamkeit
- 3.1 Untersuchungsparadigmen
Was ist das „Split-Span”-Paradigma?
- Ziffernpaare werden simultan dem linken und rechten Ohr dargeboten
- Vp sollen eine Sequenz von z.B. 3 Ziffernpaaren vollständig berichten
=> die Ziffern können nur getrennt nach Ohr wiedergegeben werden
03412 - IV. Aufmerksamkeit
- 3 Perzeptive selektive Aufmerksamkeit
- 3.1 Untersuchungsparadigmen
Was ist das Paradigma der Psychologischen Refraktärperiode (PRP)?
- Es werden zwei visuelle Reize in kurzer Abfolge dargeboten.
- Die Vp muss so schnell wie möglich auf S1 als auch auf S2 reagieren.
- Die Analyse der Reaktionszeit (RT): RT auf S2 von hängt von der Zeitverzögerung zwischen dem Beginn von S1 & dem Beginn von S2 ab.
-Zeitverzögerung = SOA (Stimulus Onset Asynchrony).
kurzen SOA: je kürzer SOA desto länger RT
- RTVerlängerung = psychologische Refraktärperiode
- serielle Reizverarbeitung.
03412 - IV. Aufmerksamkeit
- 3 Perzeptive selektive Aufmerksamkeit
- 3.2 Frühe oder späte Selektion
Welche Theorien der Selektion werden unterschieden?
- Filtertheorie
- Attentuationstheorie
- Theorie der späten Selektion
03412 - IV. Aufmerksamkeit
- 3 Perzeptive selektive Aufmerksamkeit
- 3.2 Frühe oder späte Selektion
Was sind die Annahmen der Filtertheorie?
-2 gleichzeitig dargebotene Reize gelangen simultan zu einem sensorischen Speicher
-Nur einer der Reize passiert auf Grund seiner physikalischen Merkmale einen selektiven Filter
(Alles-oder Nichts)
- der andere Reiz wird blockiert, verbleibt aber für eventuellen späteren Zugriff vorübergehend im Speicher.
- Aufgabe des Filters: vor Überlastung zu schützen.
- Nur Info, die dieses System durchläuft, kann bewusst & im Langzeitgedächtnis gespeichert werden.
03412 - IV. Aufmerksamkeit
- 3 Perzeptive selektive Aufmerksamkeit
- 3.2 Frühe oder späte Selektion
Was sind die Annahmen der Attentuationstheorie?
- Lässt eine abgeschwächte Weiterleitung & Verarbeitung nichtbeachteter Infos zu (Mehr-oder-weniger-Prinzip).
- Lokalisation der Selektion auf einer relativ frühen perzeptiven Stufe
- Analyse der Eingangsinfos durchläuft eine Hierarchie von Verarbeitungsstufen, wobei das erreichte
- Analyseniveau von der verfügbaren Verarbeitungskapazität abhängt.
-Entscheidend: Konzept der Schwelle, die durch Erfahrung wie persönliche Relevanz verschoben werden kann.
03412 - IV. Aufmerksamkeit
- 3 Perzeptive selektive Aufmerksamkeit
- 3.2 Frühe oder späte Selektion
Was sind die Annahmen der Theorie der späten Selektion?
- Selektion spät im Verarbeitungsprozess lokalisiert,
- Alle Eingangsreize werden vollständig analysiert (parallele Prozesse notwendig)
- Weiterverarbeitung nur für Reize, die für die momentane Aufgabe relevant sind
- setzt einen effizienten Prozess der Gewichtung aller Eingangsreize nach ihrer Relevanz voraus.
03412 - IV. Aufmerksamkeit
- 4 Selektion von Zielreizinformationen aus einem Kontext
- 4.1 Ortsbasierte Aufmerksamkeit
Was ist das Flankier-Paradigma?
- ein Zielreiz wird zusammen mit 2 Ablenkreizen gezeigt (BAB)
- Reaktion auf A schneller, wenn B ein Hinweisreiz auf den Ort ist (spatial cue)
03412 - IV. Aufmerksamkeit
- 4 Selektion von Zielreizinformationen aus einem Kontext
- 4.1 Ortsbasierte Aufmerksamkeit
Was ist das Paradigma räumlicher Hinweisreize?
- Vp weiß, dass es 2 mögliche Orte gibt, an denen ein Reiz erscheinen kann
- Hinweisreiz indiziert die Position des Zielreizes mit gegebener Wahrscheinlichkeit
- Bei validen Hinweisreizen sinkt die Reaktionszeit, bei nicht validen steigt sie
03412 - IV. Aufmerksamkeit
- 4 Selektion von Zielreizinformationen aus einem Kontext
- 4.1 Ortsbasierte Aufmerksamkeit
Welche Vorstellung von visueller Aufmerksamkeit ergibt sich hieraus?
Orientierung der Aufmerksamkeit durch 3 separate Mechanismen
- Ablösemechanismus
- Verschiebungsmechanismus
- Anbindungsmechanismus
- Außerdem: kurzfristige Hemmung der Rückverlagerung der Aufmerksamkeit (Inhibition of Return IOR)