03412 - I.5 Wahrnehmung (Orient.,Erk.+Schema) Flashcards

1
Q

03412 - I. Wahrnehmung
1.5 Wahrnehmung, Orientierung, Erkennen & Schema

Wozu sind mentale Repräsentationen notwendig?

A
  • ortsfeste Organismen benötigen keine mentalen Repräsentationen
  • Selbstbeweger müssen sich in Raum und Zeit orientieren (Bezugssystem, cognitive map)
  • müssen Änderungen der Umwelt bewerten (Emotionen)
  • Unterscheidung zwischen Organismus („Selbst“) und Umgebung („Nicht-Selbst“)
  • müssen sich selbst steuern
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2
Q

03412 - I. Wahrnehmung
1.5 Wahrnehmung, Orientierung, Erkennen & Schema

Wie kann man die Selbststeuerung eines Organismus modellieren?

A
  • wichtige Begriffe sind „Steuern“ und „Ziel“
  • Kybernetik, Systemtheorie
  • Simulation, Robotik
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3
Q

03412 - I. Wahrnehmung
1.5 Wahrnehmung, Orientierung, Erkennen & Schema

Welche Bedeutungen von „sich orientieren“ werden unterschieden?

A
  • Wo-Orientierung
  • gegenwärtige Position in Zeit und Raum bestimmen, Selbstlokalisation
  • Hängt von der Was-Orientierung ab!
  • Was-Orientierung

• auf etwas in der näheren oder ferneren Umgebung hin ausrichten

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4
Q

03412 - I. Wahrnehmung
1.5 Wahrnehmung, Orientierung, Erkennen & Schema

Welche Formen von räumlichen Bezugssystemen werden unterschieden?

A
  • egozentrisches Bezugssystem

• relativ zu den Körperachsen des Selbstbewegers

  • allozentrisches Bezugssystem
  • bestimmtes Objekt fungiert als Landmarke
  • setzt Verständnis für Objektpermanenz voraus

Beim Navigieren durch den Raum werden beide Bezugssysteme genutzt.

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5
Q

03412 - I. Wahrnehmung
1.5 Wahrnehmung, Orientierung, Erkennen & Schema

Was versteht man unter einer Orientierungsreaktion („Was-ist-los-Reaktion“)?

A
  • Ziel ist es, Veränderungen in der Umgebung zu entdecken und deren Bedeutsamkeit für den Organismus zu prüfen
  • Wo-Komponente (Lokalisierung) und Was-Komponente (Identifizierung)
  • Elementarste kognitive Operation
  • angeboren
  • wird automatisch, reflexhaft ausgelöst
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6
Q

03412 - I. Wahrnehmung
1.5 Wahrnehmung, Orientierung, Erkennen & Schema

Wann spricht man von einer Habituation an die Veränderung?

A
  • Wenn sich die Veränderung regelmäßig wiederholt, tritt eine Gewöhnung an die Veränderung ein.
  • Ausdruck einer elementaren Informationsverarbeitung
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7
Q

03412 - I. Wahrnehmung
1.5 Wahrnehmung, Orientierung, Erkennen & Schema

Wann spricht man von einer Dishabituierung (auch Sensitivierung)?

A
  • Wenn sich das Muster der Ereignisfolge ändert oder eine Ereigniserwartung nicht oder anders als erwartet eintritt (Überraschung).
  • Elementarster Lernmechanismus, der nicht von der Wahrnehmung getrennt werden kann.
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8
Q

03412 - I. Wahrnehmung
1.5 Wahrnehmung, Orientierung, Erkennen & Schema

Was besagt das Neuronale Komparatormodell von Sokolov (1963)?

A
  • Nervensystem legt ein exaktes Modell der Eigenschaften eines externen Objektes oder Ereignisses an
  • Externes Objekt/Ereignis S (Stimulus)
  • Neuronales Modell von S: S´
  • beim sensorischen Prozess findet ein Mustervergleich statt

=> Problem der Objekterkennung (zentrales Problem der Kognitionspsychologie)

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9
Q

03412 - I. Wahrnehmung
1.5 Wahrnehmung, Orientierung, Erkennen & Schema

Was besagt die Theorie des Schablonenvergleichs (template matching)?

A
  • eine Theorie des Mustervergleichs (pattern matching)
  • KI: Objekt ist ein Muster, das aus einer Liste von nicht weiter analysierbaren Merkmalen besteht (Merkmalsvektor)
  • zu identifizierendes Muster wird auf eine Schablone gelegt und es wird geprüft, ob die Merkmale übereinstimmen oder nicht
  • Problem: welches Ausmaß an Abweichungen wird toleriert?

=> Größenkonstanz, unterschiedliche Perspektiven

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10
Q

03412 - I. Wahrnehmung
1.5 Wahrnehmung, Orientierung, Erkennen & Schema

Was besagt das Prototypenmodell des Objekterkennens?

A
  • im Gehirn wird eine Art Clusteranalyse gerechnet
  • kritischer Wert ist die „zentrale Tendenz des Merkmalsvektors“ (Mittelwert)
  • aus der Streuung und der durch Lernen ermittelten Irrtumswahrscheinlichkeit wird ein Konfidenzintervall errechnet
  • liegt S im Konfidenzintervall zu S‘, dann wird S = S’ ermittelt
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11
Q

03412 - I. Wahrnehmung
1.5 Wahrnehmung, Orientierung, Erkennen & Schema

Was besagt das Modell der kritischen Merkmale?

A

abgeleitet von der Theorie der Merkmalsanalyse (feature analysis)

Näheres siehe „Mustererkennung“ im Städtler

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12
Q

03412 - I. Wahrnehmung
1.5 Wahrnehmung, Orientierung, Erkennen & Schema

Was besagt das Pandämonium-Modell von Selfridge (1959)?

A
  • wie werden einzelne Merkmale zu einem Muster zusammengesetzt?
  • jeder Stimulus wird in seine kleinsten Merkmalelemente zerlegt
  • z. B. Wortverarbeitung

• Unterschieden werden Merkmalsdämonen, Buchstabendämonen, Wortdämonen

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13
Q

03412 - I. Wahrnehmung
1.5 Wahrnehmung, Orientierung, Erkennen & Schema

Was versteht man unter dem Problem der Gedächtnisadressierung?

A
  • Suchproblem
  • Problem des Wiedererkennens

=> Assoziation nach Ähnlichkeit

  • welche Ähnlichkeitskriterien?
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14
Q

03412 - I. Wahrnehmung
1.5 Wahrnehmung, Orientierung, Erkennen & Schema

Was versteht man unter einem Schema?

A
  • keine 1:1-Modelle von Reizen im Gehirn
  • Schema = abstraktes, generelles Modell
  • Kant: Regel oder Verfahren, das zwischen Wahrnehmung des einzelnen Gegenstands und Denken des Allgemeinen, das den individuellen Gegenständen gemeinsam ist, vermittelt
  • erfordert kognitive Prozesse des Klassifizierens & Schematisierens
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15
Q

03412 - I. Wahrnehmung
1.5 Wahrnehmung, Orientierung, Erkennen & Schema

Wer vertrat die Schematheorie des Erkennens?

A
  • geht zurück auf Kant
  • Jean-Piaget machte den Begriff des Schemas zur Grundlage seiner Theorie des Erkennens.
  • Synthese aus Empirismus und Rationalismus
  • Empiristen betonten die Wichtigkeit der bottom-up Prozesse (datengetriebenen Informationsverarbeitung) => Problem der Abstraktion
  • Rationalisten betonen die Wichtigkeit der top-down Prozesse (konzeptgetriebene Informationsverarbeitung) => Problem der Konkretion und Selektion
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16
Q

03412 - I. Wahrnehmung
1.5 Wahrnehmung, Orientierung, Erkennen & Schema

Welche Schemata werden unterschieden?

A
  • Quantitätsschema: z.B. eine bestimmte Anzahl (Zahl)
  • Handlungsschemata: z.B. Rühren
  • Komplexe Handlungsschemata: z.B. Klavierspielen, Fahrradfahren
  • Komplexe Tätigkeitsschemata: z.B. Einkaufen, Restaurantbesuch, Briefschreiben
17
Q

03412 - I. Wahrnehmung
1.5 Wahrnehmung, Orientierung, Erkennen & Schema

Was versteht man unter kategorialer Wahrnehmung?

A
  • ein individueller Reiz wird als Repräsentant einer Klasse erfasst und damit klassifiziert
  • Perzepte werden zu Konzepten, indem auf der funktionellen psychischen Ebene Perzepte mit Gedächtnisinhalten verknüpft werden
  • Agnosien sind neurologische Störungen des Erkennens