009 Sensomotorik Flashcards
Was ist Sensomotorisches Training?
= Zusammenspiel von sensorischen und motorischen Leistungen.
= Die Steuerung und Kontrolle der Bewegungen im direkten Zusammenspiel mit der Wahrnehmung von Reizen durch Sinnesorgane.
Sensorische Leistungen sind die Sinnessysteme zB Auge und Ohr aber auch Gelenks-, Sehnen-, und Muskelspindeln
Anatomische Grundlage für Sensomotorik
- Man unterscheidet zwischen globalen und lokalen Stabilisatoren
- Globale Stabilisatoren wirken großflächig, zB über den gesamten Rücken
- Lokale Stabilisatoren wirken in kleineren Bereichen, zB speziell in der HWS oder LWS
- Diese dienen der dynamischen Kontrolle der Gelenks- und Segmentsysteme
Was zählt zu den lokalen Stabilisatoren?
● Zwerchfell
● m. transversus abdominis
● die authochtone Rückenmuskulatur mit
● rotatores longi et brevi und mm.multifidii
● Beckenboden
Was zählt zu den globalen Muskelstrukturen?
● Rückenstrecker (m. errector spinae)
● Bauchmuskulatur (differenzierte Anteile)
Wie kann Sensomotorik der lumbalen Stabilisation helfen?
- Lumbaler Bereich = Bereich der LWS
- Im lumbalen Bereich sorgt ein Zusammenspiel zwischen den lokalen und globalen Stabilisatoren für die korrekte Haltung
- Die lokalen Stabilisatoren (Tiefenmuskulatur der WS) kann man speziell durch sensomotorische Übungen trainieren
- Dadurch wird die entsprechende Muskulatur gekräftigt und die Präaktivierung (Vorspannung) erhöht. Die Muskulatur ist dadurch eher auf eine schnelle, unvorhergesehene Bewegung vorbereitet ( = Feed forward Mechanismus)
Was ist der Feed Forward Mechanismus?
- Sensomotorik trainiert die Muskulatur die für die Haltung sorgt, dadurch ist die Muskulatur kräftiger aber auch besser auf unvorhergesehene Bewegungen vorbereitet (kann schneller reagieren)
- Besonders wichtig bei der querverlaufenden Bauchmuskulatur: der m. transversus abdominis ist bei jeder Bewegung des Rumpfes der erste Muskel, der aktiviert wird und wie ein Korsett für Stabilität im lumbalen Bereich sorgt
Was sind die Ziele des sensomotorischen Trainings?
● Aktivität der lokalen Stabilisatoren
● Verbesserte Gelenksstabilisation
● Bessere intermuskuläre Koordination
● Verbesserung der Bewegungsqualität
● Verletzungsprophylaxe
● Leistungsoptimierung (Kraftoutput)
● weniger Gelenksbelastung
● keine hohe konditionelle Anforderung – koordinativer Weg
Was passiert bei sensomotorischem Training auf instabilen Unterlagen?
● hohe sensomotorische Aktivität durch ständige Ausgleichsbewegungen
● schnelle, aggressive und instabile Reize
Die Informationen über die Richtungsänderungen werden über das Auge, das Vestibularorgan und die Propriorezeptoren an das Gehirn weitergeleitet. Das Gehirn reagiert auf die Richtungsänderungen dann mit entsprechenden Bewegungsbefehlen.
Diese Propriorezeptoren gibt es in Muskeln, Sehnen, Bändern, Gelenkskapseln, Haut
Wo liegt der Intensitätsbereich bei Sensomotorischem Training?
- Relativ geringe Intensität
- Bei Training von lokalen Stabilisatoren ca 15-25% des 1 RM und bei globalen ca 40% des 1 RM
Wie ist eine Einheit von sensomotorischem Training aufgebaut?
- Einbau in das Warm-Up
- Komplett eigene Einheit
- Zuerst Aktivierung und Mobilisierung der lokalen Stabilisatoren
Danach Training der globalen Muskelstrukturen - Immer ganze Muskelschlingen trainieren um einen funktionellen Alltagsbezug herstellen zu können ( = funktionell und strukturell zusammengehörige Muskelgruppen, gemeinsam am Bewegungen beteiligt)
Was soll/kann eine sensomotorische Trainingseinheit beinhalten?
● Mobilisierungsübungen für die einzelnen Abschnitte der Wirbelsäule
● Training zur Ansteuerung einzelner Muskeln und Muskelgruppen
● Übungen für die Körperwahrnehmung
● Mobilisierungsübungen aller Gelenke
● Geschicklichkeitsparcour
● Koordinationsleiter
● Gymnastikball
● Dehnen
● Spezielles Training für m.transversus, Diaphragma und Beckenboden
● jegliches Training mit Eigenkörpergewicht auf instabilen Unterlagen
● jegliches Training mit freien Gewichten auf instabilen Unterlagen
● Gleichgewichtsübungen
● Therabandübungen
● Reaktionsübungen
● Slingtrainer
● Slackline