004 Trainingsplanung Flashcards
Was ist das Salutogenese Modell?
= Gleichgewichtszustand zwischen Gesundheitsressourcen und Gesundheitsrisiken (negative Stressoren)
Gesundheit = Zustand wenn der Einfluss der negativen Stressoren und die individuelle Belastbarkeit (Ressourcen) im Gleichgewicht sind
Was sind Gesundheitsressourcen?
● biologische Ressourcen: Immunsystem etc.
● psychosoziale Ressourcen: Kohärenzsinn ( Antonovsky) - „Vertrauen, dass sich die Dinge so entwi-
ckeln wie man es sinnvollerweise erwarten kann.“
● Kontrollierbarkeit - manageability
● Sinnhaftigkeit - meaningfulness
● Verstehbarkeit - comprehenseability
Welche Rolle spielt Sport bei der Gesundheit?
Signifikanter Zusammenhang zwischen “physical activity” und psychischer, physischer und sozialer Gesundheitsmerkmale
Beispiele:
- Körperliche Fitness
- Ausprägung von Risikofaktoren
- Mortalität
- Erkrankungshäufigkeit
- Zufriedenheit mit der Gesundheit
- Positive Stimmungsmerkmale wie gute Laune, Aktiviertheit, Ruhe, Ausgeglichenheit
- Abnahme von negativen Stimmungsmerkmalen wie Ärger, Deprimiertheit, Erregtheit, Energielosigkeit
Wie definiert sich “physical activity”?
Durch Aktivierung der Skelettmuskulatur ein signifikant erhöhter Energieumsatz gegenüber dem Ruhezustand
Gesundheitsförderndes Training ab wöchentlichem Kalorienumsatz von 1000kcal zusätzlich (2-3 Einheiten pro Woche).
Ab 5000kcal pro Woche zusätzlich hat man keine zusätzlichen gesundheitsfördernden Effekte mehr
Was ist MET und was sagt es aus?
MET = Metabolic Equivalent of Task, Metabolisches Äquivalent
- Verwendet, um Energieverbrauch versch. Aktivitäten zu vergleichen
- Beschreibt den Stoffwechselumsatz bezogen auf Ruheumsatz im Verhältnis zum Körpergewicht
Wie berechnet man MET und in weiterer Folge den Energieverbrauch?
1 MET= 3,5 ml O2/kgKG/min
oder
1 MET= 4,2 kJ (1 kcal) /kgKG/h
Energieverbrauch
kg x MET x min/60
Um was geht es in der Trainingswissenschaft und was sind Ziele/Inhalte des Trainings?
Training = Komplexer Handlungsprozess, der auf systematischer Planung, Ausführung und Evaluation basiert und nachhaltige sportliche Ziele verfolgt
● Leistungsfähigkeit für den Wettkampf verbessern
● Fitnesszustand anheben
● Gesundheit erhalten
● Ressourcen für Stressbelastung schaffen
Anwendungsfelder von Training
Abenteuersport, Alltagssport, Alterssport, Behindertensport, Breitensport, Erlebnissport, Fitnesssport, Freizeitsport, Kinder/Jugendsport, Leistungssport, Rehabilitationssport, …
Welche Belastungsnormative gibt es?
● Belastungsumfang
● Belastungsintensität
● Belastungsdauer
● Belastungshäufigkeit
● Belastungsdichte
Belastungsumfang
= Summierte Belastungseinwirkungen über definierte Trainingszeiträume.
Messgrößen:
Distanzangaben, Lastangaben, Anzahl der Wiederholungen, Belastungszeit
Beispiel:
Bewegte Masse bei einer Krafttrainingseinheit in Tonnen, Km-Umfang bei einer Laufeinheit
Belastungsintensität
= Höhe des Belastungsreizes (Reizstärke)
Messgrößen:
Geschwindigkeit, Größe des Widerstands, Höhe und Weite, Ausführungsqualität, Zusätzlich wird auch die Intensität in Prozent der maximalen Leistung oder der biologischen Parameter genutzt.
Beispiel:
Gewichtsangabe beim Krafttraining, HF beim Ausdauertraining
Belastungsdauer
= Zeitdauer einer absolvierten Trainingsbelastung
Messgröße: Zeit
Beispiel:
● Zeitdauer einer Bewegungsamplitude beim Krafttraining
● Dauer eines Intervalls
Belastungshäufigkeit
= Die Anzahl der Trainingsbelastungen bzw. Trainingswiederholungen innerhalb eines definierten Trainingszeitraumes.
Beispiel:
Anzahl der Trainingseinheiten pro Woche
Belastungsdichte
= Das Verhältnis zwischen Belastung und Erholung, je höher die Dichte, umso höher die Intensität
Beispiel:
● Krafttraining Satzpause
● Ausdauertraining Pause zwischen Intervallen
Trainingsmethode
= Das „Wie“ des Trainings, aufgrund der Zielsetzung des Kunden ist die entsprechende Trainingsmethode zu wählen.
Beispiel:
● Dauermethode im Ausdauertraining
● Hypertrophietraining im Kraftbereich
Trainingsmittel
= Das „Womit“ des Trainings.
Die Trainingsmittel wirken nur, wenn sie der/die Trainierende richtig beherrscht
Beispiel: Kettlebells, Wildropes, Slackline, MFT, ….
Welche Trainingsprinzipien gibt es?
● Prinzip der individualisierten Belastung&Belastungssteuerung
● Prinzip der alters- und geschlechtsspezifischen Belastung
● Prinzip des wirksamen Trainingsreizes
● Prinzip der progressiven Belastungssteigerung
● Prinzip der optimalen Relation von Belastung und Erholung
● Prinzip der zeitlichen Strukturierung der Trainingsbelastung
● Prinzip der rechtzeitig zunehmenden Spezialisierung
● Prinzip der variierenden Belastung
● Prinzip der richtigen Belastungsfolge
● Prinzip des langfristigen Leistungsaufbaus
Woraus besteht eine Trainingseinheit?
Aufwärmen, Training, Cool-Down
Warm-Up
= Voraussetzung für nachfolgende intensive Belastungen
● Zentralnervale, neuromuskuläre und mentale Aktivierung
● Energiebereitstellung
● Sowie die Funktionssteigerung des Herzkreislauf- und des Atmungssystems
Training
= eigentliche Trainingseinheit,
je nach Trainingsziel des Kunden wird mittels der geeigneten Trainingsmethode ein individuelles Training durchgeführt, wobei unterschiedliche Trainingsmittel zum Einsatz kommen.
Cool-Down
= aktive Erholung und Beschleunigung der Regeneration nach hohen Belastungen durch schnellen Abbau von Stoffwechselprodukten
Was sind sportmotorische Fähigkeiten und woraus bestehen diese?
Unterteilung in
- Konditionelle (energetische) Fähigkeiten
- Koordinative (informationelle) Fähigkeiten
Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit, Beweglichkeit, Koordinative Fähigkeiten
Was ist Ausdauer?
= konditionelle Fähigkeit, die eine belastungsadäquate Energieversorgung des Körpers sichert, ermüdungsbedingte Leistungsabnahmen bei sportlichen Belastungen verzögert und Erholungsfähigkeit beeinflusst
Wie kann man Ausdauer strukturieren, wie ist sie ausgeprägt?
● Strukturierung nach der Energiebereitstellung
● Strukturierung nach der Zeitdauer der Belastungen
Strukturierung nach der Energiebereitstellung
= Klassifizierung der aeroben und anaeroben Ausdauer anhand der Laktatkonzentration
Aerobe Ausdauer bis 2 mmol/l Laktat
Aerob-anaerobe Ausdauer >2- 6 mmol/l Laktat
Anaerob- aerobe Ausdauer >6-10 mmol/l Laktat
Anaerobe Ausdauer >10 mmol/l Laktat
Unterschied aerobe vs anaerobe Energiebereitstellung
Energie zuerst aus ATP/KP Speicher, dann aus Glykogenspeicher, dann aus Fettspeicher gewonnen
Aerob:
- Dominiert bei langen Belastungen
- Hoher Fettspeicher und daher hohe und unbegrenzte
Energieausbeute
- Sehr langsame Ermüdung, da keine Milchsäurebildung
- Langsam anlaufende ATP Nachbildung
- Nahezu unerschöpfliche Energiequelle
Anaerob:
- Sofortdepot bei leichter oder kurz intesiver Belastung
- Sehr schnelle Ermüdung durch schnelle Speicherentleerung und Übersäuerung
- Geringe Energiequelle, sehr schnell weg
- Sofortige ATP-Nachbildung
Wie viel Energie kann man theoretisch aus jedem Speicher gewinnen?
Glykogen (Muskel) 1620 kcal
Glykogen (Leber) 492 kcal
Triglyceride (Muskel) 1860-2790 kcal
Fettspeicher 74.400 kcal