004 Trainingsplanung Flashcards

1
Q

Was ist das Salutogenese Modell?

A

= Gleichgewichtszustand zwischen Gesundheitsressourcen und Gesundheitsrisiken (negative Stressoren)

Gesundheit = Zustand wenn der Einfluss der negativen Stressoren und die individuelle Belastbarkeit (Ressourcen) im Gleichgewicht sind

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2
Q

Was sind Gesundheitsressourcen?

A

● biologische Ressourcen: Immunsystem etc.
● psychosoziale Ressourcen: Kohärenzsinn ( Antonovsky) - „Vertrauen, dass sich die Dinge so entwi-
ckeln wie man es sinnvollerweise erwarten kann.“
● Kontrollierbarkeit - manageability
● Sinnhaftigkeit - meaningfulness
● Verstehbarkeit - comprehenseability

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3
Q

Welche Rolle spielt Sport bei der Gesundheit?

A

Signifikanter Zusammenhang zwischen “physical activity” und psychischer, physischer und sozialer Gesundheitsmerkmale

Beispiele:
- Körperliche Fitness
- Ausprägung von Risikofaktoren
- Mortalität
- Erkrankungshäufigkeit
- Zufriedenheit mit der Gesundheit
- Positive Stimmungsmerkmale wie gute Laune, Aktiviertheit, Ruhe, Ausgeglichenheit
- Abnahme von negativen Stimmungsmerkmalen wie Ärger, Deprimiertheit, Erregtheit, Energielosigkeit

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4
Q

Wie definiert sich “physical activity”?

A

Durch Aktivierung der Skelettmuskulatur ein signifikant erhöhter Energieumsatz gegenüber dem Ruhezustand

Gesundheitsförderndes Training ab wöchentlichem Kalorienumsatz von 1000kcal zusätzlich (2-3 Einheiten pro Woche).

Ab 5000kcal pro Woche zusätzlich hat man keine zusätzlichen gesundheitsfördernden Effekte mehr

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5
Q

Was ist MET und was sagt es aus?

A

MET = Metabolic Equivalent of Task, Metabolisches Äquivalent

  • Verwendet, um Energieverbrauch versch. Aktivitäten zu vergleichen
  • Beschreibt den Stoffwechselumsatz bezogen auf Ruheumsatz im Verhältnis zum Körpergewicht
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6
Q

Wie berechnet man MET und in weiterer Folge den Energieverbrauch?

A

1 MET= 3,5 ml O2/kgKG/min
oder
1 MET= 4,2 kJ (1 kcal) /kgKG/h

Energieverbrauch
kg x MET x min/60

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7
Q

Um was geht es in der Trainingswissenschaft und was sind Ziele/Inhalte des Trainings?

A

Training = Komplexer Handlungsprozess, der auf systematischer Planung, Ausführung und Evaluation basiert und nachhaltige sportliche Ziele verfolgt

● Leistungsfähigkeit für den Wettkampf verbessern
● Fitnesszustand anheben
● Gesundheit erhalten
● Ressourcen für Stressbelastung schaffen

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8
Q

Anwendungsfelder von Training

A

Abenteuersport, Alltagssport, Alterssport, Behindertensport, Breitensport, Erlebnissport, Fitnesssport, Freizeitsport, Kinder/Jugendsport, Leistungssport, Rehabilitationssport, …

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9
Q

Welche Belastungsnormative gibt es?

A

● Belastungsumfang
● Belastungsintensität
● Belastungsdauer
● Belastungshäufigkeit
● Belastungsdichte

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10
Q

Belastungsumfang

A

= Summierte Belastungseinwirkungen über definierte Trainingszeiträume.

Messgrößen:
Distanzangaben, Lastangaben, Anzahl der Wiederholungen, Belastungszeit

Beispiel:
Bewegte Masse bei einer Krafttrainingseinheit in Tonnen, Km-Umfang bei einer Laufeinheit

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11
Q

Belastungsintensität

A

= Höhe des Belastungsreizes (Reizstärke)

Messgrößen:
Geschwindigkeit, Größe des Widerstands, Höhe und Weite, Ausführungsqualität, Zusätzlich wird auch die Intensität in Prozent der maximalen Leistung oder der biologischen Parameter genutzt.

Beispiel:
Gewichtsangabe beim Krafttraining, HF beim Ausdauertraining

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12
Q

Belastungsdauer

A

= Zeitdauer einer absolvierten Trainingsbelastung

Messgröße: Zeit

Beispiel:
● Zeitdauer einer Bewegungsamplitude beim Krafttraining
● Dauer eines Intervalls

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13
Q

Belastungshäufigkeit

A

= Die Anzahl der Trainingsbelastungen bzw. Trainingswiederholungen innerhalb eines definierten Trainingszeitraumes.

Beispiel:
Anzahl der Trainingseinheiten pro Woche

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14
Q

Belastungsdichte

A

= Das Verhältnis zwischen Belastung und Erholung, je höher die Dichte, umso höher die Intensität

Beispiel:
● Krafttraining Satzpause
● Ausdauertraining Pause zwischen Intervallen

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15
Q

Trainingsmethode

A

= Das „Wie“ des Trainings, aufgrund der Zielsetzung des Kunden ist die entsprechende Trainingsmethode zu wählen.

Beispiel:
● Dauermethode im Ausdauertraining
● Hypertrophietraining im Kraftbereich

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16
Q

Trainingsmittel

A

= Das „Womit“ des Trainings.
Die Trainingsmittel wirken nur, wenn sie der/die Trainierende richtig beherrscht

Beispiel: Kettlebells, Wildropes, Slackline, MFT, ….

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17
Q

Welche Trainingsprinzipien gibt es?

A

● Prinzip der individualisierten Belastung&Belastungssteuerung
● Prinzip der alters- und geschlechtsspezifischen Belastung
● Prinzip des wirksamen Trainingsreizes
● Prinzip der progressiven Belastungssteigerung
● Prinzip der optimalen Relation von Belastung und Erholung
● Prinzip der zeitlichen Strukturierung der Trainingsbelastung
● Prinzip der rechtzeitig zunehmenden Spezialisierung
● Prinzip der variierenden Belastung
● Prinzip der richtigen Belastungsfolge
● Prinzip des langfristigen Leistungsaufbaus

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18
Q

Woraus besteht eine Trainingseinheit?

A

Aufwärmen, Training, Cool-Down

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19
Q

Warm-Up

A

= Voraussetzung für nachfolgende intensive Belastungen

● Zentralnervale, neuromuskuläre und mentale Aktivierung
● Energiebereitstellung
● Sowie die Funktionssteigerung des Herzkreislauf- und des Atmungssystems

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20
Q

Training

A

= eigentliche Trainingseinheit,
je nach Trainingsziel des Kunden wird mittels der geeigneten Trainingsmethode ein individuelles Training durchgeführt, wobei unterschiedliche Trainingsmittel zum Einsatz kommen.

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21
Q

Cool-Down

A

= aktive Erholung und Beschleunigung der Regeneration nach hohen Belastungen durch schnellen Abbau von Stoffwechselprodukten

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22
Q

Was sind sportmotorische Fähigkeiten und woraus bestehen diese?

A

Unterteilung in
- Konditionelle (energetische) Fähigkeiten
- Koordinative (informationelle) Fähigkeiten

Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit, Beweglichkeit, Koordinative Fähigkeiten

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23
Q

Was ist Ausdauer?

A

= konditionelle Fähigkeit, die eine belastungsadäquate Energieversorgung des Körpers sichert, ermüdungsbedingte Leistungsabnahmen bei sportlichen Belastungen verzögert und Erholungsfähigkeit beeinflusst

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24
Q

Wie kann man Ausdauer strukturieren, wie ist sie ausgeprägt?

A

● Strukturierung nach der Energiebereitstellung
● Strukturierung nach der Zeitdauer der Belastungen

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25
Strukturierung nach der Energiebereitstellung
= Klassifizierung der aeroben und anaeroben Ausdauer anhand der Laktatkonzentration Aerobe Ausdauer bis 2 mmol/l Laktat Aerob-anaerobe Ausdauer >2- 6 mmol/l Laktat Anaerob- aerobe Ausdauer >6-10 mmol/l Laktat Anaerobe Ausdauer >10 mmol/l Laktat
26
Unterschied aerobe vs anaerobe Energiebereitstellung
Energie zuerst aus ATP/KP Speicher, dann aus Glykogenspeicher, dann aus Fettspeicher gewonnen Aerob: - Dominiert bei langen Belastungen - Hoher Fettspeicher und daher hohe und unbegrenzte Energieausbeute - Sehr langsame Ermüdung, da keine Milchsäurebildung - Langsam anlaufende ATP Nachbildung - Nahezu unerschöpfliche Energiequelle Anaerob: - Sofortdepot bei leichter oder kurz intesiver Belastung - Sehr schnelle Ermüdung durch schnelle Speicherentleerung und Übersäuerung - Geringe Energiequelle, sehr schnell weg - Sofortige ATP-Nachbildung
27
Wie viel Energie kann man theoretisch aus jedem Speicher gewinnen?
Glykogen (Muskel) 1620 kcal Glykogen (Leber) 492 kcal Triglyceride (Muskel) 1860-2790 kcal Fettspeicher 74.400 kcal
28
Strukturierung nach Zeitdauer der Belastung
● Kurzzeitausdauer (KZA) ● Mittelzeitausdauer (MZA) ● Langzeitausdauer (LZA)
29
Welche Belastungs- bzw Trainingsbereiche gibt es?
● Regenerations- bzw. Kompensationstraining (REKOM) ● Grundlagenausdauertraining 1 (GA 1) ● Grundlagenausdauertraining 2 (GA 2) ● Entwicklungsbereich (EB) ● Wettkampfspezifisches Ausdauertraining (WSA)
30
Regenerations- bzw. Kompensationstraining (REKOM)
Ziel: Unterstützung der Wiederherstellung, Beschleunigung der Regeneration Methode: Dauermethode
31
Grundlagenausdauertraining 1 (GA 1)
Ziel: Entwicklung und Stabilisierung der Grundlagen-ausdauerfähigkeit und Vorbereitung der Wettkampf-geschwindigkeit Methode: Dauermethode, Fahrtspielmethode
32
Grundlagenausdauertraining 2 (GA2)
Ziel: Weiterentwicklung der Grundlagenausdauerfähigkeit auf höherem Intensitätsniveau und Vorbereitung der Wettkampfgeschwindigkeit Methode: Intervall-, Fahrtspiel-, Dauermethode
33
Entwicklungsbereich (EB)
Ziel: Erweiterung der aeroben Kapazität und Laktatkompensationstraining Methode: extensive Intervallmethode, Dauermethode
34
Wettkampfspezifisches Ausdauertraining (WSA)
Ziel: Entwicklung der Schnelligkeitsausdauer und der wettkampfspezifischen Ausdauer Methode: Wettkampfmethode, intensive Intervallmethode, Wiederholungsmethode
35
Welche Messgrößen gibt es in der Leistungsdiagnostik?
1. Herzfrequenz = reagiert empfindlich auf Veränderungen der Leistungsfähigkeit und es erfolgt bereits nach wenigen Tagen eine Anpassung (in beide Richtungen) 2. Laktat: ● Blutlaktatkonzentration beträgt in Ruhe im arterialisierten Blut 0,8-1,5 mmol/l ● Abhängig von der Art der Energiebereitstellung 3. VO2 max: ● Bruttokriterium der Ausdauerleistungsfähigkeit ● Abhängig von der Mitochondriendichte und -größe ● Genetisch disponiert, max. bis 90ml/min/kg
36
Wie kann man seine individuellen Trainingsbereiche ermitteln?
Abgeleitet aus Conconi Test, von der maximalen HF, mithilfe einer Laktatdiagnostik HFmax = 220 - Alter HF Training = 180 - Alter
37
Welche Methoden des Ausdauertrainings gibt es?
Dauermethode: Kontinuierlich und Variabel Intervallmethode: Extensiv und Intensiv Wiederholungsmethode Wettkampfmethode
38
Extensive Dauermethode
Intensität: ● Leicht bis mittel ● 1-2 mmol/l Laktat ● 50 -75% VO2max ● 60 - 80% Hfmax Belastungsdauer: ● 30 min - mehrere Stunden Trainingsbereich: ● GA1 Ziele/ Trainingseffekte: ● Ausprägung und Stabilisierung der Grundlagenausdauer ● Verbesserung der Bewegungsökonomie ● Erhöhung der aeroben Enzymaktivität und der intramuskulären Fettspeicher
39
Intensive Dauermethode
Intensität: ● mittel bis submaximal ● 2 - 4 mmol/l Laktat ● 75 - 85% VO2max ● 80 - 90% Hfmax Belastungsdauer: ● 15 min - 3 Stunden Trainingsbereich: ● GA2 Ziele/ Trainingseffekte: ● Entwicklung der Grundlagenausdauer auf höherem Niveau ● Erhöhung der Leistung oder Geschwindigkeit bei aerob- anaerober Beanspruchung ● Kapillarisierung der Skelettmuskulatur ● Vergrößerung der Glykogenspeicher
40
Welche Methoden gibt es bei der Variablen Dauermethode?
Tempowechselmethode, Fahrtspielmethode
41
Tempowechselmethode
Intensität: ● leicht bis submaximal ● 1 - 4 mmol/l Laktat ● 55 - 85% VO2max ● 60 - 90% Hfmax Belastungsdauer: ● 30 min - 2 Stunden Trainingsbereich: ● GA1bis GA2 Ziele/ Trainingseffekte: ● Verbesserung der Umstellungs- und Erholungsfähigkeit ● Vorbereitung wettkampfspezifischer Anforderungen
42
Fahrtspielmethode
Intensität: ● leicht bis submaximal ● 1 - 12 mmol/l Laktat ● 55 - 100% VO2max ● 60 - 100% Hfmax Belastungsdauer: ● 30 min - 2 Stunden Trainingsbereich: ● GA1bis WSA Ziele/ Trainingseffekte: Verbesserung der Umstellungs- und Erholungsfähigkeit Entwicklung der aerob anaeroben Leistungsfähigkeit Vorbereitung wettkampfspezifischer Anforderungen
43
Extensive Intervallmethode
Intensität: ● submaximal ● 3 - 6 mmol/l Laktat ● 80 - 90% VO2max ● 85 - 90% Hfmax Belastungsdauer: ● 3 bis 8 min Intervallpause: ● Belastungs-Erholungsverhältnis: 1:1; 2:1 Intervallhäufigkeit: ● 5 - 20 Intervalle Trainingsbereich: ● GA2 bis EB Ziele/ Trainingseffekte: ● Entwicklung der Leistungsfähigkeit im aerob- anaeroben Funktionsbereich ● Vorbereitung wettkampfspezifischer Anforderungen ● Entwicklung der Bewegungstechnik bei höherer Belastungsintensität ● Herzvolumenvergrößerung
44
Intensive Intervallmethode
Intensität: ● submaximal - maximal ● > 6 mmol/l Laktat ● > 90% VO2max ● > 90% Hfmax Belastungsdauer: ● 10 - 60 sec Intervallpause: ● Belastungs-Erholungsverhältnis: 1:1; 2:1; 1:2 Serienpause: ● 5- 12 min Intervallhäufigkeit: ● 10- 20 Intervalle in 2 -3 Serien Trainingsbereich: ● EB bis WSA Ziele/ Trainingseffekte: ● Entwicklung der Leistungsfähigkeit im anaerob- aeroben Funktionsbereich ● Ausprägung wettkampfspezifischer Anforderungen ● Ausprägung der Bewegungstechnik bei höherer Belastungsintensität ● Herzvolumenvergrößerung
45
Wiederholungsmethode
Intensität: ● maximal Belastungsdauer: ● 3 - 8 min/ 1 - 2 min/ 20 - 30 sec Intervallpause: ● > 5 min/ > 3 - 5 min/ 5 - 7 min Häufigkeit: ● 3- 5/4- 6/ 4 - 8 Ziele/ Trainingseffekte: ● Verbesserung der Leistungsfähigkeit im anaerob- aeroben Funktionsbereich ● Ausprägung der wettkampfspezifischen Leistungsfähigkeit ● Psychische Willensschulung und Einstellung des Sportlers auf die Wettkampfintensität ● Rekrutierung schnell kontrahierender Muskelfasern in das Bewegungsprogramm
46
Wettkampfmethode
Intensität: ● Wettkampfgeschwindigkeit--> maximal Belastungsdauer: ● orientiert an der Wettkampfdauer--> Unter- bzw. Überdistanz (5 - 15 %) Ziele/ Trainingseffekte: ● höchste Auslastung aller beanspruchten Funktionssysteme ● hohe zentralnervale Aktivierung ● Gewöhnung an wettkampfspezifische Komplexbelastung ● Tiefe Ausschöpfung der leistungsrelevanten Voraussetzungen
47
Definition Kraft
Kraft = Motorische Fähigkeit des Muskels, die ermöglicht, durch Muskelaktivität Widerstände zu bewältigen, ihnen entgegenzuwirken oder sie zu halten
48
Welche Arten von Muskelfasertypen gibt es?
● Rote, langsame Fasern – Typ 1 – SO (slow oxidative fibers) ● Schnelle, weiße Fasern – Typ 2x – FG (fast glycolytic fibers) ● Intermediär Fasern – Typ 2a - FOG (fast oxydative glycolytic fibers)
49
Welche Arbeitsweisen der Muskulatur gibt es?
Isometrische Arbeitsweise: Muskellänge bleibt unverändert – keine Bewegung während der Belastung. z.B. Klimmzug oben Konzentrische Arbeitsweise: Überwindung der Last (zB Klimmzug raufziehen), Verkürzung der Muskelzellen (Aktin Myosin Filamente) Exzentrische Arbeitsweise: Nachgebende Arbeitsweise, der Muskel wird entgegen der beabsichtigten Kontraktionsrichtung gedehnt. zB: Klimmzug runter
50
Unterschied SO und FG Muskelfasern
SO: mehr Myoglobin mehr Mitochondrien weniger energiereiche Phosphate hoher Gehalt an Enzymen für aeroben Stoffwechsel hohe aerobe Kapazität widerstandsfähig gegen Ermüdung geeignet für Dauerleistungen, Halte- und Stützauf- gaben FG: weniger Myoglobin weniger Mitochondrien mehr energiereiche Phosphate hoher Gehalt an Enzymen für Glykolyse hohe anaerobe Kapazität schnelle Ermüdung geeignet für explosive Bewegungen: Sprung, Sprint
51
Was ist das Size Principle / Reverse Size Principle?
= beschreibt das Rekrutierungsmuster von motorischen Einheiten. Das ZNS aktiviert dabei die unterschiedlichen motorischen Einheiten gezielt, und zwar bewegungsabhängig und aufgabenspezifisch. ● Bei geringer Kraftanforderung werden zuerst die kleinen motorischen Einheiten (SO) rekrutiert und verursachen eine geringe Spannungszunahme der Muskulatur. ● Wird die Kraftanforderung höher, werden zusätzlich nach und nach größere (FG) motorische Einheiten miteinbezogen. Entsprechend nimmt die Muskelspannung zu. ● Dadurch kann eine kontrollierte, qualitativ fein abgestufte Bewegung erfolgen. Ausnahme: ● Explosive Bewegungen (Reverse Size Principle)
52
Welche Ausprägungsformen der Kraft gibt es?
Maximalkraft, Kraftausdauer, Schnellkraft, Reaktivkraft, Hypertrophie
53
Maximalkraft
= Höchstmögliche Last, die durch das neuro – tendo – muskuläre System (Nerv-Sehnen-Muskel) über einen definierten Bewegungszyklus einmal bewältigt werden kann. Ist abhängig von: ● Muskelfaserquerschnitt, ● synchronen Aktivierung vieler motorischen Einheiten in kurzer Zeit ● Individuelle Muskelfaserverteilung (ST- Fasern und FT-Fasern) Beispiel: 1-Rep-Max im Kraftsport
54
Kraftausdauer
= Fähigkeit bei einer bestimmten Wiederholungszahl oder einer definierten Belastungsdauer, die Abnahme der Muskelleistung möglichst gering zu halten. Ist abhängig von: ● Muskelfaserquerschnitt ● Aerob – anaerobe Stoffwechsel Anpassung ● Veränderung des Ansteuerungsmusters (ST-Fasern, FT-Fasern) Beispiel: Functional Training, Crossfit
55
Schnellkraft
= Neuro – tendo – muskuläre Fähigkeit, einen möglichst großen Kraftimpuls bzw. Kraftstoß in der zur Verfügung stehenden Zeit zu generieren. Abhängig von: ● Muskelfaserquerschnitt ● Individuelle Muskelfaserverteilung ● Nervale Ansteuerung Beispiel: Teile des Functional Trainings, Rope Skipping
56
Welche Methoden gibt es zur Intensivierung des Trainings?
● Pyramidentraining: Im Pyramidentraining varrieren Wiederholungszahl und Intensität zwischen den Sätzen. ● Intensivwiederholungen: Nach der Ausbelastung in einem Satz schließen sich exzentrische Wieder- holungen mit Unterstützung in der konzentrischen Phase durch einen Trainingspartner. ● Rest-Pause-Training: Es werden 5-6 Wiederholungen mit 10-15 s Pause nach jeder Wh mit einem Gewicht nahe dem 1 RM durchgeführt. ● Teilwiederholungen: Entweder nach Erschöpfung bei korrekter Übungsausführung oder innerhalb festgelegter Bewegungsamplituden wird die Bewgung nur noch zum Teil durchgeführt, sodass sehr hohe Lasten eingestzt werden können. ● Peak-Contraction: Intensivierung durch maximale isometrische Anspannung für 2-3 sec am Punkt höchster Muskelaktivierung. 87|116 ● Isolationsmethode: Der zu beanspruchende Muskel wird möglichst isoliert angesprochen. ● Cheating: Nach Muskelerschöpfung bei korrekter Übungsausführung werden weiter Wiederholungen durch Abfälschungen der Bewegung erzwungen. ● Supersätze: Agonist und Antagonist werden im Wechsel ohne Pause mit einer oder mehreren Übun- gen trainiert. ● Verbundene Sätze: Ähnlich der Supersatzmethode, jedoch mit Übungen für unterschiedliche Kör- perpartien. ● Vorermüdungsmethode: Vor der geplanten Kraftübung wird eine Isolationsübung zur Vorermüdung der Hauptmuskulatur durchgeführt. ● Prioritätsmethode: Die Übungen werden entsprechend den Trainingszielen priorisiert und in der Reihenfolge ihrer Bedeutung durchgeführt. ● Methode der isometrischen Muskelanspannung: In den Pausen zwischen den Sätzen einer Übung werden die trainierten Muskeln isometrisch für 8-10 sec angespannt.
57
Was sind Vorteile und Nachteile von Geräten beim Training?
Vorteil: ● Leichtere Stabilisierung ● Isolierter Muskelaufbau ● reduzierte Verletzungsgefahr durch vorgegebene Bewegungsbahnen ● Vereinfachung von Bewegungsabläufen durch geführte Bewegungen Nachteil: ● Isoliertere Bewegungen ● Reduzierung der koordinativen Komponente ● nur eingeschränkte physiologische Schulung der Propriorezeption ● Fehlender Alltagstransfer
58
Was sind Vorteile und Nachteile von Freihanteln beim Training?
Vorteil: ● Verbesserung der Intermuskulären Koordination ● Großer Range of Motion (ROM Bereich) ● Hoher Einsatz der Synergisten (koordinativ anspruchsvoll) ● Komplexe Bewegungsabläufe Nachteil: ● Durch fehlende Stabilität erhöhte Gefahr von Kompensationsbewegungen
59
Was sind Vorteile und Nachteile von Seilzügen beim Training?
Vorteil: ● Vielfältige Bewegungsmöglichkeiten ● Schwungvolle Bewegungen sind gelenksschonender als mit den Kurzhanteln Nachteil: ● Durch fehlende Stabilität erhöhte Gefahr von Kompensationsbewegungen
60
Was sind Vorteile und Nachteile von Kleingeräten beim Training?
Vorteil: ● Vielfältiges Training ● Propriozeptives Training ● Kostengünstig Nachteil: ● Durch hohe koordinative Anforderungen erhöhte Gefahr von Kompensationsbewegungen
61
Welche Organisationsformen gibt es?
Stationstraining, Circuit Training, Frontaltraining
62
Stationstraining
Der Kunde durchläuft mehrere Stationen, an denen unterschiedliche Übungsformen absolviert werden müssen. zB Station Leg Press, Chest Press, ...
63
Circuit Training
Die Übungen werden in einer zuvor festgelegten Reihenfolge ausgeführt. Beispiel: 10 verschiedene Kraftausdauerübungen, 10 Personen wechseln in einem zeitlichen Intervall diese Stationen durch.
64
Frontaltraining
Die Trainingsgruppe führt alle Übungsformen gemeinsam durch Beispiel: Groupfitness Stunden
65
Wie wird Beweglichkeit definiert?
= motorische Fähigkeit, Bewegungen im Rahmen der anatomischen vorgegebenen Bewegungsamplituden ausführen zu können Einflussfaktoren: ● Gelenksbeweglichkeit ● vorhandene Dehnfähigkeit von Gelenkskapseln, Sehnen und der Muskulatur ● sowie der neuromuskulären Ansteuerung
66
Argumente für und gegen Dehnen
ARGUMENTE FÜR DEHNEN ● Erhaltung und Verbesserung der Beweglichkeit ● Steigerung des körperlichen Wohlbefindens ● Förderung der Entspannung (Instabilitätszunahme) ● Zunahme der lokalen Muskeldurchblutung ● Langzeitdehnen löst Muskelverspannungen und Muskelverhärtungen ARGUMENTE GEGEN DEHNEN ● Temporäre Verminderung der Maximal- und Schnellkraft ● Mikroverletzungen in der Muskulatur sind möglich ● Hypermobilität wird verstärkt ● Langzeitdehnen vermindert Dehnungsreflex (reduzierte Schutzfunktion)
67
Was sind koordinative Fähigkeiten und welche gibt es?
= motorische Basisfähigkeiten, Prozess der Informationsaufnahme (Sensorik), Informationsverarbeitung und-speicherung sowie der Informationsumsetzung (Sensomotorik). Im Sport repräsentieren sie technikübergreifende Leistungsvoraussetzungen und haben unmittelbaren Einfluss auf die Ausprägung von Kraft, Schnelligkeit, Beweglichkeit und Ausdauer. ● Differenzierungsfähigkeit (Adaptation unterschiedlicher Schneebedingungen beim alpinen Skilauf, Ballgefühl) ● Orientierungsfähigkeit (Wasserspringer, Kitesurfer) ● Reaktionsfähigkeit (Ballspiele, Tennis) ● Kopplungsfähigkeit (unterschiedliche Bewegungsteile werden zusammengeführt – Geräteturnen) ● Rhythmusfähigkeit (Aerobic, Laufen) ● Gleichgewichtsfähigkeit (Slackline, MFT)
68
Wie kann man Koordination trainieren?
● Einfache Kraftausdauerübungen auf 2 Slacklines ● Instabile Flächen (Handtuch, Stäbe, zusammengerollte ● Matte, Airex Matte, „Surfrolle“, MFT, ....) ● Gymnastikball ● Koordinationsleiter ● Jonglieren ● Lauf ABC ● Dance-Aerobic, Hip Hop, Tanz
69
Was sind neuromuskuläre Dysbalancen?
= Abweichungen vom sportartspezifisch normalen Bewegungsprogramm, die durch zeitlich veränderte und instabile nervale Aktivierung einzelner Muskelgruppen zu Bewegungseinschränkungen, Leistungsabnahme und/oder arthromuskulären Beschwerden führt. Ursachen: ● Einseitige (stereotype) motorische Muskelbeanspruchung in den Sportarten bei Vernachlässigung eines Ausgleichstrainings. ● Muskuläre Unterbelastung (Kraftverlust) durch anhaltend niedrige Reize auf die Sensomotorik (Muskel- und Sehnenspindeln, Gelenksrezeptoren). ● Muskuläre Fehlsteuerungen durch einseitige Reizung von Muskelspindeln und Gelenksrezeptoren sowie Interneurone. ● Haltungs- und Stellungsabweichungen verändern das individuelle neuromuskuläre Ansteuerungsmuster. ● Traumatische Störungen der Gelenksrezeptoren führen zur Regelbereichsverstellung von Muskel- und Sehnenspindeln.