Zwischenfrüchte Flashcards

1
Q

Definieren sie Zwischenfrüchte (allgemein, Winter, Sommer)

A
  • Zwischenfrüchte sind Futterpflanzen, die in der Fruchtfolge zwischen zwei Hauptfrüchten angebaut werden
  • so werden Teilbrachen zur zusätzlichen Biomasseproduktion nutzbar
  • Hauptfruchtfutterfläche kann verringert werden
  • bei Bedarf kann die Frischfutterperiode verlängert
  • Bodenstruktur kann verbessert werden.
  • Futterqualität der Zwischenfrüchte ist meist durch hohe Energiegehalte sowie eine hohe Verdaulichkeit gekennzeichnet

Winterzwischenfrüchte

  • folgen meist nach Getreide und liefern im folgenden Frühjahr das erste Grünfutter (Die Kombination von Winterzwischen-frucht und folgender Zweitfrucht wird gelegentlich als „Zweikulturen-Nutzungssystem“ bezeichnet)
  • sterben nicht ab, winterfest, bieten daher Schutz vor Auswaschung und Erosion

Sommerzwischenfrüchte

  • Stoppelfrüchte, die nach der Getreide- oder Rapsernte im Juli/August ausgesät und im Spätherbst genutzt werden
  • Untersaaten,
    • die im Herbst gemeinsam mit Wintergetreide oder
    • im zeitigen Frühjahr in reifendes Getreide eingesät und im selben Jahr genutzt werden.
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2
Q

Erläutern Sie die Bedeutung der verschiedenen Formen des Zwischenfruchtanbaus und die verschiedenen Verwendungsmöglichkeiten der Zwischenfrüchte?

A

Winterzwischenfrüchte

  • Die Winterzwischenfrüchte stellen die sicherste und ertragsstärkste Form des Zwischenfruchtanbaus dar, was durch die Ausnutzung der Winterfeuchte und die im Frühjahr ansteigenden Temperaturen begründet ist.
  • Der Anbau muss so organisiert sein, dass der Saat- bzw. Pflanztermin der folgenden Zweitfrucht (Hauptfrucht) nicht verzögert wird.
  • Zweitfrüchte können z.B. Silomais, Kartoffeln (vorgekeimt) oder Gemenge mit großkörnigen Leguminosen (Grobleguminosen) sein.
  • Unter diesem Aspekt kommt als Nutzung dem Abweiden große Bedeutung zu. Winterzwischenfrüchte können jedoch den Wasserhaushalt am Standort stark beanspruchen (Verminderung des Sickerwasseranfalls).
  • Von den Winterzwischenfrüchten hat der Futterroggen die größte Bedeutung.
  • Noch geringere Anforderungen an den Standort stellt der Futterrübsen. Er ist auch eher nutzungsreif als Futterroggen. Als Futter muss er im Knospenstadium (bis spätestens Blühbeginn) geerntet werden, da danach seine Schmackhaftigkeit stark abnimmt (Glucosinolatgehalt). Der zeitige Erntetermin ermöglicht jedoch einen sicheren Zweitfruchtanbau.
  • Er kann auf fast allen Böden angebaut werden, ist ertragsstark und weist eine hohe Futterqualität auf.

Sommerzwischenfrüchte (Bodenbedeckung, absterben, abweiden, verhindern Auswaschung)

  • zur Futternutzung im Herbst oder als Boden- bzw. Gewässerschutz (Erosionsschutz, Nährstoffbindung) und Gründüngung angebaut.
  • Die Bedeutung von Sommerzwischen-früchten hat sich stark von den futterwirtschaftlichen Aufgaben zugunsten ökologischer Ziele verschoben.
  • Sie speichern Nährstoffüberhänge der Vorfrüchte (Catch Crops), mindern damit die Gefahr der Nitratbelastung des Grundwassers und verbessern gleichzeitig das bodenbürtige N-Angebot für die Folgefrucht.
  • Sie stellen die pflanzliche Substanz für die Anwendung von Mulchsaatverfahren (zu Silomais, Zuckerrübe) dar und verhindern Bodenabtrag durch Erosion.
  • Dabei können sommerannuelle oder überwinternde Pflanzenbestände zum Einsatz kommen.
  • Die sommerannuellen Bestände frieren bei Frosteintritt ab, werden in witterungsmäßig günstigen Perioden mineralisiert, wobei die Nährstoffe dann der Folgefrucht zur Verfügung stehen.
  • Als Nachteil muss das Auswaschungs-risiko (Nitrat) in Perioden der Grund-wasserneubildung genannt werden.
  • Die winterharten Formen dagegen speichern die Nährstoffe über Winter und wachsen im Frühjahr weiter. Sie müssen dann vor der Aussaat der Folgefrucht abgetötet (Glyphosateinsatz) oder abgeweidet werden, um das Auflaufen der folgenden Saat nicht zu behindern
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3
Q

Was sind Sommerzwischenfrüchte?

A

Sommerzwischenfrüchte

  • Stoppelfrüchte, die nach der Getreide- oder Rapsernte im Juli/August ausgesät und im Spätherbst genutzt werden
  • Untersaaten,
    • die im Herbst gemeinsam mit Wintergetreide oder
    • im zeitigen Frühjahr in reifendes Getreide eingesät und im selben Jahr genutzt werden
  • Verbesserung der Ausnutzung der Vegetationszeit
  • Bedeckung des Bodens nach der Ernte bis zur Wiederbestellung
  • Beschränkung der unproduktiven Wasserverdunstung
  • Unterdrückung von Unkräutern
  • Biologische Bindung von Nährstoffüberhängen (der englische Begriff „catch crops“ gibt das recht gut wieder)
  • Verbesserung der Humusbilanz durch die Hinterlassenschaft an organischer Masse
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4
Q

Unter welchen Standort- und Anbaubedingungen kommt der Anbau von Winterzwischenfrüchten in Betracht?

A
  • Der Anbau muss so organisiert sein, dass der Saat- bzw. Pflanztermin der folgenden Zweitfrucht (Hauptfrucht) nicht verzögert wird
  • Zweitfrüchte können z.B. Silomais, Kartoffeln (vorgekeimt) oder Gemenge mit großkörnigen Leguminosen (Grobleguminosen) sein.
  • Unter diesem Aspekt kommt als Nutzung dem Abweiden große Bedeutung zu.
  • Winterzwischenfrüchte können jedoch den Wasserhaushalt am Standort stark beanspruchen (Verminderung des Sickerwasseranfalls).
  • Von den Winterzwischenfrüchten hat der Futterroggen die größte Bedeutung.
  • Noch geringere Anforderungen an den Standort stellt der Futterrübsen. Er ist auch eher nutzungsreif als Futterroggen. Als Futter muss er im Knospenstadium (bis spätestens Blühbeginn) geerntet werden, da danach seine Schmackhaftigkeit stark abnimmt (Glucosinolatgehalt). Der zeitige Erntetermin ermöglicht jedoch einen sicheren Zweitfruchtanbau
  • Er kann auf fast allen Böden angebaut werden, ist ertragsstark und weist eine hohe Futterqualität auf.
  • Aus Qualitätsgründen ist aber seine optimale Nutzungszeitspanne auf den Zeitraum Schossmitte bis Beginn des Ährenschiebens einzugrenzen
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5
Q

Nennen Sie je fünf Beispiele für Arten (mit wissen-schaftlichem Namen), die für die verschiedenen Formen des Sommer- und Winterzwischenfruchtanbaus in Frage kommen!

A

Winter:

  1. Futterrübsen Brassica rapa
  2. Futterroggen Secale cereale
  3. Winterfutterraps Brassica napus
  4. Welsches Weidelgras Lolium multiflorum
  5. Winterwicke **Vicia villosa

Sommer:

  1. Futtererbse Pisum sativum
  2. Sonnenblume Helianthus annuus
  3. Buchweizen Fagopyrum esculentum
  4. Blaue Lupinen Lupinus angustifolius
  5. Weißer Senf Sinapis alba
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6
Q

Welche Bedeutung hat der Anbau von Stoppelfrüchten im Futterbau?

A

Sommerzwischenfrüchte sind auch jederzeit als Futter einsetzbar, wobei dann immer noch die Wurzel- und Stoppelrückstände zur biologischen Gesunderhaltung des Bodens beitragen. Sie verlängern die Frischfutterperiode im Herbst und sichern die weitestgehende Ausnutzung der Vegetationsperiode.

Zu den leistungsfähigsten Stoppelfrüchten zur Futternutzung zählt der Markstammkohl. Seine Frostverträglichkeit (bis ca. –12 °C) erlaubt eine Verlängerung des Frischfuttereinsatzes bis in den Winter hinein.

Eine zentrale Stellung nehmen die kruziferen Stoppelfrüchte ein. Ihre großen Vorteile liegen in ihrer Eignung als Nitratfänger, dem billigen Saatgut, dem sicheren Auflaufen und der schnellen Bestandesentwicklung (geschlossene Pflanzendecke).

Ihr relativ hoher N-Bedarf kann auch über Begüllung abgedeckt werden. Als Nachteil muss der Glucosinolatgehalt (mindert die Futteraufnahme) genannt werden (aber züchterisch hervorgebrachte glucosinolatarme Sorten, z. B. 00-Raps im Angebot) sowie ihre Eigenschaft als potenzielle Nitratträger („Problemfutter“ bei Gehalten > 1,0 % NO3 i. d. TS), was insgesamt ihren Futtereinsatz beschränkt (auch nur geringe TS-Gehalte und geringer Anteil strukturwirksamer Rohfaser bei ansonsten hoher Energiedichte).

Auf Grund ihres geringen TS-Gehaltes zur Ernte eignen sie sich nicht zur Konservierung. Neben den nematodenresistenten Ölrettich- und Senfsorten hat in Rübenfruchtfolgen Phacelia als spätsaatverträgliche Stoppelsaat an Bedeutung gewonnen. Sie ist integriert in das Mulchsaatverfahren, zur Verfütterung ist sie nicht zu empfehlen (mangelhafte Futteraufnahme, geringe Energiedichte).

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7
Q

Welche Arten eignen sich als Untersaaten für verschiedene Hauptfrüchte?

Was sind die Vorteile von Untersaaten?

A
  • Deutsches Weidelgras
  • Welsches Weidelgras
  • Knaulgras
  • Rotschwingel
  • Kleearten
  • Serradella
  • Untersaaten in reifendes Getreide
  • besonders geeignete Deckfrucht: Sommergerste
    (aber auch Mais oder Ackerbohnen z.B.):

→Gräser (Deutsches Weidelgras, Knaulgras)

Vorteile:

  • die geringen Saatgutkosten
  • keine zusätzliche Bodenbearbeitung notwendig
  • Anbau auch auf Standorten möglich, wo Stoppelsaaten
  • unsicher sind (sommertrockene Gebiete)
  • ihr Wachstumsvorsprung gegenüber Stoppelsaaten
  • ein Gülleeinsatz ist gleich nach der Ernte der Hauptfrucht möglich (Tragfähigkeit des Bodens ist gewährleistet)
  • Schutz von Nährstoffen vor Verlagerungen
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