Leguminosen Flashcards
Worin besteht die futterwirtschaftliche Bedeutung der mehrjährigen Leguminosen?
- eiweißreiche Pflanzen, die auch ohne Einsatz mineralischer Stickstoffdünger Rohproteingehalte zwischen 15 bis über 20 % je kg TM enthalten
- Eiweiß ist biologisch sehr hochwertig, da es eine Vielzahl essentieller Aminosäuren enthält
- Resorption beim Wiederkäuer besonders effektiv
- enthalten wichtige Mineralstoffe (P, Ca, Mg, K, Na, Spurenelemente).
- Leguminosen sind als Grundfutter vielseitig einsetzbar.
- Viele Leguminosen (v.a. Kleearten) sind vergleichsweise rohfaserarm (altern langsamer) und bewirken so auf Wiesen/Mähflächen und Weiden im 1. Aufwuchs eine längere „Nutzungsreife“ (Zeitspanne in der Futterqualität und Ertrag im optimalen Verhältnis stehen) -> Nutzungselastizität
- fixieren symbiontisch Luftstickstoff, bedürfen kaum einer mineralischen N-Düngung
- Je dt TM-Ertragsanteil/ha/a fixiert Weißklee ca. 2,5 bis max. 4 kg N
- Bei Rotklee und Luzerne können etwa zwischen 150 bis 180 (200) kg N/ha/a veranschlagt werden
- Luzerne ist in Trockengebieten/ -perioden ertragssicher
- In Grünlandbeständen (besonders Weiden) sind TM-Ertragsanteile von 15 bis 30 % erwünscht
- Weißklee und Rotklee enthalten cyanogene Glykoside (Blausäurebildner), die zur Blähsucht (Tympanie) bei fehlender Futtergewöhnung führt
- Die in Luzerne enthaltenen Phytoöstrogene können bei hohem Verzehr die Fruchtbarkeit der Tiere beeinflussen
- Wegen ihres hohen Eiweißgehaltes sind Leguminosen im Vergleich zu Gräsern schwerer silierbar (daher sind Leguminosengras-Gemenge günstiger!)
Worin besteht die ökologische Bedeutung der mehrjährigen Leguminosen?
- Sichern eigenständige Stickstoffversorgung in agrarischen und natürlichen Pflanzengemeinschaften (natürliche, langsam fließende N-Quelle)
- Große Vielfalt in den Blühaspekten (rot, gelb, blau, rot, weiß); „Bienenweide“ - Habitat für viele Insekten, Insektenfresser, Wild (u. a. Fasan, Rebhuhn, Hase).
- Pflanzen durchwurzeln den Boden in sehr unterschiedlichen Tiefen und mindern Bodenerosionen. Leguminosen sind z.T. Pionierpflanzen.
- Legume Arten sind relativ anpassungsfähige Pflanzen (hochwüchsig, Arten mit Ranken erschließen obere Wuchsräume, Arten mit Stolonen (oberirdische Kriechtriebe) schließen Narbenlücken und verbessern die Tragfähikeit der Pflanzenbestände.
- Einsparung technischer Energie, da Mineralstickstoff eingespart wird (Entlastung der Umwelt).
- Bis auf Luzerne und Rotklee (Steinklee, Anbau mit Sonderfunktion), die auf dem Ackerland auch in Reinsaat oder im Gemenge mit Gräsern angebaut werden, sind die Grünland-Leguminosen nicht Hauptbestandsbildner, sondern Bestandsbegleiter
Welche Leguminosen-Gattungen haben in Grünland-pflanzenbeständen in Abhängigkeit von Standort und Bewirtschaftung die größte Bedeutung?
Trifolium:
- Weißklee: mineralische Grünlandböden, Weideleguminose, gute PK-Versorgung, sehr lichtbedüftig, weidefestester Klee
- (Wiesen-)Rotklee: gute PK-Versorgung, verträgt auch Trockenperioden, feucht-kühle Standorte, verträgt keine zu intensive Nutzung, Rotklee ist auch eine wichtige Ackerfutterpflanze
- Schwedenklee: in kühlgemäßigten Klimazonen beheimatet, verträgt keine zu intensive Nutzung, trittempfindlich, Ackerfutterpflanze in Nordeuropa
Lotus:
- Gemeiner Hornklee: in oft etwas wärmeren Grünland, Trocken-holde Leguminose der Wiesen und Weiden auf geringeren Standorten
Medicago:
-
Gelbklee: in trocknen bis feuchten Dauer-
grünlandbeständen, anstelle von Weißklee auf kalkreichen Böden
Welche Merkmale an der Leguminosenpflanze werden zu ihrer Bestimmung herangezogen?
Die Erkennung der legumen Arten erfolgt im blütenlosen Zustand an den eigentlichen Blättern und den Nebenblättern sowie an der Wuchsform. Auch Standortmerkmale wie Feuchtigkeit, Bodenart / -typ und Exposition sowie die Nutzungsform des Grünlandes (Wiese, Weide bzw. Mähweide) geben weitere Anhaltspunkte.
Nennen Sie wichtige Erkennungsmerkmale ansaat-würdiger Leguminosen des Wirtschaftsgrünlandes?
- phänologische Daten (Pflanzenkalender)
- Wuchshöhe
- Wuchsform
- Massen- & Ausläuferbildung
- Blattform
- Neigung zur Auswinterung
- Lager
- Anfälligkeit für Krankheiten
- Blattgröße
- Narbendichte
- Erträge
- Gehalte
- Anteile
- Ausdauer
Wo erhalten Sie wichtige Informationen über Sorten und Saatgut von Leguminosen des Grün- und Ackerlandes?
- nur Saatgut von offiziell in Deutschland geprüften Sorten zum Einsatz kommen
- Anbauempfehlungen für Grünland- und Ackerfuttersaaten geben die zuständigen Landwirtschaftskammern oder Landesanstalten für Landwirtschaft der Bundesländer nach Prüfung der Ansaaten bzw. Sorten heraus
- Saatgut muss rechtzeitig von anerkannten Saatgutfirmen oder Händlern beschafft und bis zu Aussaat trocken und sicher gelagert werden