Giftpflanzen Flashcards

1
Q

Was verstehen Sie unter Giftpflanzen und unter welchen Bedingungen treten sie in Grünlandpflanzenbeständen auf?

A

Mit Giftpflanzen werden Pflanzen bezeichnet, die giftig wirkende (toxische) chemische Verbindungen enthalten. ► machen das Futter vollständig oder teilweise fütterungsuntauglich

(z.B.: Alkaloide, Glykoside, ätherische Öle, blausäurehaltige Verbindungen)

Viele Giftpflanzen stehen an Waldrändern, Hecken, Rainen, Zäunen, Gräben, Trift- wegen, an nassen Stellen und Senken. Auch im Grenzbereich von Seen, Tümpeln Söllen kann in dessen Uferbereich mit Giftpflanzen gerechnet werden (Wasser- schierling, Gifthahnenfuß, Großer Merk, Schmalblättriger Merk u.a.).

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2
Q

Welche Inhaltsstoffe der Giftkräuter haben eine besonders hohe Toxizität für den Stoffwechsel der Wiederkäuer und Pferde?

A
  • ätherische Öle (z.B. Senföle)
  • organische Säuren (z.B. Oxalsäure)
  • Bitterstoffe (z.B. Gerbstoffe)
  • Hormone (Östrogene)
  • Vitamine (z.B. Karotin als Vorstufe des Vitamin A)
  • Giftstoffe (z.B. Colchicin)
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3
Q

Charakterisieren Sie je eine Giftpflanze aus der Gruppe der Hahnenfuß-, der Wolfsmilch- und der Nachtschattengewächse!

A

Hahnenfuß, Gift-Hahnenfuß

  • Stark giftig, Protoanemonin
  • Einjährig
  • Bevorzugt nasse Standorte , oft in und an Gräben
  • Wuchshöhe 20 bis 70 cm
  • Gelbe Blüten wesentlich kleiner als beim Scharfen Hahnenfuß
  • Früchte sitzen an ährenartigen Köpfchen
  • Blätter 3- bis 5-teilig
  • Giftigste Hahnenfußart

Klinische Symptome: Bei Aufnahme größerer Mengen Herz- und Atemlähmungen mit Todesfolge. Bei kleineren Mengen bzw. weniger giftigen Arten Gastroenteritis oder Nierenentzündungen möglich.

Wolfsmilchgewächse, Sonnenwendwolfsmilch

  • Stark giftig
  • Weißlicher Milchsaft enthält Diterpen-Ester und Diterpensaponine
  • 5 bis 40 cm Wuchshöhe. Blüten in endständigen Trugdolden
  • Blätter verkehrt ei- bis keilförmig
  • Kronenblätter grünlich gelb
  • Im getrockneten Zustand ist die Giftwirkung der Wolfsmilcharten gemindert, jedoch nicht beseitigt
  • Die meisten Weidetiere erkennen Wolfsmilcharten als giftig und meiden diese
  • In Gärten, auf Äckern, Ödland, an Wegrändern auch auf nährstoffreichen Böden mäßig trockener Standorte

Klinische Symptome: Gastroentritis, starke Hautreizungen, gelegentlich Todesfälle.

Nachtschattengewächse, Schwarzer Nachtschatten

  • Stark giftig, Alkaloid Solanin
  • 10 bis 40 cm
  • Einjährig
  • Weiße Blüten und schwarz-grünliche Beeren
  • Stängel kantig, meist leicht behaart
  • Blätter eiförmig
  • Neben giftigen Alkaloiden weisen Pflanzen oft hohe Nitratgehalte auf
  • Kommt in Grünlandneuansaaten und auf Ackerfutterflächen vor

Klinische Symptome:
Gastroenteritis, Krämpfe und Atemlähmung

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4
Q

Welche Strategien zur Zurückdrängung von Giftpflanzen des Grünlandes kennen Sie und erläutern Sie ihre Anwendung an einem Beispiel!

A

Damit Giftpflanzen keine Chance zum Einwandern in die Bestände des Wirtschaftsgrünlandes erhalten, muss ihre Bewirtschaftung (Pflege, Düngung, Nutzung, Wasserregulierungs- bzw. Meliorationsmaßnahmen) auf den Erhalt und die Formung dichter, konkurrenz- und leistungsfähiger Pflanzenbestände ausgerichtet werden.

  • gefährdete Grünlandflächen sollten einmal pro Jahr zur Vermeidung von Schäden auf Giftpflanzen untersucht werden
  • Ergebnisse bilden die Grundlage für die Ableitung wirksamer Strategien zur ihrer Zurückdrängung

Beispiel Sonnenwendwolfsmilch:

Vorbeugung / mechan. Maßnahmen:

  • Schaffung geschlossener Grasnarben, dichter Pflanzenbestand
  • intensivere Bewirtschaftung und Nachsaat
  • Umtriebsweide statt Standweide
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5
Q

Wie wird eine Flächeninspektion zur Ermittlung von Giftpflanzen auf dem Grünland vorbereitet und durchgeführt und wie werden ihre Ergebnisse ausgewertet?

A
  • Pro Jahr sollten die Grünlandbestände einmal kontrolliert und dabei auch das Vorkommen von Giftpflanzen festgestellt werden
  • Inspektionszeitraum ist bis in die zweite Maihälfte, da hier viele Arten blühen und so besser erkannt werden
  • Im Weidebuch werden die Ergebnisse der Inspektion dokumentiert (Datum, Teilnehmer, Flächen, Hauptbestandsbildner, Funde, …)
  • Wo haben Tiere Zugang zu Gräben oder anderen Wasserstellen
  • Jeden Giftpflanzenfund dokumentieren, Fundstelle markieren (je nach Anzahl -> Pflanze sofort entfernen, Areal absperren oder Umbruch und Neuansaat)
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